Hilfe: paradoxe Wirkung auf alle Medikamente

Hallo ich ganz neu hier im Forum und habe ein großes Problem:
Ich pflege meine Mutter 79 J, seit 2003. Sie hat Alzheimer im 3. Stadium. Ich laufe im Moment bei jedem Arzt gegen eine Wand, keiner glaubt mir so recht. Sie hat eine extreme Stuhl- u. Urininkontinenz, trotz Pants muss ich mehrmals am Tag wischen und waschen. Naja kann man sich dran gewöhnen, obwohl ich danach stundenlang nichts essen kann. Aber jetzt zu meinem Problem: Aller aber auch alle Medis die ich bis jetzt für meine Mutter bekommen habe, wirken total gegensetzlich.
Sämtliche ...peron-Säfte, Baldrian, Atosil u.s.w.
Sie reagiert darauf wie ein HB-Männchen, anstatt etwas zu schlafen, geht voll die Post ab und das 24 Std. rund um die Uhr. Bin mit meinen Kräften am Ende, kann dann ja auch nicht schlafen.
Gibt es irgend ein Medikament was nicht diese paradoxe Wirkung hat. So das Sie wenigstens ein paar Stunden Nachts schläft! Brauche dringend Rat, bitte!! Danke!

Kommentare

  • Hallo Betti56,
    ich kann Dich sehr gut verstehen, habe ich auch alles schon mitgemacht.
    Meine Schwiegermutter ist im Okt.2008 verstorben. Nach zwei sehr "harten" Jahren.
    Nach einer doppelseitigen Lungenentzündung wurde sie 2007 Bettlägerig.
    Sie hat die ersten Wochen nur im Bett randaliert, mit einer Kraft die man Ihr nicht zugetraut hätte. Sie hat sogar Ihren Urin-Beutel zerrissen. (das hätte ich nicht geschafft) mich gekratzt, geschlagen und versucht zu beißen.
    Ich war mit meinen Nerven am ende. Dann hat mir unser Hausarzt Haloperidol verschrieben.
    Ich habe ihr abends vor der Schlafenszeit 5 Tropfen gegeben. Sie konnte dann nach ca. 1 Std. gut durchschlafen. Die ersten Tage waren höher dosiert, wir haben dann langsam die Tropfen minimiert. Wie gesagt die letzten Monate haben fünf Tropfen gereicht. Sie war tagsüber zufrieden und nicht müde. Aber diese Aggressivität war weg.
    Ich kann Dir aber nicht sagen wie die Tropfen bei einem Patienten wirken der noch Mobil ist.
    Nicht das alles noch schlimmer wird.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Kopf hoch,
    Gruß Uschi
  • Danke Dir Uschi,
    für Deinen Tip und Deine Lieben Wünsche. Das tut gut. Haloperidol hat meine Mutter schon vor 1 1/2 Jahren bekommen, leider hat es auch gegenteilig bei ihr gewirkt. Ich komme mir vor wie in dem Film: Und täglich grüßt das Murmeltier! Bin ziemlich am Ende!
    Ich kann nicht mehr alle 5-10 Min. nach unten rennen und sie wieder ins Bett bringen. Habe alles gesichert und lass sie jetzt einfach rumlaufen. Schlafen kann ich aber trotzdem nicht!
    Als wenn sie es spürt, jedesmal wenn ich auch nur etwas einnicke, dann klappert eine Tür oder sie macht andere Geräusche, dann springe sofort auf und renne nach unten, leg sie wieder ins Bett. Aber nach 10-15 Min. geht das Spiel von vorne los.
    Heute warnach Wochen, mal wieder kurz eine Nachbarin da, sie hat sich sehr erschrocken, wie wir beide, meine Mutter und ich, uns verändert haben! Es kommt wieder nur: Geb sie in ein Altenheim! Aber das kann ich nicht, den da wird sie ja nur noch zugedröhnt. Tagsüber lässt es sich ja irgendwie schaffen, aber ohne Schlaf, halte ich auch nicht mehr lange durch!
    Hat sie vielleicht Angst, einzuschlafen und dann nicht mehr aufzuwachen?
    Weiß nicht mehr weiter und freue mich über jeder Rat!
    Muss wieder runter!
    Liebe Grüße Betti
  • Hallo, Betti,

    wie lange willst du das noch allein bewältigen?
    Kannst du nicht wenigstens stundenweise Hilfe bekommen?
    Zwischen Altenheim und alles alleine schaffen gibt es doch noch mehr Möglichkeiten. Du mutest dir zuviel zu. Ich denke nicht, dass deine Mutter das gewollt hätte. Vielleicht will sie das mit ihrem Verhalten ausdrücken? Sorry, ich kann das nicht beurteilen, aber denk mal drüber nach...

