Egoistisch, wenn man Mama nicht pflegen will?

Hallo, meine Mama hat Alzheimer. Wir wissen es erst seit kurzer Zeit. Vorher war es Demenz, jetz aber Verschlechterung. Sie wohnt allein zu Hause und igelt sich immer mehr ein. Mein Eindruck ist, dass sie fast nur noch mit mir Kontakt hat. Mit allen anderen hat sie den Kontakt verloren. Da sie sehr dünn ist, bemühe ich mich 6 Tage die Woche mit ihr, hauptsächlich während der Schulzeit bei ihr zu kochen. Mein Sohn kommt zur Zeit nach der Schule dorthin und nach dem Essen gehen wir gemeinsam nach Hause. Seit sie ein Alzheimer Medikamnet bekommt, geht es ihr etwas besser. Leider sieht sie seitdem meinen vor 7 Jahren verstorbenen Vater. Sie ruft dann an und beschwert sich, dass er weggegangen ist und noch nicht zu Hause ist. Sie sieht ihn dann real vor sich. Wir haben besprochen, dass ich ihr dann bei einem Anruf knallhart sage, dass er verstorben ist, damit sie wieder zurückfindet. Ich weiß nicht wie lange sie noch alleine bei sich zu Hause bleiben kann. Aber wenn zur Zeit das Telefon klingelt, werde ich schon nervös. Ich koche mit ihr, ich besuche sie, ich rufe morgens und abends an, aber kaum habe ich eine Minute abgeschaltet ruft sie weider bei mir an oder steht vor der Tür. Sie ist meine Mutter, aber langsam werde ich nervös. Ich war eine Woche im Urlaub und etwas entspannt und habe mir nicht mehr soviele Sorgen gemacht. Jetzt bin ich wieder total durch den Wind. Meine Mutter wollte nie zu ihren Kinder ziehen, wenn sie alt ist, um sie nicht zu belasten. Ich weiß, dass ich es nicht schaffe, wenn sie hierher kommt. Die Wohnung ist klein, mein Sohn ist acht Jahre alt und meine Beziehung ist meiner Ansicht nicht so belastbar. Ich habe abeer so ein schlechtes Gewissen, wenn ich mekre wie allein sie ist. Sie hat sich voll auf mich fixiert. Nie ruft sie meine Bruder an, nur immer mich, min. 10 mal am Tag. Wenn ich ihr Nahe brngen will, dass es einen Seniorenbesuchsdienst gibt. Menschen die mit ihr Kaffee trinken würden oder spazieren gehen würden, will sie nicht. Sie will nur in ihrer Wohnung bleiben und bei allem was ihr einfällt ruft sie sofort mich an. Aber sie fühlt sich ja nicht alleine.

Bin ich ein schlechter Mensch,wenn ich meine Mutter nicht zu AHuse pflegen will. Ich finde auch immer noch nicht den richtigen Umgang mit ihr. Aber das eine Altersheim, das wir uns angeguckt haben, ist erst für wesentlcih schwerere Fälle geeigent. Betreutes Wohnen für Demente gibt es hier nicht und sie will sowieso in ihrer Wohnung bleiben. Nächste Woch habe ich weiterführende Gespräche mit der Ärztin und einer Beratungsstelle, ich hoffe ich weiß dann weiter.

Ich fühle mich bloß immer so schlecht und egoistisch, wweil ich meiner Mutter nicht besser helfen kann. Geht es anderen auvh so?

