Prüfung der Notwendigkeit zur Heimunterbringung

Hallo,
um die momentane Situation zu verstehen muss ich etwas weiter ausholen. Ich bitte daher schon jetzt um Verständnis wenn der Text etwas länger wird.

Alles fing vor etwa 9 Monaten bei meiner Mutter (76j wohnte damals ca. 50 KM von mir entfernt)damit an dass sie immer öfter anrief und Fragen stellte wo denn mein Vater bliebe, er wäre schon so lange aus dem Haus und noch immer nicht zurück. (Mein Vater ist seit 5 Jahren tot) Anfänglich erst erschrocken hab ich ihr dennoch immer klar gemacht das Vater tot ist, wenngleich es manchmal vorkam das dieses Frage 2-3 mal pro Woche kam.

Bei Besuchen wurde ich von den Nachbarn angesprochen dass Mutter mitten in der Nacht in Unterwäsche bei ihnen anklingelt um nach Schlaftabletten oder dergleichen zu fragen.

Wenngleich schon etwas merkwürdig dachte ich mir aber damals noch nicht viel dabei, insbesondere woe die Wohnung immer aufgeräumt war und auch sonst nichts auffälliges zu bemerken war.

Es verschlimmerte sich allerdings wöchentlich. Zu den Frage wo denn Vater bleibt kamen noch immer wieder Fragen wo sie denn gerade wäre und wann ich sie abholen würde um sie nach hause zu bringen. (Mutter wohnte 48 Jahre in der gleichen Wohnung und in den letzten 15 Jahren wurden nichmal neue Möbel gekauft oder etwas umgestellt)

Im Januar dann wurde ich informiert das der Pflegedienst der zum Tabletten stellen kam, Mutter hilflos im Badezimmer liegend gefunden habe und sie nun im Krankenhaus wäre.

Bereits einen Tag spätzer rief mich die behandelnde Ärztin an und meine Mutter wäre vollkommen dement mit schwerer Weglauftendenz und sie müsse umgehend in ein Heim.

Als ich dies (so auf die Schnelle) erstmal abgelehnt habe wurde der sozialmedizinische Dienst vom Krankenhaus informiert welcher dann von sich aus ein Betreuungsverfahren beantragt hat.

Noch im Krankenhaus (nach ca 10 Tagen) kam ein Richter und ich wurde als Betreuer eingesetzt.

Nun meinte die Ärztin wäre ja alles klar, und ich könne meine Mutter (auch gegen ihren Willen) im Heim unterbringen.

Nachdem der Richter der Ärztin dann klar gemacht hat das ich das auch jetzt nicht so ohne weiteres kann wurde Mutter "zähneknirschend" von der Ärztin entlassen.

Gerade zuhause fingen dann noch häufiger die Anrufe wieder an mit Fragen zu meinem Vater, fragen wo sie denn gerade ist. Fragen wann ich sie abhole (wobei sie dann nicht mehr wusste wohin sie wollte)
Bei Besuchen fiel mir dann auf das der Kühlschrank zwar gut gefüllt war, meine Mutter aber zunehmend dünner und dünner wurde.

Die Nachbarn erzählten man hätte Mutter schon des öfteren "im Dorf" aufgefunden völlig ohne Orientierung und ohne Wissen wo sie wohnt.

Trotz allem habe ich immer noch nicht ernsthaft über eine Heimunterbringung nachgedacht. (zugegeben - auch aus Sorge vor dem ganzen Aufwand der dann auf mich zukommt)

Gerade mal 3 Wochen nachdem meine Mutter aus dem Krankenhaus gekommen war erhielt ich wieder einenn Anruf. Man hatte Mutter erneut hilflos liegend im Badezimmer gefunden und sie wäre wieder im Krankenhaus. (Diesmal ein anderes Krankenhaus)

Am nächsten Tag bin ich dann zur Wohnung meiner Mutter um Kleidung zu holen und ins Krankenhaus zu bringen. In der Wohnung hat mich fast der Schlag getroffen. Alles verdreckt, Erbrochenens, Getränke und alles mögliche auf den Böden verteilt. Im Bad ein grosser Berg Wäsche voller Urin und Kot.

