Mutter dement, Vater bestreitet / ignoriert das

Ich bin neu auf diesem Forum. Falls mein Deutsch fehlerhaft (komisch) ist, bitte ich das zu entschuldigen. Ich wohne seit mehr als 20 Jahren in den Niederlanden.

Meine Eltern wohnen in Süddeutschland. Bei meiner Mutter zeigen sich seit längerer Zeit Anzeichen van Demenz. Sie war immer kontakfreudig, aber jetzt geht sie nicht mehr aus dem Haus. Sie kann nicht mehr kochen. Sie verlegt Schüssel. Giesst die Pflanzen zu Tode. Legt Wäsche, Geschirr, Essen auf die unmöglichsten Plätze. Hat kein Gefühl fmehr für Termine, Wochentage usw.

Mir ist das auch schon länger klar, weil ich 2 x im Jahr auf Besuch komme und die Veränderungen deutlich sehe. Das eigentliche Problem ist aber mein Vater. Er ist furchtbar starrsinnig. Er misstraut Ärzten. Er glaubt, dass Tabletten alles schlimmer machen. Er will nicht mal zuhören. Ich kann total nicht mit ihm hierüber sprechen, er wird dann laut und böse. Er bleibt dabei, dass es Altersvergesslichkeit ist. Ich glaube, dass mein Vater Angst vor der Wahrheit hat. Aber solang er sich quer stellt, können wir (meine Brüder und ich) nichts machen. Wir können keine Hilfe regelen, solang nicht einmal offiziell festgestellt ist, welche Art der Demenz sie hat.

Sowohl mein Vater als auch meine Mutter wollen beide keine Hilfe van ausserhalb. (Bloss keinen Pflegedienst, was sollen die Nachbarn denken?)

Im Moment ist es so, dass meine Nichte 1 x in der Woche das Allernötigste putzt. Mein ältester Bruder sorgt am Wochenende für's Essen. Die übrigen Brüder, Schwägerinnen, Familienmitglieder haben entweder keine Zeit, kein Interesse oder wohnen weit weg (so wie ich).

Es wird langsam immer schlimmer. Ich fühl mich furchtbar hilflos. Es könnte so viel einfacher sein, wenn etwas Hilfe geregelt werden könnte. Zum Beispiel eine Hilfe, die 3 x in der Woche kommt, etwas putzt, kocht und schaut, ob alles in Ordnung ist.

Aber mein Vater (und darum auch meine Mutter) lehnen das ab.

Was kann ich tun? Hat jemand dieselbe Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüsse

Ulrike

Kommentare

  • Liebe Ulrike,

    die Situation ist für alle Beteiligten wahrscheinlich sehr schlimm.

    Gegen den Willen deiner Eltern kannst du erst handeln, wenn Gefahr für "Leib und Leben" besteht. D.h. wenn auch dein Vater dement ist, bzw. wenn er eine schwerwiegende psychische Krankheit hat. War er denn schon immer so oder hat sich das auch erst in letzter Zeit ergeben? Wird es schlimmer

    Wenn beide Hilfe von außen ablehnen, habt ihr zurzeit noch keine Chance etwas daran zu ändern. Lass dich doch mal von der örtlichen Betreuungsbehörde beraten (die ist meistens beim Landratsamt oder ggf. bei größeren Städten bei der Stadtverwaltung) wann man gegen den Willen der Eltern handeln kann. Dies geht nur unter bestimmten Bedingungen über das Amtsgericht.

    Dem Vater Vorwürfe zu machen nützt auch nichts, eher Angebote. Z.B. wenn du willst, dass wir für die Mutter einen Pflegegrad beantragen kann ich dir gerne helfen.

    Oder lass dich doch mal beim örtlichen Pflegestützpunkt / Seniorenbüro / Beratungsstelle für Senioren beraten.

    Falls deine Mutter ins Krankenhaus kommen sollte (aus welchen Gründen auch immer), rede mit dem Sozialdienst, dass unbedingt eine Kurzzeitpflege danach stattfinden soll. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit, dass dein Vater mal durchschnaufen und dann ggf. auch klar denken kann. Oder sich vielleicht überlegt, dass seine Frau dort gut aufgehoben ist.

    Viele Grüße

    Kerstin

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