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Mit freundlichen Grüßen,

Daniela Berner.
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Kommentare

  • Hallo Betroffene oder Angehörige!
    Ich möchte wissen ob mein Mann Alzheimer hat.

    Ich weiss nicht wo ich überhaupt anfangen soll.
    Ich erkrankte 1998 an Krebs. 1999 bekam ich Metastasen, wurde operiert. Meinem Mann sagte man ich habe noch 3 Monate zu leben. Es war ein Schock für ihn. Ich machte dann sehr lange Chemotherapien und hatte fast 5 Jahre keine Metastasen. Nach der ersten Chemo sagte mein Mann zu mir er hat seit längerer Zeit Schmerzen. Ich sagte zu ihm jetzt gehst du ein paar Tage ins Krankenhaus zum untersuchen. Es wurden mehrere Untersuchungen gemacht. Bei einer Untersuchung kam es zu einem Zwischenfall und er wurde 4 Wochen in ein Koma gelegt. Nach dem Koma war er noch mehrere Monate im Krankenhaus. Er war sehr verändert. Wir gingen dann zu einem Neurologen in Behandlung. Er ging nach einiger Zeit auch wieder arbeiten. Es fiel ihm alles sehr schwer. Er schrieb sich Zettel über Zettel, er vergass sehr viel. Nach etwa 1/2 Jahr musste er in Pension ( 58J ) gehen. Er fühlte sich dabei wohl, da er arbeiten gehen und daheim den Garten machen als Stress empfand. Ich muss sagen mein Mann ist ein sehr fleissiger Mann(leitender Funktion) gewesen und immer noch.Er setzt sich ständig unter Stress mit Besorgungen, Tätigkeiten die man auch verschieben könnte, er hilft vielen Freunden beim Ausfüllen von den verschiedensten Anträgen usw.. Mir fällt natürlich seit ein paar Jahren auf, dass es zuviel für ihn ist. Sage ich etwas, wird er agressiv und brüllt. Seitdem der Neurologe in das Gutachten Demez reingeschrieben hat geht er natürlich nicht mehr hin. Nimmt auch keine Medikamente ausser Schlaftabletten. Wir sind seit 33 Jahren verheiratet , hatten immer ein gemeinsames Schlafzimmer, seit 7 Monaten schläft er im Wohnzimmer, da ich schnarche und er dann nicht schlafen kann. Als ich ihm sagte er soll doch im Gästezimmer schlafen brüllte er mich gleich an, er lässt sich von mir nichts mehr vorschreiben. Ich beobachte natürlich ständig alle Besonderheiten. Er sucht ständig irgendwelche Sachen, ich bin an allem Schuld wenn er was nicht findet. Er war immer im Amt sehr gut gekleidet. Jetzt bringt er alles durcheinander. Er trägt Kleidung die für Gartenarbeit gedacht ist, sage ich was ,schreit er gleich er ist nicht mein Clown der anzieht was ich ihm sage. Früher musste ich immer alles hinlegen. Sein ganzes Verhalten kommt mir manchmal etwas trottelhaft vor. Er sieht alles was ich ihm sage als Kritik, wird dann jedesmal aggressiv und beschimpft mich.Er hat in letzter Zeit mit Gegenständen geworfen und mehrmals schon gedroht mich umzubringen, da er es nicht mehr aushält.Wenn er sich dann wieder beruhigt hat redet er auch wieder ruhig. Das Schlimme ist, dass es oft nur Kleinigkeiten sind wo er sich angegriffen fühlt. Wenn er sich an vieles nicht mehr erinnern kann sagt er ich lüge, "Du lügst ja nur noch".Was mich auch besonders trifft, dass er mir vorwirft, dass ich nichts verdiene,er gibt mir die Schuld , dass wir sehr viel Geld mit Aktien verspielt haben, deshalb gehört auch ihm das Haus. Vor 5 Jahren hätte er so etwas nie gesagt, wir hatten immer alles zusammen, er war auch sehr grosszügig. Als wir unsere Tochter bekamen wollte er auch, dass ich nicht mehr arbeiten gehen sollte. Wir haben viele grosse Reisen gemacht. Jetzt will er auch nicht mehr verreisen.
    Im August 2004 hatte ich wieder Metastasen und musste wieder operiert werden. Es kam zu einer Sepsis und somit war ich über 4 Monate im Krankenhaus. Er kam mich jeden 2 Tag besuchen, und war sehr besorgt.
    Nur bei Telefonaten wenn man ihm wiedersprach oder anderer Meinung war legte er sofort auf. Das macht er aber schon seit 3 Jahren.
    Als ich wieder nach Hause kam ging der Stress wieder los. Er ist mir gegenüber sofort wütend und agressiv gewesen. Manchmal denke ich , es wäre das Beste sich scheiden zu lassen. Aber dann habe ich die Kraft dazu nicht. Man kann mit ihm auch nicht mehr über alles reden, manches kapiert er nicht und kann auch nicht so folgen.
    Er hat auch oft Wortfindungsschwierigkeiten
    Mein Mann war ein sehr intelligenter Mann. Wenn er heute bei den Quizzsendungen mitmachen will, weiss er vieles nicht mehr, kennt viele Personen
    nach denen gefragt wird nicht mehr.
    Wenn es danach geht, von links nach rechts zu sortieren, oder von klein nach gross , macht er es immer entgegengesetzt. Früher hätte er bei allen Sendungen mitmachen können,er wusste fast alles. Nachdem ich dann natürlich oft die richtigen Antworten gebe, sagt er agressiv " du bist ja sowieso die Gescheiteste".
    Was auch noch zu erwähnen ist, er isst sehr viel Süsses.Jeden Tag nach dem Abendessen isst mein Mann 400g Gümmibärchen, dann noch Schokolade und eine grosse Portion Eis.Er sitzt dann im Sessel und isst in einem fort. Manchmal denke ich - Dummheit frisst -. Er isst seit Jahren höchstens 2x pro Woche ein warmes Essen. Er isst am Nachmittag seinen Kuchen , mogens und am Abend eine Semmel.
    Er isst kein Obst mehr, er sagt er verträgt das alles nicht. Vom warmen Essen bekommt er Bauchschmerzen. Mir wirft er ständig meine Kocherei vor.
    Er hat bei uns im Haus eine Küche renoviert, dabei haben wir uns gestritten wegen Steckdosen. Er hat alle Steckdosen verkehrt installiert. Für Herd und Kühlschrank hat er nicht hinter dem Schrank sondern oben seitlich, usw. Wenn ich was gesagt habe , brüllte er sofort, hier hast du nichts zu bestimmen. Ich habe es dann aufgegeben.
    Nächste Woche werden die Möbel kommen, dann werden es ihm vielleicht die Arbeiter sagen was alles verkehrt ist.
    Ich kann auch bald nicht mehr, ich muss immer weinen. In 7 Tagen muss ich wieder für 8 Wochen ins Krankenhaus zur Chemo.