Kommentare

  • hi,ich kann das sehr gut nachvollziehen,denn auch mir geht es nicht anders.meine mutter hat demenz im anfangsstadium-und das ist schon jetzt ganz schrecklich.sie vergißt einfach alles was da kurzzeitged. angeht und lebt teilweise nicht in der realität.auch sie sucht ihre mutter...die seit 45 jahren verstorben ist,oder sie wundert sich,das ihre mutter den ganzen tag noch nichts gesagt hat.meinen vater,der im bett liegt und ein pflegefall ist,erwähnt sie bei der arbeit.
    noch pflegt sie ihn,aber das wird immer beschwerlicher.jeden tag ist jemand bei ihnen.entweder mein neffe oder ich.schon jetzt plagt mich mein schlechtes gewissen,denn zu mir nach hause könnte ich keinen von beiden nehmen,aber irgendwann werde ich entscheiden müssen.sicher habe ich schon viele infos zusammengetragen,aber noch nichts hat mir helfen können.vielleicht können sie mir mal mitteilen,was das beratungsgespräch bei ihnen ergeben hat?ich bekomme meine mutter auch nicht mehr zum arzt-sie verweigert sich total und dann bekomme ich die medikamente nicht mehr weiter.
    egoistisch sein ist nicht unbedingt ein nachteil,es ist ein selbstschutz,schließlich muss unser leben weiter organisiert sein.und reich an qualität.ich bin sicher das meine mutter nicht möchte,das ich rund um die uhr nur noch sie pflegen kann,denn schließlich habe ich auch eine familie.das alles ist schon jetzt nicht leicht...ich liebe meine eltern sehr,werde alles tun was in meiner macht steht-aber das darf nicht bis zur selbstaufgabe gehen...
    wenn ich hier so lese,was da alles noch so kommt-mir wirds angst und bange!meine nerven sind schon jetzt zum zerreißen gespannt....nein...ein schlechtes gewissen sollten wir nicht haben!
  • Hallo, das Beratungsgespräch war ganz gut. Die Dame meinte, man soll sein Lben nicht aufgeben. Wir haben darüber gesprochen, dass ich die Pflege so nicht leisten will. Sie meinte ich sollte mir hier einige Pflegeheime angucken. Meine Mutter hätte dort wieder mehr Kontakte und wäre nicht so alein. Als ich meiner Mutter gegenüber das Wort Altersheim erwähnte, war sie zu gar nichts bereit. Sie kommt doch noch so gut zurecht. Sie weiß zwar nicht welchen Tagesabschnitt wir haben, was sie gegessen hat. Aber sie ha ja immer Hunger und würde dann was essen. Schließlich hat sie jahrelang für ihre Familie gekocht. Leider kriegt sie die einfachsten Gerichte von früher nicht mehr hin und kann auch Packungsanweisungen nicht mehr verstehen.

    Naja, also Alterheim, soweit ist sie ihrer Meinung nicht. Sie kommt doch bestens klar. Sie kann nicht mal mehr ihre Medikamnete raussuchen geschweigen denn von alleine nehmen. Und sie ist überhaupt nicht allein. Abends steht sie dann wieder vor meiner Tür. Neue Kontakte will sie nicht.

    Früher hat sie immer gesagt, ihre Kinder sollen sie nicht pflegen, sie geht lieber ins Alterheim und fällt niemanden zur Last. Jetzt will sie absolut nicht wahrhaben, dass es eigentlich nicht mehr allleine geht. Ja, in der Wohnung kommt sie einigermaßen klar. Aber ist gibt soviele Bereich die nicht mehr klappen. Im September habe ich ein Gespräch mit ihrer Ärztin, bis jetzt wurde von Pflegestufe noch nicht mal gesprochen, aber hoffentlich dann. Die Beraterin meinte halt, das Altersheim wäre das Beste, aber ich kann doch schlecht gegen ihren Willen handeln. Und sie will bis jetzt nicht.

    Ich werde jetzt erstmal anfangen ein Pflegetagebuch zu führen, aber ich denke mit dem medizinischen Dienst wird es schwierig, sie hat gute und schlechte Tage. Grüße
  • Hallo,
    ich kann Euch mit Eurer Einstellung zum eigenen Familienangehörigen mit Demenz gut verstehen, da ich mit meiner Schwester in derselben Situation bin.
    Auch bei unserer Mutter wurde Demenz diagnostiziert. Obwohl Frühstadium, ist es schon jetzt emotional sehr schrecklich. Mutter hat ständige Angst, wenn Sie allein ist. Wir sind berufstätig und können nicht ständig um sie sein. Deswegen haben wir eine 24-Stunden-Haushälterin engagiert, die Hausarbeit und Unterhaltung vereinen sollte. Anfangs war es problematisch
    (eine Freme im eigenen Haus), dann allerdings hatten sich die Beiden ein wenig aneinander gewöhnt.
    Meine Meinung war allerdings, dass das keiner über einen längeren Zeitraum alleine mit einer dementen Person schaffen wird und so scheint es sich nun auch zu entwickeln.
    Es ist zu einem Zwischenfall gekommen, bei der sich meine Mutter verletzt hat. Ich bewerte die Situation nun nicht einseitig, aber man kann daran sehen, dass sich eine Überforderung ( ca. 2 Monate haben wir die Haushälterin ) mit einer an Demenz erkrankten Person sehr schnell einstellt.
    Unsere Mutter hat ständig Angst. Geht die Haushälterin mal aus dem Haus oder will sich einmal zurückziehen, folgt oder sucht sie nach ihr.
    Auch wir standen vor der Entscheidung zu uns nach Hause oder nicht, doch glauben auch wir, dass das unsere eigenen Familien nicht standhalten werden.
    Wir werden uns wohl mittelfristig auch für ein Pflegeheim entscheiden müssen, da wir denken, dass Mutter mit ihren Angstzuständen endlich zur Ruhe kommen muß und das geht nur, wenn kontinuierlich jemand bei ihr ist, aber sich für den Pflegenden auch keine Überforderung einstellt und zudem ein geregelter Tagesablauf gewährleistet ist ( Das ist für sie sehr wichtig. Nur was geregelt zugeht, ist zumindest in ihrer Welt in Ordnung ).

