Schwere Infektion(en) durch Krankenhaus-Aufenthalt

Zunächst einmal Hallo - ich bin neu hier.
Meine Ma ist 76, hat vaskuläre Demenz und wir pflegen sie zuhause. Bis vor kurzem war sie physisch noch relativ fit: Toilettengang und Essen hat sie alleine gemacht, brauchte nur verstärkte Aufischt, Nahrungszubereitung und Bade-Assistenz. Ich (Tochter) bin die Pflegeperson

Im April d.J. hatte sie plötzlich starke Bauchschmerzen... ins Krankenhaus gebracht, wo ein bösartiger Darmtumor festgestellt wurde, der dann auch erfolgreich operiert wurde. Sie hat die OP sehr gut überstanden, aber - und jetzt kommts:

im Krankenhaus wurde sie mit MRSA (Staphyl.aureus, multiresistent) infiziert, bekam noch dort eine Lungenentzündung und Speicheldrüsenentzündung, und eine Zeitlang stand sie echt am Rande des Grabes.
Mein Bruder und ich haben sie jeden Tag besucht, Handschuhe, Kittel, Mundschutz, Desinfektion - jedesmal das volle Programm.
Da sie im Krankenhaus zunehmend Essen und Trinken verweigerte, wurde sie jetzt gestern entlassen und ist wieder bei uns - immernoch hochkontagiös, inzwischen komplett bettlägerig und man hat sie uns mit einem suprapubitalen Dauerkatheter "geliefert", ohne uns irgendwelche Anweisungen für das Teil, Pflegehinweise etc oder Verhaltensmaßregeln re MRSA zu geben!
Jetzt ist sie also von Pflegestufe 1 vor dem Klinikaufenthalt auf PS 3 gerutscht.

Wir beachten hier natürlich auch strenge Hygienemassnahmen (Mundschutz, Kittel, Handschuhe, Desinfektion etc), wenn wir ihr Zimmer betreten, aber wie lange soll das denn so weitergehen???

Ich bis so stinksauer auf das Krankenhaus (hab mich über MRSA schlau gemacht...)- das kann doch echt nicht wahr sein, dass man kranker rauskommt, als man reingeht - noch dazu mit einem für alle bedrohlichen Keim!?!
Und dann die Sache mit dem Katheter... das kann doch nicht okay sein, oder?
Entschuldigt mein etwas wirres Geschreibsel, aber ich bin ziemlich fertig im Moment.

Bin für jeden Input dankbar.

Kommentare

  • Mit "stinksauer sein" wird es nicht getan sein, genauso nicht mit irgendwelchen lauwarmen Entschuldigungen des Krankenhauses, falls ihr sie überhaupt bekommen habt.

    Ich würde an deiner Stelle umgehend einen auf Gesundheitsrecht bzw. Arztrecht spezialisierten Rechtsanwalt hinzuziehen. Hier könnte wegen der Folgen der im Krankenhaus erfolgten Infektion durchaus Schmerzensgeld zustehen und Schadensersatz (beispielsweise aufgrund des verschlechterten Gesundheitszustandes höhere Zahlungen zur Pflegeversicherung) gefordert werden. Das sollte allerdings ein auf diesem Gebiet erfahrener Anwalt erstmal abschätzen, weil es immer auf die Umstände des Einzelfalls und die Beweislage ankommt.
  • Hi apex, danke für deine Antwort!
    Das (Anwalt etc) haben wir auch schon angedacht... zumal der Sozialdienst des Krankenhauses von sich aus schon bei der Krankenkasse eine Höherstufung (von 1 auf 3)
    angeregt hat.... alles höchst verdächtig....
    Mein Bruder war inzwischen nochmal im KH, um die Sache mit dem Katheter zu klären (es ist doch ein transuretrischer), und hat das auch bei unserem Hausarzt angesprochen, wo man sich ob dieser Vorgehensweise sehr befremdet gezeigt hat...im Krankenhaus hat eine Schwester sich erboten, das Ding hier bei uns zuhause zu entfernen...

    Aber es gibt auch was Erfreuliches:
    Ma hat gestern und heute sehr gut getrunken und auch wieder etwas Nahrung zu sich genommen! Außerdem spricht sie wieder - und das sogar verständlich und relativ fröhlich. Ein Lichtblick!

    Ich werde die juristische Frage mal mit meinem Bruder erörtern (er ist gesetzlicher Betreuer, ich die Pflegeperson)- glücklicherweise verstehen wir uns gut und haben die gleiche Ansicht, was Pflege zuhause betrifft.
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