Heimunterbringung gegen den Willen?

Meine Mutter, vor 4 Jahren an Demenz erkrankt, lebt noch alleine in einem großen Haus mit großem Garten. Es geht ihr gut, denn sie ist ja nicht krank - sagt sie. Über die tägliche Tablettengabe des Pflegedienstes, dann einen wöchentlichen Besuch in der Tagespflege und inzwischen 7 Tage die Woche Tagespflege habe ich versucht, ihr Leben zu organisieren und sie gut versorgt zu wissen. Eine Pflegekraft macht sie morgens fertig (Körperpflege und anziehen) und versorgt einmal wöchentlich den Haushalt. Ein Gärtner verhindert die Verwahrlosung des Gartens und übernimmt den Winterdienst.
Das klingt für den Leser sicher alles gut, aber der Schuss geht nach hinten los: Da alles klappt, meine Mutter überhaupt kein Krankheitsbewußtsein hat und von all diesen Hilfen nichts mitbekommt, sieht sie keinen Grund mal in ein Heim zu gehen. Angeblich macht sie noch alles selber und es kommt niemand in ihr Haus, um ihr Tabletten zu geben, sie abzuholen usw....
Meine Mutter ist zunehmend orientierungslos. Sie verbummelt alle Schlüssel (wann bekomme ich Mengenrabatt beim Schlüsseldienst?), und stand schon mehrfach hilflos außen vor der Haustür. Den Herd habe ich komplett abgeschaltet, nachdem es mehrmals gekokelt hat. Im Kamin sammelt sie Brennbares aus dem Garten um es anzuzünden. Bei dem riesigen Haus werden wir es nicht schaffen alle Streichhölzer und Feuerzeuge zu konfiszieren. Nun hat sie auch noch eine streunende Katzenfamilie angefüttert und läßt sie auch teilweise über Nacht ins Haus - mit entsprechender Verschmutzung.
Bei der Betreuungsstelle habe ich die Auskunft erhalten: Weder ein vom Amtsgericht eingesetzter Betreuer noch eine durch eine notarielle Vorsorgevollmacht bestimmte Person (das ist in meinem Fall so) kann eine demente Person in ein Heim "verfrachten". Erst wenn der Demente sich oder andere erheblich selbst gefährdet, kann ein Richter eine Aufnahme in eine psychatrische Klinik anordnen, dann wird er behandelt und später über die Unterbringung beschlossen. Ein Richter könne also keine Heimunterbringung ohne vorherige Klinikeinweisung anordnen.
Wenn meine Mutter also nicht freiwillig in ein Heim will, muss ich im Prinzip auf eine Katastrophe warten (die ich bisher versucht habe abzuwenden).

Das mögliche Szenario wäre: Wir holen meine Mutter 230 km entfernt ab um sie in einem Heim (ausgesucht nach ihren Bedürfnissen: kleine Einrichtung, Garten, Platz für eigene Möbel, PflegeTÜV sehr gut) in meiner Nähe unterzubringen. Dann sagt sie "ich will nicht" und die Heimleitung sagt darauf "wenn sie nicht will, dann nicht. Das geht nicht gegen den Willen der Dementen".
In diesem Falle müssten wir sie wieder nach Hause zurückbringen. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass sich meine Mutter gut eingewöhnen würde. Sie geht freundlich und offen auf andere Menschen zu, aber sie will nicht woanders wohnen. Eine Pflegekraft 24 Stunden zu Hause würde sie auch nicht akzeptieren.
Warte ich jetzt auf eine Katastrophe, weil ich sonst rechtlich gesehen nichts tun kann? Wenn was passiert mache ich mir Vorwürfe und viele andere sagen dann "Warum hast du sie nicht ins Heim gebracht?" Ja, sie lebt jetzt seltsam, aber eben nicht erheblich lebensbedrohlich.

Kommentare

  • Hallo Heike,
    es ist mir völlig neu, dass die Unterbringung nur über den Umweg "Krankenhaus" erfolgen kann. Wenn Deine Vollmacht auch Dir auch das Recht zur Aufenthaltsbestimmung gibt, kannst Du nach meinem Wissen veranlassen, dass Deine Mutter untergebracht wird. Einen Richter benötigst Du dann, wenn Deine Mutter geschlossen untergebracht werden soll (für alle anderen Unterbringungsarten reicht Deine Vollmacht aus).
    Als ich meinen Mann seinerzeit im Heim unterbringen wollte, habe ich auch vorab den Antrag beim Gericht eingereicht und es kam jemand, um zu sehen, ob Gefahr für sich oder andere bestand (und das ist das entscheidende Kriterium für geschlossene Unterbringung). Neben dem Bild, das sich derjenige von Deiner Mutter macht, ist auch entscheidend, was die Angehörigen berichten.
    Ich hatte seinerzeit den Vertrag mit dem Heim schon geschlossen, und wenn das Gericht sich Zeit gelassen hätte, hätten sie meinen Mann eben dort angschaut (und nicht noch daheim). Von einer vorher notwendigen Krankenhaus-Aufenthalt war nicht die Rede. Allerdings, und das ist vielleicht ein wichtiger Unterschied: Mein Mann hatte auch keine Krankheitseinsicht, aber ich habe es geschafft, einen ortsansässigen Neurologen zu einem Hausbesuch zu bewegen (unter irgend einem Vorwand - vielleicht Grippevorsorge, die im Zuge eines Versuchs jetzt bei älteren Leuten daheim gemacht wird? oder jede andere geeigntet Geschicht), der hat sich dann meinen Mann angeschaut und mir ein Gutachten erstellt, das habe ich dem Antrag an das Amtsgericht dann beigefügt.
    Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter.
    Liebe Grüße
    Gertrud
  • Hallo Heike,

    könnte deine Mutter vielleicht mal für 4 Wochen "zur Probe" in das Heim? Wenn das vom Heim aus möglich ist, würde ich ihr das quasi als "Urlaub" vorschlagen. Vielleicht würde es ihr ja sogar gefallen, dass sie näher bei euch ist und euch dann öfter sieht.