    Ich wünsche Euch alles Gute und viel Mut für die anstehenden Entscheidungen, denn die sind immerhin für einen Anderen und nicht für sich selbst zu treffen.
    Gruß
    Michael
  • Hallo,

    ich habe eine Mutter mit Demenz im Endstadium (Pflegestufe III). Sie lebt seit 4 1/2 Jahren in einem Pflegeheim.

    Damals hatte ich schon mind. 2-3 Jahre gemerkt, da stimmt was nicht! Durch einen Oberschenkelhalsbruch ist sie aus ihren Trott heraus gekommen und hat nicht mehr zurück gefunden! Nach 5 Wo. Krankenhausaufenthalt hat sie ihre Wohnung nicht mehr erkannt, in der sie fast 40 Jahre gewohnt hatte.

    Die Ereignisse hatten sich überschlagen - wir mussten was unternehmen! Ich habe 2 Töchter (heute 4+6 Jahre) und wir leben in einer 3 Zi-Wohnung! Nach dem Krankenhausaufenthalt hatten die Ärzte gesagt, sie braucht 24Std.-Betreuung! Meine Mutter wollte aber "nach Hause"! Also hatte ich alles mit einem Pflegedienst organisiert! Nachdem sie ihre Wohnung nicht mehr erkannt hatte, war dies aber kein Zustand mehr!

    Ich hatte keine Wahl - ich musste ein Pflegeheim suchen! Irgendwie hatte ich wohl den richtigen Instinkt oder vielleicht hat mich der liebe Gott oder sonst wer geführt - heute kann ich sagen, ich hatte riesig viel Glück!!!

    Wir hatten ein Pflegeheim gefunden, wo sie bis heute super betreut ist und jetzt kann ich sagen: "Ohne diese Betreuung dort, würde meine Mutter wahrscheinlich nicht mehr leben!!!" Das kann man nicht selber machen - die haben ganz andere Erfahrungen und Möglichkeiten! Voraussetzung ist natürlich, dass man mit dem Pflegeheim wirklich Glück hat!

    Wenn ihr ein Pflegeheim sucht beachtet bitte 2 wichtige Faktoren:
    1. Gibt es evtl. die Möglichkeit einer geschlossenen Abteilung - wirklich zum Schutz des Demenzkranken! Meine Mutter hat wohl immer noch einen Selbstschutz gehabt und ist wieder umgekehrt, wenn sie nicht weiter wusste. Aber manche Demenzkranke begeben sich in grosse Gefahr, wenn sie sich einfach los machen und wollen irgendwo hin! Und muss man dann wieder ein neues Pflegeheim suchen, weil das jetzige keine geschlossene Abteilung hat; bekommt evtl. gar keinen Platz irgendwo anderst und dann muss vielleicht wieder umgezogen werden = wäre mehr als schlecht für den Demenzkranken!
    2. Auf der Pflegestation sollten alle Pflegestufen vorhanden sein - nicht je Pflegestufe getrennte Stationen! Man muss sich vorstellen, was das heißt für ein Demenzkranken, wenn die Pflegestufe sich ändert und er jedesmal umziehen muss! Das gibt immer wieder Ängste und einen Einbruch bei der Demenzerkrankung! Bei meiner Mutter änderte sich die Pflegestufe von I bis in III innerhalb eines Jahres - das wäre der Wahnsinn gewesen für sie, wenn sie dann jedesmal umziehen hätte müssen!

