Aphasie und Alzheimer

Bei meiner Mutter wurde (79 Jahre) wurde vor ca. 1,5 Jahren die Diagnose Morbus Alzheimer gestellt.
Meine Mutter lebt noch mit ihrem Ehemann (80 Jahre) in der eigenen Wohnung.

Bei dem MMST erreichte sie bei der Diagnostik 19 von 30 Punkte. Das war im Jahre 11/2003.

Medikamentös bekam sie damals Auxura.Diese Tablette nimmt sie immer noch. Geholfen hat es wohl nicht, da ich den Verlauf doch sehr krass bewerte.

Bei der diagnosik wurde ebenfalls 2003 durch eine CT festgestellt,dass 2 nicht erkannte Hirninfarkte vorliegen. Weiterhin wurde eine Hirnatrophie durch die Untersuchung bestätigt.

Bei persönlichen gesprächen mit dem Arzt wurde mir erklärt, dass meine Mutter eine Mischform der vaskulären Demenz mit Morbus Alzheimer hat und nichts mehr zu machen wäre.

für mich ist es schlimm festzustellen, dass meine Mutter fast nicht mehr in der Lage ist, überhaupt noch etwas zu sprechen. Das Sprachzentrum (???) muß vollkommen gestört sein.
Diese Aphasie hat sich insbesondere in den letzten 6-8 Monate entwickelt.

Weitere diagnostik hät der Neurologe nicht für erforderlich, weil "man nichts mehr machen kann". auch "verlaufsuntersuchungen", ob z.B. weitere multiple Infarkte dazugekommen sind... erscheinen für ihn unangebracht.

Meine Mutter ist verhältnismäßig ruhig, in der letzten Zeit jedoch äußerst depressiv, soweit ich das überhaupt einschätzen kann. Sie entwickelt jedoch eine gewisse Art von Wahrnehmungen, die überhaupt nicht zutreffen.
Sie sieht fremde Personen in der Wohnung. Die von ihr dabei empfundene Angst ist wohl bei ihr real vorhanden.
Auch besteht seit ca. 2-3 Monaten wohl absolute Inkontinenz. Ist dies auch eine Folge der Alzheimer Erkrankung?

Meine frage wäre: Soll ich als Sohn darauf drängen nochmals eine weitere Diagnostik (evtl. stationär) durchführen zu lassen? Oder soll ich die Gegebenheiten akzeptieren? Ich möchte insoweit auch meiner Mutter nicht weiterer diagnostik aussetzen. Auch möchte ich bei ihr keine "falschen" Hoffnungen aufkommen lassen!
Kann man gegen die nach m. Meinung vorhandenen Depressionen nichts machen? Bzw. bringt es etwas?

Wo kann ich mich evtl. erkundigen bzw. Informationen erhalten zu der Frage: Was kriegen alzheimer Patienten noch mit?

Sollten meine Fragen etwas "difus" bzw. "zu einfach sein"... Sorry..

Wäre für jeden Tip dankbar.

lg
frdachs

Kommentare

  • Lieber Frdachs,
    ich weiß nicht, ob eine Antwort jetzt noch für Sie relevant ist - ich bin Logopädin, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema Alzheimer und/oder Aphasie auseinandersetzt. Leider kann man beides wirklich kaum auseinanderhalten. Wenn die Aphasie schleichend eingesetzt und sich verschlimmert hat, ist sie wahrscheinlich tatsächlich die FOlge der Alzheimer-Erkrankung, besonders, wenn sie von Wahnvorstellungen begleitet wird. Sprachstörungen bis zur Verstummung gehören auf jeden fall zum späten Stadium der Alzheimer-Erkrankung. Und es scheint so zu sein, dass daran auch durch Therapie nichts zu ändern ist. Allerdings kann man lernen, mit diesen Sprach-/kommunikationsproblemen umzugehen. Die Alzheimer-Gesellschaft hat dazu viel gutes Infomaterial, ebenso Pharma-Firmen wie Pfizer, http://www.alzheimer-bw.de/cms/0600/index.php
    http://www.zukunftsforum-demenz.de/broschueren/index.html

    Kritischer finde ich die Diagnose "Alzhiemer" im Jahr 2003, wenn gleichzeitig Schlaganfälle stattgefunden haben. Die bzw deren Folgen hätte man therapeutisch beeinflussen können. Zum Thema "APhasie" finden Sie Infos unter http://www.aphasiker.de (Aphasiker-Selbsthilfe).

    Ich weiß nicht, ob ich Ihnen (noch) helfen konnte! Mich würde interessieren, wie es weitergegangen ist mit Ihrer Mutter!

    Herzliche Grüße,
    Andrea Schultze-Jena
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