    LG, Christel
  • Erst mal, danke für so schnelle Antworten!
    Ein Probewohnen ist bei den Heimen kein Problem, das bieten alle schon von sich aus an. Meine Mutter will aber nicht von zu Hause weg. Urlaub ist in ihrem Leben nie etwas Wünschenswertes gewesen und nun eben erst recht nicht. Neue Umgebung verunsichert sie. Irgendwie verstehe ich meine Mutter auch: Sie sitzt in gewohnter Umgebung, sieht in ihren Garten und der zugelaufenen Katzenfamilie beim Spielen zu und fühlt sich kein bischen krank oder durch das große Haus überfordert. Alles ist gut - warum sollte sie woanders sein? Dass sich andere Menschen Sorgen machen, versteht sie schlichtweg nicht. Uns öfter zu sehen, zieht auch nicht wirklich als Argument: mich verwechselt sie laufend mit ihrer Schwester und dass ich Mann und Kinder habe (die auch manchmal die Reise zu Oma mitmachen) vergißt sie laufend.
    Ist es egoistisch, wenn ich meine Mutter in meine Nähe holen will? So fahre ich alle 8 Wochen hin und bin dann nur wenige Stunden da. Ihre Wohnumgebung wird zunehmend fremder für sie und die meisten Bekannten sind für sie Unbekannte, die aber alle gleichmäßig freundlich behandelt werden.

    Nun zu Gertrud: Bestand für deinen Mann Gefahr, so dass er geschlossen untergebracht werden musste? Wie hat dein Mann reagiert, als er ins heim gebracht wurde und dort bleiben sollte? Ich möchte meine Mutter ja in einer offenen Einrichtung unterbringen, da ich davon ausgehe, dass sie sich eingewöhnen wird. Am Anfang ist es aber sicher schwierig, weil sie nach Hause will. Um sie davon abzuhalten, braucht man gute Überredungskunst (ich hoffe da auf kreatives, geduldiges Pflegepersonal). Was ist, wenn alles nichts nutzt? Wenn sie einfach losgeht? Da werden offene Heime sicher sagen, dass ein richterlicher Beschluss her muss um sie wenigstens mit einem "Weglaufalarm" auszustatten. Nun gibt mir die Vollmacht meiner Mutter: "...Aufenthaltsbestimmung, vor allem Unterbringung in einem Pflegeheim.... freiheitsentziehende Maßnahmen......." Bräuchte ich dann keinen richterlichen Beschluss? Wer weiss, wer mir da Auskunft geben kann?

    Die Sache mit dem Gutachten des Neurologen ist aber keine schlechte Idee. Mit meiner Mutter bin ich schon mehrfach bei der Neurologin gewesen. Sie kennt also den Fall. Da hätte ich eine kompetente Person, die die Situation beurteilen kann. Ich pendel nämlich zwischen "bis jetzt ging es ja, lass die Frau da wohnen, wo sie ist" und "wenn was passiert, machst du dir Vorwürfe". Also werde ich mit ihr über ein Gutachten oder wenistens eine ärztliche Empfehlung sprechen.

