Mahnbescheid: Altersheim verbusselt Zahnprothese und macht falsche Angaben gegenüber versicherung!

Ich brauche einen Ratschlag, denn es geht um eine 85 jährige an Demenz erkrankte Mutter, welche dieses Jahr in einer kurzzeit Pflege Einrichtung in Bad harzburg in einem Altersheim für 28 Tage gewesen ist, und zwar in der Demenz Abteilung.

Schon bei der Aufnahme war es der Heimleiterin bekannt, dass meine Mutter an Demenz erkrankt ist, weswegen sie auch in die Demenz Abteilung gekommen ist.

Der Heimleitung und auch der Demenz Station wurde von Anfang an gesagt, dass der Zahnersatz,meiner Mutter jeweils vor der essensaufnhame zu geben, und nach Beendigung des Essens wieder wegzunehmen sei, da meine Mutter die Zahnprothese immer wieder verlegen würde.

Dieses wurde jedoch nicht so befolgt, und meine Mutter hatte offensichtlich die ganze Zeit die Zahnprothese bei sich.

So auch bei einem friseurtermin im Heim, als eine bekannte von mir -die auch Mutti mitbetreut- die Zahnprothese sah, wie meine Mutter damit "rumspielte".

Eine begleitende Schwester nahm dann die Zahnprothese an sich, und seitdem ist die Zahnprothese verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.

Bei Beendigung des Heim Aufenthaltes war die Zahnprothese immer noch nicht da, so dass ich die heimleitung gebeten habe, den Fall der zuständigen Haftpflicht versicherung zu melden.

Ein paar Tage später kam dann die Rechnung über die eigene Zuzahlung in Höhe von €914.-- worauf ich dann wieder zur heimleitung ging mit Fragen ob die Haftpflicht versicherung denn nun für die Kosten des Zahnersatzes aufkommen würde.

Ergebnis war, dass die Heimleiterin den Fall noch gar nicht der Haftpflicht versicherung gemeldet hatte, und erst ca. 2 Wochen später dann das auf mein ausdrückliches drängen erst geschah, da ich angedeutet habe, sonst die Kosten des Zahnersatzes gegen die €914.-- aufzurechnen.

Die Haftpflicht versicherung verweigerte dann die Zahlung, weil das Pflegeheim falsche Angaben zum Schadensfall gemacht hatte.

Das Pflegeheim wollte dann wieder den ganzen Betrag in Höhe von €914.-- worauf ich angeboten habe, die Kosten für den Zahnersatz sowie krankentransportkosten für 4 zahnarztbesuche von den €914.-- abzuziehen.

Das Altenheim ließ sich darauf nicht ein, und beauftragte einen Rechtsanwalt aus Seesen, mit dem ich auch Kontakt hatte, und den Fall wahrheitsgemäß schilderte.

Das rechtsanwaltsbüro wollte dann noch einmal mit dem Pflegeheim sprechen, und jetzt kam ein mahnbescheid gerichtet an meine Mutter, welchen meine Mutter ungeöffnet in eine Schublade gelegt hatte, und welcher nur durch Zufall entdeckt wurde.

Wie soll ich mich jetzt weiter Verhalten?

Meine Mutter hatte im Pflegeheim keine Papiere unterschrieben, weil ich und meine Bekannte die vorsorgevollmacht haben für alles, deswegen hatte der Rechtsanwalt und zuerst auch das Pflegeheim immer alles an mich geschickt.

Wieso erhält nun meine Mutter einen mahnbescheid, und wie soll man weiter reagieren?

Kommentare

  • Puh...das ist echt verzwickt.
    Ich bin schon der Meinung dass das Pflegeheim für die Prothese aufkommen müsste aber das nützt dir nichts.
    Ehrlich gesagt würde ich mir selber einen Beratungstermin bei einem Anwalt geben lassen.
    Wenn schon ein Mahnbescheid von der Gegenseite geschickt wurde( obwohl ich nicht sicher bin ob der rechtskräftig ist,da du ja die Bevollmächtigte bist) hast du ja kaum noch eine Chance auf unbürokratische Erledigung.
    Berichte doch bitte wie es ausgegangen ist...würde mich interessieren.
    Viel Erfolg!
    Anja
  • Ich glaube, dass Heim muss dafür nicht aufkommen. Die Zahnprothese wird sie wohl auch getragen haben, damit sie deutlicher sprechen kann, was ohne Zähne schwieriger ist. Also Zähne sind nicht nur zum Essen da. Auch schließt der Mund besser und hält den Speichel zurück, der sonst oft aus dem Mund läuft. Das hat auch ganz viel mit der Würde ihrer Mutter zu tun. Oft werden im Heim auch zwischen den Mahlzeiten kleine Snacks angeboten, auch vom Betreuungspersonal und da kann man nicht die Bewohner alleine lassen um für einen Bewohner die Zähne aus dem Zimmer zu holen. Wenn Ihre Mutter dann die Zähne kaputt macht oder verliert, geht das nicht zu Lasten des Heimes. Sicher sucht das Heimpersonal überall nach der Prothese, aber manchmal ist sie auch nicht mehr auffindbar. Es gibt Bewohner die schmeißen sie in den Müll oder spülen sie die Toilette runter. Schließlich ist eine 1:1 Betreuung und Überwachung eines Bewohners nicht möglich. Das geht nicht ein Mal im privaten Bereich, als zu Hause. Da greift auch nicht die Haftpflichtversicherung des Heimes. Die Beiträge könnte niemand bezahlen, wenn für jeden dementen Bewohner die Zähne oder sonstige Prothesen / Brillen zu ersetzen wären. Leider muss man manche Gegebenheiten einfach hin nehmen, schließlich sind es demente Menschen (ohne Verstand) und da passieren solche Dinge täglich.
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