    Unsere Tochter macht dieses Jahr ihr Abitur. Sie hat vor kurzem uns einen Brief geschrieben, nachdem sie wieder einen Anfall von meinem Mann mitbekommen hat. Sie würde nie zu meinem Mann sagen,dass er krank ist. Sie schrieb nur wir sollen beide in eine Therapie gehen. Sie beschuldigt auch niemanden einer Schuld. Sie sagt aber auch nicht, dass mein Man zum Arzt gehen soll. Mein Man tut alles für unsere Tochter. Sie bekommt alles von ihm.
    Ich möchte sie natürlich nicht noch damit belasten, da sie seit 98 durch unsere vielen Krankheiten sowieso schon soviel mitgemacht hat.

    Unser Hausarzt ist von uns ein Freund. Mit ihm habe ich schon mehrmals darüber gesprochen.Ich habe ihm gesagt, er soll sich mit dem Neurologen in Verbindung setzen. Der hat ihm gesagt welches Medikament man meinem Mann geben soll. Als mein Mann zum Hausarzt ging und dieser ihm ein Rezept geben wollte, sage mein Mann ihm fehlt nichts und der nimmt sowieso nichts. Der Arzt rief mich dann gleich an und sagte es sind Persöhnlichkeitsveränderungen, dagegen kann er nichts machen wenn mein Mann sich nicht untersuchen lässt. Mein Mann ist ja der Meinung er ist gesund.
    Ich muss moch erwähnen, dass mein Mann mit Ausdrücken um sich wirft, was er früher nie getan hätte.

    Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
  • Hallo Anonym.
    Ich habe gerade Ihren Beitrag gelesen und sehe, unter welchem Druck Sie stehen.
    Aus dem, was Sie schreiben wird deutlich, dass Ihr Mann sicher an einer Krankheit leidet, einiges deutet sehr auf eine Demenz hin.
    Alzheimer ist mit bis zu 70% der Fälle die häufigste Form einer Demenzerkrankung, die Anzeichen würden allerdings eher auf eine Frontotemporale Demenz hindeuten. Dazu könnte z.B. die Persönlichkeitsänderung passen, das veränderte Essverhalten, die Wortfindungsstörungen, der Kontrollverlust und auch die völlig fehlende Krankheitseinsicht.

    Sicherlich wäre es wichtig, dass Ihr Mann sich gründlich neurologisch untersuchen lässt. Aufgrund seiner Abwehr kann es aber lange dauern, bis dies geschehen wird. Auch wenn er sich untersuchen lässt, sind die Behandlungsmöglichkeiten möglicherweise begrenzt. Deshalb halte ich es für wichtig, dass Sie ernsthaft überlegen, wie Sie sich und ggf. Ihre Tochter schützen können. Durch den Krankheitsprozess kann es sein, dass bei Ihrem Mann die normalen Hemmschwellen nur noch eingeschränkt vorhanden sind. Dass er z.B. aus geringem Anlass sogar handgreiflich werden könnte. Deshalb könnte es besser sein, ihn alleine zu lassen, wenn er gerade sehr aggressiv ist, statt zu versuchen ihn zu beruhigen. Sie schreiben, dass Ihr Mann schon mehrfach gedroht hat Sie umzubringen. Wenn Sie in einer solchen Situation das Gefühl haben, wirklich um Ihr Leben fürchten zu müssen, kann es auch der richtige Weg sein, die Polizei zu Hilfe zu holen.

