Eine Form von Demenz, Ja oder nein? Keine Diagnose seit 3 Jahren

Hallo ,
ich schreibe heute hier ,weil ich, als Ehefrau eines chronisch erkrankten nicht mehr weiter weiß.
Damit man meinen Hilferuf bessert versteht ,versuche ich den Weg zu beschreiben.
Seit Sommer 2017 ist mein mann erkrankt .Erst schmerzende, bis auf das Fleisch,offene Hautausschläge .
stark juckend , Halluzinationen,super schlechte Blutwerte,gelb anlaufendes Gesicht,aber keine schlechtenden Leberwerte.
Linksverschiebung des Blutes, Tinnitus ,Sehstörungen, Kopfschmerzen und vieles mehr . nach einem langen Leidensweg bis heute keine eindeutige Diagnose.
Ich weiß das dies nichts mit Demenz zu tun hat,aber seit einiger Zeit ist mein mann sehr vergeßlich geworden , verlegt Dinge und weiß nicht mehr das er sie weg geräumt hat,die schuldige bin ich ,da ich ja aufräume.Die Tasse steht zu weit weg , obwohl er sie dort hingestellt hat ,aber wieder war ich es schuld. Er unternimmt nichts mehr ,keine sozialen Kontakte.Selbst wenn ich unsere Kinder besuche oder ihnen helfe ist dies nicht in Ordnung. Tabletten alleine nehmen ist schwierig ,vorallem wenn es zu viele sind.Er vergißt Namen von Menschen die er gut kennt.Dinge die man ihm sagt z.b. morgens ,hat er Mittags vergessen . Er schimpft über alles ,egal ob Politik, Krankenkassen ,Ämter oder Menschen die in der Nachbarschaft leben .
Dabei regt er sich dermaßen auf ,das keine normale Diskussion möglich ist, wenn es zu schlimm wird ,versuche ich dies zu unterbrechen . Erkläre ich ihm das er sich doch nicht so aufregen solle,dann wird er erst recht wütend ,da ich ihm das nicht sagen solle.
Vor einigen Tagen, wir brachten unseren Sohn ins Krankenhaus zu einer OP er wollte unbedingt mit, wusste er nicht mehr das wir uns im zweiten Stock befinden und beim ankommen mit dem Aufzug gefahren sind . Er suchte die Kantine im 2 Stock. Nachdem ich ihm erklärte das wir mit dem Aufzug gefahren sind und uns im zweiten Stock befinden ,konnte er dies gar nicht glauben . Beim aussteigen im EG ging er wieder in die falsche Richtung . In der kantine angekommen ,fing er wieder an über Politik zu diskutieren und dies sehr laut stark.Ich versuchte in zu beruhigen,daruf hin wurde re verbal aggressiv mir gegenüber und ich beendete das Gespräch mit den Worten "Ok, dann hören wir einfach auf zu diskutieren. Dies jedoch nahm er zum Anlass drei tage nicht mit mir zu reden . Auf meine Frage warum er nicht mit mir redet ,meinte er das ich ja gesagt hätte ich rede jetzt gar nicht mehr.
Auf dem Rückweg zur Staion wollte er wieder nicht mit dem Aufzug fahren und fand den Weg nicht.
Ich muss dabei sagen das er schon öfters solche Aussetzer hatte ,die wirklich schlimm waren .

Vor zwei Jahren wurde ein MRT des Kopfes gemacht ,dabie wurde folgendes festgestellt.

Im paraventrikulären Marklager Nachweiß mehrere punktförmiger sowie flächiger Signalsteigerungen, die größte links im paraventrikulären Marklager, Gyrus frontalis inferior ,weitere Läsion rechts im frontalen Marklager.Weitere punktförmige Läsionen links im Gyros frontalis superior und im Gyrus cinguli .
Am ehesten vaskulär zu werten fazekas Stadium 1 .

Es wurden keine weiteren Untersuchungen durchgeführt und dies als normal bewertet .

Ich habe die Hoffnung das sich hier jemand auskennt und vielleicht weiß was ich noch unternehmen kann um meinem Mann und mir zu helfen zu verstehen was mit ihm passiert .Ich weiß nicht mehr weiter und habe Angst das es noch schlimmer wird.
Vielen Dank im vorraus
mit leiben Grüßen
givings

Kommentare

  • Hallo givings,

    die aufgezählten Symptome sind denen sehr ähnlich, die ich bei meinem Mann lange vor Erkennen der Krankheit feststellte und die mich schließlich dazu brachten, meinen Mann vor die Wahl zu stellen, sich in Behandlung zu begeben oder meinen Auszug.
    Kein Interesse mehr an der Familie, zeitweise Orientierungslosigkeit, Sehschwäche, Aggressionen, Depressionen, motorische Störungen. Dinge verlegt, Schlüssel stecken lassen und Termine vergessen. Er zeigt alle Symptome für FTLD.
    Bei ihm wurde dann im Januar 2018 in einer Neurologischen Klinik Alzheimer diagnostiziert, nachdem im Hirnwasser der sog. Tau-Wert erhöht war. Ich zweifelte, da im MRT u dieser Zeit noch keine Veränderungen sichtbar waren. Aber kein Irrtum.
    Seine Arbeit musste er aufgeben, da er nichts mehr auf die Reihe bekam. Vom Chef und Kollegen beschimpft oder verlacht deswegen. Auto fahren ging nicht mehr wegen eines starken Rechtsdralls, bei dem er dann einen Unfall verursachte. Also alles in allem eine einschneidende Veränderung für uns beide. Er fühlt sich heute bevormundet und zieht sich zurück, wehrt sich vehement gegen Hilfe. Trotz Tabletten ist er schwer depressiv, für andere aber nicht sichtbar. Aggressionen richten sich vor allem gegen mich.
    Ich stoße oft an meine Grenzen, weil ich sehr schwer damit umgehen kann. Er war immer ein liebevoller, ausgeglichener, humorvoller Mann, Vater und Großvater, den ich unheimlich vermisse.

    Liebe givings, wenn ihr da noch nicht gewesen seid, versucht mal einen Termin in einer Gedächtnissprechstunde zu bekommen. Dauer zwar ewig lange, aber ich denke, dann habt ihr Gewissheit, weil da umfangreiche Untersuchungen gemacht werden.
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.