Bin am Rande meiner Kraft
bisher konnte meine Mutter (86) dement mit klaren Momenten noch alleine leben
nun bin ich seit Anfang Dezember nachdem sie gestürzt ist und sich Rippen und Handgelenk gebrochen hat 24 Stunden in Betreuung mit ihr .
ich schlafe bei ihr und nehm die dann morgens mit zu mir nach Hause , aber auch da kann ich keinen Schritt ohne sie machen .
ich weiß und schätze all die Menschen die jahrelang diesen Dienst tun ohne zu murren
während meiner Arbeit im Krankenhaus könnte ich auch professionell und geduldig mit betroffenen umgehen Leider muss ich ehrlich vor mir zugeben dass mir das im Fall meiner Mutter nicht gelingt . Ich habe ihr von Herzen versprochen dass ich sie pflegen werde und niemals in ein Pflegeheim geben werde . Dieses Versprechen möchte ich halten .
Bis ich eine Pflegerin gefunden habe kann unter den aktuellen Umständen noch eine Zeit vergehen .
wie habt ihr das geschafft zu helfen und liebevoll immer da zu sein im 24 Stunden verfügbar zu sein
meine Kinder und mein Mann haben kein Verständnis dafür dass ich die Geduld verliere und auch sehr abweisend bin wenn mich die immer gleichen Fragen und Unsinn verrückt machen
hinterher verachte ich mich manchmal selber , die Demenz kranke Mutter kann ja nichts dafür .
mir ist bewusst dass ich jetzt schon ˋjammerè obwohl viele das schon Jahre aushalten
Kommentare
Was du fühlst ist ganz normal. Fremde Leute zu pflegen ist viel einfacher als Angehörige. Die kannte man vorher nicht, weiß nicht wie sie waren. Mutter ist stark, hilft, fleißig usw. Das passt nicht zu der kranken Frau die Ansprüche stellt wie ein kleines Kind.
Mein Mann lief/läuft durch die Wohnung, will nachts um 2 Uhr eine Suppe, fragt wo unsere Tochter ist. Seit einiger Zeit nehme ich von Zeit zu Zeit eine Schlaftablette. Es geht mir seitdem besser und mein Mann ist auch ruhiger weil ich schlafe und mich erhole.
Was Dir passiert ist Überfoderung und ausgebrannt sein, da sind die Nerven ganz dünn. Man darf als Fachkraft nie vergessen, dass man bei einen nahen Angehörigen diese Professionalität gar nicht möglich ist. Mir hat es immer geholfen, das ich versuche mein Verhalten in solchen schwierigen Momenten zu hinterfragen. Ich suche nach Lösungen um beim nächsten Mal die Situation besser hin bekomme, denn der betroffene Angehörige kann sich nicht ändern, da etwas im Kopf kaputt geht. Ich pflege meinen Ehemann seit 6 Jahren mit einer Tetraparese und einer frontotemporalen Hirnatrophie, Du glaubst gar nicht wie oft ich das saß und geweint hatte, diese große Verantwortung aber auch Last sind einfach zuviel. Und wenn jetzt noch deine Familie dich kritisiert, ist das wie ein Schlag ins Gesicht, sie sollten dich unterstützen und damit entlasten. Das kann eigentlich eine Person alleine nicht schaffen. Du mußt dich auch Fragen, wie soll es weitergehen? Aber vielleicht hast du ja schon eine Lösung gefunden. Demenz ist eine schreckliche Krankheit. 🙂
Guten Tag,
vielen Dank für das Offensein.
Am besten Hilfen holen - 24 Stundenkraft, Heim, selbst einen Arbeitsvertrag konzipieren und dann selbst suchen - das ist wichtig - ich brauche das hier auch dringend.
Ganz viel Mut zum Hilfeholen wünscht Mira.