    Noch ein Tipp, mit dem ich bisher gut gefahren bin: Wenn meine Mutter z.B. bei der Neurologin zu ihrer jetzigen Lebenssituation gefragt wird, gibt sie natürlich falsche Antworten, weil sie sich einfach nicht merken kann, dass sie zur Tagespflege geht, ihre Eltern schon 20 Jahre und ihr Mann 6 Jahre tot sind. Wenn ich sie dann verbessere oder die Ärztin mich dazu befragt, wird sie sauer. Deshalb schreibe ich der Neurologin vorher einen kurzen Brief mit einer Situationsbeschreibung. So weiß sie die Wahrheit und hört sich dazu die Antworten meiner Mutter an, die entspannt ist, weil sie durch Korrekturen nicht verwirrt wird.
  • Liebe Heike,
    Dein Dilemma habe ich in sehr ähnlicher Form auch durchlebt! Zunächst zu Deinen Sorgen rechtlicher Art:
    Du brauchst wirklich nur für freiheitsentziehende Maßnahmen eine Genehmigung des Familiengerichts. Und das sind:
    a) ruhigstellende Medikamente, falls sie nicht aus medizinischer Notwendigkeit, sondern nur zum Zweck der Ruhigstellung gegeben werden.
    b) Fixieren (also im Sessel oder Bett festbinden)
    c) einsperren. Eine geschlossene Abteilung ist erst dann im juristischen Sinne eine solche, wenn die Tür zugeschlossen ist.
    Wenn z.B. ein Zahlencode eingetippt werden muß, um die Tür nach außen zu öffnen (was ein dementer Mensch nicht mehr schafft), ist das KEINE geschlossene Station. Auch ein Alarmchip im Schuh gilt nicht als Freiheitsentzug, denn er hindert ja nicht am Verlassen der Einrichtung. Der Bewohner wird lediglich anschließend überredet, zurückzukehren. Ohne Zwang.
    Beraten kann Dich hier das zuständige Betreuungsgericht, ruf da einfach an, es gibt dort Rechtspfleger, die Dir unkompliziert telefonisch Auskunft geben können.
    Auch die Telefonberatung der Altheimergessellschaft ist super, ebenso die Pflegestützpunkte (von Stadt oder Landkreis) beraten telefonisch geduldig, kompetent und kostenlos!
    Zu Deinem Kernproblem: es ist NICHT so, daß das Gesetz Dich quasi zwingt, auf die Katastrophe zu warten, damit Deine Mutter dadurch erst offiziell die "Heimreife" erlangt!
    Meines Wissens reicht eine Bescheinigung vom Arzt, ggf. einem Amtsarzt vollkommen aus, Stichwort fehlende Geschäftsfähigkeit, somit tritt Deine Vorsorgevollmacht in Kraft. So wie Du die Situation geschildert hast, hast Du auch bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sie in ihrer häuslichen Umgebung zu belassen.
    Auf eine Einsicht und Zustimmung / Mitwirkung Deiner Mutter kannst Du nicht mehr hoffen.
    Irgendein vorgeschobener Grund muß her, sie mitzunehmen. Am besten irgendetwas von außen, damit nicht Du der Buhmann bist ;-)
    Behörde ordnet vorübergendes Verlassen der Wohnung für den Kammerjäger an, Krankenhauseinweisung durch den Arzt, vorsorgliche Quarantäne wegen dem Verdacht, Du hättest sie mit irgendeiner Krankheit angesteckt...
    Eine Zwischenstation in einer gerontopsychiatrischen Station eines Krankenhauses oder auch ein kurzer gemeinsamer Umgebungswechsel (evtl. in Deinem Haushalt? Sie kommt offiziell mit, um Dir dort mit irgendetwas zu helfen?) kann sinnvoll sein, quasi als kleine Ablenkung, um den Übergang nicht so kraß zu gestalten.
    Wenn Du selbst guter Hoffnung bist, daß Deine Mutter sich einleben wird, dann schildere DAS der Heimleitung - und nicht Deine Bedenken. Solche Situationen sind für ein Heim doch nicht neu, damit können die umgehen. Vielleicht aufgrund ihrer Erfahrung sogar entspannter als Du.
    Daß Deine Mutter sich dennoch bevormundet und betrogen fühlen kann und Dich mit entsprechenden Vorwürfen bombardiert, darauf solltest Du gefaßt sein. Das ist ja auch aus ihrer Sicht absolut verständlich! Laß es nicht an Dich heran, sondern versuch das so zu sehen wie z.B. Halsweh bei einer Grippe: eine unangenehme, aber normale und auch wieder vorübergehende Erscheinung.
    Mir ist bewußt, daß das ganz furchtbar hart und abgebrüht klingt. Wenn Du aber selber in Schuldgefühle und Zweifel rutschst, wird Deine Mutter diese Unsicherheit spüren. Das macht es für sie nur noch schlimmer. Wenn Du aber Ruhe, Überzeugung und Sicherheit ausstrahlst und alles mit Überzeugung und ohne Diskussionen tust, gibt ihr das wiederum Sicherheit.
    Das ist kein Widerspruch zu einem geduldigen und liebevollen Umgangsstil!!!
    Bitte mach Dir klar, daß Du all das tust, weil Dir an Deiner Mutter liegt und Du ihr so gut wie eben möglich helfen und ihr Leben angenehm und sicher gestalten möchtest!
    Vielleicht hilft Dir auch die theoretische Vorstellung, Deine Mutter könnte mit ihrem klaren Verstand von früher die jetzige Situation und Deine Entscheidungen für sie wahrnehmen: sie würde Dich verstehen und wäre Dir dankbar!
    Du brauchst jetzt einfach Kreativität und ein dickes Fell, ich wünsche Dir Beides und vor allem einen reibungslosen Ablauf und alles, alles Gute für Deine Mutter und Dich!

    (Beitrag nachträglich am 17., August. 2012 von schlaflos editiert)
  • Hallo Heike.
    ich sehe das genau so wie schlaflos auch, Du weißt ja, wie Deine Mutter "tickt", darauf aufbauend kannst Du dann eine (unkomplizierte) Geschichte entwickeln, die für sie akzeptabel ist. Ich habe bei meinem Mann immer darüber nachgedacht, was für ihn positiv belegt ist und wie ich das für die jeweils notwendige Geschichte nutzbar machen kann.
    Zur Unterbringung meines Mannes im Heim: ich musste leider den Umweg über das Landeskrankenhaus gehen, da er in der Tat andere gefährdet hat (und das 2 Tage vor dem geplanten Umzug ins Heim). Im KH haben sie ihn dann heftig unter Psychopharmaka gesetzt, er war förmlich abgeschossen. Nach knapp 2 Monaten konnte ich ihn dann letztlich dort herausholen und in das Heim bringen lassen (ich hatte viel Glück und habe ein ausgesprochen gutes geschlossenes Haus gefunden). Seine unmittelbare Reaktion beim ersten Mittagessen dort: Da hast Dir viel Mühe gegeben, danke dafür (ein wacher Moment?).
    Vielleicht war der Umweg über das KH auch nötig, um den Einzug ins Heim für ihn erträglich zu machen. Mein Mann fühlt sich dort, wo er jetzt lebt, offensichtlich ganz wohl (soweit man das jetzt noch erkennen kann) und hat auch zu der Zeit, in der man noch halbwegs gut mit ihm kommunizieren konnte, nie gesagt, dass er nach Hause will.
    Von daher habe ich es letztlich noch ganz gut getroffen und dafür bin ich auch sehr dankbar.

