Verweigerung der pflege, aggressivität

hallo und hilfe! ich bin total verzweifelt! als krankenpflegehelferin habe ich seit 15 tagen eine an demenz erkrankte 83jährige dame zu betreuen. nach völliger verwahrlosung haben angehörige unseren pflegedienst hinzugezogen. das problem ist nun, dass die Patientin jegliche Pflege ablehnt und äußerst aggressiv reagiert.( schlagen, krantzen, schubsen... u.s.w.)
einfühlsam und geduldig habe ich versucht eine basis aufzubauen, jedoch vergeblich, da ich jeden tag von neuem beginnen muss. was kann ich tun, um ihr zu helfen???

Kommentare

  • Hallo,
    meine Mutter ist allein lebend auch völlig verwahrlost. Mir war unerklärlich wie es dazu kam. Wir haben während unseres Urlaubs ihr Haus renoviert und nach 7wöchigem Krankenhausaufenthalt haben wir eine Pflegestation beauftragt. Ein halbes Jahr später kam der Arzt vom MDK und fand sie wieder in einem ziemlich verwahrlosten Zustand vor. Er stellte dann die Diagnose Alzheimer. Ich hab dann aufgehört zu arbeiten und bin regelmäßig zu ihr gefahren (Entfernung 150km). Obwohl ich mindestens 2-3mal in der Woche bei ihr war und die Pflegestation mit der Pflege beauftragt war, konnte sie nicht mehr allein wohnen. Jetzt hab ich sie bei mir. Ich hätte mir es schlimmer vorgestellt. Aber hier ist sie nicht zu Hause und versucht erst gar nicht über alles zu bestimmen.
    Nach meiner Erfahrung kann in solch einer Situation die beste Pflegestation nicht viel ausrichten. Da die vorgegebene Zeit ja doch eng bemessen ist. Ich denke das sollte man den Angehörigen auch klipp und klar sagen. Leider hat mit mir keiner klipp und klar geredet. Ich denke diese Patientin bräuchte eine Betreuung den ganzen Tag in einem Pflegheim.
    Keine wirklich Hilfe...ich weiß ;)
    Lieben Gruss
  • danke :o), der gedanke kam mir auch schon sehr früh. am besten wäre es wirklich für die patientin.
    dass die mutter zu den kindern zieht, kommt für die angehörigen leider nicht in betracht. ebenso sieht es mit einer unterbringung im pflegheim aus. wie es aussieht, ist es wirklich aussichtslos den zustand der dame zu verbessen und mir bleibt nur eine möglichkeit: weiterhin geduldig auf die 'gute' einzugehen, mit den angehörigen in engem kontakt zu bleiben und den mut nicht verlieren...
    wie geht es ihnen denn dabei ihre mutter zu pflegen (duschen, körperpflege, wäschewechsel)? nimmt ihre mutter medikamente? und falls ja, macht sich das positiv oder negativ bemerkbar? von kollegen hab ich gehört, dass in pflegeheimen patienten so eingestellt werden, dass sie 'zahm' werden...
    was den mdk betrifft, die pflegestufe wurde bei dieser dame schon zweimal abgelehnt >:-[
  • hallo,
    ist denn bei der Dame von Seiten der Ärzte Alzheimer diagnostiziert? Und warum keine Unterbringung im Heim?
    Mit meiner Mutter geht es viel besser als ich dachte. Sie kam völlig dehydriert im Sommer 2003 ins Krankenhaus. Dort hat sie mich nicht mehr erkannt. Ich dachte, wenn sie dich nicht erkennt, dann kann sie auch in einem Heim gepflegt werden. Naja. Ich wusste ja nicht, dass es Jahre dauert, eh man einen Heimplatz bekommt. Nach hause konnte sie nicht mehr, also nahm ich sie mit zu mir nach Hause. Die erste Zeit brachte ich sie bei mir im Wohnzimmer unter. Nicht nur das sie inkontinent war, sie wusste offensichtlich auch nicht wo die Toilette zu finden war. Dazu kam ein schlimmer Gichtfuß und schreckliche Schmerzen und und und
