Lebensmittel sammeln und Desorientiertheit

Hallo,
meine Mutter (74) hat sich bis jetzt selbst versorgt. In der vergangenen Woche fühlte sie sich nicht wohl, so das ich sie überzeugen konnte für sie ein zu kaufen.
Als ich wiederkam und die Lebensmittel in den Kühlschrank einräumen wollte, entdeckte ich nur noch verdorbene Lebensmittel.
Als ich diese entsorgen wollte, reagierte meine Mutter sehr böse. So, wie ich sie noch nie erlebt habe!
Nach und nach entdeckte ich in allen Schränken Lebensmittel. Im Laufe dieser Woche habe ich insgesamt rund 30 Müllsäcke entsorgt.
Außerdem, überall schmutzige Kleidung. Sie verbot mir vehement diese zum Waschen mitzunehmen - als ich dies nach langen Diskussionen dennoch tat, reagierte sie bitterböse.
Sie war die Woche zum Teil zeitlich und örtlich desorientiert. Sind dies die ersten Anzeichen für Altersdemenz?
Vielen Dank.

Kommentare

  • Hallo Kirthomie,

    bei meiner Mutter hat es leider auch so angefangen. Sie hatte ebenfalls schmutzige Wäsche und verdorbene Lebensmittel versteckt.

