Studienseminar: Smarter Tablettendosierer - was ist Ihr Feedback?

Hallo Zusammen,

ich möchte hier keine Werbung für ein Produkt machen, sondern mir Ihr Feedback einholen.

Im Rahmen eines Seminars an der Technischen Universität in München arbeite ich zusammen mit weiteren Studenten an einem Studienprojekt. Wir wollen die Tabletteneinnahme für Menschen mit Demenz einfacher gestalten und somit auch den Angehörigen ein bisschen Last von den Schultern nehmen.
Einfach gesagt arbeiten wir an einem smarten Tablettendosierer, welcher die richtigen Tabletten zur richten Zeit herausgibt und den Demenzerkrankten an deren Einnahme erinnert. Zusätzlich kann sich der Angehörige noch informieren lassen, falls eine Einnahme nicht erfolgt ist.

Auch wenn einige unserer Teammitglieder unter anderem auch ich, Erfahrung mit Demenzerkrankten in unserem persönlichen Umfeld haben, so ist das doch nur eine sehr kleine Stichprobe.
Daher würde uns interessieren, welche Probleme Ihnen beim Thema Tabletteneinnahme begegnen?
Was halten Sie von unserer Idee?
Würde Ihnen ein solcher Tablettendosierer das Leben erleichtern?
Wo sehen Sie Probleme?
Was würden Sie sich von einem solchen Dosierer wünschen? Was muss er können/haben?

Wir danken Ihnen vielmals und freuen uns über jegliches Feedback!

Herzliche Grüße
Leonie

Kommentare

  • Hallo Leonie,

    zunächst ist so ein Tabletten-Dosierer nicht schlecht für alle Multimorbiden ab - na sagen wir mal 50 Jahren, wenn mehrere Tabletten zu unterschiedlchen Zeiten einzunehmen sind.
    Um aber auf Demenzkranke zu kommen - z.B. mein Mann (63), seit 3 Jahren Alzheimer - der sich oftmals weigert seine Tabletten zu nehmen, oder aber sie aus dem Mund raus - und in die Jacke steckt - oder irgendwohin spuckt.
    jetzt stell ich mir vor die Tabletenbox stände in der küche, der Patietn sitzt tags im Zimmer, schaut Fernsehen oder hört Musik - selbst wenn der Dosierer Krach machen oder klingeln würde - wüsste mein Mann gar nichts damit anzufangen. Sinnvoll also nur für Menschen mit beginnender oder leichter Demenz.
    Also bitte nicht die Forschung einstellen, das Gerät ist sicherlich für ganz viele Kranke sinnvoll - meines Erachtens nach aber nicht für Patienten mit Alzheimer oder anderen Demenzen
    Liebe Grüße
    Theresa
  • Hallo Theresa,

    vielen lieben Dank für deine ausführliche Rückmeldung. Du hast uns bereits sehr weiter geholfen.

    Liebe Grüße
    Leonie
  • Hallo Leonie,

    ich finde eure Studie sehr gut! Eine Tablettendose muss auf jeden Fall als Grundfunktion eine Erinnerungsfunktion, am besten mit visuellem sowie akustischem Alarm besitzen. Ihr könnt auch auch an den Funktionalitäten der bereits am Markt existierenden Tablettenspender orientieren, manche Geräte bieten auch eine SIM Karte an, wo bei Vergessen der Einnahme der Medikamente der Arzt bzw. der Betreuer per SMS informiert wird! Sehr innovativ und nützlich.
  • Hallo Leonie,
    ich bin erst seit kurzem dabei und habe deshalb die Anfrage erst jetzt gelesen.

    Mir ist auch sofort beim Lesen aufgefallen, dass eine bestätigte Entnahme der Tabletten nicht gleichzeitig auch die Einnahme sichert. Die Tablette kann herausgenommen werden und sonst wo landen. Um hier Sicherheit zu schaffen, dass die Tablette aus der Box auch in den Körper gelangt, benötigt es tatsächlich die Kontrolle durch eine Person. Zudem ist es fraglich, ob ein demenzkranker Mensch noch in der Lage ist, die wie auch immer gestalteten Signale zu deuten, richtig einzuordnen und dann entsprechend zu reagieren. Dies mag an guten Tagen gelingen, an schlechten sicher nicht. So jedenfalls würde ich das sehen.

    Die Idee an sich ist aber dennoch sehr gut, da es ja auch einem Trend der Zukunft entspricht, sich auf diese Art das Leben zu erleichtern. Warum also nicht auch hier. Es gibt viele Menschen, die Tabletten nehmen müssen und vielleicht über eine derartige Hilfestellung froh wären. Aber für in der Merkfähigkeit gestörte Menschen ist es nicht so gut, da ein Lernprozess dafür benötigt wird, der bei Demenzpatienten meist nicht gegeben ist.

    Was dennoch sinnvoll wäre, wenn es auf diese Weise zu einem Verschluss der Medikamente kommen würde. So dass der Demenzkranke nicht selbst an die Tabletten heran kommt, falls er das Gefühl hat, diese heute noch nicht eingenommen zu haben.
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