Schwiegermutter 84 Jahre alt

Hallo zusammen,

Ich moechte mich hier gerne einmal erkundigen und Rat einholen.
Meine Schwiegermutter ist dement. Vor zwei Jahren waren ihr Werte im Test noch grenzwertig. Dieses Jahr im Januar, gab es dann die Diagnose Demenz vom Typ Alzheimer maessiggradiger Auspraegung.

Damit konnten wir alle, bis auf sie-sie hat da sehr dran zu knacken- halbwegs gut leben.

Jetzt ist sie am 9.3. abermals gestuerzt, zum Glueck nichts gebrochen, aber Prellungen der Lws und Bws.
Sie war anfaenglich bettlaegrig dadurch (leidet auch unter Osteop. und hatte diverse Op's an der Wirbelsaeule)

Das hiess, Rund-um-die Uhr -Pflege.

Erst hier wurde ersichtlich, was sie noch wirklich kann, bzw. nicht kann.
Wir fuehren aktuell ein Pflegetagebuch (Vordruck) und darueber hinaus, ein detailiertes Buch, gleich einer minuetlichen Dokumentation, mit Anfuehrungen von Defiziten.

Ich bzw. Wir fragen uns, ob es trotz des Demenz-Pflasters zu einer solchen Verschlechterung kommen kann.
Mittlerweile traegt sie Windeln, zerupft diese, erinnert sich nicht zum Toilettenstuhl gegangen zu sein.Einfache Verknuepfungen erschliessen sich ihr nicht ( seift sich die Haende trocken, schmiert die Zahnpaster in die Schachtel mit der Zahbuerste,ist in ihrer eigenen Wohnung immer oefter orientierungslos/steuert genannte Raeume falsch an)

Wiederholt staendig ihre Saetze, schmatzt fast den ganzen Tag ueber, Hustet vermehrt beim Essen trinken. Wimmert wenn sie im Bett liegt. Fordert mitten in der Nacht (es ist 4 Uhr ein Wecker steht am Bett) nach dem Pflegedienst, der nur die Medizin vergibt. Ist erbost, weil die noch nicht da sind und sich um sie kuemmern, bekommt die Ablaeufe beim Grundreinigen nicht richtig hin.

Ich meine das alles ist fuer mich nicht schlimm, wenn ich bei ihr bin.
Abends aber, wenn sich die beiden Soehne kuemmern ( ich bin fruehst bis nachmittags da, dann der Aelteste und nachts mein Mann, der juengste)
Aber Abends zu Hause weine ich, weil sie mirso leid tut und ich weiss wo das endet.

Kann es sein, das der Sturz eine Verschlimmerung hervorgerufen hat? Bei ihrem Arztbesuch heute zu Hause, hat sie sich sehr konzentrieren muessen um normal zu wirken, aber der Arzt kennt sie ja. Im Anschluss haben wir sie Bettfertig gemacht um eben einkaufen zu gehen und Post zu erledigen. Als mein Mann wieder zu ihr fuhr (max 1 1/2 std. Spaeter) roch es sehr steeng im Schlafzimmer. Sie negierte die Benutzung des Toilettenstuhls, ebenso, das sie Stuhl abgesetzt haette. Bei der Kontrolle sah man das Gegenteil. Sie war ganz perplex und fest der Meinung nicht zum Stuhl gegangen zu sein.

Ist das nun ein normaler Verlauf? Wenn man davon ueberhaupt sprechen kann. Der Mdk kommt bald erneut raus. Zweimal wurde die Pflegestufe abgelehnt, weil wir auf Gebrechen hingewiesen haben,aber man riet uns nun die Demenz in Spiel zu bringen. Davor habe ich grosse Angst. Mutter ist so ein Seelchen und wenn der Mdk da ist und ich berichtigen muss tut es mir jetzt schon in der Seele weh.

Kernfrage aber bleibt,ist es normal,ueblich,das bei Demenz diese Spruenge der Einbusse sind?

Kommentare

  • Liebe salzluft,

    erst einmal will ich dir sagen, dass ich mir so eine Schwiegertochter wie dich wirklich wünschen würde!

    Man merkt an deinen Zeilen genau, wie du deine Schwiegermutter schätzt und für sie da sein willst.

    Ich denke schon, dass so ein schwerwiegendes Ereignis einen Schub zum Schlechteren auslösen kann. Habt ihr denn einen guten Arzt, der sich mit Alzheimer auskennt? Was meint der? HAt er vielleicht noch irgendwelche Medikament ein der Rückhand?

    Gegen das Zerzupfen der Windeln habe ich schon ab und an von einem Pflegeoverall gelesen, der hinten einen Reißverschluss hat. Den findet die Patientin nicht und kann daher auch keinen Unfug mit der Windel anstellen. Vielleicht gibt es so was sogar auf Verordnung?

    Ich denke, ihr Kurzzeitgedächtnis ist einfach bereits so eingeschränkt, dass sie es schlicht nicht mehr weiß, dass sie den Toilettenstuhl benutzt hat, deshalb beharrt sie darauf, keinen Stuhlgang gehabt zu haben.

    Ihr macht das schon ganz prima dass ihr die Last auf drei Personen verteilt habt. Auch die genaue Aufzeichnung der Pflegeaktivitäten wird euch beim Durchsetzten einer Pflegestufe sehr helfen. Wenn ihr die Einstufung geschafft habt, könnt ihr evtl. einen Pflegedienst einschalten, der euch bei der anfallenden Arbeit unterstützt.

    Letztich werdet ihr entscheiden müssen, wo die Grenze der Belastungen liegt und zu gegebener Zeit über eine Heimunterbringung nachdenken. Meiner Meinung nach heißt das nicht, dass man jemanden abschiebt. Man hat vielmehr dann mehr Kraft, sich während der Besuche liebevoll um die Angehörige zu kümmern.

    Alles Gute Euch allen!

    Lola
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.