    Viel Kraft und alles Gute,
    Pit
  • Hallo Pit,
    vielen Dank für Deinen Beitrag.
    Ich wünsche auch Dir viel Kraft.
    Herzliche Grüße
    Kirthomie
  • Hallo, Kirthomie,
    auch bei meiner Mutter fing es so ähnlich an. Sie hat leider jetzt in ziemlich kurzer Zeit eine starke Demenz entwickelt. Lange Zeit habe ich nichts bemerkt. Bis ich für sie einkaufen ging. Sie brauchte jedesmal Soßenbinder und Dosenmilch. Einmal heimlich nachgeschaut, entdeckte ich volle Schränke. Auch verdorbene Lebensmittel im Kühlschrank (lebendes Gehacktes) ist mir nicht unbekannt. Als sich die Vorfälle dieser Art häuften, überredete ich sie, Hilfe anzunehmen. Ganz behutsam muss man es versuchen. An manchen Tagen willigte sie ein, dann wieder nicht. Eine Nachbarin hat ihr dann im letzten Jahr bei allen Sachen geholfen, denn ich habe festgestellt, wenn ein Dritter ins Spiel kommt, ist es einfacher. Wir haben da grosses Glück gehabt, die Nachbarin hat auch fast jeden Tag mit Mutti gekocht. Nach einem Krankenhausaufenthalt konnte sie aber jetzt nicht mehr alleine bleiben und wieder hatten wir Glück, dass wir eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke (Autonomia) ganz in unserer Nähe haben und dort war ein Zimmer frei. Dort wohnt Mutti nun und ist eigentlich ganz zufrieden, nur wenn jemand von uns da ist, will sie nach Hause. Aber sie ist auch erst 14 Tage dort und ich hoffe und bete, dass sie sich dort eingewöhnt. Am besten, man bespricht sich mit dem Hausarzt oder es gibt in vielen Städten bei den Stadtverwaltungen auch sogenannten
    Beratungscenter. Vielleicht kann Ihnen da ein Rat gegeben werden. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und alles Gute. Helmi
  • Hallo Helmi,
    vielen Dank für Ihren Beitrag.
    Mittlerweile hat der Hausarzt sie besucht. Er konnte sie überzeugen für ein paar Tage ins Krankenhaus zu gehen um sich untersuchen zu lassen. Ich muss sie jeden Tag daran erinnern, dass sie Ihren Hausarzt versprochen hat dies auch zu tun. Am Dienstag ist es soweit! Oder besser gesagt am Dienstag soll es soweit sein!
    Danke und viele Grüße
  • Hallo, ich erzähle von meiner Mutter die 70 Jahre ist und bei der vor ca. 2 Monaten Alzheimer festgestellt wurde. In welchem Stadium ist uns nicht bekannt. Der Neurologe hat ihr Tabletten verschrieben und wenn die nicht wirken sollte sie nochmal kommen damit er ihr stärkere verschreibt, was dann auch geschehen ist. Von einem Krankenhausaufenthalt war hier nie die Rede. Zu ihren starken Tabletten trinkt sie auch hochprozentigen Alkohol. Da sie zuhause keinen bekommt besucht sie eben die Nachbarschaft oder Freundinnen und trinkt eben dort. Jeder bekommt nur schlechte Sachen über uns erzählt, wie z.B. daß sie zuhause keinen Alkohol bekommt weil wir ihn ihr nicht gönnen. Keiner bringt ihr was vom einkaufen mit. Bevor wir ihr unsere Lebensmittel schenken würden wir sie ja lieber wegwerfen! Sie klaut sich Kuchen aus meiner Gefriertruhe und sagt sie war es nicht. Sie klaut Eis daß ich für meine Kinder gekauft habe und sagt sie war es nicht. Für sie sind wir alle neidisch und schlecht. In ihrem Kühlschrank herrscht das wahre Chaos.
    verdorbenen Lebensmittel gehören zum Alltag. Ständig finden wir abgelaufene Produkte in Ihrem Kühlschrank die einen Tag vorher noch nicht da waren. Heute z.B. war es ein Joghurt mit MHD Januar 06. Keiner weis wo sie ihn her hat. Salami haltbar bis Januar, Käse der schon offen, ist haltbar bis Februar. Wenn wir die Sachen wegwerfen wollen werden wir mit dem schlimmsten Wörtern beschimpft, sie wird gewalttätig und heult dabei. was soll ich mit den verdorbenen lebensmitteln machen? einfach wegwerfen? wenn ich sie ihr lasse dann werden sie gegessen.
    Wenn sie mit ihrer bekannten telefoniert dann läuft eine hetzkampagne gegen uns. diese frau hat immer recht!!! sie erzählt ihr schon seit jahren wie schlecht mann und kinder zu ihr sind. das telefon haben wir ihr nun gesperrt, worauf sie uns androht daß sie in die nachbarschaft telefonieren geht. dabei bleibt dann aber nicht aus daß die nachbarn erfahren warum sie telefonieren will, nämlich weil wir alle schlecht sind und sie nicht telefonieren darf. sie lässt ihren haushalt verkommen und es ist ihr egal wie sie rumläuft. wenn man sagt sie sollte sich ordentlich anziehen wenn sie weggeht dann wird man wieder beschimpft. sie hat nurnoch rechte aber keine pflichten mehr. ich traue mich bald nicht mehr in den ort weil ich nicht weis was sie wieder für gespräche in Umlauf gebracht hat. was kann man dagegen tun? weis jemand rat?
  • Sehr geehrte?, das hört sich alles schlimm an. Ich glaube, Sie müssen unbedingt eine andere Unterbringung für Ihre Mutter veranlassen, oder sich zumindest um einen Pflegedienst bemühen. Wenn Dritte sich einschalten, wird es meist etwas einfacher. Das Alkoholproblem erschwert natürlich alles. Allerdings sollten Sie auch dem Neurologen nocheinmal alle Situationen schildern, am besten bei einem Termin ohne Ihre Mutter. Der Ton Ihres Berichtes ist ziemlich scharf. Bitte bedenken Sie, dass Ihre Mutter krank ist, und nicht mehr alles selbst steuern kann. Ich weiss, es ist jetzt eine ganz schwere Zeit für Sie, aber sicher auch für Ihre Mutter. Ich hoffe, dass Sie an Ihrem Ort Hilfe finden, manche Sozialämter haben auch Beratungsstellen. Ausserdem können Sie hier bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft an Adressen kommen. Es gibt z.B. auch Angehörigen Gruppen. Es wird viel Arbeit für Sie sein, bis einmal alles so geregelt ist, wie es für alle Beteiligten am besten ist. Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft. Liebe Grüße Helmi
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