Ausweglose Situation?

Hallo,

zu Beginn möchte ich kurz unsere Situation schildern.

Meine Mutter (64 Jahre) ist an Alzheimer erkrankt. Diagnostiziert wurde die KIrankheit vor ca. 1 Jahr. Inzwischen kann sie nicht mehr kochen, die Haushaltsführung ist nicht mehr möglich, Gesprächen kann sie kaum noch folgen, sie weiss weder Uhr- noch Tageszeit, weckt einen mitten in der Nacht etc. Alleine käme sie auf keinen Fall mehr zurecht.

Mein Vater ist selber krank und am Rande seiner Belastungsfähigkeut angelangt. Er übernimmt inzwischen alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Wir haben meine Mutter tageweise auch versorgt, aber das ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein und geht natürlich nicht immer.

Reichen diese Symptome bereits für eine Pflegestufe? Wie kann mein Vater entlastet werden?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Für Hilfe wäre ich dankbar.

Kommentare

  • Hallo ihr Lieben , welche auch zusehen müssen wie ein Angehöriger seine Fähigkeiten langsam verliert, im Gegensatz zu einem Kleinkind, welches systematisch seine Fähigkeiten trainiert und damit lernt. Hier werden die Zellen organisiert, im anderen Fall , bei den Demenzkranken verlieren sie die Fähikeit miteinander zu kommunizieren.

    Eine gute Erfahrung habe ich im Alsheimer Therapiezentrum in Bad Aibling gemacht.
    Ich kann dies nur empfehlen; dort wird auch auf die sozialen Belange eingegangen.
    Die Gesprächskreise sind für die betreuenden Anghörigen sehr interessant, während in dieser Zeit die Patienten in den Therapiegruppen sind.
    Es sind Apartments, in welchem die Patienten mit den Angehörigen sehr gut untergebracht sind. Außerdem ist das Personal sehr hilfsbereit.
    Allerdings ist die Therapie nur für Patienten bis mittelgradige Demenz .
    Am Besten sie schauen mal auf die Hompage des Alsheimer Therapiezentrum Bad Aibling
    und drucken das Wichtigste mit dem PC aus, und sprechen mal mit dem Arzt darüber. Gegebenenfalls soll er sich telefonisch dort erkundigen, daselbe gilt auch für die Genehmigung durch die Krankenkasse. Telefonnummer geben- in der Regel müßte dann dann auch die Genehmigung funktionieren.

    Tel. 08061-38790
    e-mail: KlinikBadAibling@schoen-kliniken.de
    http://www.schoen-kliniken.de
    Fordern sie ruhig Informationsmaterial an.
    Ich war in jedem Fall sehr zufrieden.
    Hier werden sie über die Krankheit und was noch alles auf sie zukommt auch im Gespräch mit anderen Anghörigen recht gut informiert.
    Auch der Antrag für die Pflegvesicherung, Behindertenausweis u.s.w. werden dort zusammen mit den Pflegepersonen gestellt.



    (Beitrag nachträglich am 23., August. 2005 von saxl editiert)
  • Noch eine kleine Anmerkung,
    meine Frau ist est 62Jahre!!

    Außerdem gibt es bei
    http://www.Merz.de (kostenlos)
    http://www.alois.de (kostenlos)
    http://www.bmgs.de (Broschürenlisteliste durchschauen)(kostenlos)
    und selbstverständlich bei der Deutschen Alsheimer Gesellschaft recht gutes Informationsmaterial.

    Sie können nur schlauer werden: im eigenen wie im Interesse eurer Angehörigen.
  • ... auch wenn es nicht die aktuellsten beiträge sind möchte ich doch was dazu sagen:

    die zeitangaben bei den einstufungen in eine pflegstufe sind RICHTWERTE, der individuelle, also tatsächliche Pflegebedarf ist durch den Gutachter zu ermitteln. Wichtig ist hierbei die Besonderheiten bei der Pflege eines demenziell Erkrankten deutlich zu machen.

    Beispiel: "Normzeit" Ganzkörperwäsche 20 Min
    kann ich nie schaffen, da meine mutter zwischendurch einfach vergiss was gewaschen werden soll, oder einfach aufhört. also muß die tatsächlich benötigte zeit berücksichtigt werden. ich versuche diese mit einem pflegetagebuch zu erfassen und zu dokumentieren.

    also wichtig: die zeiten sind kein dogma und berücksichtigen nicht die tatsächliche pflegesituation eines dementiell erkrankten!!

    Gerd
  • Ein kleiner Hinweis zum Antrag Pflegeversicherung:
    Sie nehmen den "Leitfaden zur Pflegeversicherung", erhältlich bei der Deutschen Alsheimergesellschaft; streichen sich alle jene Passagen an welche bei ihnen zutreffen, formulieren diese zu einem Bericht, welchen sie zum einen dem Facharzt (Anschreiben im Briefkopf)zur Information vorlegen und dem medizinischen Kontrolldienst zukommen lassen.
    Entweder akzeptiert der MKD den Bericht, wenn nicht sind sie mindestens auf den Besuch gut vorbereitet.
    Der MKD kann sich so bereits vor dem Besuch vorbereiten.
    Bei mir hat dies bei Stufe 1 und 2 problemlos geklappt.
    Für ein Pflegetagebuch fehlt mir einfach die Zeit.
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