2 Fragen zur Pflegeversicherung

Guten Abend,
vielleicht kann mir jemand helfen. Meine Schwiegermutter ist jetzt in Pflegestufe I eingestuft, seit 2 Jahren. Wir müssen ihr beim Waschen, kämmen, zähne putzen helfen, anziehen kann sie sich selbst, doch wir müssen ihr sagen was. Essen und trinken geht noch, aber wir müssen ihr alles richten. Tagsüber bringen wir sie in die Tagespflege, wo sie auch ab und zu gebadet wird. Sie braucht Vorlagen, den sie putzt sich nach der Toilette nicht mehr richtig.
Sie ist sehr unruhig und oft sehr aggressiv, läuft die ganze Nacht herum. Wir haben bisher viele Medikamente ausprobiert mit den Ärzten, aber es hilft nichts.
Haben wir schon eine Chance auf Pflegestufe II oder ab wann bekommen wir die?
Noch eine Frage, vielleicht kann uns auch hier jemand helfen.
Ich werde im März für 3 wochen in Kur kommen, wir werden meine Schwiegermutter dann in Kurzzeitpflege geben, weil mein Mann das neben der Arbeit nicht alleine schafft. Im Herbst wollen wir gemeinsam in Urlaub, auch hier würden wir gerne die Schwiegermutter in Kurzzeitpflege geben.
Nun habe ich gehört, dass man auch 2 x für 4 Wochen von der Pflegeversicherung so eine Kurzzeitpflege bezahlt bekommen kann. Stimmt das?
Danke für Eure Hilfe.
Kätchen

Kommentare

  • Hallo Kätchen,
    bevor ich Dir hier alles aufschreibe, gebe ich Dir den Tip, beginne ein "Pflegetagebuch" zu führen. Es macht etwas Arbeit, aber erleichtert den Antrag auf Pflegegeld. Manche Mitarbeiter vom MDK sind nett, manche weniger.
    Es gibt eine ganz tolle Webside, da kannst Du alles genau nachlesen. http://www.thema-altenpflege.de
    LG Djinni
  • Hallo Kätchen,
    kenne das Problem auch. Nur wurde bei meiner Mutter im Juni 2006 die Pflegestufe I abgelehnt. Dummerweise bin ich damals nicht in Widerspruch gegangen. Die Beauftragte vom Medizinischen Dienst meinte, sie hätte schon wieder die Wohnung meiner Mutter verlassen wollen, da sie ihr ja absolut keine Fragen beantworten konnte.
    Ja, das ist ja damals schon das Problem gewesen, dass alles nur mit Anleitung (oder nicht mal das) ging. Nur weite Spaziergänge konnte sie noch allein machen. Aber da ist sie auch schon von der Polizei zurückgebracht worden, da sie absolut keinen "Faden mehr hatte", wo sie hingehört.
    Jedenfalls sagte diese Nette Kollegin vom Medizinischen Dienst, dass meine Mutter ja noch allein den Löffel halten kann, Waschlappen und Zahnbürste benutzen kann usw. Allerdings lief ohne Anleitung damals schon fast nichts.
    Inzwischen hat sich durch eine Gürtelrose im Gesicht (auch Gesichtsrose genannt) ihr Zustand so verschlechtert, dass vom Füttern, Windeln, Waschen usw. für mich selbst 3 Stunden außer Haus sein kaum noch drin sind. Voriges Jahr habe ich eine Arbeit abgelehnt wegen dieser Pflege und jetzt schaffe ich kaum noch 2 Geringfügigkeits-Jobs. Jetzt habe ich mir die Mühr gemacht (obwohl sehr aufwändig und nervig) ein Pflegetagebuch zu führen...(kannst unter Google "Pflegetagebuch" eingeben und dann findest Du Seiten, wo Du Dir dies ausdrucken kannst). Da habe ich festgestellt, dass ich auf 3 Stunden und mehr pro Tag reine pflegerische Tätigkeiten an der Patientin komme plus mindestens 1-2 Stunden Hauswirtschaft - also Pflegestufe II mindestens.
    Heute war unser Hausarzt hier und hat mir nochmal Mut gemacht unbedingt die Unterlagen dem Medizinischen Dienst vorzulegen. Er hat mir alles bestätigt und auch informiert, dass sehr viele pflegende Angehörige bei dieser Erkrankung eine Pflege bis zum Schluss nicht durchhalten. Da bringt auch ein Pflegedienst nicht sehr viel, da es ein 24-Stunden-Job ist bzw. wird. Vor 4 Wochen habe ich nochmal Pflege beantragt und werde auch auf Pflegestufe II bestehen, ansonsten gehe ich in Widerspruch oder auch weiter. Wenn meine Mutter jetzt schon in ein Heim kommen würde, dann wäre die geldliche Belastung für den Staat in etwa 3 mal so hoch.
    Also, fülle unbedingt über mehrere Tage ein Pflegetagebuch aus, dann hast Du auch für Dich selbst den Aufwand "schwarz auf weiss".
    Was die Kurzzeitpflege anbetrifft, so habe ich nur Kenntnis darüber, dass man 4 Wochen im Jahr Anspruch darauf hat.
    LG von Christine
  • Mein Mann ist 76 Jahre alt.Vor 4 Jahren hatte er einen Schlaganfall,nachdem er sich erholt hatte stürzte er und es entstand ein großer Bluterguß.Bei der OP wurde der Ischiasnerv verletzt.Mein Mann lief sehr schlecht mit Rollator.Der Hausarzt überwies ihn ins Krankenhaus zum Neurologen. Dort wurde eine Ischiasneurologie,Encephalopathie u. neben anderen Erkrankungen auch Demenz vom Alzheimer- Typ festgestellt. Mein Mann kam verändert aus dem Krankenhaus zurück. Er bekam einen Rollstuhl verschrieben.Mein Mann war immer sehr gutmütig, und hatte ein sehr gutes Gedächtnis.Das läßt erschreckend nach.Obwohl er noch viele Fragen von Herrn Jauch beantworten kann, weiß er nicht,welcher Monat ist, obwohl wir es jeden Morgen üben. Er vergißt ständig an welchen Stellen im Bad die Griffe für Dusche und WC sind.Am schlimmsten aber ist, daß er mehrmals schon nachts aufstand und in den Flur pinkelte.(pardon) Neben seinem Bett steht ein Eimer und ein Bewegungsmelder macht Licht.Da ich ihn st-ändig beobachten muß, bin ich überfordert und höre nachts nicht,wenn er aufsteht und sich an den Schränken entlang hangelt. Er ist nicht inkontinent und will sein Verhalten nicht wahrhaben. Wir haben uns 50 Jahre lang sehr gut verstanden und ich will meinen Mann nicht in ein Heim geben, er hat die Pflegestufe 1.Ich selbst bin 60% beschädigt.Wer kann mir einen Rat geben, wie ich diese Krankheit und sein Verhalten bewältigen kann.Mit Gruß und guten Wünschen für Sie, Alesig
  • Ein abendliches Hallo,