Im Krankenhaus angekommen hat Mutter mich nicht erkannt und lag zwar optisch fit und gesund aber geistig völlig daneben im Bett.

Auch die Äzte dieses Krankenhauses haben mir zu vertehen gegeben das Mutter nicht mehr nachhause kann sondern direkt in ein Heim muss.

Diesmal konnte ich mich (auch meines eigenen Eindruckes) nicht erwehren und musste den Ärzten zustimmen.

Mit Hilfe des sozialen Dienstes habe ich also dann die ganze Odysee begonnen. Vom Antrag Pflegestufe über Heimplatz finden über Einblick in die gesetzlichen Bestimmungen bis hin zu Kündigungen -Versicherungen incl. Lebensversicherungen, Wohnung, Zeitung, Telefon, Abholen von Kleidung, Unterlagen, Bildern, persönliche Dinge usw usw usw

Der Schriftverkehr füllt mittlerweile 2 dicke Aktenordner und hat bereits ein Faxgerät zerstört vom Zeitaufwand sowie finanziellen Aufwand für 10 - 15 mal zur Wohnung meiner Mutter zu fahren ganz zu schweigen.

Letztendlich habe ich ein sehr schönes Heim nur 1 km von mir entfernt gefunden in dem sich Mutter auch sehr wohl fühlt. Finanziell geht es gerade so aus mit Rente und Pflegegeld, die Wohnungsauflösung ist gerade gelaufen, die meisten Dinge sind geregelt da hat das Amtsgericht vom alten Wohnort meiner Mutter das Betreuungsverfahren an das Amtsgericht Essen übergeben, da meine Mutter ja jetzt dort wohnhaft ist.

Die Richterin am Amtsgericht Essen hat nun einen Gutachter beauftrag der feststellen soll ob und wie weit meine Mutter dement ist, ob und wie weit meine Mutter in ein Heim muss oder ob sie in einer eigenen Wohnung leben kann und und und

Da die Pflege in dem heim sehr gut ist geht es meiner Mutter mittlerweile erheblich besser (auch geistig)
Sie fragt nicht mehr nach Vater, hat zugenommen und ist fast "die alte". Ab und zu macht sie zwar noch komische Sachen, wie sich ins Taxi setzen und nach Frankreich fahren wollen ---aber alles in allem ist sie richtig gut drauf.

Was ich mich jetzt frage ist: wenn der Gutachter jetzt an einem besonders guten Tag kommt und zum Ergebnis kommen würde das Mutter gesund ist und alleine in einer Wohnung leben kann ---was dann ??

Bei manchen Besuchen im Heim ist sie geistig nicht so gut drauf. Obwohl mich das beunruhigen sollte denke ich im Moment eher "hoffentlich ist sie so wenn der Gutachter kommt"

Generell finde ich den gutachter sehr gut, denn niemand wollte meine Mutter jemals von Fachleuten begutachten lassen.
Die im Krankenhaus nicht (weder im 1 noch im 2), und selbst der Hausarzt meinte ein Fachgutachten sei nicht notwendig. Das Verhalten meiner Mutter weise ganz klar auf Demenz hin und die Geschwindigkeit in der es fortschreitet sogar auf Alzheimer. Und da es keine Stufen gäbe wie sehr oder eben nicht sehr demnt jemand ist wäre ein Gutachten in einer Fachklinik überflüssig.
Medikamente dagegen gäbe es auch nicht - also ganz klar Heimunterbringung ist absolut notwendig.

Was aber wenn der Gutachter jetzt was anderes sagt ?

