Mutter wird vom ebenfalls dementen Stiefvater im Pflegeheim gegen die Pfleger und Angehörigen aufge

Dieses ist eigentlich eher eine Frage mit Rechtshintergrund.
Aber was tun, wenn der Ehemann meiner Mutter in Ihrem Pflegeheim Chaos veranstaltet?

Meine Mutter leidet nach einem schweren Sturz auf den Kopf, mit Einblutungen in den Front-und Schläfenlappen, unter Demenz. Das geschah von einer Sekunde auf die nächste, nach einem Unfall im Dezember 2015, damals war meine Mutter knapp 76 Jahre. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie geistig völlig fit.

Bis Februar 2019 haben wir(mein Mann, meine 13-jährige Tochter, der ambulante Pflegedienst und ihr zweiter Mann)meine Mutter in ihrem Haus betreut und gepflegt.
Im Novemeber 2018 wurde mein Stiefvater selber schwer krank. Er war monatelang, nur mit kurzen Unterbrechungen, im Krankenhaus. In dieser Zeit verschlechterte sich die Demenz meiner Mutter zusehends in Schüben und kurzer Abfolge.

Im Januar 2019, mein schwer umgänglicher Stiefvater war wieder im Krankenhaus, konnten wir selbst im Team meine Mutter in ihrem Haus nicht mehr unter Kontrolle halten. Sie verlor in ihrem Haus die Orientierung, irrte in der Nacht durch die Strassen, durchwühlte nachts alle Schränke und verweigerte die Hilfe durch den Pflegedienst. Dazu wurde zunehmends aggressiv gegen mich und verwechselte meine Tochter mit mir, was mehrfach schlimm endete.
Zum Glück bekam ich für sie einen Platz in der amulanten Tagespflege für Demenzkranke, was halbwegs gut lief.
Leider war dieser Platz nach 3 Wochen besetzt, der Platz wurde von einem vorgebuchten Patienten wieder in Anspruch genommen.
Kurzfristig, mit nur 3 Tagen Reaktionszeit, musste ich eine neue Unterbringung für sie finden.
Bevor meine Mutter am folgenden Montag in einem anderen Heim unterkommen konnte, wurde sie am Wochenende(Sonntagabend) gegen uns alle, besonderes auch gegen meine Tochter so sehr aggressiv, vulgär und gewalttätig, dass wir einen Notarzt in der Nacht bestellen mussten. Dabei hat sie meine Tochter am Kopf verletzt(gegen die Wand geschlagen) und mich getreten, geohrfeigt und geboxt. Nur mein Mann konnte sie noch mit Mühe unter Kontrolle halten, bis der Arzt eintraf.

Das Ergebnis dieser Horrornacht waren 12 Wochen LWL-Klinik, Einweisung mit Psych-KG. Man versuchte sie zu beruhigen, Ergo-Therapie, Medikamenteneinstellung. Ihr Zustand besserte sich nicht mehr.
Mitte Mai wurde sie direkt von der LWL-Klinik in ein Altenheim für Demenzkranke verlegt, ohne je wieder nach Hause gekommen zu sein, was ihr, und natürlich auch mir und meiner Tochter, immer noch sehr schwer zu schaffen macht.
In den kommenen Wochen und über den Sommer erholte sie sich im Heim körperlich und seelisch recht gut, wobei die Demenz weiterhin in Schüben ihre Erinnerung verringerte. Sie fühlt sich im Heim sehr wohl, hat eine Freundin gefunden und ist begeistert über ihr Zimmer mit Blick in den Garten und hatte ihren (nicht standelamtlich geheirateten)Mann komplett vergessen.
Traurig einerseits, eine Erholung für meinen Mann und für meine Tochter.

Mein Stiefvater hat übrigens keine Kinder, oder sonstige Verwandten. Nur ein Erbneffe kümmert sich sporadisch um ihn, wenn er überhaupt mal telefonisch erreichbar ist. Meistens bleibt nach wie vor, alles an uns hängen, mehrheitlich an meinem Mann, den er als einzige Person halbwegs respektiert.

