Umgang mit der Traurigkeit

Hallo ich bin ein Neuzugang seit einem Jahr ist klar mein Mann ist an einer frühen Alzheimer Demenz erkrankt mit 57 Jahren bisher fand alles erträglich für ihn und mich .Ich muss dazu sagen ich arbeite in der Seniorenpflege und habe viel mit Demenz zu tun kann damit umgehen aber dies mit dem eigenen Mann zu durchleben ist nochmal um vieles mehr herausfordernd ich habe das Gefühl ganz alleine dazustehen .einen rückhalt aus der Familie gibt es nicht fast alle haben sich abgewendet als die Erkrankung begann könnte niemand mehr mit im umgehen sie haben seine Verhaltensweisen nicht verstanden niemand versteht es teilweise wird die Diagnose auch angezweifelt .Die Eltern meines Mannes finden ihn völlig normal wie immer doch ich als seine Bezugsperson leide sehr er wohnt in unserem Gästezimmer versorgt sich selbst mehr schlecht als Recht .Ich arbeite und wenn ich zu Hause bin bin ich völlig Vereinsamt er liegt im Bett oder sieht Fernsehen Aktivitäten sind völlig eingestellt nur mit den Hunden geht er noch eigenständig kommt dabei aber nicht vom gewohnten Weg ab dann ist aggressiv und überfordert alles nachvollziehbar.Ich kann meine Traurigkeit nur nicht mehr ertragen ich lebe schon völlig zurück gezogen meine Kollegen sind das Highlight wobei das auch etwas getrübt ist die wissen nichts von seiner Erkrankung und wir waren jahrelang auf der selben Dienststelle.Was kann man tun um diese stetig steigende Isolierung und Traurigkeit abzuschwächen hat irgend jemand eine Ahnung einen Tipp eine Erfahrung dazu

Kommentare

  • Aber, aber..... ,

    das Erste ist doch wohl Freunden und Kollegen die Umstände zu offenbaren, ist doch keine Schande ! Die Zeit arbeitet für Dich, Dein Mann wird sich verändern und Du wirst gebraucht werden, dann ist auch Deine Einsamkeit nicht mehr da. Es gibt mit meiner Frau schon lange keine Unterhaltung mehr, dennoch fühl ich mich nicht einsam und Langeweile kenn ich nicht.

    Kopf hoch ...es ist halt so.

    John

  • Hallo, kann die Verzweiflung nach empfinden. Wir wissen es seit 10 Tagen. Ich habe es schon vor 3 Jahren gemerkt... Mein Mann ist 57, hat bisher nur leichte Störungen im Kurzzeitgedächtnis, kann aber daher seine Arbeit momentan nicht erledigen. Zu viele Termine und Meetings. Es wurde nun eine Anfrage bzgl Teilnahme an Studie mit dem in den USA bereits zugelassen Medikament angefragt. Hat jemand damit Erfahrung? Nebenwirkungen? Was ist mit Ergotherapie?

    Ich bin auch voll berufstätig und schon jetzt am Ende, wo eigentlich noch nichts passiert ist. Die Zukunft bereitet mir so viel Sorge. Es ist kaum zu ertragen.

    Lieben Dank an alle, die antworten.

  • Hallo,

    wir sind ebenfalls betroffen. Mein Mann ist jetzt 58 und wir haben vor kurzem die Diagnose Alzheimer bekommen. Er arbeitet seit 2018 schon nicht mehr, weil er zunehmend Probleme mit der Konzentration und vielem mehr hatte. Jetzt ist die Situation ähnlich wie sie helmimaus beschreibt, und wir wissen gar nicht gut mit all dem Chaos umzugehen. Ich fühle mich überladen, einsam und selbst kaum noch handlunsfähig.

    Es gibt bisher keinen positiven Zuspruch aus dem Umfeld, nur Entsetzen und Hoffnungslosigkeit. Ich weiß nicht, ob es helfen kann, sich auszutauschen, wäre aber sehr dankbar, wenn es hier einen Weg gibt. Das Alleinsein damit ist so zermürbend.

    Viele Grüße

  • Liebe Alle,

    die Einsamkeit, der Verlust des Partners auf Augenhöhe, das fehlende Verständnis von Anderen, gerade wenn eine Demenz in so jungem Alter auftritt, ist ein Thema, das sehr viele Ehepartner/innen von Menschen mit Demenz betrifft.

    Gerne helfe ich bei der Vermittlung eines direkten Kontakts zu anderen Foren-Teilnehmer/innen, wenn das gewünscht ist. Auch Selbsthilfegruppen, die zum Beispiel von den örtlichen Alzheimer-Gesellschaften angeboten werden, sind eine gute Möglichkeit. An einigen Orten gibt es auch spezialisierte Angebote zum Thema jung an Demenz Erkrankte, beispielsweise in München oder Hamburg.

    Außerdem kann auch für die Betroffenen selbst, vor allem zu Beginn der Krankheit, der Austausch mit anderen sehr wohltuend sein. Auch dafür gibt es Angebote. Informieren Sie sich im Adressverzeichnis unter https://www.deutsche-alzheimer.de/adressen.

    Viele Grüße

    Susanna Saxl-Reisen, Foren-Admin

  • Ich kann die Traurigkeit auch sehr gut verstehen! Ich empfinde ähnlich und versuche alles zu verdrängen. Auch mein Leben verändert sich durch die Diagnose. Vieles ist nicht mehr möglich und ich bin doch erst 54. Leider gibt es hier sehr wenig Kommentare und man bleibt alleine. Ich habe auf Facebook Gruppen gefunden, wo täglich zum Thema gepostet wird.

  • Hallo Astrid, ich kann das gut verstehen. bei meinem Mann waren die ersten Anzeichen mit ca. 60. Wortfindungsstörungen etc. Die Familie vermutete eine Depression infolge burnout. Leider wollte er nie zu einem Psychiater oder zur gedächtnissprechstunde. Erst letzten Winter nach 8 ! Jahren konnten ihn Freunde überreden zu einem Neurologen zu gehen. Seit märz nun die Diagnose...Demenz mischform- vaskulär u Alzheimer. Er bekommt mittlerweile donepezil, Ergotherapie u physio. Trotzdem wirdxes schlimmer. Ich bin manchmal so traurig, wache nachts auf u habe Angst vor der Zukunft. Mein Leben wie ich es mir vorgestellt habe ist nun vorbei. Er hat sofort pflegestufe 3 bekommen , das hilft geldlich aber letztlich fühle ich mich psychisch total überfordert. Ich weiss man soll ruhig u freundlich sein aber das fällt mir an machen Tagen sehr schwer. Leider wohnen wir recht abseits u ich habe keine Chance einer Selbsthilfe Gruppe bei zu treten. Deshalb suche ich hier im Forum Gelegenheit zum Austausch .

    Ich bin nicht bei fb u möchte micheigentlich dort auch nicht anmelden.

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