Im Auftrag von MDR und ARTE

Die Büchner Filmproduktion und GKT-Serwis / Carework suchen für einen Dokumentarfilm eine Frau, deren Mutter aus Altersgründen zunehmend Betreuung braucht.
Stehen Sie mitten im Leben? Jonglieren Sie täglich mit Ihrer Zeit zwischen Beruf und Familie? Wissen Sie nicht, wie Sie der eigenen Mutter die Ruhe und Aufmerksamkeit schenken sollen, die Sie ihr geben möchten? Dann interessiere ich mich für Sie!
Glauben Sie außerdem, dass ihre Probleme nicht nur Sie alleine betreffen? Finden Sie, dass sich in unserer Gesellschaft grundsätzlich etwas ändern sollte? Dann melden Sie sich bitte bei mir. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!
Bei Interesse bitte melden unter der Hotline:
08000-180100 oder http://www.24stundenbetreut.com
Christiane Büchner und Werner Tigges

Kommentare

  • Warum muss es eine Tochter sein?

    Söhne und Ehegatten, die sich in der Pflege ihrer Mutter/Ehefrau versuchen, finde ich viel interessanter. Für die es das ganze wegen der Umkehrung der in der entsprechenden Altersgruppe noch recht fest verankerten "normalen" Rollenaufteilung, zumindest nach meiner Erfahrung, nochmal um einiges schwieriger und anstrengender. Schon alleine, wie lange es gedauert hat, bis meine Mutter akzeptiert hat, im Bad und auf der Toilette Hilfe zu benötigen und sich dann ausgerechnet vom Mann oder Sohn helfen zu lassen ...
  • Hallo Gerhard,
    gebe ich gerne weiter und warte die Antwort ab. Hätten Sie denn Interesse, an dem Projekt mitzuwirken?
    Beste Grüße
    Werner Tigges
  • Hallo Gerhard, hier die Stellungnahme der verantwortlichen Autorin und Regisseurin, Christiane Büchner:
    "Ich denke, dass es zum einen darum geht eine besonders typische Konstellation zu zeigen. Ausserdem wird gerade in der Auseinandersetzung mit den traditionellen Rollenverteilungen eben auch eine Veränderung besonders deutlich. Ich kann nur sagen, dass das mit dem Waschen zwischen Mutter und Sohn vielleicht schamhafter sein mag, aber die Frage von Deutungshoheit sich zwischen Mutter und Tochter noch mal ganz anders äußert, als zwischen Mutter und Sohn. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich selbst eine Frau bin und mich eben auch an den eigenen, sehr widersprüchlichen Ansprüchen mir selbst gegenüber in diesem Thema reibe. Man macht Filme über die Dinge, in deren Tiefe man schon mal geschaut hat. Das wären drei Argumente für die Drei-Frauen-Konstellation."

    Ich hoffe, du kannst was damit anfangen, sollte dich aber nicht abhalten, dich trotzdem zu bewerben, falls du Interesse hast.

    Beste Grüße

    Werner Tigges
  • Hallo Werner,
    vielen Dank für Deine Mühe.

    Zur Stellungnahme:
    Naja. Ich hatte sowas in der Art erwartet - die Vorgabe erschien mir schon entsprechend klischeehaft.

    Die "Tochter pflegt Mutter" Konstellation ist mit nichten "besonders typisch". Dagegen sprechen die (zugegeben vagen) Fallzahlen, nach denen langfristig die Hälfte aller Frauen und ein Drittel der Männer von Demenz betroffen sein werden. Auch in meiner persönlichen Erfahrung (Bekanntenkreis und Kontakte über Klinik und Heim) ist die Konstellation "(noch) gesunder Mann mit dementer Frau oder Mutter" häufiger.
    Nur - pflegende Frauen halten das i.a. länger aus, wohl auch deshalb, weil Frauen viel leichter über die auftretenden Probleme sprechen, während Männer eher einen Wust an Schuldgefühlen und Ängsten in sich anhäufen. Aber auch, weil "die Frage der Deutungshoheit" in dem engen persönlichen Umfeld, in dem sich das Leben eines Demenzkranken abspielt, zwischen Mutter und Tochter entgegen der Vermutung der Autorin wesentlich einfacher zu beantworten ist, als zwischen dementer Frau und pflegendem Mann. Die Formulierungen "das mit dem Waschen" und "vielleicht schamhafter" lässt auf recht naive Vorstellungen der Autorin von realen Bedingungen der Pflege Demenzkranker schließen.