    Sie haben nichts darüber geschrieben, wie Ihr Mann mit Geld umgeht. Bei Frontotemporaler Demenz kommt es häufig zu einem sehr eigenen Umgang mit Geld: einerseits z.B. extreme Sparsamkeit, soweit sich selbst oder die Familie angeht, andererseits Investition in dubiose Haustürgeschäfte u.ä., was bis zur Verschuldung führen kann. Falls Sie bei Ihrem Mann Ähnliches beobachten, könnte es sinnvoll sein, sich deswegen von einem Anwalt beraten zu lassen.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich auch telefonisch noch einmal an uns wenden, entweder über das Alzheimer-Telefon: 01803/17 10 17
    (9 Cent/Min) oder direkt: 030/259 37 95-16.

    Wir haben eine Informationsblatt zur Frontotemporalen Demenz zusammengestellt. Vielleicht hilft Ihnen der Vergleich mit dem dort vorgestellten Krankheitsbild dabei, mehr Klarheit über Ihren Mann zu erhalten. Sie finden das Infoblatt hier: http://www.deutsche-alzheimer.de/pdf/FactSheet11.pdf

    Viele Grüße
    Susanna Saxl
    Alzheimer-Telefon
  • Liebe Frau Saxl,

    ich möchte mich recht herzlich für ihre Antwort bedanken.
    Ich habe mir alles dazu durchgelesen, bin auch der Meinung, dass es sich um diese Krankheit handeln kann. Es wird sicher sehr schwer sein, meinen Mann zu einem Arzt zu bringen.
    Mit meiner Tochter werde ich darüber vorm Abitur nicht reden. Sie würde es auch nicht wahr haben wollen, dass es sich um eine Krankheit handelt.
    Nun noch ein paar Worte zur Sparsamkeit. Mein Manndreht seit einiger Zeit die Heizkörper ab, ich drehe sie wieder auf. Heute sagte er, wenn ich ins Krankenhaus gehe wird er die Flurtür zu machen, damit er Öl spart. Seit 33 Jahren wohnen wir hier und es wurde noch nie eine Flurtür zum Treppenhaus zugemacht.Vor zwei Tagen stellte ich die Spülmaschine gegen 10 Uhr an, er bekam einen Tobsuchtsanfall, da wir Nachtstrom haben darf ich nur nachts die Maschine anstellen, wir hatten aber Besuch, sodass es schon vorher nötig war. Früher hat der sich um solche Dinge nicht gekümmert. Wenn ich einkaufen gehe meckert er, keiner benötigt soviele Lebensmittel und ich war ja erst gestern einkaufen. Wenn ich dann sage das ist schon 4 Tage her wird er noch wilder.
    Ich habe das Gefühl, er gönnt mir eigentlich nichts mehr. Nachdem ich durch meine Krankheit vor 5 Jahren 4 Kleidergrossen zugenommen habe und jetzt 3 Grössen abgenommen habe , schimpft er bei jedem Stück was ich kaufe. Früher hat er kein Wort dazu gesagt wenn ich etwas gekauft habe.
    Unserer Tochter gegenüber ist er sehr grosszügig. Momentan sieht er sich mit ihr gerade Autos an um eins fürs Abitur zu bestellen.
    Er ist für sich sparsam,jetzt will er auch nichts mehr zum Anziehen.
    Was mir nur auffällt, seitdem er in Pension ist, sieht er die ganzen Lotterie- und Gewinnbriefe, diese habe ich früher immer sofort weggeworfen, jetzt schreibt er da hin und zahlt auch schon mal Geld ein. Gewonnen hat er noch nichts.
    Letzte Woche hat er auch wieder Aktien gekauft. Wenn dann wieder ein Verlust ist, dann bin ich schuld.

    Ich werde nun unserem Hausarzt eine Kopie von diesen Briefen geben, vielleicht hat er eine Idee, meinen Mann zu einer Untersuchung zu schicken.

    Viele Grüsse

    Anonym
  • hallo,

    bei meiner mutter (alter 65)besteht die fast sichere diagnose alzheimer. von unsererm hausarzt bzw. behandelnden neurologen/psychiater kommt so gut wie gar nichts wie wir alle mit dieser situation umgehen sollen. wo erhält man professionelle hilfe?
  • Hallo!
    Viele Ärzte sind leider nach wie vor überfordert, wenn es um die Beratung von Angehörigen zum Umgang mit den Erkrankten geht.
    Viel Erfahrung mit dieser Krankheit und mit den Auswirkungen für alle Beteiligten haben die Alzheimer Gesellschaften. Außerdem gibt es zunehmend Beratungsstellen von anderen Anbietern. Viele Adressen finden Sie hier: http://www.deutsche-alzheimer.de/6_1.html .
    Wenn nichts in Ihrer Nähe zu finden ist, können Sie auch beim Alzheimer-Telefon oder in der Geschäftsstelle anrufen, dort sind noch einige Beratungsstellen zusätzlich bekannt. Außerdem können Sie am Alzheimer-Telefon natürlich auch direkt Antworten auf viele Fragen erhalten, die Ihnen wichtig sind.
    Das Alzheimer-Telefon erreichen Sie Mo-Do von 9-18 Uhr und Fr von 9-15 Uhr unter 01803 / 17 10 17 (9Cent/Min), die Geschäftsstelle zu den gleichen Zeiten unter 030/ 259 37 95-0.

