Wie umgehen mit diesen "Macken" ?
Wahrscheinlich erscheint manchen mein Problem unbedeutend, aber es macht mich fertig, weil ich keinen Weg finde, damit umzugehen.
Mein Mann, seit 4 Jahren an Alzheimer erkrankt, beschäftigt sich nur mit dem Auflesen der herabgefallenen Blätter im Garten. Man könnte nun denken, lass ihn doch, dann ist er wenigstens in der frischen Luft. Aber bei ihm artet das eben in maniehaftes Verhalten aus: Er ist Stunden damit beschäftigt, Blatt für Blatt aufzulesen. Nun hat ein Zierapfel offensichtlich eine Krankheit, denn die Blätter fallen seit Mai kontinuierlich, d.h. wenn er mit einem Gartenweg fertig ist und sich umschaut, liegt schon wieder alles voll. Man kann ihm nicht mehr vermitteln, dass er eben mal aufhören muss, er kommt kaum zum Essen herein, er steht unter Zwang, dabei schimpft er wie ein Rohrspatz und ist völlig erschöpft. Dass seine Rückenbeschwerden damit zusammenhängen , kann ich ihm natürlich auch nicht mehr vermitteln. Und so geht es den ganzen Tag, auch am Sonntag. In meiner Not kehre ich, bevor er aufsteht, schon mal alles zusammen, aber bis er gefrühstückt hat, liegen die Blätter natürlich wieder unten. Er sammelt alle in einem Drahtkorb, diese darf ich nicht im Restmüll entsorgen, das ist für ihn eine Katastrophe, denn damit mache ich ihm ja seine ganze Arbeit zunichte. Man kommt ja auf Tricks, ich entsorge immer nur einen Teil, damit er nichts merkt. Aber einen Trick, seine Sammelwut zu stoppen, habe ich noch nicht gefunden.
Nur wenn wir weg sind, kann er nicht sammeln; sind wir aber bei Freunden jetzt im Sommer mal auf der Terrasse oder im Garten, dann beginnt er sofort mit seiner "Lieblingsbeschäftigung".
Ich weiß, es gibt Schlimmeres, aber er ruiniert ja seine Gesundheit damit - und meine Nerven, die sowieso schon überstrapaziert werden.
Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann raten. Vielen dank.
uschiborg
Mein Mann, seit 4 Jahren an Alzheimer erkrankt, beschäftigt sich nur mit dem Auflesen der herabgefallenen Blätter im Garten. Man könnte nun denken, lass ihn doch, dann ist er wenigstens in der frischen Luft. Aber bei ihm artet das eben in maniehaftes Verhalten aus: Er ist Stunden damit beschäftigt, Blatt für Blatt aufzulesen. Nun hat ein Zierapfel offensichtlich eine Krankheit, denn die Blätter fallen seit Mai kontinuierlich, d.h. wenn er mit einem Gartenweg fertig ist und sich umschaut, liegt schon wieder alles voll. Man kann ihm nicht mehr vermitteln, dass er eben mal aufhören muss, er kommt kaum zum Essen herein, er steht unter Zwang, dabei schimpft er wie ein Rohrspatz und ist völlig erschöpft. Dass seine Rückenbeschwerden damit zusammenhängen , kann ich ihm natürlich auch nicht mehr vermitteln. Und so geht es den ganzen Tag, auch am Sonntag. In meiner Not kehre ich, bevor er aufsteht, schon mal alles zusammen, aber bis er gefrühstückt hat, liegen die Blätter natürlich wieder unten. Er sammelt alle in einem Drahtkorb, diese darf ich nicht im Restmüll entsorgen, das ist für ihn eine Katastrophe, denn damit mache ich ihm ja seine ganze Arbeit zunichte. Man kommt ja auf Tricks, ich entsorge immer nur einen Teil, damit er nichts merkt. Aber einen Trick, seine Sammelwut zu stoppen, habe ich noch nicht gefunden.
Nur wenn wir weg sind, kann er nicht sammeln; sind wir aber bei Freunden jetzt im Sommer mal auf der Terrasse oder im Garten, dann beginnt er sofort mit seiner "Lieblingsbeschäftigung".
Ich weiß, es gibt Schlimmeres, aber er ruiniert ja seine Gesundheit damit - und meine Nerven, die sowieso schon überstrapaziert werden.
Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann raten. Vielen dank.
uschiborg
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Kommentare
gegen die Rückenbeschwerden deines Mannes hilft vielleicht Krankengymnastik, das wäre sowieso gut für ihn (und er ist in dieser Zeit nicht zu Hause), für deine Nerven habe ich leider keine Empfehlung. Blätter aufsammeln war bis letzten Winter auch die Lieblingsbeschäftigung meines Mannes (auch fast die einzige, manchmal hat er auch den Rasen mit einem Straßenbesen gekehrt - ist dem Rasen nicht so gut bekommen). Er hat zum Schluß nicht wirklich aufgesammelt, er hat die Blätter aufgehoben, in der Hand hin- und hergedreht und wieder fallen lassen - weniger wurden es dadurch nicht. Er wollte dann auch bei schlechtem Wetter, kalt und nass, nach draußen, ich hatte Probleme, seine Klamotten und seine Finger wieder sauber zu kriegen. Trotzdem, heute wäre ich froh, wenn er diesen "Unsinn" noch machen könnte, da er einen extremen Schub hatte und als schwerer Pflegefall nur noch im Rollstuhl sitzt.
Versuch doch mal, ihn einfach machen zu lassen. Wenigstens nervt er dich in dieser Zeit nicht im Haus und läuft auch nicht weg, das ist doch was Positives. Vielleicht kannst du ja ein paar mehr "Indoor"-Aktivitäten organisieren, z.B. gemeinsam einkaufen. Hast du schon mal probiert, ihn für andere Aktivitäten im Haushalt einzuspannen, z. B. staubsaugen?
Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute und starke Nerven, die wirst du noch brauchen.
Liebe Grüße, Christel
vielen Dank für die Reaktion. Ich weiß, dass ich noch zufrieden sein sollte, aber manchmal reicht eben die strapazierte Gedeuld nicht aus. Beschäftigungen im Haus verweigert er strikt, ist es eben auch nicht von früher gewohnt, da er nur wissenschaftlich gearbeitet hat. Meistens ist es ja auch so (wenigstens bei mir), dass man im Forum schreibt, wenn man nervlich am Limit ist. Es gibt ja auch bessere Phasen, das gebe ich gerne zu. Aber die Stimmungsschwankungen sind eben schwer zu ertragen.Heute z.B. ist er mal wieder einfach sauer, wahrscheinlich weil ich beim Duschen eine kritische Bemerkung gemacht habe - aber wir Pflegenden sind ja auch nur Menschen !!
Heute ist es bei uns nass, aber ich werde ihn natürlich rauslasswen und dementsprechend mit Jacke und Handschuhen ausstaffieren.
Ich wünsche Dir weiter viel Kraft, ja, man weiß , dass es nicht besse4r wird, also sollte man mit den "erträglichen Phasen" zufrieden sein !
Liebe Grüße
uschiborg
ich wollte deine Probleme nicht bagatellisieren, bestimmt nicht, mir geht es ja genauso, dass mich Dinge/Verhaltensweise total nerven, bei denen andere sagen "na und, lass ihn doch...". Manchmal hilft mir das aber sogar, dass ich das Verhalten mit etwas Abstand betrachten kann und es "zulassen" kann. Leider funktioniert das wirklich nur manchmal, meistens nicht, ich versuch's halt immer wieder mal. Vielleicht hilft es dir ja auch manchmal....
LG, Christel