    Natürlich wollte meine Mutter damals als ich und mein Bruder sie zum Pflegeheim brachten "Nach Hause", aber sie konnte gar nicht sagen, wo sie wohnt! Irgendwie hat sie wohl gemerkt, wo sie ist - es war nicht einfach und sehr viel Aufregungen, aber nach kurzer Eingewöhnungszeit beruhigte sich die Situation und das Pflegeheim war "Ihr zu Hause"!!!

    Also denkt nicht, dass es egoistisch ist, wenn es im Leben keinen anderen Weg gibt, als ein Elternteil in fremde Hände geben zu müssen! Ein Demenzkranken über den ganzen Weg der Erkrankung bis zum Tod zu betreuen und eine eigene Familie und ein eigenes Leben zu haben, ist nicht möglich! Das bedeutet man gibt sein Leben auf - und selbst wenn man das macht, dann geht ein Teil des eigenen Lebens verloren und dann wird man evtl. selber in irgendeiner Weise krank! Viele Situationen einer Demenzerkrankung kann man gar nicht in der Form wie ein Pflegeheim abfangen, und der Demenzkranke ist in der Regel nicht optimal betreut (Voraussetzung das Pflegeheim taugt was)!

    Lieber stark an der Seite des Elternteil stehen und gegenüber den Ärzten und dem Pflegeheim die Interessen der Mutter oder des Vaters mit aller Kraft vertreten zu können!

    Ich hoffe meine Ausführungen helfen ein wenig - ich könnte wahrscheinlich Seiten schreiben! Ich wünsche Euch ein guten Instinkt in den schweren Entscheidungen, viel Kraft und viel Glück!
    Sabine
  • Hallo Sabine,

    habe mit Interesse Deinen Beitrag gelesen. Mich würde einmal interessieren, in welchem Stadium der Krankheit deine Mutter war, als Du sie ins Pflegeheim gebracht hast.
    Meine Mutter ist im frühen Stadium. Aber gerade in dieser Phase ist die Entscheidung sehr schwierig, da es ständige Wechselspiele zwischen gut und schlecht gibt. Man kann sich einfach nicht auf diese Krankheit einstellen und den Tag mit dem Versorgungsbedarf planen.
    Ich habe in einem Pflegeheim mit Demenzabteilung Personen mit Stufe 2 und 3 gesehen. Da ist es keine Frage, aber bei Stufe 1 ist es aufgrund der Tagesform emotional sehr schwierig, sich für das Pflegeheim zu entscheiden. Ich gebe Dir absolut recht, guter Instink und viel Kraft müssen einfach zu einer guten Entscheidung für alle an der Krankheit beteiligten führen.
    Gruß
    Michael
  • Hallo!
    Auch bei meiner Mutter wurde nun Demenz festgestellt. Sie befindet sich im Moment in einer geschlossenen Klinik, da sie auch mit Alkohol Probleme hatte und dieses ausgeartet ist, wurde sie dort mit richterlichem Beschluss eingewiesen! Ob es eine Demenz durch den Alkohol ist oder eine andere Form wissen wir leider noch nicht.Ich habe eine fremde Betreuungsperson beantragt , dies hat mir der behandelnde Arzt empfohlen, da sie nicht krankheitseinsichtig ist!Laut Ärzten steht fest, dass sie nicht mehr alleine zuhause leben kann, aber das weiss sie noch nicht!Und das ist das Schlimme!!! Wir haben nun eine Wohnung organisiert, eine Art betreutes Wohnen, weil wir ihr das Heim nicht zumuten wollen, aber der Betreuer sagte schon, wenn die kleinste Sache vorfällt, kann sie dort auch nicht leben! Ich denke mir aber in einem Heim ist sie auch fehl am Platze, denn sie ist zwischendurch recht fit, an manchen Tagen denke ich mir sie schafft das mit der Wohnung und an anderen Tagen kann sie sich noch nicht einmal alleine anziehen!
    Das Schlimmste für mich ist wirklich, dass sie denkt, sie kann bald wieder in ihre Wohnung, aber das ist sicher, dass das nicht mehr klappt ( es hat schon 3 mal gebrannt,3 mal alles unter Wasser, etc.)Ich denke immer sie muss doch merken, dass ich diesem Thema ständig ausweiche, wenn sie erzählt, das sie bald nach hause kommt!!!
    Danke für´s "Zuhören"!!!
    Ursula
  • Hallo Michael,

    tja, in welchem Stand der Krankheit war meine Mutter als sie 2002 ins Pflegeheim kam?