    Viele Grüße

    Susanna Saxl
    Alzheimer-Telefon
  • Hallo.
    Seit einiger Zeit bemerke ich (65J,m) zunehmend Probleme mit meinem Kurzzeitgedächtnis. (Ganz toll war das übrigens mein Leben lang nicht.) Nun möchte ich konkret untersuchen lassen ob ich an Alzheimer leide. Bin privat krankenversichert, wohne in Karlsruhe. Wer nennt mir für meinen Wohnort, oder in der Nähe -Heidelberg?- eine Klinik/Arzt die/der besonders kompetent ist für diese Krankheit?
    Besten Dank und herzliche Grüße
    Jachim
  • Lieber Jachim,

    tut mir Leid, dass Sie so lange auf eine Antwort warten mussten. Falls Sie noch keinen Arzt gefunden haben: In Karlsruhe bietet das Städtische Klinikum eine sogenannte Gedächtnissprechstunde an (Tel: 0721 / 298 23 02), in der gezielte Diagnostik bei Gedächtnisstörungen durchgeführt wird. Wegen eines niedergelassenen Arztes können Sie sich auch an die Alzheimer-Selbsthilfegruppe in Karlsruhe wenden (Tel: 0721 / 167-215, Herr Kaiser), dort gibt es sicherlich Erfahrungen mit den Fachärzten in der Region.

    Viele Grüße

    Susanna Saxl
    Alzheimer-Telefon
  • Liebe Besucherinnen und Besucher dieses Forums,

    wer regelmäßig hier liest, wird es schnell bemerken: Ich habe unter den älteren Einträgen "aufgeräumt". Notwendig wurde dies, weil früher noch der ganze Name und die Mail-Adresse der Autoren erschienen ist und einige sich bei mir darüber beschwert haben. (Durch eine technische Umstellung wird inzwischen nur noch der Benutzername angezeigt, die alten Einträge ließen sich aber nicht ändern.)
    Dadurch sind jetzt leider einige interessante Beiträge verloren gegangen. Wenn Ihnen also Themen in diesem Forum fehlen, beginnen Sie einfach mit einer neuen Frage!

    Herzliche Grüße

    Susanna Saxl
    Deutsche Alzheimer Gesellschaft
  • Hallo, liebe Teilnehmer des Forums,

    ich bin neu hier im Forum, Allgemein-Ärztin und arbeite in der Praxis viel mit Demenz-Patienten und ihren Angehörigen. Ich lese hier über Schicksale, die mir auch im täglichen Praxisalltag leider oft begegnen und mich auch nach 17 Jahren ärztlicher Tätigkeit immer wieder erschüttern und betroffen machen. Aus der ärztlichen Arbeit heraus und aus den eigenen Erfahrungen der jahrelangen Pflege meiner Großmutter ist mir die Verbesserung der Situation der betroffenen Angehörigen demenzerkrankter Patienten ein besonderes Anliegen.
    In der Hausarztpraxis kann ich nur versuchen, die einzelnen durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen, so gut es in der Einzelsituation geht.
    Um die Lage der betroffenen Familien allgemein zu verbessern, muss diese Situation der Öffentlichkeit und auch den medizinischen Fachkreisen immer wieder in aller Realität bewusst gemacht werden.
    Dazu habe ich eine große Bitte:
    Im Rahmen einer Versorgungsforschungsstudie der Abteilung für Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum über demenzielle Erkrankungen haben wir (d.h. ein Team von lehrenden und praktizierenden Hausärzten) eine Online-Umfrage generiert. Zielgruppe sind pflegende Angehörige von Demenzpatienten.
    Ich bitte alle betroffenen Angehörigen mit der Möglichleit eines Internetzugangs ganz herzlich , an dieser Befragung teilzunehmen.
    Bitte nehmen Sie sich dafür etwas Zeit (ca.10-15 Minuten).

    Eine Beteiligung an der Umfrage ist unter folgendem Link möglich:

    http://https://www.unipark.de/uc/bo_uni_allgemeinmedizin/9a8b/


    Auch für eine Weiterleitung des Links und/oder entsprechende Information der Gruppen in Ihrem persönlichen Umfeld wären wir sehr dankbar.

    Ich hoffe sehr auf eine rege Beteiligung an der Umfrage, um die Situation pflegender Angehöriger möglichst realistisch abbilden zu können. Die Ergebnisse der anonymen Umfrage werden in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht und nach Möglichkeit in praktische Versorgungsprogramme integriert werden.
    Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.
    (Die entsprechenden Kontaktdaten sind bei der Umfragebearbeitung zu bekommen.)

    Vielen Dank für die Mithilfe und Unterstützung!

