Neurologe, Psychiater…Welche Fragen/ Untersuchungen sind wichtig

Hallo in die Runde,

damit es keine zu lange Geschichte wird…welche Fragen, Untersuchungen sind bei oben genannten Ärzten wichtig anzusprechen oder „einzufordern“, damit es nicht „nur“ als Depression abgestempelt wird?

Ich stelle bei meinem Mann 54 Jahre, seit nun bestimmt 10 Jahren eine Wesensveränderung fest, die sich zu Anfang nicht als so „schlimm“ darstellte und in den letzten 2 Jahren sehr extrem geworden ist.

Er selbst ist kein Typ der hinterfragt oder sich selbstkritisch betrachtet. Es ist nie etwas dringend, notwendig oder abklärungswürdig, daher ist es sehr schwierig, bei einem Arzttermin die wirklich bedrückende Situation vorzubringen.

Ich weiss gar nicht, wie ich das auf den Punkt bringen kann, alles ist sehr verworren und ich hab manchmal schon das Gefühl, nicht mehr richtig zu ticken, da es so unglaublich viel ist, was hier passiert und wen man es nicht direkt erlebt, bald schon unglaubwürdig erscheint. In den Augen meines Mannes, er begreift nicht, dass hier sein gesamtes Leben auf der Kippe steht, hat er halt nur gerade das „Fühlen“ verloren, heißt er kann einfach nicht mehr nachempfinden, wie es anderen geht. Also keine Freude, Glück, Traurigkeit usw….

Ganz so stimmt das aber nicht, er freut sich über bestimmte Dinge aus der Vergangenheit ( bspw. etwas mit Musik oder wenn er etwas tut, das er gerne macht, Konzertbesuch, Filme gucken…), also reagiert er mit Lachen oder auch Kommentaren bzgl Sympathien.

Es Kommt auf jeden Fall immer mal wieder vor, dass er irgendwo Gefühle deuten kann und/ oder es einfach nur nicht will?

Zum Anderen verhält er sich seltsam, möchte kaum Kontakt zu anderen Menschen, zieht sich nur noch in sein Musikzimmer zurück, erledigt nur Aufgaben, die bspw. nach festgelegten Zeiten ( Waschmaschine oder Geschirrspüler ausräumen) mit Sicherheit fertig sind und das in einer fast schon akribischen Abfolge. Freie Entscheidungen, treffen, Verantwortung übernehmen, Konsequenzen tragen, klappen gar nicht mehr. Er füttert die Tiere nicht mehr, selbst wenn die Schafe sich lauthals melden, Hühner versorgen, fehl am Platz. Das klingt alles ganz harmlos, aber es erstreckt sich über unser gesamtes Leben.

Er räumt einfach den Tisch ab, obwohl noch alle sitzen, plaudern, evtl auch noch etwas essen würden, geht einfach weg ohne zu sagen wohin, ist unruhig, läuft ständig die Treppen rauf und runter, kann nicht sitzen bleiben, sich nicht konzentrieren, wenn man mit ihm spricht, gibt keine Antworten, schweigt stundenlang, geht mitten im Gespräch einfach raus und kommt irgendwann wieder um den „ Pauseknopf“ zu drücken, um dann zu fragen, was es zum Essen gibt…

Es sprengt den Rahmen, noch mehr zu schreiben…

Er hat ein MRT machen lassen mit einer Diagnose, die auf eine mögliche mesiotemporale Athropie hinweist. Nun also die Abklärung beim Neurologen und gleichzeitig eine Überweisung zum Psychologen. Er ist bei einer Verhaltenstherapie, die Dame hat auf Grund von Fragebögen eine Diagnose - Dysthymie - „festgestellt „ ( die Aussage meines Mannes). Ihn aber weiter nie zu einem Psychologen oä geschickt. Man muss dazu sagen, alle Arzttermine, Untersuchungen haben stattgefunden, weil ich das veranlasst habe, mein Mann käme gar nicht auf die Idee, da ja nix ist.

Nun begleite ich meinen Mann zum Neurologen und möchte wissen, wie ich das Gespräch dahin bringen kann, dass man die Notwendigkeit für weitere Untersuchungen sieht, um bspw. Demenz auszuschließen. Ich habe mich jetzt schon lange mit dem Thema beschäftigt, da ich einfach nach Antworten suche, was hier gerade mit ihm passiert und sollte er Demenz haben, sei ihm auch alles verziehen….

Überlasse ich meinem Mann „das Feld“, dann ist er nach 10 Min wieder draußen mit dem Satz, ist doch alles gut. Er wollte ja eh nur den MRT Bericht von einem Arzt erklärt haben, da ich ja schließlich nicht studiert bin und es nicht wissen kann, was da steht.

Wie vermeide ich, das alles nur abgetan wird (jeder weiß ja, wie wenig Zeit man oft bei Ärzten bekommt, wenn man vor ihnen sitzt).

Ich erhoffe mir einfach ärztliche Hilfe von diesen Terminen, denn wenn die quasi was sagen, dann hat das ( für meinen Mann) ordentlich Gewicht, leider zählt bei ihm, mein gesunder Menschenverstand und die Tatsache, dass ich ihn kenne und täglich erlebe, einfach nix…

Dies hier ist die letzte Möglichkeit herauszufinden ob er wirklich krank ist oder einfach nur ein Arschl….ist, sorry das ich es so ausdrücke, aber es beschreibt, den Menschen, der jetzt hier mit mir lebt und nicht den Mann, der er einmal war.

Etwas das mich auch beschäftigt, er ist Polizist, nicht am Schreibtisch, nein draußen unterwegs mit Kollegen, immer im Einsatz an unvorhergesehenen Orten und Menschen, man muss sich auf ihn verlassen können und man kann es nicht….Kollegen sagen nix und lassen ihn einfach schalten und walten…..ich sagte ihm das ich Bedenken habe und ob er sich nicht mal Gedanken dazu machen möchte, ich mache mir einfach Sorgen, aber da kommt nix, er ist von sich und seiner Arbeit überzeugt.

Vielleicht hat ja einer Tipps für mich, gerade wenn es um diese Arzttermine geht….ich bin dankbar für jeden Rat.

Herzliche Grüße in die Runde

Nathalie

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