Gibt es eine Lösung? Mutter hat Dauerkatheter, den sie sich ständig zieht...,

Bis Oktober 2015 haben wir, 3 Schwestern, unsere Mutter abwechselnd zu Hause gepflegt. Sie war zwar dement, aber mobil. Dann kam sie als Notfall ins Krankenhaus, akute Sepsis wegen Harnstau, da Blase nicht mehr richtig funktionierte. Ergebnis nach 5 Wochen Krankenhaus: Dauerkatheter, nicht mehr fähig aufzustehen, Demenz verschlimmert, teilweise Delir, Medikament Risperdal 0,25 (da sie um sich geschlagen hatte und teilweise gebissen hatte). Ganz klar, die waren nicht auf Demenz eingestellt! Wir waren während der ganzen Zeit täglich viele Stunden abwechselnd dort, sonst hätte es eine Katastrophe gegeben...So erzählte eine Schwester uns vorwurfsvoll, unsere Mutter hätte sich den Katheter gezogen...
Anschließend kam sie in Kurzzeitpflege in ein Heim. Uns wurde klar, wir konnten das zu Hause nicht mehr stemmen, bettlägerig und Katheter. Das Heim ist an und für sich nicht schlecht. So haben wir beschlossen, dass wir sie in die vollstationäre Pflege geben und schweren Herzens ihre Wohnung auflösen. Anfangs war Mutter sehr aggressiv gegen die Pflegekräfte. Doch mit der Zeit legte sich das und sie spielt inzwischen ihren Charme aus, sodass alle sie lieben. Sie wird immer beweglicher, isst besser, aber genau hier beginnt das Problem.
Sie steigt immer öfter, hauptsächlich nachts aus dem Bett aus und vergisst natürlich den Katheter, der sich dann herauszieht. Jetzt geht sie sogar (mit Rollstuhl) auf den Gang hinaus und wurde sogar mal in einem anderen Stockwerk gefunden - natürlich immer ohne den Katheter und ohne Schlafanzughose, so muss sie mit dem Aufzug gefahren sein. Es wurde auch schon ein Beinbeutel ausprobiert, der wird unten am Bein festgemacht. Das fummelt sie sich auch ab. Tagsüber bis zum Abendbrot ist immer jemand von uns da. Dann können wir verhindern, dass sie sich den Katheter beim Aufstehen zieht. Sie ist auch (noch)nicht so fit, dass sie den ganzen Tag auf sein könnte, auch nicht im Rollstuhl. Die Pflege im Heim ist zwar gut, aber viel zu wenig Personal. Sie wissen bisher auch keinen Rat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Mutter ein Einzelfall ist. Sicher gibt es mehr Demente, die einen Katheter brauchen. Ach ja, ein Bauchdeckenkatheter sei auch keine Lösung, sagte man uns, da sie den auch ziehen kann und außerdem sei die Base schon geschrumpft. Kennt vielleicht hier jemand das Problem und eventuell eine Lösung dafür?

Kommentare

  • Hallo Lili,
    über den Katheder kann man ja gut messen, ob die Flüssigkeit, die reinkommt, auch komplett wieder ausgeschieden wird. Wenn das der Fall ist, braucht sie dann unbedingt och einen Katheder oder könnte sie Windeln tragen?
    Kann natürlich sein, dass sie die auch auszieht, für die Pfleger im Heim ist Windeln wechseln auch mehr Aufwand (und teurer) als Katheder ausleeren. Aber es wäre vielleicht einen Versuch wert.
    Grüße, Christel
  • Hallo Christel,
    danke für deine Antwort. Leider ist die Windel keine Option. Die Blase funktioniert nicht mehr so, dass sie sich vollständig entleert. Dadurch entstand ja erst das ganze Desaster: Urosepsis dadurch Nierenversagen usw. Das könnte ohne Katheter jederzeit wieder auftreten...
    Grüße Lili
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