    Mit lieben Grüßen
    Dorothea Osenberg
  • Liebe Frau Osenberg!
    Der Link funktioniert leider nicht (Meldung: Not found).
    Ist die Umfrage auch für Angehörige von Demenzkranken, die in Heimen untergebracht sind?
    Liebe Grüße Gefrierbrand
  • Lieber gefrierbrand,

    das ist merkwürdig, dass der Link nicht funktioniert, da die Umfrage derzeit ständig von weiteren Teilnehmern bearbeitet wird.
    Vielleicht einmal versuchen mit kopieren des Links und einfügen in das Adressfeld? Eine andere Lösung kann ich leider nicht anbieten.Trotzdem vielen Dank für den Versuch.
    Liebe Grüße von Dorothea Osenberg
  • Liebe Frau Osenberg,
    kann mich Gefrierbrand nur anschließen.
    Der Link funktioniert leider nicht (Meldung: Not found).

    sorry, aber da läuft was falsch!!!

    Gruß Uschi
  • Hallo zusammen, hier ist die richtige Adresse:

    https://www.unipark.de/uc/bo_uni_allgemeinmedizin/9a8b

    Das Forum-Programm hat die andere Adresse etwas verunstaltet.

    Gruß,
    Pit
  • Liebe Forum-Teilnehmer,

    funktioniert der Link jetzt? Es gehen zwar neue Fragebögen ein, da es sich um eine anonyme Umfrage handelt, kann ich aber nicht ersehen, ob die Teilnehemer aus dem Forum sind oder ob Teilnehmer aus zusätzlich direkt angeschriebenen Selbsthilfegruppen antworten.
    Ich hoffe, es klappt alles und bedanke mich sehr für die Mühe!
    Liebe Grüße von Dorothea
  • Hallo, Link funktioniert jetzt, dank Pit.

    Gruß Uschi
  • Super! Vielen lieben Dank an Pit und
    danke für die Umfragebeteiligung an alle.
    Was ich noch vergessen hatte,für Gefrierbrand zu beantworten: die Umfrage ist auch an Teilnehmer gerichtet, deren betroffene Angehörige in einen Pflegeheim versorgt werden. Ich kann mit dem Statistikprogramm bei der Auswertung später verschiedene Untergruppen bilden und getrennt auswerten.

    Gruß Dorothea
  • Hallo Osi, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist, wo kann man die Ergebnisse nachlesen, oder sind diese Ergebnisse nur ärztlichen Fachkreisen zugänglich? Djinni
  • Hallo djinni,
    die Ergebnisse der Untersuchung sind natürlich für jeden zugänglich. Wer direkt Fragen hat, kann sich gerne jederzeit telefonisch oder per Mail an mich wenden (Adresse s. Umfrage letzte Seite der Umfrage oder Webseite der Ruhr-Universität Bochum). Ich werde nach Abschluß der Auswertung die Ergebnisse schriftlich publizieren. Das müssen nicht nur Fachzeitschriften sein, ich könnte mir durchaus auch die Veröffentlichung z.B.in einem Newsletter für Betroffene vorstellen, wenn daran Interesse besteht. Möglich ist auch ein mündlicher Vortrag der Ergebnisse z.B. in einer Selbsthilfegruppe (sofern es der Terminkalender noch einrichten läßt). Erfahrungsgemäß dauert es jedoch einige Zeit, bis die notwendige Anzahl von Befragungsteilnehmern zusammengekommen ist, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Bis die Daten dann alle statistisch ausgewertet sind, vergehen nochmal einige Wochen. Also kann man grob mit 3 Monaten bis Projektabschluss rechnen. Wie gesagt: wer vorher Fragen hat - einfach melden!
    Liebe Grüße von Dorothea (Osi)
  • Hallo Dorothea, ich bins nochmal. Es ging um das Thema verhungern hier im Forum. Gerade war der Hausarzt meines Vaters da. Ich sprach ihn auf das Verhungern an. Er sage, es sei eine irrige Annahme, das Demenzpatienten verhungern. Auch in den Krankenhäusern würde man diese Patienten unnötig mit künstlicher Ernährung quälen.Schlucken sei ein angeborener Reflex, wenn jemand Hunger hätte, der würde auch schlucken, es sei ein angeborener Reflex. ?????? Nun bin ich doch etwas verwirrt. Gruß Djinni
