Flüssigkeitbedarf lt. Arzt bzgl. Medizin

Hallo zusammen,
Ich bin unheimlich verzweifelt und weiß nicht was ich davon halten soll.
Folgendes ist Sachstand:
Meiner Schwiegermama geht es nicht gut.

Vor zweieinhalb Jahren habe ich sie noch daheim gepflegt.
Bis es nicht mehr ging.
Sie zog um ins Heim.

Seidher verschlechterte sich ihr Zustand.
Schnell gab es die PS 3.
Seid ein paar Monaten liegt sie nur noch im Bett.

Letzten Freitag bekamen wir frühst einen Anruf schnell vorbei zu kommen.
Alle warten vor Ort.
Es hieß dass WE würde sie sich auf die Reise machen.

Sie aß und trank nichts mehr.
Samstags noch mal minimal Flüssigkeit, seidher Mundpflege.

Vorgestern ordnete der Palliativ Arzt eine Infusion an.
Per Butterflynadel.
Angeblich für Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel.
Als sie diese abends gelegt bekam, hing Flüssigkeit an.

500 ml ...ich sprach sofort tags darauf mit ihrem Betreuer, da dieser jetzt zur Fortbildung ist und wissen wollte was Stand ist.
Er rief beim Arzt an und erklärte, dass sie gegen Flüssigkeit Gabe war und dies auch so verfügt hat.

Man sagte ihm, diese 500 ml wären zur besseren Aufnahme von Medizin.
Allerdings sehe ich keine Vergabe
Gestern habe ich versucht oral Flüssigkeit zu geben-das sollen wir weiter anbieten, ...aber sie verschluckte sich dolle.

Die Schwester kam hinzu und fragte ob sie helfen sollte...brauchte sie nicht.
Als ich abends ging und sagte, das ich frühst wieder komme, sie aber nichts trinken wolle, hieß es, das es nicht schlimm sei, da sie ja dafür die Infusion hat.

Das war aber nicht ihr Wunsch.

Man sagte mir, 500 ml sind nicht Lebensverlängernd.
Ein kontroverses Thema, ich weiß.

Aber mir bricht es das Herz, das ihr Wunsch nicht respektiert wird.
Schmerzmittel können auch so verabreicht werden (intravenös z.B.)

Wie verhalte ich mich nun.
Die beiden Söhne sehen das ganz unterschiedlich.
Der eine hat sich schon “ verabschiedet “ und wartet einfach und der andere freut sich über die Flüssigkeitsgabe.

Mutters Wunsch war es aber so nie zu liegen und wenn, nicht per Infusion verlängert zu liegen.
...Die Gabe, wenn auch nur gering, ist verlängert.

Ich kann da aber nichts machen, oder?
Der Arzt vertritt den Standpunkt, dass es nicht verlängernd ist.

Ich habe den Eindruck, dass man aber nur “noch daran verdienen“ möchte ( Infusion muss ja gewechselt werden, Material, neue Legung, etc. )

Ich leide einfach mit, wenn ich in die noch manchmal aufblitzenden Augen gucke, die mich fragen, warum.
Das hat sie heute früh noch gefragt.

Ich wiederhole ihre Worte und sie nickte...Ich bin einfach verzweifelt.

Kommentare

  • Hallo,
    das ist ein ganz ganz schwieriges Thema. Gibt es eine Hospizstation in eurer Nähe wo du vielleich mal nachfragen kannst? Es kann vielleicht schon sein, dass Schmerzmittel per Injektion nicht mehr richtig im Körper verteilt werden können, wenn das Blut "zu dick" ist.
    Ich wünsche dir noch viel Kraft und für deine Schwiegermutter, dass sie es bald überstanden hat.
    Liebe Grüße, Christel
  • Hallo Christel,

    ... die Situation hatte sich tags darauf noch weiter verschlechtert.

    Sie hatte trotz der Infusion über die Nacht (500ml mit konzentrierter Novalgin Ampulle gemischt ) 37,8 Temperatur, Tendenz steigend.