Ich habe alles getan was gem. Heim, Sozialamt, sozialem Dienst zu tun war. Und ich hätte die Wohnung doch nicht unbezahlt behalten können, nur weil meine Mutter evtl wieder dahin zurück muss, nach Monaten.

Vieleicht hat jemand in diesem Forum bereits mehr Erfahrungen mit solchen Angelegenheiten, insbesondere ob es nachträglich möglich ist das Mutter als "gesund" eingestuft wird und dann auf der Strasse steht.

Nochmals sorry für den vielen Text.

Danke

Ralf

Kommentare

  • Hallo Ralf,
    das ist schon schlimm, wenn es mit der eigenen Mutter so plötzlich bergab geht, vor allem in geistiger Hinsicht.

    Du bist vom (alten) Vormundschaftsgericht als amtlicher Betreuer eingesetzt. Ich vermute mal, nicht nur für Vermögensangelegenheiten, sondern auch für alle anderen Dinge wie beispielsweise das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Für bestimmte Angelegenheiten wie die Wohnungsauflösung oder die Unterbringung in einem Heim brauchst du trotzdem die Zustimmung des Vormundschaftsgerichts. Ich nehme an, daß die Begutachtung in diesem Zusammenhang steht.

    Einem erfahrenen Gutachter sollte klar sein, daß die "Tagesform" der begutachteten Personen schwanken kann, so oder so. Das muß er/sie berücksichtigen. Ich würde vorschlagen, daß du auf jeden Fall in deiner Eigenschaft als Betreuer am Begutachtungstermin teilnimmst. Achte darauf, daß du vom Termin rechtzeitig benachrichtigt wirst. Besorge dir Atteste oder ähnliches vom Arzt über den Gesundheitszustand deiner Mutter und bringe sie zum Begutachtungstermin mit.

    Dann könnte es auch ratsam sein, wenn du beim Termin den Gutachter um ein anschließendes kurzes Gespräch unter vier Augen bittest, um ihm die Situation aus deiner Sicht zu erläutern und die vorher gelaufenen Dinge zu schildern. Nicht in Gegenwart deiner Mutter, denn das gehört sich einfach nicht.

    Ebenso könnte jemand vom Heim, der deine Mutter kennt, am Begutachtungstermin teilnehmen und weitere Informationen liefern.

    Wieso würde deine Mutter "auf der Straße stehen", wenn der Gutachter zu dem Schluß käme, daß sie nicht in einem Heim leben müßte? Man kann auch freiwillig in einem Heim wohnen. Äußert sich deine Mutter irgendwie dazu, wo es ihr besser gefällt? Will sie unbedingt zurück in ihre alte Wohnung?

    Eine vorsorgliche Vollmacht deiner Mutter für dich liegt hier ja anscheinend leider nicht vor, so daß du auf die Mitwirkung des Gerichts angewiesen bist.

    Wie gesagt, die ganze Situation ist schlimm. Kenne ich auch, nur hatte mir meine Mutter glücklicherweise schon vor Jahren eine notarielle Generalvollmacht für diese Dinge erteilt, so daß ich alles relativ einfach selbst regeln konnte. Aber das hilft dir jetzt leider auch nicht weiter.

    Du mußt dich auf den Gutachtertermin vorbereiten und einfach mal abwarten. Solche Situationen, wo es jemandem mal besser und mal schlechter geht, sollten einem erfahrenen Gutachter jedoch eigentlich vertraut sein. Er ist trotzdem darauf angewiesen, zusätzliche Informationen vom Pflegepersonal und Angehörigen zu bekommen.

    Alles Gute für dich und deine Mutter!
  • Hallo,

    und danke für die Antwort. Ja, meine Betreuung umfasst alles ausser "Einwilligungsvorbehalt", welcher früher dringend notwendig gewesen wäre da diverse Vorwerk Staubsauger, Matrazen für 1000 euro usw. an der Haustür verkauft wurden. (Denke mal die Adresse meiner Mutter war mittlerweile in den Kreisen Gold wert)

    Im Heim wird wohl kein Vorwerk Vertreter auftauchen, insofern ist der Einwilligungsvorbehalt nun überflüssig.

