Beschäftigung von Alzheimerkranken

Ich habe den Beitrag "Beschäftigungsspiele" gelesen, aber er hilft mir nicht weiter, solange mein Vater (82) nicht mit machen will. Seine Krankheit ist so weit fortgeschritten, daß er nichts mehr macht, nichts mehr machen will. Versucht man, mit ihm spazieren zu gehen, bockt er meistens und will nicht weiter. Er liest nichts mehr; Fernsehen interessiert ihn nicht. Besonders belastend für meine Mutter ist, daß er nicht mehr im Garten und Haushalt hilft, was er vor nicht allzulanger Zeit noch tat. Fragt man ihn: "Kannst Du nicht mal die Betten machen" sagt er "Ich weiß ja gar nicht wie das geht", und wenn man es ihm zeigt, ist es am nächsten Tag wieder weg. So sitzt er nur rum, dämmert vor sich hin von Mahlzeit zu Mahlzeit. Essen macht ihm Spaß, und das ist ja auch ok, aber das reicht doch nicht! Außerdem ist er vom Nichtstun den Tag über dann häufig nacht-aktiv. Manchmal rennt er weg - da kann er dann schnell und zügig gehen - und wir fragen uns, was ihn da antreibt, erfahren es aber nie.

Meine Mutter muß schon den ganzen Haushalt schmeissen, und kann deswegen nicht die ganze Zeit bei ihm sein.

Kann man eine Betreuung finden, die was mit ihm macht, bzw. ihn animieren kann, überhaupt etwas zu machen?

Kommentare

  • Hallo kore,
    warum sollte Dein Vater überhaupt etwas machen?
    Seine Nachtaktivität und die Weglauftendenz würden davon sehr wahrscheinlich nicht beeinflußt.
    Auf mich wirkt es so, als würdest Du Deinen Vater noch mit den Kriterien eines gesunden Menschen messen: man muß doch einen Lebensinhalt und eine Aufgabe, eine Beschäftigung haben -- dann ist man zufriedener und abends auch rechtschaffen müde -- wenn er sich so lethargisch hängen läßt, leistet er der Demenz Vorschub -- wenigstens leichte Arbeiten könnte er der stark eingespannten Ehefrau doch abnehmen -- er KANN doch, wie sich beim Weglaufen zeigt, er WILL nur nicht -- o.ä.
    Ich kenne diese Einstellung. Demente können einen mit ihrer vermeintlichen Bockigkeit und Boykotthaltung sehr provozieren.
    Aber irgendwann im weiteren Verlauf der Erkrankung wirst Du merken: Nein. Er macht das nicht extra, er kann einfach nicht anders.
    Fordere nichts. Nimm ihn so hin, wie er gerade ist. Erwarte nichts. Es ist keine Dickfelligkeit, sondern Demenz.
    Letztlich ersparst Du Dir selbst mit dieser Sichtweise auch viel Streß.
    Viel Erfolg und gute Nerven!
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