    Liebe Grüße
    Gertrud
  • Hallo Heike.

    Hast du ihr auch mal vorgeschlagen, bei dir zu leben?
    Wie wäre es nit einem Scenario:
    du holst sie zu dir und fährst sie angefangen mit einem Abend ins Heim, dann vlt. für einen Tag und so weiter.

    Evtl. wird sie dich selber dann drum bitten dort zu bleiben?!
    Wenn das natürlich geht.

    LG
  • Hallo Timon,
    zwar bin ich nicht Heike, aber ich gebe mal zu bedenken: welches Heim macht so ewas mit?
    Und wenn diese Rechnung nicht aufgeht und die Mutter das Wohnen im Heim ablehnt?
    Zumal die Alternative "Wohnen bei der Tochter" (=bei vertrauter Bezugsperson) für einen dementen Menschen wesentlich attraktiver sein dürfte.
    Hat jeder überhaupt die räumlichen, beruflichen, nervlichen, familiären und zeitlichen Kapazitäten, die Mutter länger als wenige Tage zu sich zu holen?
  • Hallo Anonym,
    Also ich bin überhaupt der Meinung, dass Mütter nicht ins Heim gehören!!!!

    Denn für die war es auch nicht immer einfach (beruflich, nervlich...) uns groß zu ziehen und doch haben sie es gemacht. Wir sollten uns dankbar zeigen!!!!

    !!!Aber das ist nur meine Meinung!!!!

    LG
  • Hallo Timon,
    setzen Sie Ihre Meinung auch in die Tat um? Haben Sie selbst eine demente Person, die Sie pflegen? Wenn es so ist: alle Achtung! Ich habe für alle Menschen, die einen anderen pflegen, als Angehöriger oder Pflegekraft, allergrößte Achtung.
    Ich bin (glaube ich) kein Unmensch, wenn ich sage, dass ich das in diesem Fall nicht machen werde. Ich bin nicht egoistisch, nur normal. Ich habe (genau wie meine Mutter) 2 Kinder großgezogen, allerdings ohne sie auch nur einmal bei den Großeltern "parken" zu können, um zum Zahnarzt oder mal auszugehen. Und wie sollte das gehen mit der Pflege der Mutter, damit sie nicht ins Heim muss? Ich wohne 230 km entfernt. Da sie zuhause bleiben will: soll ich meine Familie verlassen? Sie will ja auch keine andere Person (die berühmte "polnische Pflegerin") in ihrem Haus. Außerdem halte ich das nervlich nicht aus. Nach einer Woche wäre ich reif für die Klapse.

    Und nun mal: ist das mit dem Heim denn wirklich so schlimm (von der Eingewöhnungsphase mal abgesehen)? In einer Dokumentation habe ich den Fall einer dementen, gehbehinderten Frau gesehen. Morgens kommt der Pflegedienst, macht sie fertig, setzt sie in die Küche. Irgendwann kommt der Essensdienst und stellt ihr das Essen hin. Abends wird sie wieder ins Bett gebracht. Über Tag sprach die Frau nur mit dem Teddy, der ihr am Tisch gegenüber saß. Ist das jetzt besser als ein Heim?

    Wenn ich in der Nähe meiner Mutter wohnen würde, sähe manches etwas anders aus. Z.B. könnte ich aus dem Kamin das täglich gesammelte Holz rausnehmen, dass sie anstecken will, die Streichhölzer von ihr fern halten, bei einer guten Gelegenheit die Katzen nacheinander entfernen und vielleicht die Mutterkatze sterilisieren lassen usw.usw. Von hier aus der Ferne kann ich das nicht schaffen.

    Und nun bin ich doch einmal total egoistisch: Warum kann meine Mutter einfach sagen "ich will das nicht" und alle springen rum und versuchen alles, damit sie ihren Willen bekommt und da wohnen bleibt? Es gibt so viele nette Leute, die helfen: Nachbarn und Passanten, die auch nachts noch helfen, wenn meine Mutter nicht ins Haus kommt, meine Tante, die trotz eigener gesundheitlicher Probleme wöchentlich 2x40 km fährt um nach dem Rechten zu sehen und einzukaufen, die Frauen vom Kaffeekränzchen, die sie abholen und wieder zurückbringen. Dazu der Pflegedienst und die Tagespflege, die so viel Geduld in diesem schlecht bezahlten Job aufbringen müssen. Kann ich jetzt nicht auch einmal sagen "Liebe Mutti, es geht jetzt mal nicht mehr nur nach deinem Willen! Es wird sich etwas ändern und es wird dir trotzdem gut gehen. Du kannst das nicht mehr entscheiden, weil du gar nicht mehr erkennst, wer alles für dich springen muss."? Ist das jetzt undankbar?

    Noch ein P.S:
    Mütter gehören nicht ins Heim? Was ist mit den Vätern? Die doch?

