Parkinson-Demenz, Kaufsucht und Internet?

Ich bin Tochter eines Parkinson-Demenz Patienten.
Es kommt auch eine Kaufsucht dazu.
Kurze Vorgeschichte:
Mein Vater war immer ein sehr selbständiger Mensch und hat früher auch schon oft im Internet Dinge bestellt oder recherchiert. Seit der Demenz nimmt es aber überhand und wir als Angehörige verlieren den Überblick. Er hat sehr viel Geld ohne unser Wissen verschenkt und ausgegeben, bis meine Mutter schließlich einen Zusammenbruch erlitt und wir endlich die Diagnose erhielten, dass schon eine vortgeschrittene Parkinsondemenz vorliegt.
Pflegestufe 4 und Betreuung liegt bereits vor.

Ich habe ihm nun den Stecker für den Internetzugang gezogen, und er kommt schon seit einigen Wochen nicht mehr ins Internet. Er hat es bisher nicht einmal bemerkt. Nun aber will er wieder bestellen und alte Kaufseiten aufrufen.
Er besteht nun wieder darauf dass das Internet funktioniert. Ich habe schon daran herumgespielt und gesagt dass es wohl ein größeres Problem ist....

Ich weis nicht wie wir Ihn davon abhalten können. Weis auch nicht ob ich Ihn überhaupt abhalten soll. Ich bin mir so unsicher und habe Angst dass er im Internet wieder alte Gewohnheiten auslebt, dass er wieder Dinge bestellt, oder Kontakte zu Personen knüpft die es Ihm nicht gut meinen.

Hat Irgendjemand ähnliche Erfahrungen?
Wie ist es richtig zu reagieren?

Kommentare

  • Hallo Kapril,
    das Problem hatte ich bei meiner Mutter nicht (Lewy-Körper-Demenz), aber wenn es so gewesen wäre, dann wäre ich eingeschritten. Ihre Versorgung war und ist sehr teuer und ich hätte nicht zugelassen, dass sie Geld unnütz ausgibt, das später dringend benötigt wird, um ihre Versorgung sicherzustellen.
    Die Beantwortung Ihrer Frage "wie soll ich überhaupt damit umgehen" ist entscheidend. Sie erleben, wie ich auch, dass eine starke Persönlichkeit nicht mehr vernünftig handeln kann. Und dass sich das Verhältnis Eltern - Kind verändert. Da müssen Sie entscheiden, wie viel Verantwortung Sie übernehmen wollen, um Ihren Vater zu schützen. Das ist eine sehr bittere Zeit, ich kann es Ihnen gut nachfühlen.
    Gibt es denn eine andere Beschäftigung, mit der Sie Ihren Vater ablenken können?
    Alles Gute für Sie und Ihre Eltern!
  • Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Ich habe schon irgendwie vermutet, dass einem da keiner so richtig weiterhelfen kann, da ja doch jeder Demenz-Kranke anders ist und andere Gewohnheiten hat.
    Ich denke auch, wie Sie, dass ich es irgendwie unterbinden muss. Seit ein paar Tagen ist wieder Ruhe, ... er scheint es wieder vergessen zu haben.

    Meine Mutter kann zum Glück dann doch oft auch für Ablenkung sorgen. Irgendwie müssen wir einfach einen Weg finden.

    Aber es ist wirklich sehr sehr schwierig... eine Gratwanderung.

    Mein Vater war Chef und dann Teilhaber seines mittelständischen Familienunternehmen bis mein Bruder die Geschäfte übernommen hat. Aber er denkt immer noch dass er bestimmen kann und die Mitarbeiter für Ihn arbeiten. Er möchte mit Banken verhandeln und Immobilien verkaufen usw.

    Wenn meine Mutter Ihn einen kurzen Augenblick aus dem Auge lässt, hat er schon den Telefonhörer am Ohr um mit irgendeinem Bankdirektor zu sprechen.

    ... Nun ja, Sie haben hier in diesem Forum sicher alle ähnliche Erfahrungen gemacht und wissen wie schwierig das ist.
    Trotzdem schön mal seine Gedanken schreiben zu können.
  • Ich würde die Zahl-Funktionen kappen, also zb Paypal deaktivieren, Amazon die Kontonummer entfernen. Dann sollten sich die Aktivitäten in Trockenübungen tot laufen....
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