Meine Mutter ist erst 52 und meint sie hat keine Demenz
Hallo zusammen, ich hoffe dass ich durch diesen Beitrag ein paar Tipps bekomme. Denn die Ärzte meinen es wäre nur eine Depression und keine Demenz und meine Mutter meint ebenfalls mit ihr ist alles in Ordnung.Dabei ist so vieles nicht in Ordnung.Ich hab sie letztes Jahr im Oktober gezwungen ins Krankenhaus zu gehen denn im Sommer waren wir schon bei einem Neurologen.Dank einer Bekannten die Ärztin im Krankenhaus ist ging es dann auch etwas zügiger brachte uns aber kein Ergebnis. Denn sie wurde entlassen trotz dessen sie nicht mehr wusste wie viele Enkel sie hat geschweige denn sie nicht einen Kugelschreiber als Kugelschreiber bennen konnte. Dieser Zustand hat noch mehr zugenommen sie kann nicht vernünftig sprechen, bringt die Buchstaben durcheinander. Also ich habe gegoogelt ohne Ende und verstehe nicht wie ein Arzt eine Depression vermutet trotz der ganzen Vorkommnisse. Es kommt jeden Tag etwas dazu und einen anderen Neurologen zu finden ist momentan richtig schwer. Welche Schritte würdet ihr mir empfehlen, denn ich kann nicht mehr, hab noch zwei kleine Kinder und arbeite in Vollzeit. Muss mich noch mit der Arbeitsagentur rumschlagen und weiß einfach nicht mehr weiter. Kann mir jemand Tipps geben oder eure Erfahrungen mal berichten, wie ich mit dieser Situation umgehen soll? Danke euch
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Kommentare
ich kann deine Situation gut verstehen, mir sagte man über meinen 80 jährigen, stark dementen Patenonkel auch, 'mit 80 darf man ein bisschen vergesslich sein' und wurde mit den Worten abgespeist.
Meiner Erfahrung nach, kann ein betroffener auch gegen den eigenen Willen eine ambualante Psychiatrie 'eingewiesen' werden, dies muss allerdings ein Arzt anordnen. Hast du denn einen guten Draht zu eurem Hausarzt? Dann würde ich mit ihm darüber sprechen, welche Möglichkeiten es gibt/er hat. Das muss dann nicht zwingend ein Neurologe machen. In der psychistrischen Ambulanz würde sie dann genauer untersucht werden und man könnte schauen, wie es weitergeht.
Liebe Grüße, ich drücke die Daumen
Luisa
ich darf dir ja hier keinen medizinischen Rat geben aber gelegentlich kann sich hinter so einer dynamischen neurologischen Verschlechterung auch mal eine andere Erkrankung verbergen als Demenz oder Depression. Das führt hier natürlich zu weit das zu diskutieren aber bitte wende dich an einen Neurologen/ Neurochirurgen oder einen erfahrenen Allgemeinarzt und auf jeden Fall sollte hier weitere Bildgebung und Diagnostik (zum Beispiel MRT oder CT vom Schädel mit KM) erfolgen. Es gibt auch in seltenen Fällen endokrinologische oder immunologische Erkrankungen, die mit kognitiven Einschränkungen einhergehen können.
Liebe Grüße!
Hallo,
bin jetzt erst zum Forum gekommen.
Mein Mann (jetzt 59) leidet an FTD. Seine Schwierigkeiten begannen mit 52. Auch er wurde 2 Jahre lang auf Depressionen und Burn out behandelt. Erst ein Termin in einer Gedächtsambulanz und eine Untersuchung in einer Uniklinik brachten dann die Gewissheit. Seitdem verschlechtert sich sein Zustand ständig. Er hatte nie eine Krankheitseinsicht. Die ersten Anzeichen waren eine Wesensveränderung. Dann verlor er nach und nach seine Fähigkeit zu sprechen. Mittlerweile ist er Pflegefall.
Das alles ist nicht einfach zu verkraften.
Grüsse
Hallo Juelchen,
ich leite eine Selbsthilfegruppe für "junge" Menschen mit Alzheimer. Die von Dir geschilderten Auffälligkeiten sind Indizien für eine beginnende demente Erkrankung; so begann es bei meiner Ehefrau auch.
Wichtig wäre zuerst eine möglichst exakte Diagnose, den Alzheimer ist nicht gleich Alzheimer. Der Weg hierzu führt häufig zuerst über eine ambulante Gedächtnissprechstunde mit einigen Tests (Minimental-Test, etc.). Die dort ggf. festgestellten Auffälligkeiten konkretisieren einen Anfangsverdacht. In einem solchen Fall wäre der nächste Schritt dann die stationäre Aufnahme in einer -auch auf demente Störungen spezialisierten- neurologischen Klinik. Dort steht das gesamte Diagnosespektrum für eingehende Untersuchungen bereit. So stellte man bei meiner Frau beispielsweise fest, dass es nach CTG und MRT keinen(!) Abbau im Gehirn gab, sondern dass nach einer Lumbalpunktion eine Protein (Tau-Protein) gestört war, welches alzheimerrelevante Auffälligkeiten auslöst. Nur in einer neurologischen Klinik besteht die Möglichkeit einer umfassenden Diagnostik.
Mir ist bewußt, dass dieser Weg für Dich aufwendig ist, aber nur dieser bietet die Möglichkeit nach um fassender Diagnostik nun therapeutische Maßnahmen einzuleiten, die das denkbare Krankheitsbild zwar nicht heilen, wohl aber hinauszögern können. Bei meiner Frau wurde die Diagnose vor 4 Jahren erstellt und seitdem kommen wir mit ihrer Situation zu Recht.
Liebe Grüße
Hallo BigBoss, meine Frau zeigt seit langer Zeit ähnlich von Dir und Juelchen beschriebenen Symptome. Leider habe ich sie noch nicht dazu bringen können einen Neurolegen aufzusuchen da sie der Meinung ist es ist alles in Ordnung. Sie ist schon seit vielen Jahren bei einer Psychologin in Betreuung, hat bereits zwei längere Rehas hinter sich. Sie wurde dabei auch immer auf Burnout bzw. Depressionen behandelt.
Nun kommt es vor das sie mich zeitweise nicht erkennt bzw. von mir spricht als wäre ich ein Fremder.
Ich habe die Symptome bereits mit der Psychologin besprochen ohne Erfolg.
Da meine Frau auch absolut gegen Untersuchungen in einem MRT etc. ist (Panik in engen Räumen wie Fahrstuhl etc.) wird es auch schwierig werden eine richtige Diagnose zu bekommen. Gibt es dazu einen Tipp wie man das u.U. möglich machen könnte?
Wie hat Deine Frau reagiert als Du sie mit Deinem Verdacht konfrontiert hast? War sie Einsichtig?
Grüsse Chris