Umgang mit den ärzten

ich habe noch eine frage an euch. meine mutter hat ja seit 5 jahren alzheimer-demenz, ist aber auch noch relativ klar. wir haben jetzt eine patientenverfügung und vorsorgevollmacht verfasst, sie wollte das. aber noch hat sie nicht unterschrieben. wenn ich mit meiner mutter zum neurologen gehe, kann ich auch alleine mit ihm reden. ich denke es wäre nicht gut wenn meine mutter alles mitbekommt. und auch wäre es besser, falls der arzt feststellt, ihr zustand ist schlechter geworden, das sie selbst es nicht erfährt. sie würde durchdrehen...weil sie davor panische angst hat.

wie habt ihr das geregelt mit den ganzen verfügungen und vollmachten.

lg jutta

Kommentare

  • Hallo,

    es ist sehr wichtig, dass jeder Mensch möglichst eine Patientenverfügung oder besser noch eine notariell beglaubigte Generalvollmacht besitzt.

    In unserer Familie hat sie jeder und für meine Mutter konnte ich in den verg. Jahren recht unkompliziert alle möglichen Dinge klären, ändern oder beantragen.
    Mit dem Satz "Generalvollmacht liegt vor", konnte ich oft schon Dinge klären ohne diese kopiert vorlegen zu müssen. Natürlich habe ich sie auch trotzdem oft kopiert und beigefügt.

    So konnte ich für meine Mutter in den letzten Jahren 2 Umzüge regeln (die durch die Demenz nötig wurden)mit allen Umbestellungen bzw. Änderungen. Ich habe die Anerkennung ihrer Schwerbehinderung beantragen können. Ich bin dadurch auch Unterschriften berechtigt und kann alle Miet,-Sparkassen,-Versicherungsdienge usw. klären und vieles mehr.

    Übrigens kann es Dir oder mir passieren, dass wir durch einen Unfall oder eine plötzliche Erkrankung nichts mehr regeln können. Wollen wir dann einen staatlichen Betreuer, der unsere Angelegenheiten regelt?

    Ich kenne einige Gegebenheiten, wo Mitmenschen fehlende Formulare dieser Art absolut zum Verhängnis geworden sind.
    So kenne ich 2 Familien. wo der Ehemann plötzlich verstorben ist (durch Hirnblutung, der andere durch Unfall). Das gemeinsame Girokonto lief nur auf den Namen des Mannes, auch das Haus war auf den Mann eingetragen usw.
    Fazit war, dass die Ehefrauen nach dem Tod massive Rennereien hatten um nur "eine müde Mark" vom Konto abheben zu können, ganz zu schweigen von den Häusern...

    Das wird sicher sogar Deine Mutter verstehen und im Ernstfall keine fremden Menschen haben wollen, die ihre Angelegenheiten regeln.

    Auch hat mir die Generalvollmacht sehr bei Krankenhausaufenthalten meiner Mutter geholfen. Der Satz, dass ich im Besitz der Generalvollmacht bin, hat mich alle Dinge mit den Ärzten immer sehr umkompliziert regeln lassen.
    Sehr oft habe ich diese Vollmacht auch schon kopiert und bei der Krankenkasse, Pflegekasse, Kurzzeitpflege usw. vorgelegt.

    Viel Mut und Geduld wünscht Dir Christine
  • Hallo Christine
    Habe gerade gelesen das du einen Antrag auf schwerbehinderung gestellt hast. Was hat das für einen Nutzen? Wo muss man den stellen? Danke für die Antwort.
    Allen ein gutes neues Jahr und viel Kraft.

    wünscht Zäzilia
  • Hallo Zäzilia,

    ich habe eine gute Seite im Netz gefunden, wo Du rundum informiert wirst und Dir auch einen
    Antrag nach dem Schwerbehindertenrecht
    -Neuntes Buch Sozialgesetzbuch- (SGB IX) = Erstantrag
    und andere Anträge herunterladen kannst:

    http://www.versorgungsaemter.de/default.htm

    Meine Mutter hat z.B. die Merkzeichen G, H und RF.
    Das bedeutet, sie ist von der Rundfunk-und Fernsehgebührenpflicht befreit, da sie keine öffentlichen Veranstaltungen (Kirche, Versammlungen, Zirkus, Kino, Theater usw.) mehr besuchen kann.

    Auch kannst Du hier noch nachsehen, um zu erfahren, was dies bedeutet bzw. was sich hinter den Merkzeichen verbirgt und welche Hilfen es bringt:
    http://www.global-help.de/merkzeichen-abhaenige-nachteilsausgleiche.shtml

    Die wenigsten Angehörigen wissen dies oder haben darüber Informationen. Leider wird generell dazu fast nicht informiert, weder von den Krankenkassen, noch von Haus-oder Fachärzten und auch nicht oder sehr bedingt nur von den Pflegediensten.

    Wenn Du Fragen zur Beantragung oder zu meinen Erfahrungen damit hast, kann ich gern mehr beantworten.

    Noch einen guten Jahresausklang und ein gesegnetes Jahr 2009
    wünscht Christine
  • Nachtrag:

    Kannst auch hier noch sehen, da hast Du die Hilfen ebenfalls sehr gut zusammen gefasst:

    http://inkontinenz-selbsthilfe.com/html/merkzeichen_schwerbehinderung.html

    Gruß
    Christine
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