    Liebe Grüße an alle Leser
    Heike
  • Hallo, auch bei mir ist es jetzt soweit, dass über eine Lösung nachgedacht werden muss.
    Meine Freundin wird in absehbarer Zukunft eine fremde Hilfe akzeptieren müssen, wahrscheinlich noch keine Heimunterbringung, aber eine Pflegeperson.
    Ihre Söhne und auch ich sehen aber keine Möglichkeit ihr dieses nahezulegen.
    Wie kann man möglichst würdevoll eine fremde Hilfe - wie auch immer - ihr nahe bringen?
    Ich wäre sehr dankbar über irgendwelche Tipps.
    Sonnenhof
  • Hallo, ich habe nun seit etwas mehr als einem Jahr die Entscheidung getroffen meine Großeltern zu pflegen und bei ihnen einzuziehen, was ich auf jeden Fall auch heute noch für eine gute idee halte.
    (Ist sonst keiner mehr da).
    Die Oma war auch bis zum Schluss froh und dankbar, was beim Opa leider nicht der Fall ist.
    Womit ich auch zum Kern der Sache komme, wir rasseln permanent aneinander.
    Wenn das so weiter geht bin ich der jenige der auf der Strecke bleibt.....wie bereits im ersten Beitrag erwähnt habe auch ich mit diesen wehwehchen zu leben...nur das mir ständig ein misstrauischer und geldfixierter Opa das Leben schwer macht.
    Ich habe jedesmal stundenlange diskussionen über den Einkauf und muss ihm jeden punkt einzeln erklären......seufz was ein kampf


    Das habe ich mir definitiv nicht so vorgestellt!!

    Nun da wir im Keller(gefährliche Treppe)eine 20kw Holzscheitheizung haben, die der Opa(in 2 wochen 88), sowie ich auf der Arbeit bin in betrieb nimmt. Was mich zusätzlich in den Wahnsinn treibt.....
    Ich will ja auch nicht, das er mit samt Haus in die Luft fliegt.
    Da wir auch eine Gasheizung nebendran haben.
    Er kann sich zwar kein brot schmieren(behauptet er) aber den Ofen anmachen, da werde ich echt zum HB Männchen...

    wo ich nun auch an den Punkt komme, macht das überhaupt noch Sinn, oder sollte ich ihn im Heim unterbringen. zu der Demenz kommt noch ein lower body parkinson hinzu....

    P.S. falls es sowas wie mengenrabatt mit neuen Schlössern/Schlüsseln gibt, bitte info an mich.... :-D

    Danke für eure Erfahrungen das hilft mir sehr !
  • Hallo

    ich habe hier zu Haue ein ähnliches Problem. Mein Vater wird von meiner Mutter gepflegt, diese wiederum ist am vergangenen Montag in ein Krankenhaus gekommen und wird Bypässe erhalten. Also mindesten ein Ausfall von 6 Wochen, mein Vater ist mittelschwer Dement und lebt in einer Realität die vor etwas 20 Jahren stattgefunden hat. Er erkennt mich manchmal nicht mehr, was es nicht einfacher macht. Ich habe mir diese Woche frei genommen, um mich um Ihn kümmern zu können, irgendwann muss ich aber auch wieder arbeiten, also suche ich nach einer Kurzzeitpflege. Ich habe meinen Vater daraufhin angesprochen, er verweigerte aber jegliche Unterstützung, auch hier mangelndes Krankheitsbewußtsein. Ergänzung:
    Eine gesetzliche Betreuung besteht nicht, der Antrag ist eingereicht, die Entscheidung erfolgt in 3 Wochen (Termin mit dem Richter).

    Hat jemand eine gute Idee wie ich meinem Vater (der sich wirklich nicht selbst versorgen kann) eine Kurzzeitpflege schmackhaft machen könnte? Kann ich ihn auch gegen seinen Willen unterbringen (aus meine Sicht besteht die Gefahr der Verwahrlosung)

    Grüße
    Mike
  • Lieber Mike,

    oh je, davor haben wir alle Angst, dass bei den Eltern der pflegende Teil ausfaellt. Aber sicher gibt es eine Loesung - selbst wenn Dein Vater sich weigert, in die Kurzzeitpflege zu gehen, solange Deine Mutter im Krankenhaus ist. Ich wuerde mal bei dem Seniorenzentrum anrufen, welches die Kurzzeitpflege uebernehmen soll. Und vielleicht dern Hausarzt Deiner Eltern? Geht Dein Vater in die Tagespflege? Dort gaebe es ja auch Menschen, die ihn kennen und gut mit ihm koennen. Sicher koennen sie Dir weiterhelfen, denn eigentlich ist das ja ganz normal, das so ein Wechsel Angst macht, besonders bei Menschen mit Demenz. Damit koennen die "Profis" sicher umgehen und Dich unterstuetzen!

    Viel Glueck!

    Billie
  • Hallo liebe Forenmitglieder,
    meine Mutter leidet schon eine Weile an Alzheimer Demenz. Wie lange wissen wir gar nicht genau, weil sie sich immer geweigert hat einen Arzt aufzusuchen. Inzwischen ist die Diagnose aber von einem Neurologen bestätigt. Sie lebt allein in einem grossen Haus und wie die Schreiberin des ersten Beitrages ist sie fest davon überzeugt, dass sie alles allein macht und alles im Griff hat. Dass sie in diesem Haus leben kann ist nur einem Familiennetzwerk und Nachbarschaftshilfe verdanken (sie lebt in einem kleinen Dorf im Hunsrück).
    Ich bin schon vor Monaten als ihre gerichtliche Betreuung eingetragen worden.
    Ohne Hilfe vergisst sie zu essen, zu trinken, sie wäscht sich nicht, hat dauernd Angst, schliesst sich ein oder rennt den ganze Tag mit dem Hund draussen rum, das ganze Programm eben.

