Ehemann leidet unter Wernicke/Korsakoff

Hallo an alle,
ich hoffe ganz fest, daß ich in diesem Forum Hilfe finden kann! Letzten September wurde bei meinem Mann "Wernicke-Enzephalopathie" diagnostiziert. Dies ist das Resultat seiner langjährigen Alkoholkrankheit. Ich suche dringend Angehörige, mit denen ich mich austauschen kann. Diese Diagnose reißt mir den Boden unter den Füssen weg - die Konsequenzen daraus sind unermesslich und gehen ins Uferlose....Bitte, bitte gebt mir Ratschläge! Ich will mich für`s Erste mit dem Schreiben etwas kurzhalten - es ist einfach ZU umfangreich. Ich dankeEuch für jede Hilfe.LG, Mieze

Kommentare

  • Hallo Mieze,
    wirklich weiterhelfen kann ich dir leider auch nicht, aber ich kann mir in etwa vorstellen, wie du dich fühlst. Als bei meinem Mann vor ca. 2 1/2 Jahren Alzheimer diagnostiziert wurde, ist für mich auch erst mal alles zusammengebrochen. Aber die Welt bleibt nicht stehen (die Krankheit leider auch nicht), irgendwie geht es weiter. Man lernt, damit zu leben. Manchmal denke ich, es geht, manchmal bin ich verzweifelt und fühle mich hilflos, hadere mit dem Schicksal und meinem Mann (der ja auch nichts dafür kann). Aber wenn ich dann mit anderen betroffenen Ehefrauen spreche oder hier im Forum lese, werde ich wieder dankbar, für das, was mein Mann noch kann... und ich hoffe, dass es noch lange so bleibt bzw. die Krankheit nur langsam fortschreitet. Wie es weiter geht, wird sich zeigen, Pläne für die Zukunft kann ich kaum noch machen, nur noch für die nächsten paar Monate, damit komme ich inzwischen (oder bis jetzt?) klar. Mein Rat: lass dich nicht unterkriegen und versuche, "Leidensgenossen" zu finden, mir hilft der Austausch sehr.

    Liebe Grüße und alles Gute
    Christel
  • Hallo Christel,
    vielen Dank für Deine lieben Worte. Ja, es ist wirklich alles sehr niederschmetternd! Ich habe schon viel Schlimmes erlebt, aber das.....Dein Mann kann ja nichts für seine Krankheit-um so schlimmer ist es ja. Ich weiß nicht, ob Du weißt, was "Wernicke/Korsakoff" bedeutet, hier eine kurze Erklärung: Man trinkt über viele Jahre Alkohol. Mal schafft man es, eine kürzere aber auch längere Zeit trocken zu sein-aber wirklich weg kommt man nie. Irgendwann ist der Punkt erreicht, da VERGIßT Du schließlich, vernünftig zu essen. Man hat eben keinen Hunger - ist ja auf andere Art "satt". So, dadurch entsteht ein Mangel an Vitamin-B (Thiaminmangel) und alles bricht zusammen (diesen Akutzustand nennt man "Wernicke-Syndrom")und in diesem Zustand kann es leicht zum Tod führen. Es sind somit viele, viele Hirnzellen abgestorben - Du verlierst u.a.Dein Kurzzeitgedächtnis (irreparable hirnorganische Schäden). Alles im Allem: das Leben des Betroffenen (das des Angehörigen eigentlich noch mehr) ist nicht mehr so, wie es mal war. Du meinst, alles hört auf und ist vorbei. In gewisser Weise stimmt es auch. Ich habe richtig Zukunftsängste. Das Problem dabei ist auch: es gibt wenige Angehörige mit denen ich mich austauschen könnte, denn die meisten Ehen gehen vorher schon in die Brüche. Soviel dazu " bis das der Tod uns scheidet"! Aber ich versuche, mich etwas abzulenken. Gott sei Dank habe ich meine Arbeit, meinen Sohn, meine restliche Familie und...meinen verschmusten Kater ;-))
    Ich hoffe, Du findest für Dein zukünftiges Leben (und es gibt bestimmt eins!) ganz viel Kraft.
    Ganz liebe Grüße,
    Mieze
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