    Frühstadium kann man wohl nicht mehr sagen! Ich hatte bestimmt schon ca. 2-3 Jahre gemerkt, dass etwas nicht stimmte! Aber wie schlimm es eigentlich bereits war, hatte ich durch die Umstände bei dem Oberschenkelhalsbruch erst gemerkt!

    Heute ist mir klar, dass sie mit Höchstleistung ihren Alltag gemeistert hat und auch vor anderen Menschen es mit Bravour verstanden hat, ihre Defizite zu verbergen!

    Du musst wissen, dass meine Mutter eine gehetzte Unruhe hatte! Sie war kaum noch zu Hause; meine damals 2 jährige Tochter kannte ihre Omi nur von der Stadt! Denn wenn sie mal zu Hause war, war es bereits in den Abendstunden! Ich habe zwar 1-2 Mal am Tag mit ihr telefoniert und sie hat mir z.B. erzählt, dass sie gerade geduscht hat, aber dass sie das eigentlich nicht mehr konnte, hatte ich erst gesehen, als ich durch den Oberschenkelhalsbruch auch mal bei ihr zu Hause im Bad war - die Badewanne war schon länger nicht genutzt!

    Sie wurde im Pflegeheim vom MDK in Pflegestufe I eingestuft, jedoch hatte das Pflegeheim versäumt, mir zu sagen, dass ich Widerspruch einlegen soll! Also wurde nach Ablauf des Zeitraums für die Stufe I gleich die Stufe II beantragt und auch ohne Probleme sofort genehmigt! Ich will damit sagen, dass sie zu dem Zeitpunkt "Pflegeheim" eigentlich Pflegestufe II war!

    Ich hoffe, das hilft Dir etwas, bzgl. der Einschätzung der Krankheit!

    Ich musste damals sehr schnell reagieren und ein Pflegeheim suchen, aber wenn du noch Zeit hast, ist doch gut - so kannst du dich ausreichend umhören und informieren (da muss die Mutter ja erst mal nicht dabei sein)! Ich denke nicht, dass du jemals Einsicht von deiner Mutter für einen Umzug bekommen wirst! Ich denke, auch meiner Mutter war damals in dem fortgeschrittenem Stadium der Krankheit trotzdem bewusst, dass das jetzt ein Pflegeheim ist! Später bei Ausflügen mit ihr, hat sie mal zu mir gesagt: "Ich verstehe das Alles nicht, warum ist das so?" Also da hatte sie gemeint, denke ich, warum sie so vieles nicht mehr kann und nicht mehr versteht!

    Viele Grüsse
    Sabine
  • Hallo Zusammen,

    auch wir haben bei meiner demenzkranken Schwiegermutter bereits mehrere Modelle durchgespielt, unter anderem das mit der 24-h-Haushälterin. Wir mussten hier feststellen, dass ein einzelner Mensch die Pflege und Betreuung nicht schaffen kann, schon gar nicht, wenn er nicht entsprechend ausgebildet ist und es auch noch Akzeptanzprobleme von Seiten des Patienten gibt! Die Pflegerin, die sich nach Kräften bemüht hatte, wurde immer als Eindringling gesehen. Da half auch nicht, dass mein Schwiegervater den ganzen Tag dabei war (er ist selber nicht fit). Als die Situation mal wieder "brannte" (Pflegerin auf Urlaub, Schwiegervater im Krankenhaus, mein Mann und ich beruflich stark eingespannt), waren wir Gott sei Dank "gezwungen", Kontakt mit dem hiesigen Heim aufzunehmen. Meine Schwiegermutter ist seit einem halben Jahr auf der beschützenden Station untergebracht und wird dort liebevoll versorgt. Die Station ist speziell für Demenzkranke aller Pflegestufen eingerichtet, die Bewohner dürfen in "ihrer Welt" leben, wodurch Konflikte und somit Stress vermieden werden.

    Die Situation ist für alle jetzt wesentlich entspannter, da man nicht jeden Tag mit Horrormeldungen von zu Hause rechnen muss. Wir alle haben mehr Kraft, die Zeit, die wir mit meiner Schwiegermutter verbringen, positiv zu gestalten. Stresssituationen durch einen gemeinsamen "Alltag", die alle belasten, gibt es nicht mehr. Wir sind froh und dankbar, dass wir diese Lösung gefunden haben. Wir haben eine Verantwortung unseren Eltern gegenüber, aber es darf nicht zur völligen Selbstaufgabe führen. Ich bin überzeugt, dass dies niemandem nutzen würde!