    P.S. ich habe bei der Umfrage mitgemacht und werde die Information weitergeben.
  • Liebe(r) djinni,
    Das ist ein wahrlich sehr schwieriges Kapitel. Immer wieder gibt es sehr kontroverse Diskussionen um künstliche Ernährung. Das liegt daran, dass einerseits die Durchführung einer solchen Ernährungsform (z.B.mittels einer PEG-Sonde durch die Bauchdecke) bei Patienten mit Schluckstörungen durchaus indiziert sein kann. Funktioniert der Schluckvorgang nicht ordnungsgemäß (dafür gibt es viele unterschiedliche Ursachen), so kann es zur gefährlichen Aspiration (also Eindringen von Nahrungsbestandteilen in die Luftwege)kommen.
    Es ist andererseits richtig, dass der Schluckreflex angeboren ist. Wenn keine eigentliche Störung des Schluckvorgangs vorliegt, muss man die Anlage z.B. einer solchen Sonde sehr genau für den Einzelfall abwägen.
    Inhalt der kontroversen ethischen und medizinischen Diskussionen um dieses Thema ist u.a., dass man einem Patienten durch diese Form der Ernährung auch ein Stück seiner Lebensqualität nehmen kann (Zuwendung beim Füttern, Genussgefühl durch Lieblingsessen entfällt, etc.). Eine solche Sonde verursacht jedoch grundsätzlich -sofern sie korrekt liegt- keinerlei Schmerzen.
    Ein weiterer Aspekt, der jetzt in diesem Forum vielleicht sehr weit führt, aber doch wichtig ist: oftmals ist die Einstellung der Nahrungsaufnahme für sehr kranke oder alte Patienten die einzige und eine sehr wichtige Möglichkeit, sich aus dem Leben zurückzuziehen.Man muss sehr genau spüren, ob nicht auch so etwas wie ein "Signal" des Betroffenen dahinter steckt. In einem solchen Fall wäre eine künstliche Ernährung sicher nicht im Sinne des Patienten.
    Ich hoffe, es ist halbwegs verständlich, was ich meine: für diese hochsensible Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Als Angehöriger und als betreuender Arzt muss man jetzt alles daransetzen,so zu handeln, wie es dem mutmaßlichen Willen des Patienten entspricht.Und dazu muß man ihn sehr gut kennen und beobachten. Ich mag also ohne Kenntnis des Betroffenen hier nicht eine Empfehlung geben, die ihm nicht gerecht würde. Aber vielleicht hilft es ein wenig weiter, die verschiedenen Denkansätze in der gebotenen Kürze darzustellen, die in so eine schwere Entscheidung einfließen.
    Liebe Grüße von Dorothea
  • Liebe Dorothea, vielen Dank, dass Du neben Deiner verantwortungsvollen Tätigkeit, Dir soviel Zeit nimmst, unsere Fragen verständlich und ausführlich zu beantworten. Ich bin wirklich froh, vor Wochen auf dieses Forum gestoßen zu sein. Ich habe jetzt im Schlaf- und Wohnzimmer meines Vaters je eine Kamera installieren lassen, damit ich nicht immer runterflitzen muß. Er hatte übrigens vor 4 Wochen Risperdas bekommen. Ich konnte aufatmen, es ging ihm sichtlich besser. jedoch letzte Woche merkte man, dass er einen richtigen Schub? bekam. Er macht kaum noch die Augen auf, ißt allerdings noch gerne. Seine Halluzinationen sind auch wieder stärker geworden. Schade, dass die Wirkung nur so kurzfristig angehalten hat.
    Liebe Grüße von Djinni
    ich bin übrigens ein weiblicher Djinn
  • Hallo
    Ich bin ganz neu in diesem Kreis, weil meine Frau die schon 14 Jahre an Parkinson erkrankt ist,nun auch noch an Demenz erkrankt ist.
    Ich weiß nun nicht wie ich mich nach Ihrer Rückkehr verhalten soll. Kann ich sie über ihren Krankheitszustand informieren oder soll ich einfach die Angelegenheit verschweigen?
    Wer kann mir einen Rat geben?