    Vor 3 Wochen hat sie sich wohl einen Sonnenstich zugezogen und hat nachts den Notarzt gerufen. Seit dem ist sie in der Klinik und dort genauestens beobachten und untersucht worden.
    Die Empfehlung des Psychiaters ist klar. Sie kann nicht mehr allein leben. Da nun alle Untersuchungen (inkl. Nervenwasseruntersuchung) abgeschlossen sind besteht für die Krankenkasse keine Notwendigkeit mehr sie im Krankenhaus zu lassen und man hat mir empfohlen sie direkt in ein Pflegeheim zur Kurzzeitpflege und anschliessendem dauerhaften stationären Aufenthalt zu bringen.
    Ich habe alles in die Wege geleitet und nächsten Montag wird es soweit sein. Diese Entscheidung habe ich mir wirklich nicht leicht gemacht und ich hoffe, dass sie die Einrichtung positiv annimmt.
    I
    ch bin sicher für meine Mutter die beste Entscheidung getroffen zu haben, das Pflegeheim wirkt wie ein Hotel und es wird gezielt auf Demenzkranke eingegangen.
    Trotzdem habe ich noch immer das Gefühlt ihr unrecht zu tun, ihr etwas weg zu nehmen.

    Es hat mir heute sehr geholfen, zu lesen dass es andere Betroffene gibt, die genau das gleiche erlebten, mit den gleichen Sorgen, Fragen, schlechtem Gewissen.

    Vielen Dank
  • Hallo Angels,
    Ich habe auch eine ähnliche Erfahrung im letzten Jahr mit meiner Mama erleben müssen. Nun ist sie fast ein Jahr in einer speziellen Demenzabteilung eines Pflegeheimes. Den genauen Zeitpunkt des Beginns einer Demenz konnten mein Bruder und ich nicht genau definieren, im Nachhinein betrachtet und mit dem heutigen Wissen
    (durch viel Literatur, Gespräche mit anderen Betroffenen, Mitlesen in den Foren, Arztgespräche und den Mitatbeitern im Pflegeheim) wissen wir, daß es schon vor über 3 Jahren erste Anzeichen gab. Wir haben unsere Mama zwei Jahre lang unterstützt, damit sie so lange wie möglich zu Hause bleiben konnte, sind auch noch sehr viel mit ihr in den Urlaub gefahren. Leider wurde es mit fortschreitender Demenz und einhergehender Inkontinenz, Orientierungslosigkeit und Vernachlässigung der Körperpflege immer schwieriger. Trotz Rat des Hausarztes, der schon lange vorher eine Heimunterbringung empfahl, haben wir es so weit möglich, hinausgezögert. Wir haben es mit täglichem Pflegedienst etc. versucht, allerdings war Mama zunehmend den ganzen Tag unterwegs, immer die gleichen Wege, oft mehrfach am Tag. Zeitweise habe ich 6 Wochen bei ihr gewohnt, da sie zunehmend Angst hatte. Als Mama jedoch über Nacht weggelaufen ist und wir sie erst mit Polizeihilfe am nächsten Morgen gefunden haben, fiel die Entscheidung für ein Pflegeheim. Glücklicherweise haben wir ein wunderbares Haus mit spezieller Demenzabteilung gefunden, allerdings war trotz Vorsorgevollmacht mit Aufenthaltsbestimmung ein richterlicher Beschluss zur Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung nötig.
    Die ersten 8 Wochen waren für uns alle sehr, sehr schwierig....für Mama die komplett neue Umgebung mit ihr fremden Menschen, für uns das Loslassen und das permanent schlechte Gewissen. Dann hat sie sich langsam eingelebt und auch Anschluß gefunden. Das Betreuungspersonal ist sehr einfühlsam. Wir besuchen sie sehr oft,
    und unternehmen auch kleinere Ausflüge mit ihr. Allerdings schreitet die Demenz ständig voran. Sie versucht nachts, die Windeln auszuziehen, versteckt viele Dinge, auch das Gebiss. Sie vergisst nun öfters das Schlucken....jetzt möchte sie das Gebiss nicht mehr anziehen, und ich werde mit ihr zum Zahnarzt gehen, was nicht einfach ist, denn sie möchte den Mund nicht öffnen.....leider geht immer mehr verloren, was mich sehr traurig stimmt. Aber die Gefühle bleiben, und ich versuche immer, es ihr so leicht und angenehm wie möglich zu machen. Ohne dieses wunderbare Heim wären mein Bruder und ich schon verzweifelt, die Pflegekräfte gehen ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Bewohner ein und haben ein enormes Wissen und eine Engelsgeduld, die man als pflegender Angehöriger nicht immer hat.
    Wir haben das Zimmer im Heim mit vielen Bildern von unserer Familie und anderen persönlichen Gegenständen dekoriert. Gerade in einer Demenzstation sollte man so viel wie möglich mit Namen kennzeichnen, die Kleidung wird vom Heim mit Namen versehen, allerdings sollten auch Schuhe und persönliche Gegenstände wie Brillen gekennzeichnet werden. Vieles wird (nicht mit Absicht) von den Bewohnern vertauscht, auch die Zimmer werden verwechselt. Anfänglich war ich irritiert, mittlerweile weiß ich, daß es viel wichtiger ist, wenn gelacht wird oder man sich mal in den Arm nimmt....
    Fazit: Mama geht es hier viel besser, sie ist nie alleine, es wird für alles gesorgt, es gibt einen eigenen Demenzgarten, und die Betreuer können viel besser auf die Bedürfnisse eingehen, als ich das könnte. Und ich unterstütze so viel ich kann, habe aber trotzdem auch wieder ein Leben...und genauso hätte sie es sich gewünscht!!!
  • Hallo alle miteinander,

    wenn ich das hier alles so lese, dann muss ich festellten, dass wir alle mehr oder minder ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Schlussendlich muss die Gesundheit und das Wohlergehen des Erkrankten an erster Stelle stehen.

