Angst vor anstehender OP
Guten Tag,
bei meinem 90-jährigen, leicht Demenz kranken Vater ist wieder der Krebs (diesmal in der Blase) ausgebrochen. Zu dessen Behandlung musste er sich seit Sommer mehrmals in stationäre Behandlung geben. Die fremde Umgebung und unumgängliche Eingriffe unter Narkose haben ihn von mal zu mal verwirrter gemacht. Jetzt sieht es so aus, dass er Anfang Januar 2017 wieder ins Krankenhaus zu einer operatriven Behandlung eingewiesen werden muss. Eigentlich nichts Schlimmes, dennoch unverzichtbar. Wir haben darüber gesprochen und in klaren Momenten sieht er alles auch ein und fügt sich in das Unvermeidliche.
Dann gibt es aber Situationen, wo er ankündigt, weitere Behandlungen aus verständlicher Angst ab sofort abzulehnen. Dabei wird er agressiv oder verhält er sich wie ein Kind (z.B. Ohren zuhalten).
Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Sein Verhalten ignorieren oder nachgeben? Physisch ist er für sein Alter noch recht rüstig. Aber es ist sein Körper, seine Entscheidung und verständlich, dass ein 90-jähriger Mann den Sinn dieser Torturen hinterfragt. Wenn ich seinem Wunsch nachgebe (mit allen zu erwartenden Konsequenzen) und die OP absage, müsste ich es bald tun. Was ist, wenn er es sich danach wieder anders überlegt?
Man kann mitunter auch nur schwer erkennen, ob er gerade "klar" ist oder nicht, die Zustände gehen wie fließend ineinander über.
Ich bin ratlos und mache mir auch Sorgen um meine 84-jährige Mutter, die das Alles verständlicher Weise auch sehr mitnimmt.
Weiß jemand Rat? Vielen Dank schon im Voraus
Andreas Mann
bei meinem 90-jährigen, leicht Demenz kranken Vater ist wieder der Krebs (diesmal in der Blase) ausgebrochen. Zu dessen Behandlung musste er sich seit Sommer mehrmals in stationäre Behandlung geben. Die fremde Umgebung und unumgängliche Eingriffe unter Narkose haben ihn von mal zu mal verwirrter gemacht. Jetzt sieht es so aus, dass er Anfang Januar 2017 wieder ins Krankenhaus zu einer operatriven Behandlung eingewiesen werden muss. Eigentlich nichts Schlimmes, dennoch unverzichtbar. Wir haben darüber gesprochen und in klaren Momenten sieht er alles auch ein und fügt sich in das Unvermeidliche.
Dann gibt es aber Situationen, wo er ankündigt, weitere Behandlungen aus verständlicher Angst ab sofort abzulehnen. Dabei wird er agressiv oder verhält er sich wie ein Kind (z.B. Ohren zuhalten).
Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Sein Verhalten ignorieren oder nachgeben? Physisch ist er für sein Alter noch recht rüstig. Aber es ist sein Körper, seine Entscheidung und verständlich, dass ein 90-jähriger Mann den Sinn dieser Torturen hinterfragt. Wenn ich seinem Wunsch nachgebe (mit allen zu erwartenden Konsequenzen) und die OP absage, müsste ich es bald tun. Was ist, wenn er es sich danach wieder anders überlegt?
Man kann mitunter auch nur schwer erkennen, ob er gerade "klar" ist oder nicht, die Zustände gehen wie fließend ineinander über.
Ich bin ratlos und mache mir auch Sorgen um meine 84-jährige Mutter, die das Alles verständlicher Weise auch sehr mitnimmt.
Weiß jemand Rat? Vielen Dank schon im Voraus
Andreas Mann
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.
Kommentare
ich kann verstehen, dass diese Entscheidung schwer für dich ist, die fremde Umgebung kann man vielleicht "abmildern", indem immer jemand bei deinem Vater im Krankenhaus ist? Bleibt natürlich noch die Narkose, auch da besteht das Risiko, die Demenz zu verschlechtern.
Was ist denn das Risiko, wenn dein Vater nicht operiert wird?
Grüße, Christel
danke für Deine Antwort.
Wir werden meinen "alten Herren" wie auch die letzten Male täglich besuchen. Es ist aber organisatorisch nicht möglich, dass im Krankenhaus immer jemand an seiner Seite ist.
So hart wie es klingt: Da muss er halt durch und es sind (wenn alles gut geht) ja nur 3-5 Tage.
Was passiert, wenn wir ihn nicht mehr operieren lassen? Im "Idealfall" versagen irgendwann die Nieren, die Ärzte sagen, das wäre ein sehr sanfter Tod. Es kann aber auch sein, dass der Tumor die Blasenwand durchbricht, andere Organe angreift, innerliches Verbluten verursacht und das ist dann die Horrorversion. Bei der OP wird der Tumor durch die Harnröhre wie weggeraspelt, auch keine Dauerlösung aber gut, mein Papa ist 90. Man sagt: "Bei dieser Behandlung stirbt man mit Blasenkrebs, aber nicht wegem ihm".
Gestern war er wieder sehr vernünftig und gefasst, das macht Mut. Wir werden das schon gemeinsam durchstehen.
Viele Grüße und schöne Weihnachten
Andreas