Vater lebhaft

Hallo, ich habe eine Frage, mein Vater leidet seit 10 Jahren an Alzheimer-Demenz. Er ist jetzt seit einem Jahr im Pflegeheim. War immer ein sehr ruhiger Mensch. Er hat in letzter Zeit mehrmals gelegen, da er sehr schwach ist und das Essen große Probleme bereitet.

Vor zwei Wochen fing er plötzlich an, sehr bewegungsaktiv zu werden. Er läuft rum und nörgelt an den Schwestern rum. Ebenso an uns. Er ist richtig aufmüpfig . Das hat mir egentlich gefallen, ich konnte wieder etwas mehr mit ihm tun.
Jetzt sagte mir der Arzt, ich müsse vorsichtig sein, dieser Zustand wäre evtl. ein letztes Aufbäumen meines Vaters und in der Regel ein Zeichen dafür, daß es langsam aber sicher zu Ende geht.
Kann jemand das bestätigen oder hat so etwas selbst bei seinen Angehörigen schon erlebt?

Kommentare

  • Hallo Giesy,
    ich habe gerade dein Posting gelesen.
    Heute habe ich ein ähnliches Phänomen bei meiner Mutter (95, Alzheimer weit fortgeschritten) beobachtet: Sie ist wieder etwas fitter, erinnert sich an einiges, was längst weg war, fragt nach, ist freundlich usw.
    Wie ging es bei deinem Vater weiter?
    Gruß Suse
  • Hallo,
    ich stelle mir auch gerade die Frage, ob die Verhaltensweise meines Vaters (81)auch auf einen nahen Tod hindeutet. Vor allem fällt die Agitation auf, er kann keine 5 Minuten ruhig sitzen und bewegt ständig den Körper, Arme, Beine. Er schreit, weint, tobt. Ich habe jetzt etwas von den 5 Phasen des Sterbens gelesen und das könnte zutreffen. Pfleger und Arzt sagen, dass sei halt die Demenz. Ich wäre froh, wenn ich etwas aus der Erfahrung von anderen erfahren könnte, denn die ganze Situation bedrückt mich sehr und ich hätte gerne ein wenig mehr Klarheit, um richtig helfen zu können. Wie ist es denn dem Vater bzw. der Mutter in der Zwischenzeit ergangen?
    Gruß
    Silvi
  • Hallo Silvi,
    meine Mutter ist am 9. August gestorben (... genau ein Monat zuvor habe ich das Obere geschrieben ... komisches Gefühl...).
    Sie hatte später noch einmal einen solchen lebhaften Tag, an dem sie sagte, das sei nicht ihr Haus und sie müsse nun alleine weitergehen. Sie sprach immer wieder von ihrem lange verstorbenen Bruder, als wäre der noch am Leben. Einmal sagte sie, dass nun ein Lichtlein ausgehe.
    Ich denke, sie hat uns mehrfach mitgeteilt, dass sie bald stirbt. Und sie wollte es auch. Trotz der Demenz haben wir noch vieles mitgekriegt, was sie bewegte.
    Sie aß dann immer weniger, wurde immer schwächer und lag zum Schluss eine Woche nahezu im Koma.
    Und obwohl die letzten zwei Jahre furchtbar schwierig waren, fehlt sie uns so sehr.
    Gruß Suse
  • Liebe Suse,
    es tut mir leid, dass Deine Mutter nun verstorben ist. Ich wünsche Dir alles Gute und halte Dir die Daumen, dass Du damit fertig wirst. Vielen Dank für Deine Antwort.
    Ich sende Dir mein Beileid
    Silvi
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