    Die Wohnungskündigung hat meine Mutter in einem lichten Moment selber unterschrieben da ich ja das Gericht hätte bemühen müssen und Wochen auf die Zustimmung zu warten um dann "zum Quartal" zu kündigen hätte wahrscheinlich viele Monate gedauert.

    Im Heim fühlt sich meine Mutter nach eigenen Aussagen sehr wohl. Das Zimmer gefällt ihr, das Essen schmeckt ihr super gut (obwohl die da sehr pingelig ist, due Unterhaltung mit anderen Bewohneren findet sie total klasse und die Beschäftigungen die angeboten werden sind auch toll.

    Wenn man also mal vernünftig mit ihr redet sagt sie selber, es kann ihr nicht besser gehen.

    Trotzdem kommt sie immer mal wieder damit das "sie bald entlassen wird" und dann ja nachhause kann.
    Wenn ich ihr dann sage das das Heim nun ihr zuhause ist sagt sie selber das es sehr schön ist aber sie müsse sich eben erst an den Gedanken gewöhnen.

    Es kommt mir manchmal so vor als würde sie denken in einem Krankenhaus zu sein aus dem mann wenn man gesund ist auch entlassen wird.

    An der Begutachtung teilnehmen ist ne gute Idee aber leider undurchführbar.

    Als selbständiger habe ich einen Auftrag mit Tagessatz und ein Tag würde mich mehrere hundert Euro kosten.
    Da ich zu Beginn der Heimunterbringung schon 2-3 Wochen nicht arbeiten konnte, da alleine die ständigen Besuche der alten Wohnung mind. 3-5 Std. in Anspruch genommen haben (von dem ganzen Schriftverkehr und den tausend Telefonaten ganz zu schweigen) hat mich das ganze sowieso schon mehrere tausend Euro gekostet, den verbrauchten Sprit nicht mal eingerechnet.

    Insofern muss ich da wirklich auf die Sachkompetenz des Gutachters vertrauen und darauf das er als guter Gutachter wohl auch Unterlagen und Stellungnahmen vom alten Hausarzt sowie von den Krankenhäusern und vom Heim anfordern wird.

    Bisher scheint noch nichts passiert zu sein, auch wenn das Schreiben vom Gericht jetzt schon 3 Wochen alt ist.

    Warten wir also mal ab.

    Letztendlich fnde ich das ganze sowieso sehr grenzwertig.
    Meine Großeltern und Urgroßeltern sind alt geworden, von heute auf morgen gestorben und das wars.
    Eltern haben sich um ihre Kinder gekümmert und evtl ein ganz klein wenig um die Großeltern.

    Das wir nun wie die Wurst im Sandwich uns um beide Richtungen kümmern müssen kann finde ich nicht sein. Meine Tochter klar, dafür bin ich Vater, dafür haben wir sie bekommen, das wird immer so sein. Das ist natürlich das ist normal.

    Aber nun auch noch um Eltern kümmern und die brauchen auch noch mehr Zeit und Kraft wie die eigenen Kinder......herrje, wenn mir das jemand vor 10 Jahren gesagt hätte, hätte ich den für verrückt erklärt.

    Aber so scheint es zu sein.

    Meiner Tochter habe ich gesagt sie soll mich erschießen wenn es soweit ist, denn sooooo dermaßen zur Last zu fallen würde ich nicht wollen.

    Gruß

    Ralf
  • Hallo Ralf,
    wenn du selbst nicht am Begutachtungstermin teilnehmen kannst, ist das zwar nicht optimal, bei dir als Selbständigem aber wohl nicht zu ändern.