    Alles Gute!
    Giga
  • Hallo Betti-ich bin auch ganz erschüttert-was manche Menschen für einen Leidensdruck haben.
    Ich kann dir auch wie Giga nur raten -versuche loszulassen und dir ein schönes Heim zu suchen-wo man nicht unbedingt vollgedröhnt wird-sondern dich entlastet und verantwortlich mit Medikamenten umgeht.
    Du solltest einfach akzeptieren-dass man als normaler Mensch es kaum schaffen kann, über so viele Jahre einen Alzheimer-Erkrankten zu pflegen-erst recht nicht mit dieser aggressiven Art.Du gehst kaputt!!!
    Deine Mutter hat nicht das Recht dazu-und das will sie auch nicht.Es ist eher verantwortungsvoll-jemanden in ein Heim zu bringen-wo gelernte Kräfte sich meist recht liebevoll um die Kranken kümmern, als verzweifelt und am Ende der Kraft jemand versorgen zu wollen.
    Dort gibt es versch.Therapien-die dem Kranken helfen und Spass machen.Die Pfleger haben ihre Sache gelernt!!!!Lass dich doch mal v Soz Dienst beraten-keine Angst v Fin.Dingen-es gibt Lösungen.PS.Mein Vater hat m kranke Mutter auch zu lange versorgt-jetzt brach er zusammen-es sieht nicht gut aus für ihn und er wurde selbst zum Pflegefall.Denk mal bitte dirzuliebe daran.Dein Leben ist auch ganz wichtig!!!! Gruß Petra
  • Hallo Betti,
    Du kannst Deine Mutter auch für 4 Wochen einmal im Jahr in Kurzzeitpflege geben. Das ist auch für Dich einmal eine Zeit zum Ausruhen und auch gleich einmal ein Test wie es Deiner Mutter im Pflegeheim geht. Erkundige Dich einmal bei der Krankenkasse.
    LG Uschi
  • Hallo Betti,

    die Kurzzeitpflege nutze ich jährlich und würde es auch sonst nicht schaffen. Ich brauche die Zeit zum Auftanken.

    Liebe Grüße von Christine
  • Es gibt doch auch Teilzeitplätze in Heimen. Vieleicht findest du einen Platz, indem deine Mutter über Nacht untergebracht werden kann. Da wäre dir doch schon geholfen.
    Ansonsten kannst du deine Mutter doch auch immer aus dem Heim abholen und stundenweise mit nach Hause nehmen.
    Ich hole meine Mutter mindestens 1 mal pro Monat.
    Und was das "zudröhnen" betrifft, da hast du bzw. der Betreuer ja die Möglichkeit das zu steuern. Ohne Zustimmung des Betreuers keine ärztl. Behandlung, ohne ärztl. Verordnung keine Medis. Und das Recht auf freie Arztwahl hast du auch.