    Auch ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht und ich habe versucht meinen Vater so lange wie möglich zu Hause zu lassen. Ich muss mir aber auch eingestehen, dass ich seine Bedürfnisse bei weitem nicht befriedigen kann. Daher bin auch ich nun auf der Suche nach einem Kurzzeitpflegeplatz mit Übergang in die Langzeitpflege. So schwer es mir auch fällt.

    Grüße
    Mike
  • Mein Vater verstarb vor 2 Wochen und hat sich vorher um meine Mutter gekümmert, wie er konnte.Meine Mutter hat Demenz ,was uns erst spät auffiel ,da mein Vater erst sehr spät erzählt hat was meine Mutter macht.Sie ist inkontinent , kotet ein.Sie weigert sich Windeln zu tragen , versteckt dreckige Unterwäsche.Das Problem sie gebraucht rund um Betreuung. Sie kann nicht alleine Leben , dazu kommt das sie sehr einsam ist nach dem tot meines Vaters was ja auch verständlich ist. Wir hätten die Möglichkeit sie in ein Heim zu geben ganzin unserer Nähe.Bloss wie sag ich es ihr??So kurz nach der Beendigung, Sie sieht ihre Krankheit nicht und wird sich weigern.Aber so kannes nkcht weiter gehen.Ich bräuchte dringend Tipps wie ich sie ins Heim zu bewegen kann.
  • Guten Morgen Luise!
    Als erstes möchte ich dir mein Beileid zum Tode deines Vaters aussprechen.
    Es ist immer schlimm wenn ein Elternteil gehen muss und man plötzlich vor so vielen Problemen steht.
    Es ist ähnlich wie in meinem Fall.Meine Mutter hat diagnostizierte Alzheimer Demenz und mein Vater hat zu Lebzeiten alles heruntergespielt.
    Dann verstarb er nach kurzer,schwerer Krankheit.
    Ich hatte ihm versprochen alles mögliche zu tun und mich zu kümmern aber meine Mutter war absolut nicht bereit Hilfe anzunehmen.Im Gegenteil...sie machte mir bzw.uns das Leben zur Hölle.Sicherlich war der Tod meines Vaters eine Situation,die sie erstmal realisieren musste aber für mich stand fest...so kann es nicht weitergehen,so kann ich nicht weitermachen.
    Als erstes hab ich einen Demenzkurs besucht,gleichzeitig einen Beratungstermin bei der Hausärztin meiner Mutter gemacht um Hilfe zu suchen.
    Nach einiger Zeit bekam ich auch einen Einzeltermin beim Neurologen,um ihm die Situation zu schildern.
    Einen kurzfristigen Umzug in ein gutes Pflegeheim wurde von meiner Mutter abgelehnt.
    Der Neurologe stellte meine Mutter auf neue,teilweise höher dosierte Medikamente um.
    Seitdem geht es.Sie wohnt immer noch alleine,mit meiner täglichen Hilfe läuft es ganz gut.
    Neuerdings läuft sie schonmal nachts weg aber noch ist es nicht besorgniserregend.

    Ist deine Mutter in Behandlung beim Neurologen?Bekommt sie Medikamente?Das wäre wichtig und nötig.Wenn ja mit dem Neurologen sprechen und um Hilfe bitten.Wenn nicht,unbedingt Termin machen.Der Hausarzt kann da helfen,erstmal mit ihm sprechen.
    Was hält's du von einer polnischen Pflegekraft,die mit deiner Mutter zusammenwohnt?
    Diese Problematik steht mir auch irgentwann bevor und eine Lösung hab ich auch noch nicht.
    Ich weiß aber wenn es nicht mehr geht,muss ich mich durchsetzen...zum Wohle meiner Mutter.
    Ich würde vielleicht am Anfang nur von 1-2 Wochen sprechen wenn ich einen geeigneten Pflegeplatz hätte.Das Zimmer schön gestalten.Es ihr schmackhaft machen,sie oft besuchen.
    Bitte melde dich nochmal...LG Anja
    LG Anja
  • Guten Morgen Luise!
    Als erstes möchte ich dir mein Beileid zum Tode deines Vaters aussprechen.
    Es ist immer schlimm wenn ein Elternteil gehen muss und man plötzlich vor so vielen Problemen steht.
    Es ist ähnlich wie in meinem Fall.Meine Mutter hat diagnostizierte Alzheimer Demenz und mein Vater hat zu Lebzeiten alles heruntergespielt.
    Dann verstarb er nach kurzer,schwerer Krankheit.
    Ich hatte ihm versprochen alles mögliche zu tun und mich zu kümmern aber meine Mutter war absolut nicht bereit Hilfe anzunehmen.Im Gegenteil...sie machte mir bzw.uns das Leben zur Hölle.Sicherlich war der Tod meines Vaters eine Situation,die sie erstmal realisieren musste aber für mich stand fest...so kann es nicht weitergehen,so kann ich nicht weitermachen.
    Als erstes hab ich einen Demenzkurs besucht,gleichzeitig einen Beratungstermin bei der Hausärztin meiner Mutter gemacht um Hilfe zu suchen.
    Nach einiger Zeit bekam ich auch einen Einzeltermin beim Neurologen,um ihm die Situation zu schildern.
    Einen kurzfristigen Umzug in ein gutes Pflegeheim wurde von meiner Mutter abgelehnt.
    Der Neurologe stellte meine Mutter auf neue,teilweise höher dosierte Medikamente um.
    Seitdem geht es.Sie wohnt immer noch alleine,mit meiner täglichen Hilfe läuft es ganz gut.
    Neuerdings läuft sie schonmal nachts weg aber noch ist es nicht besorgniserregend.

