Lebenserhaltende Maßnahmen???

Hallo!
Wie die meisten Angehörigen von Menschen mit Demenz bin ich (sind wir) völligst hilflos...
Bei meiner Omama wurde vor einigen Jahren eine "altersgemäße Demenz" festgestellt. Mittlerweile ist sie in einem wirklich netten Wohnheim untergebracht, aber verliert immer mehr ihre Identität...
Sie weiß nicht mehr, wie man in ein Auto einsteigt, wie man einen Löffel hält, selbst mit ihren geliebten Zigaretten (sie ist über 90, das kann jetzt auch nicht mehr schaden...) weiß sie nichts mehr anzufangen. Nun gut - die Demenz wütet fürchterlich in ihrem Köpfchen.
Nun mag sie seit einiger Zeit nichts mehr essen, hat auch schon mega-viel abgenommen. Ich befürchte, es hat was mit Autoaggressivität zu tun - sie schüttelt sich, wenn sie essen soll, würgt und man hat das Gefühl, man würde sie damit echt belästigen... Sie kratzt sich die Augen, Ohren und Mund wund (Psoriasis und Neurodermitis sind ausgeschlossen. Zahn/Kiefererkrankungen auch).
Ich komme jetzt zu der eigentlichen Frage: Sie möchte sterben und wir würden sie natürlich auch gehen lassen. Das weiß sie auch.
Kann man sie zu künstlicher Ernährung zwingen? Sie hat eine Patientenverfügung, in der sie lebenserhaltende Maßnahmen ABLEHNT. Aber das würde ja heißen, sie würde verhungern... Wie is'n da die Rechtslage???

Kommentare

  • Die eigene Patientenverfügung wird meist respektiert, sofern sich die Angehörigen dafür stark machen. Heime legen schnell mal einen Tropf oder Magensonde zur Ernährung (ist bequem und macht weniger Arbeit als füttern). Flüssigkeit muß auf jeden Fall zugeführt werden. Hier kann man jedoch wiederum darauf bestehen, dass es keinen Nährlösung, sondern nur Wasser ist.

    Ich kenne allerdings Fälle, bei denen die Sterbephase dennoch 6 Monate gedauert hat. Ich kenne aber keine Fälle, bei denen künstliche Ernährung irgendetwas Positives bei starken Demenzen gebracht hätte.....

    Bei dem Alter darf man auch sterben wollen, oder?

    Gruß Ulrich
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