    M.f.G. freesenshanty
  • Hallo freesenshanty !

    Mein Mann weiß was er hat, kann aber die tragweite der Diagnose garnicht richtig einschätzen. Er sagt auch allen Leuten das er Alzheimer hat, das find ich auch sehr gut.Dann können sich alle drauf einstellén. Erfahren hat er es , weil auf der Verordnung zur Ergotherapie als Krankheit "Demenz typ Alzheimer " stand.Ich denke ich würde es nur sagen wenn gefragt wird.
    Trudel
  • Ich bin neu, dies mal als erstes.Habe eine Demenzkranke Mutter 86 Jahre und einen Demenzkranken Vater 88 Jahre, der seit kurzer Zeit im Altenheim untergebracht ist.Ich weiß nicht ob einer der Leser auch so eine Doppelbelastung hat, mit der Versorgung zu Hause und den regelmäßigen Besuchen im Altenheim.
    Hätte gerne einmal nachgefragt.

    Mit freundlichen Grüßen
    von Dagmar
  • Ich bin neu und durch die Beiträge inspiriert, mir meine Wut auch einmal von der Seele zu schreiben. Schon vor Jahren - eigentlich nach dem Tod meines Vaters vor 15 Jahren - bemerkte ich kleine Veränderungen an meiner Mutter. Das Verhalten meiner Mutter war immer so in der Familie, dass sie uns gegenseitig ausspielte. Bei meinem Bruder schimpfte sie über mich und umgekehrt. Dieses Verhalten hatte ich erkannt und habe mich weiter davon nicht beeinflussen lassen, aber mein Bruder. Er wurde immer wütender gegen mich und fühlte sich von meinr Mutter untervorteilt. Geld spielte für ihn immer eine wichtige Rolle, kam auch nie aus damit und meine Mutter steckte und steckte ihm zu. Nun nahm die Vergesslichkeit meiner Mutter größere Formen an. Konkreter wurde es vor ca. 3 Jahren, ich habe dann von der Krankenkasse einen Kurs bzgl. Demenz besucht, um mit den Veränderungen meiner Mutter klar zu kommen. Ich selbst wohne 600 km von ihr entfernt und sie und ihr haben schon eine enge Verbindung, der sich in unmittelbarer Nähe befand und auch nicht aus ihrer Nähe wegziehen wollte. "Es muss sich ja jemand kümmern". Nach dem Tod meines Vaters habe ich dafür gesorgt, dass sie für sich alles regelt: Betreuungsvollmacht und Patientenverfügung. Es wäre alles klar, wenn diese Notarin nicht diese bescheuerte Betreuungsvollmacht so ausgestellt hätte, die da lautet: gemeinsam. Und nun haben wir den Salat. Wir sind, mein Bruder und ich, inzwischen unterschiedlicher Meinung. Reden aber nicht miteinander.
    Vor zwei Jahren bin ich zu ihr hingefahren und wollte auch bankmäßig alles klären wegen Erbschein usw. Ich habe ihr die Nachmittagsbetreuung im nahegelegenen Seniorenheim gezeigt und sie ging auch zur Probe dorthin. Es ging auch alles gut - mein Bruder fuhr in Urlaub - bis nach meiner Abfahrt, wo sie - vielleicht vor Wehmut, dass ich wegfurh - hinfiel und vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich habe dann alles von zuhause telefonisch geklärt. Mein Bruder kam zurück und alles wurde geändert. Ich wurde sogar beschuldigt, dass ich mich nicht gekümmert hätte, was ich überhaupt getan hätte. Der Gipfel war dann, dass er sie zur Unterschrift gedrängt hat, dass er ihr Haus umbauen darf und sie ja dann anschließend wieder zu ihm kommen kann. - Dieses Thema hatte ich ein halbes Jahr vorher versucht zu vereiteln, weil meine Mutter schon Panik bekam mit 90.
    Nun kam die Prodzedur, wohin mit dieser Mutter - mein Bruder hat mich nicht informiert wie er baut und auch nicht mit meiner Mutter darüber gesprochen. Es wird schon gesorgt für Dich. Dann kam sie in ein ihr bekanntes Heim, wurde vertröstet auf 3 - 4 Monate, bleiben musste sie 10 Monate, aber nicht nur in einem Zimmer, nein sie durfte dann auch umziehen, weil mein Bruder es versäumt hatte, rechtzeitig weiter zu beantragen und dann auch noch Terz im Seniorenheim machte. In diesen 10 Monaten war aber das Haus noch nicht fertig, so dass meine Mutter wieder in ein anderen Heim mit neuen Leuten kam - mit 91. Als es dann endlich so weit war, zog sie in einen "Affenkäfig". so etwas von klein, Besuch kann sie nicht mehr empfangen, nur noch in der Küche und ich muss ins Hotel wenn ich sie besuche. Er wohnt pompös mit sogar einer Einliegerwohnung noch zusätzlich. Raus konnte sie nicht, weil die Stufen zum Haus so hoch waren, dass sie mit dem Rollator dort nicht raus- und reinkam. Außerdem war sie so durcheinander, dass sie immer nach Hause wollte. Sie hat nichts mehr erkannt. Als ich sie mit meinem Sohn besuchte, bekam ich einen Schock. Sie hatte nur noch einen Essensteller, keine Schals und Handschuhe mehr, ein paar Habseligkeiten waren vorhanden, alles war sehr lieblos hergerichtet, es interessierte sie aber wohl kaum. Doch sie weinte nur und wollte wieder nach hause. Und so ist es bis heute. Wenn ich ihr vorschlage, doch in das bekannte Sen.-Heim zu gehen, möchte sie schon, ist aber wieder beeinflusst von meinem Bruder, der ihr jetzt auch noch 400 133 von ihrer Rente abzieht, gegen ihren Willen. (Vermute, dass er damit seinen Umbau mitbezahlen will und die Miete, die meine Mutter für ihr Haus bekommen hätte, nicht zahlen will, vielleicht wäre er dann auch pleite). So sie hockt jetzt alleine den Tag, die Eheleute gehen arbeiten und kommen abends wieder, keine kontrolliert das Essen - wenn es ihr nicht schmeckt, wird es weggeschmissen - die Flüssigkeitszufuhr. Nch meinem Druck, dass ich die umfänglich Fürsorge gefährdet sehe und sie auch unentgeltlich wohnen darf, hat er eine Frau geholt, die 3 x die Woche kommt und mit ihr spazieren soll. Hier setzt die Erklärung an, dass er dafür wohl die 400 133 braucht. Mittagessen bezahlt sie selber.
    Vielleicht kann mir ja einer seine Meinung dazu sagen. Ich für mich wollte mich da raus halten, was aber sehr sehr schwer für mich ist, weil sie total unglücklich anruft und sich allein fühlt. Auch hat sie Angst, dann in dem großen fremden Haus allein zu sein. eine Nachricht wird wegen "Zeitmangel" nicht gegeben.
  • Ein abendliches Hallo,

    das ist echt eine "verzwickte Geschichte"...
    Das größte Problem sehe ich da drin, dass Du einfach zu weit weg bist und mit dem, was Du erfährst, empfindest, sicher hin und wieder auch mal siehst oder am Telefon zu hören bekommst, einfach noch lange keine Änderung bewirken kannst.

