Medikamente auf Verdacht geben?

Kann man Antidementiva auf begründeten Verdacht in Absprache mit dem hausarzt geben? Wie lange dauert es, bis sich eine Besserung einstellt? Gibt es denn auch Mittel, die nicht auf den Magen und Darm gehen oder Schwindel verurachen? kann man den Acetylcolingehalt über eine Blutsenkung feststellen? Warte gespannt auf Antworten. Danke Rieke

Kommentare

  • Hallo Rieke,

    Antidementiva sind relativ teure Medikamente und werden zumeist nach eingehenden Untersuchungen verschrieben.

    Wenn Verdacht auf eine Demenz besteht, sollten Sie zunächst den Hausarzt konsultieren. Er kann erste Untersuchungen vornehmen und je nach Ergebnissen Folgeuntersuchungen bei Fachärzten (z.B. Kardiologe, Neurologe, Radiologe ...) verordnen, um schrittweise das Krankheitsbild einzugrenzen. Oft gehören zu diesen Untersuchungen EKG, EEG und CT.

    Werden auf dieser Basis Hinweise auf eine Demenz festgestellt, so werden Antidementiva durchaus auch verordnet.

    Es gibt am Markt verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Nebenwirkungen (wie das eben leider bei Medikamenten so ist). Welches Medikament das jeweils beste ist, zeigt sich oft erst, wenn es ausprobiert wird. So eben auch die Verträglichkeit in Bezug auf Magen, Darm und Schwindel. In der Regel bleibt nur der Versuch.

    Ähnlich verhält es sich mit der Wirkung der Mittel. Sie ist abhängig von dem Stadium, in dem sich der Kranke befindet sowie auch den sonstigen Begleiterscheinungen (ggf. andere Krankheiten, soziales/persönliches Umfeld und eben auch der Annahme des Medikaments durch den Körper).

    Je nach Untersuchungsergebnis wird Ihnen der Arzt aber konkret auf Ihre Situation eine Einschätzung geben können, welches Mittel in welchen Dosen und mit welchen Nebenwirkungen geeignet ist.

    Alles Gute und viel Erfolg,

    Malcom
  • "Auf Verdacht" würde ich nie ein Mittel geben!

    Die Abstimmung der Medikamente muss manchmal sogar stationär eingestellt werden! Das ist wirklich selbst für einen erfahrenen Arzt nicht so einfach!

    Ausserdem muss man sich darüber klar sein, dass eine Medikamentenumstellung in der Regel eine Verschlechterung der Demenz bedeutet! Das ist "Stress" für den Demenzkranken! Oft wird es gleich in zu hoher Dosierung ausprobiert! Bis die Umstellung wirkt, können evtl. 2-3 Wochen vergehen!

    Meine Mutter wird in einem Pflegeheim von einem sehr guten Psychiater betreut, der in der Dosierung sehr vorsichtig praktiziert (also z.B. statt 50g, probiert er erst mal 10g). Trotzdem hat es immer eine gravierende Veränderung gegeben! Einmal musste sie stationär neu eingestellt werden - dies war eine Erfahrung für mich, die meine Einstellung gegenüber der Schulmedizin grundlegend veränderte! Dort wurde meine Mutter voll Medikamente gestopft; ich habe nach 1 1/2 Wo. die Behandlung abgebrochen und sie dort rausgeholt! Das wohl meine beste Bauchentscheidung in meinem bisherigen Leben!!!

    Also bitte, bitte nicht einfach mal experimentieren mit Medikamente bei einem Demenzkranken oder gar auf Verdacht - nur unter fachmännischer Betreuung und sehr vorsichtig!!!
    Sabine
  • Also ich würde kein Medikament einfach auf Verdacht geben.
    Vor allem Anti-Dementiva sind sehr schwere Medikamente und müssen genau auf den Patienten und dessen Krankheit abgestimmt werden, da kann man mehr Schaden anrichten als zu helfen, wenn man da wahllos Pillen einwirft.

    Auf jeden Fall einen Facharzt aufsuchen.
  • Hallo,
    dass sehe ich ähnlich. Ohne fachkundige Meinung sollten keine schwerden Arzneimittel eingenommen werden.
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