    Trotzdem: du solltest nicht blindlings auf die Sachkunde des Gutachters vertrauen, auch wenn sie vorhanden sein mag. Es können (müssen aber nicht) manchmal merkwürdige Dinge vorkommen. Ich habe selbst bei der Beantragung der Pflegestufe meiner Mutter erlebt, daß die MDK-Gutachterin viel früher als vereinbart erschien, weder ich noch die Pflegekraft anwesend war und meine Mutter mit der Situation offenbar überfordert.

    Es wird im Heim doch sicher eine Pflegedienstleitung oder Wohnbereichsleitung geben, die deine Mutter kennt. Bitte diese, in deinem Auftrag auf jeden Fall an der Begutachtung teilzunehmen und ihre Eindrücke zu schildern, falls der Gutachter sie nicht von sich aus danach fragt.

    Du könntest auch darum bitten, daß dich der Gutachter vor oder nach der Begutachtung einmal anruft, damit du ihm deine beschriebenen Eindrücke schildern kannst, so daß er sie ins Gutachten einfließen lassen kann.

    Die Sache einfach nur laufen lassen, würde ich aber nicht.

    Nochmals alles Gute und Gruß!
  • Hallo Ralf,

    ich glaube auch, dass es empfehlenswert waere, wenn die Wohnbereichsleitung oder jemand vom Pflegepersonal, der/die Deine Mutter kennt dabei waere - in erster Linie, damit Deine Mutter nicht vollkommen alleine von einem ihr wildfremden Menschen ausgefragt wird. Aus unserer Erfahrung ist es aber eher unwahrscheinlich, dass der Gutachter selbst Unterlagen und Stellungnahmen anfordern wird. Koenntest Du diese Dokumente nicht vorab anforden und bereithalten?

    Falls es nicht zu gewagt ist, wuerde ich Dich gerne fragen, in welchem Heim in Essen Deine Mutter nun lebt. Ich kenne einige Leute in dieser Gegend, auf die der Umzug in ein Pflegeheim in absehbarer Zeit zukommen wird und die Tatsache, dass Deine Mutter sich dort so wohl fuehlt ist ja ein Hinweis darauf, dass es sich vermutlich um eine gute Einrichtung handelt.

    Alles Gute
  • Hallo und Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben zu antworten !

    Die Begutachtung hat mittlerweile stattgefunden und das Ergebnis hat meine größten Hoffnungen noch bei weitem übertroffen.

    Hätte man mich gebeten ein Gutachten zu schreiben wäre exakt das gleiche bei heraus gekommen wie der Gutachter schriftlich nieder gelegt hat.

    Seine Einschätzung entspricht zu 100% meiner eigenen Meinung. In keinster Weise zu viel oder zu wenig.

    Genau wie ich Mutter erlebe hat auch er während der Begutachtung festgestellt das einige DInge noch gut funktionieren (Uhr malen, Bewußtsein wer sie ist und wo sie ist, das Wissen wer ich bin, körperlich relativ fit) und andere (geistige) Dinge völlig daneben sind.

    So war sie beim Gutachter der festen Überzeugung 80 zu sein (sie ist 76), ebenfalls besteht sie darauf das ihr Mann bis vor einem Jahr mit ihr zusammen da gelebt hat (sie ist seit März dort und Vater ist vor 5 Jahren zuhause gestorben) und weitere Dinge dieser Art.

    Der Gutachter kommt zu dem Schluß das Mutter zuhause 7x24 betreut werden müsste und das nicht möglich ist, sie also absolut in eine Heim gehört. Des weiteren ist er der Meinung das sie sich selbst gefährden könnte da sie öfter wegläuft und dann natürlich schon nach 50m nicht mehr weiß wo sie ist. Der Gutachter hat also auch die Nutzung einer "Weglaufuhr" befürwortet. (Eine art uhr ums Handgelenk bei der im Heim ein Alarm losgeht wenn Mutter weiter als 10m sich vom heim entfernt)

    Das Gericht hat meine Betreuung auf weitere 7 Jahre verlängert, die Weglaufuhr sowie sämtliche Medikamente sowie den Umfang meiner Betreuung (alles) bestätigt.