    Ich würde ihr empfehlen, einige Zeit in einer geriatrischen Klinik und in einem Pflegeheim zu hospitieren. Das sollte ihr einen realistischeren Zugang zum Thema erleichtern.
    Dort erhält man einen Überblick über die Realität hinter den Statistiken, man verzerrt nicht schon die Relevanz der Fallkonstellationen durch seine persönlichen Ansichten, man erlebt die "Spielarten" der Demenz und der dadurch bedingten Verhaltensauffälligkeiten und man erfährt, welche Reaktionen und Reaktionsmöglichkeiten der "Profis" und der "Laienpfleger" es gibt, sowohl in Bezug auf den Demenzkranken als auch zum Eigenschutz des Pflegenden. - Dann erst sehe ich eine Chance auf einen Film der mehr bietet als "Alice Schwarzer im 3. Jahrtausend".

    Ich bitte um Entschuldigung für die deutlichen Formulierungen, aber mit dem Ansatz "Frauen tragen die größere Last im sozialen Bereich und das zeige ich jetzt am Beispiel (m)einer dementen Mutter", wird man dem Problem der Pflege Demenzkranker auch nicht ansatzweise gerecht. _Ich_ würde mich und meine Mutter nach den Ausführungen der Autorin durch einen solchen Film regelrecht missbraucht fühlen.
  • Hallo Gerhard,
    ich glaube, dass du das grundlegend missverstehst. Vielleicht kann ich dir das besser mal telefonisch erklären, denn so wie ich meine Arbeit verstehe und so wie ich die Autorin kennengelernt habe, liegt nichts ferner als ein auch nur angedeuteter Missbrauch! Die Filme von Frau Büchner liegen fernab von Klischees und festgefahrenen Mustern. Es ist nur so, dass jeder, der bei einem solchen Film mitredet, Geld gibt oder fachliche Beiträge leistet, einen ganz speziellen Blick auf die Szene hat. Schau dir mal die Filme und den Trailer für das neue Projekt an auf http://www.buechnerfilm.de/aktuell.html an oder den Film, den ich mit Frau Gassner für 37 Grad gemacht habe (http://www.weti.de/presse/film-und-tv/323-zdf-37-grad-ein-engel-fuer-opa.html).
    Ich habe bisher immer alle Anfragen von Sensationsmedien abgelehnt und kann sagen, dass die o.gen. Auswahl alles andere als herkömmlich aber sehr feinfühlig und einfühlsam mit dem Thema umgeht.
    Du kannst mich gern, falls du möchtest, unter 05251-8781160 anrufen.
    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
    Beste Grüße

    Werner Tigges
  • Die Familie ist gefunden worden, sodass der Thread ins geschlossen werden könnte. Allen Beteiligten noch einmal mein herzliches Dankeschön und viele Grüße
    Werner Tigges
  • Warum bemüht denn Frau Büchner sich nicht selbst den Dialog mit uns zu führen, sondern bemüht ein Sprachrohr? Soll dies vertrauenserweckend sein? Ich kenne die Gier der Medien nach Demenz aus eigener Erfahrung und jeder Journalist, vor allem Freiberufler müssen bei mir erst einmal die Glaubwürdigkeitsschwelle übersteigen.
  • Hallo Ulko,
    ich bin kein Sprachrohr, sondern begleite den Film fachlich seit ca 2 Jahren und wir haben nuns die Recherche nur etwas aufgeteilt.
    Es geht auch nicht um Demenz oder Themen, die gerade mal 'in' sind, sondern darum, was sich in den betroffenen Familiensystemen ändert, egal mit welchem Bedüprftigkeitshintergrund.
    Und - ob du es glaubst oder nicht: ich habe mich intensiv mit dem Thema und der Glaubwürdigkeit der Initiatoren beschäftigt und überwiegend lehne ich auch 'kurz gesprungene' Anfragen von sensationsgeifernden Medien ab (in sofern geb ich dir an der Stelle Recht!).
    Diese hier ist aber komplett anders. Nicht umsonst wird das Projekt u,a. von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert. Warte mal das Ergebnis ab (dauert sicher noch ca ein Jahr).
    Viele Grüße
    Werner
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