Im Spätsommer hatte sich mein Stiefvater körperlich von seinen Lungen, Herz und Rückenproblemen wieder halbwegs erholt.
Nachdem er in den ersten Wochen jeglichen Besuch im Heim bei meiner Mutter notorisch verweigerte, ist er seit Oktober 2019 nun jeden Tag bei ihr.
Das tut er nicht, weil er sie besuchen möchte, er sieht selber, dass der Umgang mit meiner Mutter komplex ist, aber nach seinen eigenen 4 Operationen und stundenlangen Vollnarkosen, hat er nun selber eine Medikamenten-Demenz entwickelt. Nicht so schlimm wie meine Mutter, aber mit fast 81 Jahren, fehlender Krankheitseinsicht bei meiner Mutter und ihm selbst, tyranniesiert er seit Wochen das Pflegepersonal im Heim. Er stösst und schubst andere Heimbewohner. Es kam schon zu einem Beihnahe-Sturz einer Mitbewohnerin. Heute geschah es vor unseren Augen wieder.
Dazu lässt er sich vom Pflegepersonal von A-Z bedienen, verköstigen und selber quasi pflegen(Blutdruck/Diabetes-Check).
Es gab schon mehrere Gespräche mit der Heimleitung, wegen seines destruktiven Verhaltens und der Art und Weise, wie er sich insgesamt als Besucher dort verhält.
Kurz: Er hat das Pflegeheim meiner Mutter zu seiner persönlichen Tagespflege gemacht, wie ein Kuckuck im Nest.
Dazu stachelt er meine Mutter immer wieder gegen uns auf, besonders gegen mich.
Immer wieder betont er, dass ich(Seit März '19 gerichtl. bestellte Betreuungsperson) kein Recht habe, meine Mutter im Heim zu inhaftieren! Er hat uns mit Rechtsanwalt, Polizei und Gericht gedroht, was natürlich völlig unsinnig ist, weil meine Mutter gemäss Urteil des Amtsgerichts nun im Heim lebt.

Er redet meiner Mutter ein, sie wieder nach Hause zu holen, was sie ja unbedingt will. Heute wollten wir ihren 80. Geburtstag feiern.... Es endete im Desaster. Meine noch immer traumatisierte Tochter weinte, wir musste vorzeitig das Heim verlassen, weil Stief-Opa rabiat und laut wurde, meine Mutter anfing zu weinen und zu toben. Es war für uns alle schrecklich anzusehen.

Vorhin habe ich mit der Heimleitung noch einmal telefoniert.
Das Heim kann angeblich nichts gegen meinen Stiefvater ausrichten. Weil es ein Haus einer öffentlichen, nicht geschlossenen Einrichtung ist, können sie ihm nicht den Zugang verbieten, oder Hausverbot erteilen. Im schlimmsten Fall können sie ihn des Hauses temporär verweisen. Das ist in den letzten Wochen, oft auch ohne unser Wissen, schon geschehen.
Mein Stiefvater kommt aber jeden Tag wieder. Er hält sich weder an Besuchszeiten, noch an Absprachen mit uns, oder dem Heim. Er verbietet meiner Mutter sogar, an gesellschaftlichen Events des Heimes teilzunehmen, wenn er von 13:30-18:00 im Haus ist. Dadurch hat sie mittlerweile körperlich-konditionell stark abgebaut und viel Übergewicht zugelegt, weil er sie unkontrolliert mit allen möglichen Nahrungsmitteln "versorgt".(Meine Mutter hat das Sättigungsgefühl verloren)

Kritisieren wir das, wird meine Mutter wieder aggressiv, droht mit Selbstmord. Letzteres würde sie zwar nie tun, aber es klingt in Anwesenheit meiner Tochtern natürlich grauenhaft, wenn Oma weint und sagt:"Ich bringe mich zusammen mit Opa um, wenn ihr mich weiter in diesem Arbeitsgefängis einsperrt!"

Nachdem mein Mann und ich uns über den Sommer auch wieder erholt hatten, meine Tochter ist immer noch psychologisch am Ende, sind wir nun mit unserem Wissen, unseren Kräften und nerven wieder völlig am Ende.

Wir können nicht mehr.
Das Heim bietet keine Lösung, obwohl es selber stark betroffen ist.

Wer weiss Rat?
Vielen Dank im Voraus und "sorry" für diesen Roman.

Kommentare

  • Hallo Roman,

    die Situation ist wirklich untragbar für alle Beteiligten. Ich bin rechtlich nicht ausgebildet. Vielleicht kannst du dich anwaltlich beraten lassen hinsichtlich eines Kontaktverbotes.

    Vielleicht ist es eine Möglichkeit.

    Liebe Grüße

    Petra

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