    Sie wollten ihr wieder eine Pulle anhängen...hatten sie auch gemacht.
    Ich habe abermals gesagt, was ich am Tag vorher sagte.
    Die Schwester redete mit mir darüber und rief den Arzt an...erklärte ihm noch einmal deren Sachstand.
    Danach kam sie zu Mutter und mir ins Zimmer und entfernte alles.
    Sie bekam nochmal Novalgin oral verabreicht.
    Bei kaum noch vorhandenem Schluckreflex sehr heikel.

    Ab nun habe ich alle 15-30 min. den Mund befeuchtet.
    Mit unterschiedlichen Tee's.

    Die Temperatur sank, aber das lag nicht am Novalgin.
    In der folgenden Nacht wurde ihre Atmung unregelmässig und setzte hin und wieder
    kurz aus.
    Ich schrieb meine Mama über Whatsapp an...Sie kennt das vom früheren Job ja.

    Sie bat mich einfach da zu sein und die Hand zu halten, bereitete mich auf dass vor was noch kann.
    Die Nacht war lang und anstrengend für sie.
    Es gab den Folgetag frühst Tavor unter die Zunge.

    Da es kaum etwas änderte wußte ich Bescheid.
    Mein Mann kam früher von der Arbeit.
    Ich sagte nicht, was ich wußte, aber er merkte es.
    Konnte nicht bleiben, fuhr heim.

    Der zweite Sohn kam.
    Brachte eine rote Rose mit.
    Es war ihr Geburtstag.
    Wir stellten sie ins Wasser und ich lies die beiden allein.
    Ging zur Schwester und bat nach der Abendbrot Vergabe für die anderen Bewohner,
    nach einer weiteren Tavor.
    Mutter bekam sie auch.

    Ich ging zu einer Ordensschwester, die den Abend vorher nach Feierabend
    schon da war, und bat sie, nochmal zu Mutter zu kommen.

    Sie kam nach der Abend Versorgung der anderen Bewohner...betete und hielt die Hand.
    Ich lies die drei allein.
    Nach einer halben Stunde kam ich wieder.
    Die Schwester betete noch immer und ich tat es ihr nach.

    Als der Sohn das Zimmer verliess, schauten wir nach Armen, Händen und Beinen.
    Sie röchelte...mir war das alles klar.
    Als ich die Schwester ansah...sagte ich nur...ist nicht mehr lang, richtig?

    Sie bejate und meinte vllt noch eine Stunde.
    Sie verabschiedete sich von Mutter bekreuzigte sie und wünsche eine gute Reise.

    Der Sohn und ich saßen weitere 20 min. am Bett und schwiegen...weinend(ganz still, sie sollte es nicht hören)
    ...Mein Mann rief an...Handy war auf Vibration.
    Er schrieb über Whatsapp was los sei, obwohl er es ahnte.

    Ich zitterte und schrieb, das er herkommen soll.

    Die Atmung wurde langsamer, das Röcheln stiller...Bis es weitere 20
    Minuten ganz aufhörte.
    In den letzten Minuten wünschen wir beide noch eine gute Reise...

    Für mich persönlich, hat es viel verändert im Bezug auf meine Verfügung.
    Ich werde einige Punkte noch verfeinern müssten.

    Ich bedankte mich den anderen Tag bei allen, die uns so gut begleitet haben.
    Nicht nur in der Terminal und Final Phase, sondern auch vorher.

    Einiges hätten wir vllt früher ansprechen sollen...aber dafür das Heime hoffnungslos unterbesetzt sind, haben sie einen schönen und guten Job gemacht.

    Ich kann schlussendlich nur jedem raten, die Verfügung so genau wie möglich zu beschreiben/ausfüllen, damit die Angehörigen das auch umsetzen können.

    Für meinen Teil, muss ich dass gestrige erlebte verdauen.

    Ich danke für die Antwort.

    Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, sind der Müdigkeit und dem T9 geschuldet auf dem Handy.
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