Kur zur Stabilität bei Verdachtsdiagnose Demenz

Mein Vater ist aufgrund eines Arbeitsunfalls im Februar 2021 bei dem er ausrutschte und mit dem Kopf gegen einen großen Metallhaken (er arbeitete in der Metallverarbeitung) knallte und (zeitl. unbekannt) bewusstlos gewesen sei. Leider hat er das nicht gemeldet, weil er bis auf eine Schürfwunde am Arm "ja nichts hatte".

Erstmalig aufgefallen sind Ortsgedächtnisprobleme. Weil mir das als Sohn Sorge bereitete sprach ich mit meinen Eltern, dass eine Abklärung notwendig wäre, was beide verstanden. Den Arbeitsunfall hatten wir nicht als Auslöser in Betracht gezogen. Jedenfalls sollte eine weitere Abklärung durch ein MRT erfolgen mit dem Ergebnis: Subdural Hyrom links hemisphärisch. Mit Drainagen wurde der Liquor abgesaugt. Nach der Operation ging es recht schnell wirklich bergab, da war das Ortsgedächtnisproblem wirklich lachhaft - traurigerweise. Es gipfelte im Januar, dass mein Vater der zu diesem Zeitpunkt einzigen Person die er bewusst zuordnen konnte und dies auch ersichtlich war durch viele Gesten, aggressiv wurde, als er einfach die Wohnung verlassen wollte und meine Mutter ihn aufhalten wollte. Er war für knapp 3 Monate im Krankenhaus und wir sind immer noch sehr glücklich darüber, dass das Krankenhaus tatsächlich das für uns unmögliche geschafft hat: Zwar war er nicht so wie vor der ersten OP, aber sein Gedächtnis kam nach und nach zurück und es scheint, als ob er im Unterbewussten manchmal gefangen ist, raus will aus den Phasen die ihn bremsen, da er teilweise alles versteht, auch Ironie und Sarkasmus, selbst witzelt, sauber spricht, schreibt. Es ist also ein Wechsel zwischen relativ schlecht (verwaschene Sprache, kognitiven Einschränkungen, Wahnvorstellungen, Schlafstörungen) und eben dem beschriebenen. Vom Gefühl nimmt meine Mutter wahr, dass es seit einer Woche abnimmt, weil er gar nicht mehr durchschläft und zweimal die Wohnung verlassen wollte, glücklicherweise kann sie ihn dann aber erreichen. Er ist zwar bei einem Psychiater angebunden, aber davon können wir uns nicht viel versprechen, weil er meint, dass ja alles in Anbetracht der Medikamente in Ordnung sei. Aber wenn wir nicht diese positiven Phasen hätten, er selbst betet wieder gesund zu werden, es leid hat nicht so zu sein wie er will, dann können wir uns damit auch schlecht anfreunden.


Meine Mutter ist bei einem Spaziergang mit meinem Vater in der letzten Woche auf eine ältere Frau gestoßen, die sich an ihren inzwischen verstorbenen Mann durch meinen Vater erinnerte. Ohne viel nachzufragen, konnte sie ziemlich fiel zum Verlauf und den Symptomen vermuten und lag dabei richtig. Sie gab an, dass ihr Mann in eine Kur gegangen sei für 7 Wochen und er danach eigentlich sehr stabil gewesen gewesen sei, dort seien zahlreiche Therapien angewendet worden. Meine Mutter hat leider nicht weiter gefragt, auch sich die Rufnummer der Frau nicht notiert. Es ist uns klar, dass es Angebote für solche Fälle geben muss, aber da heran zu kommen ist schwerer als wir uns das vorstellten, denn die Google Suche, Frage bei Ärzten und der Krankenkasse führten zu unbefriedigenden Antworten.


Wir hoffen daher sehr, dass hier in der Community jemand was dazu sagen kann, bzw. weiß. Wir freuen uns auf die Beiträge.

Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.