    Grüße

    Kassandra
  • Heul, kann nicht mehr!!
    Habe sie vor drei Stunden ins Bett gebracht, bin seitdem 7 mal wieder bei Ihr gewesen, hab gedacht jetzt ist vielleicht mal gut.
    Habe einen Anruf bekommen, auf den ich mich lange gefreut und gewartet habe, als wenn Sie es gemerkt oder gewusst hatt, Chaos pur, war mal gerade ca. 10 Min., Schei.. und soweiter, habe ja überall Kameras, war auch ein Anruf aus dem Ausland. Was hab ich gemacht, Telefonat beendet, runter, war aber wie immer zu spät!!!
    Hab wie immer alles wieder sauber gemacht und sie wieder ins Bett gebracht.
    Dann konnte ich nicht mehr und beim ins Bett legen angefangen zu weinen, der Anrufer war und ist seit Jahren meine große"Liebe" die halt nie zueinander finden kann, wegen "Mutter".
    Sie war aufeinmal, fast, voll da, sie hat mich wie früher gestreichelt, liebkost, ist doch ales gut, solange wir beide zusammen halten u.s.w.
    Natürlich nur in Wortsequenzen, bis auf, solange wir zusammen halten!
    Bin total alle, habe mich gerade heute entschieden, das ich Sie für 14 Tage in die Kurzzeitpflege Anfang März geben werde und jetzt das! Wollte mich dann mit meinem ..... Partner, was nur 1x im Jahr möglich ist treffen.
    Ich kann nicht mehr! Sie macht mir alles kaputt!
    Sitze jetzt vor der Videocamera und heule einfach nur und kann nicht mehr aufhören!
    Wie kann Sie mich denn trösten, wenn Sie sonst nicht mehr ansprechbar ist?
    So kann ich Sie nicht in die Kurzzeitpflege geben, Sie hat wiedr mal gewonnen, wie immer!
    Aber das will ich nicht, das geht jetzt schon seit 2003 so.
    Wir beide, mein Freund und ich, leben das ganze Jahr, nur von den 14 Tagen die wir uns im März sehen können, allein das lässt mich die Pflege meiner Mutter, durchhalten, es geht halt nicht anders, habe ich immer gedacht!
    Ich schreibe das hier jetzt unter Tränen und weiss auch, das ich endlich loslassen muss, aber nach heute Abend, kann ich es wieder mal nicht.
    Ich habe Ihr einmal versprochen, das Sie nicht wie ihre Mutter, in ein Heim kommt.
    Ich habe mein Haus aufgegeben für die Pflege meiner Mutter, da war mein Sohn 13 Jahre alt, ich bin seit Anfang des 1. Lebenjahres meines Sohnes, aleineziehende Mutter und habe es aus eignen Kräften geschafft uns ein eigenes Haus, zwei Straßen von meinem Elternhaus zu schaffen.
    Das war aber nur aus dem Grund, um meinem Vater, den ich sehr geliebt habe,zu pflegen, war leider viel zu kurz und ich konnte auch nichs mehr ändern, ausser bei Ihm zu sein,die letzten 4 Wochen. Ich war auch alleine wie er dann im KH gestorben ist, alleine, meine Mutter wollte es nicht wahrhaben. Ich musste Ihr es dann morgens um 3.00 Uhr sagen Wegen ihm habe ich alles augegeben, bin von München wieder zurück nach Hause.Es tut mir sehr weh, aber sage es jetzt:
    Seit 2003 pflege ich meine Mutter,seit 2007 Stufe 3,sie macht immer alles kaputt in meinem Leben,.
    Ist es Hass oder Liebe oder Abhängigkeit oder Pflichtbewusstsein? Ich wahr beruflich erfolgreich und jetzt bin ich aus Pflichtbewusstsein Hartz VI und alleine, isolliert und verliere vielleicht auch noch meinen Sohn, weil er das alles, Inkontinez, überall, nicht mehr erträgt!
    Weggeben und zu dröhnen lassen, kann und werde ich nicht akzepieren, ehe gehe ich dabei kaputt.
    Allein sein ist ....
    Will aufgeben kann es aber nicht!!!!!
    Was soll ich tun?
    Betti
  • Hallo Betti,

    habe gerade noch die Zeilen gelesen und muss es leider heute früh aus zeitlichen Gründen kurz machen - aber : Ich muss Dir antworten, da mich Deine Zeilen sehr betroffen machen.

    Natürlich kannst Du sie in die Kurzzeitpflege geben! Genau aus diesen Gründen, die Du geschildert hast, ist dies absolut nötig!

    Deine Mutter hätte, als sie noch bei klarem Verstand war nie gewollt, dass Du Dich so fertig machst für sie und Dein Leben nur aus einer Aufopferung besteht! Wenn wir überfordert sind, kann leicht Hass aufkommen und dies kann nicht gut sein!

    Dass Heimunterbringung nicht "Zudröhnen" bedeuten muss, wurde hier weiter oben schon benannt. Als Betreuer hat man da entscheidende Rechte. Auch kann man einen Psychater mit "ins Boot holen" wenn man selbst unsicher ist. Da braucht man dann keine Bedenken zu haben, dass vielleicht ein nicht so guter Hausarzt "zudröhnende Medikamente" verordnet. Diese Erfahrungen haben wir bei meinem Schwiegervater vor Jahren im Heim (auch aus negativen Erlebnissen heraus) gemacht und ich kann es nur allen empfehlen!

    Auf alle Fälle brauchst Du dringend Hilfe!
    Deiner Mutter ist nicht geholfen, wenn Du zusammenbrichst!

    Dies inzwischen in Kürze.

    Liebe Grüße von Christine
  • Ach Betti,

    ich umarme Dich und heule schon fast mit, so sehr hat mich dein Beitrag mitgenommen.

    Nein, ich denke auch, dass deine Mutter das nicht gewollt hätte, dass es dir jetzt so schlecht geht. Sie streichelt und liebkost dich, also will sie das es dir gut geht. Du! bist nun auch für dich in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Denn das will sie. Das will jede Mutter, egal wie schlecht es ihr selber geht.

    Auch, dass du noch deinen Sohn verlieren könntest, sollte dir die Entscheidung leichter machen, einen guten Pflegeplatz für deine Mutter zu finden.

    Und, Betti, Versprechen hin oder her, aber als die Mutter deiner Mutter ins Heim kam, waren das auch ganz andere Zeiten! Mittlerweile hat sich sovieles in der Heimunterbringung zum Guten verändert, glaub mir.

    Ich erlebe es jedem Tag bei meinem Mann im Heim, wie liebevoll und kompetent mit den Bewohnern umgegangen wird. Kein Heim kann es sich mehr leisten, dass es negativ bewertet wird.

