Lastenverteilung in der Familie

Liebes Forum,

meine Mutter ist seit einigen Jahren zunehmend dement. In den nächsten Wochen muss sie in ein Pflegeheim. Bisher hab ich sie versorgt und mich um alles gekümmert. Dies war teilweise sehr schwer. Mein Bruder der ca. 500 km weit weg wohnt, hat sich gar nicht beteiligt und immer nur die üblichen dafür Argumente gebracht. In bin inzwischen kurz vor dem Burn-Out und sehe es nicht mehr ein alles alleine zu machen. Meinen Vorschlag, dass unsere Mutter bei ihm in der Gegend in ein Pflegeheim kommt, lehnt er ebenfalls komplett ab.
Mir fällt da bald nichts mehr zu ein. In meiner Verzweiflung hab ich vorgeschlagen, dass er mich wenigsten finanziell entlasten könnte. Darauf hin meinte er: ich solle doch nicht so materialistisch sein.

Sicher haben andere von euch ähnliches erlebt. Ich würde interessieren zu welchen Lösungen ihr gekommen seid!

Vielen Dank schon mal,
F

Kommentare

  • Hallo anonym!
    Sich um demente Angehörige kümmern ist in den meisten Fällen sehr,sehr anstrengend.
    Je mehr Hilfe man bekommt,desto besser.
    Allerdings glaube ich dass du mehr zur Ruhe kommen wirst,wenn deine Mutter im Pflegeheim ist.
    Natürlich wird auch dann alles an dir hängenbleiben.
    Wie dich dein Bruder dabei unterstützen kann weiß ich nicht.
    Vielleicht kannst du mal für eine Woche in Urlaub fahren und er kümmert sich dann um deine Mutter indem er sie mehrmals besucht,bzw.in eurer Gegend bleibt.
    Leider ist es doch meistens so...der eine kümmert sich...der andere nicht.
    LG Anja
  • Hallo,
    du kannst deinen Bruder nicht zwingen, sich um eure Mutter zu kümmern. Weißt du, warum er das ablehnt? Haben sie ein schlechtes Verhältnis zueinander oder sieht er nicht ein, dass sie krank ist?
    Die finanzielle Regelung würde ich den Behörden überlassen, wenn das Geld deiner Mutter nicht reicht für das Pflegeheim, prüft eine Behörde (Sozialamt?), inwieweit die Anghörigen für die Differenz aufkommen können und müssen. Die werden dann deinen Bruder schon ansprechen, dann hast du nicht den "schwarzen Peter".
    Grüße, Christel
  • Hallo,
    deine Frustration ist gut nach zu vollziehen, aber du musst das etwas anders sehen. Du hast alles mögliche versucht was in deiner Macht steht, dadurch kannst du mit gutem Gewissen der Zukunft entgegen sehen. Irgendwann wird dein Bruder den Moment haben wo er ein schlechtes Gewissen hat, weil er die Zeit mit seiner Mutter nicht genützt hat.
    Pflege der Eltern ist nie leicht. Nicht jeder kann damit umgehen und dadurch ziehen die sich dann zurück. Bei meiner Familie ist es ebenfalls so. Mein Bruder kann unseren Vater nicht einmal ansehen. Dafür muss man versuchen Verständnis zu haben.
    Was die Finanzen angeht gebe ich Gitte recht. Da muss ein Unparteiischer vermitteln. Er kann sich nicht komplett raus halten wenn es darauf ankommt.
    Viel Glück für die Zukunft
  • Hallo Anonym.
    Ja, das klingt, bis auf die Resistenz deines Bruders, irgendwie vertraut. Wir schippern gerade selbst in der selben Soße und man wacht jeden Morgen iwie noch leer-gelutschter auf. Aber ich muss sagen, so sehr Dir das vielleicht gegen den Strich geht mit deinem Bruder, so sehr muss ich auch darauf verweisen, das jeder anders mit dem Druck umgeht. Gibt es in deinem Umfeld denn so niemanden , der Dir zur Hand gehen kann? Falls nicht, musste Dir ganz realistisch einen Plan machen, der dir vor augen führt, was du effektiv machen KANNST. Denn auch nur dein Tag hat 24 stunden und du einen begrenzten Ammount an Kraft. Ausserdem bringt es nichts, Dich kaputt-zu schninden und selbst auf der Strecke zu bleiben...ich denke , dass möchte dein Dad auch nicht. Kann dein Bruder denn externe Pflege "verhindern" ? Ich glaube nämlich dass es die einzig schlaue Lösund bei eurem Familien-Modell zu sein scheint...
  • ähnlicher mist bei mir. das gute ist das uns rechtzeitig aufgefallen ist was für ein mensch mein bruder ist.

    die frage ist, hast du eine vollmacht? als in meinem fall die lage immer eindeutiger wurde habe ich darauf bestanden das er aus selbiger entfernt wird, ansonsten hätte ich sofort hingeworfen, nur um zu vermeiden das ich mich später mit der flasche auch noch vor gericht rumschlagen muss.

    und was den "umgang mit der situation" betrifft... ich lasse da keine ausreden gelten. jeder erwachsene macht zeugs in seinem leben was er gar nicht machen will, das gehört zum erwachsensein dazu, man übernimmt verantwortung für andere, das heisst arbeit die man nich selbst verursacht hat, sorgen die einen nicht direkt selbst betreffen, ausgaben von denen man nichts hat... ausser einem guten gefühl und der gewissheit das man grössere eier / eierstöcke hat als die drückeberger und lappen da draussen.

    nochwas zu dem hammer von wegen du sollst nich materialistisch sein: wenn du nicht so materialistisch sein sollst, wieso ist er es dann? ich mein, wenn er selbst nicht materialistisch wäre, dann würde er es dir doch gar nich zum "vorwurf" machen wenn du ihn an den kosten teilhaben lassen willst, nich wahr? find ich schon ziemlich dreist den spruch. wär mir persönlich schon ein veilchen oder zwei im affekt wert gewesen. heisst nich du sollst den schlagen, heisst nur ich hätte es in dem moment unter garantie gemacht ohne drüber nachzudenken.
  • Hallo anonym

    Leider ist es wohl "normal" dass sich der Eine kümmert und der Andere sich komplett zurückzieht. Schade schließlich wäre es anders einfacher, man könnte sich auch mal austauschen.
    Du schreibst du hast die alleinige Vollmacht, wie ging das?
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