    Wir haben dann eine andere Möglichkeit für ein Zimmer auf unserem Grundstück gefunden. Das erste halbe Jahr war anstrengend. Furchbar ist auch diese Angst mitzuerleben und man steht so hilflos daneben. Also bin ich zum Arzt. Dort gab man mir Melperon. Und später noch Arizept. Und ich bin total begeistert, wie die Medikamente helfen. Seit letztem Jahr Februar ist sie nicht mehr weggelaufen. Auch diese totalen Angstzustände, bei denen sie nicht weiß wo sie ist, kommen ganz selten vor. Bei allem was ich gelesen habe, hätte ich nie gedacht, dass sich ihr Zustand so verbessert. Allerdings ist meine Mutter auch erst 68 Jahre alt. Meine Einstellung zu diesen Medikamenten hat sich sehr geändert. Ich denke, mit der Ruhigstellung der Patienten nimmt man ihnen auch ne Menge Angst.
    Duschen; Körperpflege ist unterschiedlich. Meist mit sehr geduldiger Überredung oder mit List. Meist erst nach mehreren Anläufen. Aber wir haben ja den ganzen Tag "Zeit".
    Ja der MDK. Gerade bei Alzheimer. Wenn man Pech hat kommt der MDK wenn grad ne Superphase ist. Die erste Pflegestufe bekamen wir, als meine Mutter im Zuckerkoma aufgefunden wurde und man im Krankenhaus feststellte, dass sie sich nicht allein spritzen kann. Und die zweite hab ich beantragt, als ich sie zu mir nahm. Als die Dame vom MDK ging, fragte sie mich, wie lange ich das denn durchhalten will. Insofern hatte ich Glück, wenn man so sagen will.
    Wünsche dann viel Mut und Durchhaltevermögen. Und haben die Angehörigen wenigstens einen Platz im Heim beantragt? Wenigstens das sollten sie tun.
    Beste Wünsche
  • Hallo,
    ich pflege meine Schwiegermutter, die morgens die Pflege verweigert. Sie ist verbal und fremdaggressiv. Dies macht es mir sehr schwer. Zur Zeit bin ich für die Pflege noch bis 30.09.2007 zu Hause, da wir bereits vom Neurologen eine Finalpflege bestätigt bekamen. Nun hab ich sie aber wieder hinbekommen. Sie läuft, isst und trinkt wieder gut. Der Neurologe sagt, dass soetwas nur zu Hause geht. Wenn die Sozialstation zur Verhinderungspflege kommt, machen die aber nichts, wenn meine Schw.m. die Pflege verweigert. Ich würde jedoch wenigstens wieder für 3 bis 4 Stunden arbeiten gehen. Dies stellt sich jedoch sehr schwer dar, da ich nicht weiß, ob sie dann isst. Zur Zeit muss 3 x täglich BZ gemessen und Insulin gespritzt werden. Das mache ich auch, damit wir keinen Stress wegen der erzwungenen Mahlzeiten haben. So konnten wir auch die ständigen Unterzuckerungen abwenden. Seit dem ist sie auch wieder besser drauf. Wer hat gute Erfahrungen in dieser Hinsicht mit Sozialstationen und kann mir Tipps geben?
  • Es ist zwar schon eine Weile her, und für die beschriebene Situation hat sich sicher eine Lösung gefunden. Ich finde es aber total toll, dass eine Pflegerin hier ihre Sorgen schildert. Meine Mutter wird auch von einem Pflegedienst versorgt. Bei den meisten Schwestern verweigert sie total. Nur eine ist dabei, bei der klappt es IMMER. Sie scheint besonders gut ausgebildet zu sein und hat eine ganz ruhige, aber feste Art. Was meiner Mutter gut gefällt ist sicher auch, dass sie so proper aussieht. Manche kommen wirklich schlampig daher, das erzeugt sofort große Antipathie und die Klappe fällt. Gerade bei Patienten, die noch nicht völlig in ihrer eigenen Welt leben, und eben nicht verwahrlost sind, scheint mir dieser Aspekt wichtig.
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