Papa, du kleiner Frechdachs!

Mein Schwiegervater und ich sind eigentlich die besten Freunde. Er mag es wenn ich ihn knuddel und Küsschen gebe. Auch sonst witzelt er oft mit mir und ist ein kleiner Sonnenschein. Wenn er grinst, dann steigt in mir so viel Freude auf. Ich nenne ihn sogar Papa, weil ich ihn meinem Mann "geklaut" habe, da ich ihn so putzig finde. Aber manchmal kommt eine Seite in ihm raus, die sehr frech ist. Er wird persönlich, verletzend und unbelehrbar. Diese Situationen sind auch unberechenbar, da die Stimmung entweder noch mehr kippt oder er sich doch wieder zum Lachen bringen lässt. Meist schaffe ich es ihn zu beruhigen, aber meinen Mann, seine Frau (Mama) und meinen Schwager macht er oft total runter. Ich bin dann immer still. Auch wenn ich ihn am Liebsten, wie einen kleinen Jungen ausschimpfen will. Klingt feige, aber vielleicht ist es auch besser so. Kommen wir aber zum Wesentlichen: Er ist fast 80, zuckersüß und ebenso undurchschaubar. Meine Schwiegereltern plagt die schlechte finanzielle Lage sehr und im Laufe der Zeit entwickelte Papa diese Verbissenheit. Seine Söhne wollen ihm und ihrer Mutter natürlich helfen, aber zu Veränderungen sind beide nicht bereit. Er möchte zwar, dass mein Mann ihn einige formelle Dinge beschafft, aber sobald wir diese vorlegen oder erklären platzt ihm der Kragen und es ist alles nicht gut genug oder gar falsch. Es wirkt so als wäre er aufgeschmissen und sucht die helfende Hand, aber schlägt die dann doch aus, weil er es nicht selbst erledigt hat. Fast so als wäre nur das was er selbst tut richtig und wir sind alle dümmer als er. Er wird dann patzig, ist bockig und greift und persönlich an. Mein Mann leider extrem darunter. Mit extrem meine ich: Er ist am Ende seiner Kräfte!
Papa ist mündig. Er gilt als erwachsen. Aber er wird immer mehr zum überforderten Kind, was sich nicht helfen lassen mag. Die finanzielle Lage wird dadurch immer schlechter. Einerseits soll er ja auch tun und lassen, was er für richtig hält. Andrerseits wird er von Hsndwerkern, Gärtnern und etc. übers Ohr gehauen und droht sein Haus zu verlieren. Mama weiß über Finanzen nicht viel. Sie musste sich auch nie darum kümmern. Wir wissen alle nicht mehr weiter. Beide sind unbeweglich und wollen auf Autos, Keller (der vermietbar wäre) und anderen "Luxus" nicht verzichten. Auch wenn es für die Haushaltskasse eine große Besserung wäre. Stattdessen wird immer mehr Geld aus dem Fenster geworfen um Lösungen anzugehen, die auch ohne diese Aufwände klappen würden.
Wie geht man mit seinem Verhalten um?
Wie kann man das (er-)klären?
Wie helfen wir bei der Problembewältigung der finanziellen Sorgen? (Möglichkeiten gibt es genug, aber ist einfach aus der Hand nehmen besser, als vermitteln?)
Wir wollen den Beiden nur Gutes! Und eine Entmündigung kommt nicht in Frage. Papa ist zwar grantig und vergesslich, aber nicht komplett abseits seiner Vernunft. Wir wollen ihn auch nicht einengen.
Ich bin einfach ratlos! :(
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