    Viele Grüße, Regina
  • Hallo Regina,
    Dein Beitrag spricht mir förmlich aus dem Munde. Die Akzeptanzprobleme mit unserer 24-Stunden Betreuerin haben wir auch und damit verbunden verhält sich meine Mutter teilweise wie ein bockiges Kind. Teilweise wird sie auch aggressiv. Obwohl man mit dieser Maßnahme nach besten Wissen und Gewissen helfen will, gibt es ständig Problemstellen.
    Wir werden kurz- bis mittelfristig die Lage verändern, da auch meiner Meinung nach ein gutes Pflegeheim mit gleichbleibend guter Betreuung für alle, aber vor allem für meine Mutter endgültig eine beruhigende Situation zur Bewältigung des Alltages darstellt. Man kann dort die so wichtige Konstanz des Tagesverlaufes bieten, was wir mit unseren Bemühungen Zuhause aufgrund der Berufstätigkeiten leider nicht können.

    Gruß
    Michael
  • Hallo!
    meine Mutter ist nun auch aus der Klinik, wo Demenz festgestellt wurde, entlassen und in ihre Wohnung zurückgekehrt. 2x täglich kommt jemand, der nch ihr schauen soll und ihr ihre Tabletten verabreicht. Mittags wird sie mit Essen versorgt, so dass also 3x täglich jemand da ist, der nach ihr schaut. Aber sie ist seit Freitag zu Hause und schimpft jetzt nur noch rum und wird böse, dass sie die " kerle" nicht in ihrer Wohnung haben will. Der Pflegedienstleiter sagte mir schon, dass man sie nicht zwingen könnte, aber ich schaffe es aus beruflichen und wohnungsbedingten Gründen nicht mindestens zweimal täglich dort vorbei zu schauen. Ich versuche es schon einmal täglich,aber im Moment werde ich dann nur beschimpft. Aber sie muss ihre Tabltten nehmen und würde es selber gar nicht schaffen?!
    Seit sie zu Hause ist, ist sie genauso ablehnend und "böse" wie vor dem Klinik Aufenthalt. Alle wollen ihr was Böses und sie nur abschieben. Ich weiss wirklich nicht mehr weiter!!Ich weiss zwar, sie ist krank, aber alle sagen man kann sie nicht zwingen, und lassen einen mit den Problemen alleine!
    Da sie auch noch ein Alkohol Problem hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie losgeht und sich den Stoff holt und dann artet es wieder ganz aus!
    Viele Grüße
    Ursula
  • meine alzheimer-mama ist nun allein.sie hat lange meinen vater gepflegt der nun an einem schlaganfall vor sechs wochen verstorben ist.diese verantwortung-so sehr sie sie auch belastet hatte-fehlt ihr nun.ihr zustand hat sich sehr verschlechtert.sie ist schlicht und ergreifend verwirrt.eigentlich könnte sie sehr gut noch alleine leben,wenn da nur nicht diese vergeßlichkeit wäre.sie pflegt sich und putzt wie immer.auch kleinigkeiten essen macht sie noch selbst.das schwierige: sie vergißt von jetzt auf gleich alles.sie weiß genau was sie tut in dem moment in dem sie es tut und dann 2 minuten später...alles weg!ich sehe sie täglich,was sehr beschwerlich ist,denn sie wohnt nicht in meiner direkten nähe.sie weint wenn ich gehe weil sie nicht alleine bleiben will.aber ich kann doch nicht immer bei ihr bleiben.auch bei mir zu hause fühlt sie sich "fremd" sie findet türen und zimmer nicht und sucht den ganzen tag.auch bei sich selbst zu hause,wo sie über 30 jahre mit meinen dad gelebt hat,ist sie immer öfter " fremd" und will " nach hause"-wo auch immer das sein soll.sie stellt ständig dieselben fragen..im 3 minuten rhytmus.ich habe noch gar nicht zuende geantwortet,da fragt sie schon wieder neu.das ihr mann verstorben ist kann sie nicht glauben..kommt nicht zum trauern,da sie alle 3 nminuten neu davon erfährt und dann fragt: wieso habt ihr mir das nicht gesagt?war denn die beerdigung schon?wieso habt ihr mich nicht mitgenommen...natürlich war sie dabei-alles habe ich mit ihr zusammen organisiert,was extrem beschwerlich war.sie sucht alle personen...ihre eltern..ihren mann , ihre kinder...also mich-obwohl ich neben ihr sitze.