    Da Mutter auch nicht mit Geld umgehen kann hat der Gutachter sogar den "Einwilligungsvorbehalt" in Erwägung gezogen, aber (genau wie ich selber) den für mittlerweile unnötig erachtet da wohl keine "Vorwerk oder Matratzenverkäufer" bis ins Heim vordringen werden.

    Perfekter geht es also nicht und für mich steht jetzt eigentlich nur noch der Kampf mit dem Sozialamt an welches wohl am liebsten sämtliche Ausgaben (Wohnungsauflösung, Beerdigungsvorsorge, usw) als null und nichtig ansehen würde.

    So zweifelt das Sozialamt zur Zeit an, ob es notwendig war bei der Wohnungsauflösung die selbst angebrachten Holzdecken entfernen zu lassen. Total albern das ganze, insbesondere wo die Nachtmieter (Ehepaar im gleichen Alter meiner Eltern aus dem gleichen Haus 2 Etagen drüber die gerne ins EG ziehen wollen) ausdrücklich die Holzdekcne nicht wollten da sie befürchten die dann bald auf eigenen Kosten entfernen zu lassen. (was ich gut verstehen kann)

    Da aber wohl das Sozialamt ständig mit Leuten zu tun hat die alle möglichen Tricks versuchen Geld beiseite zu schaffen ist bei denen das Mißtrauen wohl vorprogrammiert und nachvollziehbar.

    Die scheinen sogar davon auszugehen das jeder irgendeinen "Deal" mit der Firma macht die die Wohnung auflöst.

    Das Heim ist das Alfried-Krupp-Heim in Essen Frohnhausen und aus meiner Sicht wirklich empfehlenswert.

    Da ich keinerlei Erfahrung mit Heimen hatte habe ich meine Mutter im "Seniorenstift Haus Berge" angemeldet. Zum einen DIE Demenzfachleute weit und breit und zum anderen weil meine Ex-Frau dort genau uf der Demenzstation arbeitet und ich insofern aus der Vergangenheit von dort einige Informationen hatte.

    "Haus Berge" war aber voll und das "AKH" hat letztendlich die Sozialarbeiterin vom Krankenhaus Lünen gefunden.

    Perfekt ! Zum einen wusste ich gar nicht das es ein Heim nur 900 m von mir entfernt gibt, zum anderen muss ich im Nachhinein sagen das bei dem Wissen was ich jetzt habe ich wahrschenlich das AKH dem Haus Berge vorgezogen hätte.

    Die Pflege ist sicher in beiden Häusern gut, jedoch sind im Haus Berge nur Demenzkranke (verschiedenen Stufen in verschiedenen Abteilungen und Etagen). Da Mutter (zur Zeit) jedoch nur "ein bischen" dement ist, ist es eigentlich ganz schön das sie fast nur "normale" Alte um sich rum hat mit denen sie sich normal unterhalten kann usw.

    Des weiteren finde ich im AKH ganz besonders das dort selbst gekocht wird. Für die meisten da im Heim sind die Mahlzeiten die Highlights des Tages, und Erfahrungen mit "Essen auf Rädern" haben gezeigt das Mutter gerade beim Essen sehr "pingelig" ist.
    Im AKH scheint das Essen aber wirklich so gut zu sein das Mutter selbst jetzt nach fats 4 Monaten immer noch sagt es schmeckt toootal gut.

    Die Zimmer sind völlig in Ordnung und der letzte "Altbau" den es dort noch gab wird gerade renoviert und kernsaniert.

    Die Preise liegen für Pflegeheime im unteren Bereich und einen parkähnlichen Garten gibt es auch.

    Gruß

    Ralf
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