    Außerdem sehe ich dies ohnehin sehr schwierig, da man nur dann echt auf Änderung drängen kann, wenn eine zu pflegende Person vernachlässigt wird und dies müsste man Deinem Bruder erst mal nachweisen...
    Weiss nicht, was andere Angehörige hier im Forum für Erfahrungen einbringen können, aber nach meinen Erfahrungen wirst Du sicher nicht viel bewirken können.
    Umänderungen sind so schon für demente Patienten absoluter Stress, obwohl oft nicht zu vermeiden.

    Sicher, die Wohnung meiner Mutter mussten wir inzwischen auch von manch liebgewordenen Dingen oder auch nützlichen Gegenständen aus unterschiedlichen Gründen befreien, weil sie entweder den Sinn der Dinge nicht mehr versteht und sich sogar damit in eigene Gefahr bringt oder aber auch die Übersicht verliert...

    Trotzdem scheint mir die Situation bei Deiner Mutter, allein schon mit den Aufenthalten in verschiedenen Heimen und dann wieder zurück, doch recht ungeeignet für Demenzpatienten.
    Wie die Dinge sich aber entwickelt haben, wirst Du jetzt echt keine große Veränderung herbeiführen können.

    Dabei war das gemeinsame Sorgerecht sicher echt der verkehrte Schritt. Dies allerdings rückgängig zu machen, wäre jetzt sicher wie ein Schlag gegen Windmühlen.

    Es interessiert mich jetzt echt selbst, welche Erfahrungen andere Leser des Forums einbringen werden.

    Ich selbst kann Dir nur raten: Nutze die Zeiten, wenn Du sie noch am Telefon haben kannst oder bei ihr sein kannst. Wenn dies noch geht, ist das schon eine ganze Menge.
    Wenn ich meiner Mutter die Telefonnummer von Angehörigen od. Bekannten wähle (allein kann sie keine Nummern mehr wählen), dann merke ich immer, dass mindestens 70 - 90% des Gesprächs nicht mehr der Realität entspricht. Es stimmt einfach das meiste der Aussagen nicht mehr. Manche wissen es, aber man spricht ja nicht immer mit allen Leuten drüber. Manche merken es auch im Gespräch recht schnell, manche später, manche aber auch lange nicht. Meine Mutter ist am Telefon eine ganz andere als sonst.


    Viele andere Ratschläge kann ich Dir allerdings leider nicht geben.

    Trotzdem viel Kraft und Weisheit
    wünscht Christine
  • Hallo !
    Wir hatte unter den Geschwistern auch einmal großen Ärger, meine Mutter war schrecklich zu mir, beklagte sich ständig bei meiner Schwester wie schlimm ich bin. Wir verstecken ihr alles und nehmen ihr Geld. Schreckliche Vorwürfe mit denn ich nicht umgehen konnte.Das schlimmst war ihr ständiges Mißtrauen Und ihre Beschimpfungen.Es war eine schreckliche Zeit. Mein Bruder hatte eine Bankvollmacht, er verstarb vor zwei Jahren an Krebs. Bis heute weis ich nicht wo das Geld meiner Mutter hingekommen ist. Mit meiner Schwester hatte ich dann einmal schrecklich Steit,den ich sehr bedauere. Aber es reinigte die Luft. Ich wurde dringend raten mit deinen Bruder zusprechen. Möglichst in Ruhe ! Keine Vorwürfe helfen.Viel Glück und Geld ist nicht so wichtig!
  • Hallo Anonym,

    wo wie ich dich verstehe, hat deine Mutter noch keinen Betreuer. Wie wäre es denn, wenn du beim Vormundschaftsgericht die Betreuung für sie beanträgst? Dann wärst du vielleicht am Ende nicht alleine ihre Betreuerin, aber das Gericht würde darauf schauen, wie der oder die Betreuer mit deiner Mutter umgehen, auch mit ihrem Vermögen.

    So wie ich das hiesige Gericht kennengelernt habe, achten die sehr darauf, dass die Betreute nicht übervorteilt wird. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dann deine Mutter keine 400133 mehr zahlen müsste sondern im Gegenteil noch Miete von deinem Bruder bekäme. Auch könntest du dann vor dem Gericht deine Sicht der Dinge schildern. Es ist ja wirklich nicht einzusehen, dass deine Mutter in ihrem eigenen Haus in einem kleinen "Affenkäfig" leben muss, wo sie sich nicht wohlfühlt.

    Wie schon gesagt, würde es dabei nicht darum gehen, deine Mutter zu entmündigen, sondern einen unabhängigen Dritten einzuschalten, der sich um das Wohl deiner Mutter kümmert. Ob die Krankheit bei deiner Mutter schon so weit fortgeschritten ist, dass das Gericht einer Betreuung zustimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen. Vielleicht gäbe es auch andere Möglichkeiten, deiner Mutter zu helfen, aber dazu müsstest du dich wohl von einem Anwalt beraten lassen, der sich mit so etwas auskennt.

    Alles Gute für dich und deine Mutter,
    Pit
  • Christine und Pit ich danke Euch sehr für Eure guten Worte. Ich wünschte ich könnte mein Unverständnis meinem Bruder gegenüber ablegen. Es hat mir gut getan, gestern einmal darüber zu reden. Ich danke sehr für Euren Beitrag.
    Krauskopf
  • Nachtrag: Meine Zeilen richten sich auch an Zäcilia
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