Gehirnentzündung

Hallo Ihr,

bei meiner Ma wurde Demenz diagnostiziert. Ihr Zustand hat sich über Weihnachten sehr verschlechtert und sie kam mit Delir in ein Krankenhaus. Dort wurde sie zwangsfixiert u.s.w.
Ihr Zustand hat sich danach immer weiter verbessert und sie war zu 90 % wieder die alte. Leider hatte und hat sie seit geraumer Zeit heftige Kopfschmerzen, obwohl sie und auch wir als Angehörige immer wieder auf die Schmerzen hingewiesen haben, haben sie keinen Arzt interessiert. Meiner Ma ging es dann so gut, dass sie sich überlegt hat, dass ihre Kopfschmerzen unbedingt näher abgeklärt werden müßten. Sie ist auf eigene Veranlassung zu einem Augenarzt gegangen, der eine im Abklingen befindliche Entzündung eines Gehirnnerves feststellen konnte.
Diese Erkrankung kann zum Beispiel Folge einer Herpes- bzw. Gürtelrosenerkrankung sein und trifft 10% der an Gürtelrose Erkrankten. Die Entzündung kann noch Jahre oder Jahrzehnte nach der Gürtelrose auftreten. Auch andere Faktoren können Gehirnentzündungen bedingen. Bei meiner Ma waren Doppelbilder und Farbwechsel u.a. typisch.
Durch die Gehirnentzündung wurde eine Reihe von Demenzsymptomen hervorgerufen, die heute verschwunden sind.

Sie war schon in der Schublade Demenz und die Ärzte hätten sie nie wieder aufgemacht.

Liebe Grüße

Rol

Kommentare

  • Hallo Rol,

    das klingt nach einer mangelnden Differentialdiagnostik. Schade- ich habe das Gefühl, dass passiert bei Demenz häufig. Da hilft es nur, dass Anghörige sich so engagieren wie du es getan hast. Hartnäckig bleiben.

    Liebe Grüße

    Mallal
  • Hallo Mallal, hallo Ihr,

    wollte das nur posten, damit es vielleicht jemanden in Zukunft hilft!
    Sie war heute beim Neurologen, er hat die entsprechenden Tests gemacht und es gibt keinerlei Anzeichen für Demenz.

    Von den ursprünglichen Mitteln Articept und Risperdal hatte sie optische und aktustische Halluzinationen. Wegen Herzproblemen hat sie die Medikamente eigenmächtig abgesetzt und nach einer Entwöhnungsphase ging es ihr wieder prima. Die Halluzinationen haben sofort mit Absetzen aufgehört.
    Die Halluzinationen passten so schlüssig zu der Krankengeschichte Demenz, dass ich nicht auf die Idee gekommen wäre, sie kämen von den Arzneimitteln. Sie hatte über Monate Lehrbuchsymptome Demenz (Tag/ Nachtwechsel, vertauschtes Kälte/Wärmeempfinden,Wahrnehmungsprobleme, Vergessen, Verlegen...) so dass ich trotz Skepsis nie zu hoffen gewagt hätte, dass es "nur" eine Gehirnentzündung war.

    Liebe Grüße und viel Glück allen!

    Rol
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