    gerade habe ich Deinen Eintrag gelesen und möchte, so gut es mir möglich ist, aus meinen Erfahrungen berichten. Vielleicht sind kleine Hilfen für Dich mit dabei.
    Sicher war Dein Mann nie inkontinent, aber sein Verhalten durch seine Krankheit jetzt ist schon als eine Art Inkontinenz zu bezeichnen.
    Meine Mutter war bis vor Jahren auch nicht inkontinent, aber mit der Zeit wird dies immer schlimmer...
    Ich rate Dir, dass Du auf jeden Fall ein Pflegetagebuch mal über mindestens 1 - 2 Wochen führst.
    Im Internet kannst Du Dir z.B. die Seiten dazu ausdrucken:

    http://www.pflege-regio-aachen.de/fileadmin/user_upload/dokumente_aok/Pflegetagebuch2005.pdf
    Kopiere einfach den Link (auch wenn Dein Mann in einer anderen Krankenkasse ist,kannst Du die Vordrucke benutzen...)

    Du wirst merken, dass Du auf sehr viele Minuten kommst, wenn Du jede kleine Hilfe immer notierst.
    Dann stellst Du einen Erhöhungsantrag für die nächste Pflegestufe - in Deinem Fall mindestens Pflegestufe 2- und schickst das ausgefüllte Pflegetagebuch mit dem Erhöhungsantrag zu der Krankenkasse Deines Mannes.

    Mir hat dieses Ausfüllen des Pflegetagebuches sehr geholfen und ich habe für meine Mutter Pflegestufe 2 bekommen.
    Ich kann sie an 28 Tagen im Jahr in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung geben und in dieser Zeit mal "auftanken".
    Auch kannst Du mit den (zwar nur wenigen Euros mehr) Dir mal eine Haushaltshilfe stundenweise zur Hilfe holen oder auch mal einen Pflegedienst (da bekommst Du dann noch einen höheren finanziellen Beitrag).

    Wichtig ist auch unbedingt, dass Du Euren Hausarzt informierst und er auch über Deinen Kräftehaushalt einen Eindruck bekommt.
    Solltet Ihr Kinder haben oder Geschwister, die Euch helfen können, so nimm dies unbedingt in Anspruch.

    Wenn Du noch Fragen hast - ich schreibe gern noch mehr, wenn ich weiter helfen kann.

    Herzliche Grüße von Christine
  • Hallo, Christine vielen Dank für Deinen hilfreichen Beitrag.Leider habe ich Fehler in der Antwort vor einer Woche gemacht,um Dir zu sagen,daß ich das Pflegetagebuch nun dem MD vorlegen kann,der in der nächsten Woche kommt. Passieren kann es wieder,daß mein Mann sich so gut zeigt,daß die Erhöhung der Pflegestufe nicht möglich ist..Er ist wieder 2x gefallen, aber Nachbarn halfen uns. Deine freundlichen Worte haben mir geholfen, danke .Hoffentlich geht dieser Beitrag ab. Mit Gruß Alesig
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