Demenz: Eingeschränkte Motorik - Pflege zu Hause oder Heim?

Guten Morgen,


für mich ist dieses Thema noch sehr neu. Meine Mutter ist 65 Jahre alt und steckt noch in den Untersuchungen, allerdings lautet die Vordiagnose Demenz.


Bei meiner Mutter gibt es die Besonderheit, dass nur ihre rechte Hirnhälfte betroffen ist und die linke Hirnhälfte gesund ist. Durch diese "einseitige Erkrankung" hat meine Mutter linksseitig Einschränkungen (rechte Hirnhälfte steuert linke Körperhälfte). Sie läuft mit dem linken Bein wie ein Storch und der linke Arm hat eine angewinkelte Haltung (ich beschreibe es immer - ohne es belustigend zu meinen - als T-Rex-Armhaltung, aber so kann man sich vorstellen, was ich meine).


Meine Mutter lag jetzt 2 1/2 Wochen im Krankenhaus und befindet sich jetzt in der Kurzzeitpflege. Sie hat innerhalb von 4 Wochen so abgebaut, so dass sie aktuell weder kognitiv noch motorisch in der Lage ist, sich alleine auf einen Stuhl zu setzen. Sie steht davor und weiß nicht weiter, also dass sie sich zum Hinsetzen umdrehen müsste. Es ist erschreckend. Sie starrt ihre Hose an, nimmt sie in die Hand und weiß dann nicht weiter. Sie weiß nicht, wie man die Hose nun anzieht. Anfang September hat sie noch alleine zu Hause gelebt, in einem Einfamilienhaus, in dem sie auch Treppen laufen muss. Die Demenz macht sich bei ihr tatsächlich durch die Motorik bemerkbar und nicht durch die "Vergesslichkeit".


Ich stehe nun vor der Entscheidung: versucht man die Pflege zu Hause (Komination aus amulanter Pflegedienst, Tagespflege und Hausnotruf) oder Pflegeheim? Ich bin mehr als verunsichert und ich habe so viele Fragen, die ich mir stelle. Wäre es besser, wenn meine Mutter zu Hause ist, damit sie die Dinge selber tun MUSS und so gefördert wird? Sie ist durch ihre schlechte Motorik sturzgefährdet.... kann ich das Risiko eingehen und einen Versuch wagen, wie es künftig zu Hause klappt? Für die Tagespflege müsste sie sich morgends selbst anziehen und ist abends ab ca 17 Uhr alleine zu Hause.... kann das funktionieren mit den oben genannten Schwierigkeiten?


Gerne würde ich eure Meinung / Anregung dazu hören.


Vielen Dank und viele Grüße

Sabrina

Kommentare

  • Hallo Sabrina ich habe selber Demenz und meine Schwester auch noch wohne ich aleine aber es wird nicht mehr lange dauern bis ich in ein Heim komme entschuldige bitte meine Fehler aber ich bin froh das ich noch mit dem Handy schreiben kann mit der Hand geht es nicht mehr ich habe vasekulere Demenz meine Tochter unterstützt mich und meine Meinung ist wenn es nicht mehr geht dann lieber ins Pflegeheim bevor noch was schlimmes passiert.schöne Grüße Tommybo

  • Hallo Sabrina, da jeder einzelne Mensch anders ist, ist auch jede Erkrankung anders. Daher möchte ich Dir keine Ratschläge geben, sondern unsere Erfahrungen mitteilen - damit Du dann Deine Entscheidung treffen kannst, die Dir niemand abnehmen kann. Meine Schwiegermutter (91 Jahre alt) lebt seit nun 5 Monaten in einem Pflegeheim. Zuvor lebte sie in ihrem eigenen Haus mit 24-Stunden-Betreuung, 7 Tage die Woche - bis das dann nicht mehr machbar gewesen ist. Sie war (ist) Nacht-aktiv und tagsüber hat sie lediglich nach dem Frühstück etwas geschlafen. Das war für die betreuenden Personen nicht mehr hantierbar.

    Was nun für Deine Mutter der beste Weg ist?

    EIN erster Schritt: bitte die Pflegekassse (bei der geschilderten Situation hat Deine Mutter einen Pflegegrad!) doch um eine "Pflegebegutachtung", dann kommt eine (nach unserer Erfahrung) sehr kompetente UND neutrale Person ins Haus, begutachtet die Situation und gibt eine Empfehlung ab. Dieser kannst Du dann folgen - oder nicht.

    Zumindest hast Du neben Deiner eigenen Meinung noch eine zweite Sicht "von aussen".

    Die Dir auch bestimmt bezüglich "Sturzgefahr" Hinweise wird geben können.

    Absolut ist die Sturzgefahr natürlich auch in einem Heim nicht gebannt - doch die Pflege, Betreuung zu Hause erfordert von Dir trotz einer Kombination aus ambulanter Pflegedienst, Tagespflege und Hausnotruf DEINE Anwesenheit und Deinen Einsatz für die Stunden des Wartens auf den ambulanten Pflegedienst, des Abholens und Wiederbringens zur/von der Tagespflege .....

    Und - wenn Du dann alles betrachtet, bedacht, abgewogen haben wirst - dann vergiß nicht, auch an Dich, Deine Gesundheit, Deine Kraft zu denken. Denn wenn Du Dich zu sehr aufopferst, dann bist Du auch keine Hilfe mehr ....

    Ich wünsche Dir Ruhe und Kraft für Deine Entscheidung.

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