    Ist deine Mutter in Behandlung beim Neurologen?Bekommt sie Medikamente?Das wäre wichtig und nötig.Wenn ja mit dem Neurologen sprechen und um Hilfe bitten.Wenn nicht,unbedingt Termin machen.Der Hausarzt kann da helfen,erstmal mit ihm sprechen.
    Was hält's du von einer polnischen Pflegekraft,die mit deiner Mutter zusammenwohnt?
    Diese Problematik steht mir auch irgentwann bevor und eine Lösung hab ich auch noch nicht.
    Ich weiß aber wenn es nicht mehr geht,muss ich mich durchsetzen...zum Wohle meiner Mutter.
    Ich würde vielleicht am Anfang nur von 1-2 Wochen sprechen wenn ich einen geeigneten Pflegeplatz hätte.Das Zimmer schön gestalten.Es ihr schmackhaft machen,sie oft besuchen.
    Bitte melde dich nochmal...LG Anja
    LG Anja

    Hallo Anja ,Danke für deine Antwort.Ich bewundere dich ,das du täglich für deine Mutter da bist.Es ist so eine unheimliche Kraft zehrende Aufgabe.Du mußt auch an Dich denken.
    Die Untersuchungen beim Neurologen hat meine Mutter gemacht .Leider ist es ja so , das Sie selber denkt mit Ihr ist alles in Ordnung .Aber Du kennst es ja.Wir würden gerne auf das Heim verzichten , aber das ist unmöglich sie alleine zu lassen.Alleine wegen der Inkontinents Kontinents und der Medikamente,Essen was sie regelmässig braucht.Eine Polin ins Haus zu holen ist es nicht machbar,da das Haus nur ein WC hat usw..Wir haben morgen den Einzug ins Heim vor uns ,und ich hoffe sie lenkt ein. Wir werden auf jeden Fall es erstmal für sie als Kur da stellen und es ihr dort heimisch machen so gut es geht.
  • Guten Abend luise!
    Ach Morgen ist es schon soweit...dann wünsche ich viel Erfolg und Kraft für morgen.
    Erstmal von einer KuR zu sprechen finde ich gut.
    Nimm dir etwas Zeit für morgen,es wird sicherlich alles neu sein für deine Mutter und sie braucht dich bestimmt.
    Gemütlich alles auspacken,das Zimmer etwas herrichten und sich mit der Station vertraut machen.
    Die Pflegekräfte einweihen nicht zu vergessen.
    Alles wird sich einspielen.Sicherlich nicht sofort aber wenn deine Mutter vielleicht zu anderen Kontakt findet,sich auch unterhalten kann und nicht mehr so einsam ist,dann gefällt es ihr sogar.
    Ich drücke fest die Daumen und wünsche deiner Mutter und dir dass es ohne Probleme abläuft.
    Alles Gute...LG Anja
  • Hallo Flora,
    will mich nun mal schnell wieder einmal melden, hoffe es geht dir gut.
    Zur Zeit läuft es etwas ruhiger ab, ich glaube mein Mann hat es nun begriffen das er doch krank ist. Es gibt halt gute und schlechte Tage. Ich habe Anfang der Woche ein Beratungsgespräch mit einem Pflegedienst und heute Morgen war der MDK zu Besuch.
    Wenn ich den Ausführungen glauben darf steht ihm der Pflegegrad 2 zu. Als erstes bekommt er erst einmal eine Hilfe für die Badewanne , bin sehr froh das es so problemlos geht. Habe nun auch alle Informationen bekommen die ich brauche (Selbsthilfegruppen und Ansprechpartner ).
    Hoffe das es weiterhin so vorwärts geht, damit ich etwas zur Ruhe komme.
    Sorgen machen mir seine nächtliche Unruhe aber das bespreche ich beim nächsten Neurologentermin mit der Ärztin ab.
    Sei nun für heute ganz lieb gegrüßt
    Maria
  • Hallo Maria!
    Entschuldige dass ich mich jetzt erst melde....hatte wirklich viel um die Ohren!
    Ich freue mich dass es bei dir gute Neuigkeiten gibt.
    Was sagt der Pflegedienst?
    Dass der MDK da war und dein Mann sofort Pflegegrades 2 bekommen hat ist doch prima.
    Auch die Ansprechpartner sind gut und wichtig.
    Wie du schon sagst...es kommen immer wieder gute und schlechte Tage aber der Anfang ist gemacht.
    Zum Glück akzeptiert dein Mann jetzt zumindest dass er krank ist.Seine Angst ist vielleicht dass es nun jeder erfährt aber da kann man ja entgegensteuern.
    Ich hoffe und wünsche dir/euch sehr dass man etwas zur Ruhe kommen kann und auch das nächtliche wandern mit geeigneten Medis in den Griff bekommt.
    Fürs erste schicke ich liebe Grüße und freue mich von dir zu hören.
    LG Anja
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