Hilfen reichen nicht aus

Meine Mutter (82) baut nach einem Hirnstamminfarkt vor 5 Jahren kontinuierlich ab. Sie wohnt in eigener Wohnung mit meinem Vater (82). Feinmotorik und Sprache hat sie verloren. Sie weiß aber noch genau was sie möchte. Sie wiederholt sich zwar in letzter Zeit des Öfteren und zeigt energisch auf alles was sie haben möchte oder getan werden soll und zwar solange bis es erledigt und umgesetzt ist. Mein Vater versteht sie oft nicht, interpretiert ihre Handlungen falsch und kann damit einfach immer schlechter umgehen. Was in Anbetracht des eigenen Alters nicht verwunderlich ist.
Ein Pflegedienst kommt 2 Mal täglich. Anfangs lehnte sie das alle ab, akzeptiert es aber inzwischen. Sie hat auch keine andere Wahl.
Seit 2 Monaten wird sie vom Pflegedienst morgens gewaschen, da das mein Vater nicht mehr bewältigen konnte. Aufgrund der fehlenden Feinmotorik und Schluckstörungen muss sie auch gefüttert werden und ihr beim Trinken geholfen werden. Meine Mutter hat inzwischen Pflegestufe 3.
Installiert haben wir montags bis freitags darüber hinaus noch privat bezahlte Kräfte für je drei Stunden, die im Haushalt helfen, kochen und füttern. Den Rest versuchen mein Vater und ich zu bewältigen. Er steht natürlich an vorderster Front beim allem und fühlt sich mehr und mehr belastet. Ich wohne in der Nähe und bin zusätzlich täglich mindestens 2 bis 3 Stunden mit eingebunden. Es geht aber trotz all dieser Hilfen einfach weiter abwärts mit der Krankheit und den Kräften meines Vaters. Ich denke wir kommen jetzt nicht mehr um eine 24 h Kraft drum herum, die wir nun finden müssen....
Allerdings stelle ich mir natürlich die Frage, wie das ablaufen soll? 24 h ist die Dame dann sicherlich auch nicht im Einsatz. Was ist mit den freien Stunden? Hat jemand Erfahrung? Wo findet man Betreuerinnen, die sich den Job teilen, damit nicht so viele neue Gesichter alle paar Wochen kommen? Gibt es das überhaupt?

Kommentare

  • Ihr befindet Euch in einer sehr schwierigen Situation und es ist mehr als verständlich, dass die Kräfte aller Beteiligten, hauptsächlich des Ehemannes, schwinden. Also muss weitere Unterstützung her. Das hast du bereits erkannt und arbeitest an der Lösung.

    Eine Lösung könnte tatsächlich eine 24Std- Pflegekraft sein. Dazu kann ich dir allerdings agr nichts sagen, habe keine Erfahrungen damit. Habe aber kürzlich gelesen, dass man mit 2000- 2200 EU Kosten rechnen muss, wenn es legal ablaufen soll. Ob dein Papa und du damit wirklich entlastet werden, lässt sich vorher nicht sagen, das kommt ganz auf die Person an, die Dienst tun soll. Da gibt es wohl eine große Bandbreite....

    Was würde denn der Papa dazu sagen, wenn die Mutter in ein Pflegeheim umziehen würde?
    Oder ist das für die restliche Familie auch keine Option?

    Schöne Grüße!
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