    Viele Kraft für dich!

    Giga
  • Hallo Betti,

    lass dich mal feste drücken.
    Ich kann Christine und Giga nur zustimmen. Deine Mutter will auf gar keinen Fall, dass es dir schlecht geht. Warum sonst würde sie ein stück weit aus ihrer Welt zurückkommen um dich zu trösten wenn sie dich weinen sieht?
    Und du musst auch an dich denken. Niemand ist geholfen wenn du zusammenbrichst. Was passiert dann mit deine Mutter? Dein sohn kann sich nicht um sie kümmern.
    Gib deine Mutter im März in die Kurzzeitpflege, vielleicht ein paar Tage mehr als üblich. Geniese deinen Urlaub und informiere dich über Pflegeheime mit Demenzabteilung in der Umgebung.
    Es ist wirklich nicht so schlimm, wie du es dir ausmalst. Die Betreuung ist liebevoll. Und "zugedröhnt" wird niemand gegen den Willen des Betreuers.


    Grüße

    Gabi
  • Hallo liebe Betti
    -oh-das ist ja furchtbar-es tut mir so leid, dass du dich so elend fühlst.Gut-dass du hier Zuhörer-(leser)hast-die dich verstehen und ähnliches mitgemacht haben.

    Ich hatte dir auch schon geschrieben-dass du versuchen musst-loszulassen-Dirzuliebe! Im Inneren weißt du das sicher-und ich will es nicht wiederholen.Schlimm ist es-es in die Praxis umzusetzen....das elende schlechte Gewissen.Ich mache momentan das Gleiche mit.Mein Vater ist ja im Dez. nach der jahrelangen Pflege meiner Mutter(Alzheimer)zusammengeklappt.Er wollte auch nicht loslassen-erst-als es gar nicht mehr ging-mußte sie in ein Heim umziehen.Wir belegten zunächst eine Kurzzeitpflege-die dann wg des schlechten Zustandes m Mutter in vollstationäre Pflege umgewandelt wurde.
    Papa konnte durchatmen-allerdings brach er dann nach kurzer Zeit zusammen.10 Wochen Krankenhaus-und weißt du, wo er jetzt ist?
    Auch im Heim-im Gleichen wie Mama-er ist so schwach-20 kg abgenommen-total am Ende.Er kann wahrscheinlich nicht mehr nach Hause und ist sehr traurig.Er versteht die Welt nicht mehr-wollte nie in ein Heim.Ich -die Tochter mußte mir 40Jahre anhören -ich gehe niemals in ein Heim-vorher bringe ich mich um.Er hat mich emotional unter Druck gesetzt-und mir geht es jetzt auch Sch...ich heule auch täglich-habe ein schlechtes Gewissen-aber ich kann ihn nicht retten-nicht pflegen.Heutzutage ist das kaum möglich-wer hat soviel Zeit-Geld-Energie-Kraft und Sachverstand?
    Liebe Betti-wir Frauen stellen uns leider immer hintenan-für die Familie.Es ist uns eingetrichtert worden und nun erwarten wir es von uns-bis wir kaputtgehen.Hole dir bitte bitte Leute ins Boot-lass dich beraten-lass dir helfen.Verzichte nicht auf Sohn und gr Liebe-auch das kenne ich-du wirst dann nie mehr glücklich.
    Ich wünsche dir Engel-die dir den rechten Weg zeigen! Bleib stark!!!
    Ganz liebe Grüße-Ginger
  • Hallo
    Habe auch immer zuviel gemacht wollte meine Mutter immer beschäftigen, machte sie dadurch oft unruhig. Nur wenn du ruhig bist wird deine Mutter ruhiger werden. Wegen der Inkontinenz habe ich mir ganze Anzüge zugelegt die sie alleine nicht mehr ausziehen konnte. Auch kann ich nicht verstehen für was die Kamars gut sein sollen, du machst dich selbst verrückt. Meine Mutter ist ihn ihrer Wohnküche eingespeert das mag zwar hart klingen, aber da ist sie in Sicherheit und fühlt sich in ihrer Umgebung wohl.Nachts speere ich ihr schlafzimmertüre zu wenn sie merkt das sie nicht raus kann geht sie wieder ins Bett, oder klopft an die Türe. Sie hat Zeitschriften Bücher die ich immer wieder erneuere. Wolle,Geschirr,Wäsche und ein Bügeleisen ohne Strom. Mehrere Puppen,und damit beschäftigt sie sich. Müsste sie im Februar auch in Kurzzeitpflege geben, ich hatte einen Bandscheiben OP. Nur die Ruhe kann es bringen und wenn du nicht mehr kannst ist die Kurzzeitpflege eine sehr gute Lösung. Du mußt selbst zur dir finden.
    G Zäzilia
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