    wie ist das denn in einem "heim"...sie hören doch dort nicht auf zu suchen und haben ihre fragen...wer beantwortet die denn?sind sie dann nicht völlig allein in ihrer welt?kennt jemand gutes " betreutes wohnen" in berlin.ich habe mir bislang den katharinenhof angesehen,der mir einen sehr guten eindruck macht,aber ist das nicht zu früh?wie lange kann ich verantworten sie nachts alleine zu lassen-meistens jedenfalls.auf die straße ist sie bisher nicht gegangen.sie irrt nur die ganze nacht rum und sucht..ruft mich auch nachts gnadenlos an und will wissen wo alle sind!bin ich nicht bei ihr,ruft sie unentwegt an..zuhause oder auf dem handy...mit immer denselben fragen.ich bin völlig fertig...sie tut mir so schrecklich leid!
    vielen dank..
    sabine
  • Hallo Sabine,
    ich möchte Dir einmal meine Meinung im Bezug auf das Leidtun und eine mögliche Heimunterbringung mitteilen, da meine Schwester und ich in einer ähnlichen Situation wie Du mit unserer Mama sind.
    Auch meiner Schwester und mir tut die Lage meiner Mutter schrecklich leid, aber was ich nicht ertragen könnte ist, wenn ich wüßte, sie ist allein Zuhause. Ständige Angstzustände lassen das nicht zu. Derzeit behelfen wir uns mit einer 24-Stunden-Betreuung. Funktioniert in den letzten 2 Wochen wieder recht gut. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass immer jemand bei ihr ist, da der Arbeitsalltag nicht die Möglichkeit bietet, immer für sie da zu sein.
    Sollte die Sache mit der Betreuerin vor Ort nicht mehr klappen, würde ich auf jeden Fall eine Heimunterbringung vor irgendwelchen weiteren Versuchen Zuhause vorziehen, da ich dann zumindest weiß, dass jemand um sie herum ist, sollte es ihr einmal sehr schlecht gehen oder sie zum Beispiel auch zusammenbricht ( wie letzte Woche ! ).
    Man kann doch auch dann noch für die Angehörigen da sein und sie besuchen. Wichtig ist aber zu wissen, dass jemand für sie sorgt und Grenzsituationen dauerhaft abfangen kann.
    Mir würde es mit diesen Wissen auf jeden Fall besser gehen, als ständige Ungewissheit mit: Was passiert nachts ? Wie geht es ihr tagsüber ? Ist sie gut versorgt ? Hat sie die Tabletten genommen ? u.s.w.
    Gruß
    Michael
  • hallo michael,
    wo bekommt man die denn her...so eine 24 std. betreuung?was kostet das denn? ich habe mir mal eine site einer polnischen anbieteragentur angesehen...selbst die kosten 1800 euro!weiteres problem: meine eltern waren sich immer selbst genug. meine mutter will niemanden fremdes um sich haben-lässt niemanden rein.selbst fahrbarer mittagstisch ist unvorstellbar.betreutes wohnen??ich will keine fremden leute um mich haben-hab ich schon im urlaub immer gehasst!!und wie ist das im heim?wer beantwortet ihr nachts die fragen?und den ganzen tag dazu!wer "ordnet"denn da ihre fantasie?macht man das so? gegen den eigenen willen...einfach in ein heim-egal wie sehr man es selbst ok findet?
  • Hallo Sabine,

    Tatsache ist aber auch, dass Du alleine Deine Mutter nicht auffangen kannst. Aber vielleicht ist es auch noch gar nicht nötig, ein Heim zu suchen. Ist Deine Mutter in irgendeiner Weise medikamentös eingestellt? Ich halte nichts von einer vollständigen "Ruhigstellung", aber Alzheimer Demenz ist eine Krankheit, und zumindest einige Symptome kann man lindern. Möglicherweise lässt sich ja die Unruhe etwas dämpfen. Den "eigenen Willen" kann man leider nicht mehr kritiklos anerkennen, schon zum Schutz des Erkrankten vor sich selbst. Der eigene Wille ist in keiner Weise mehr vernünftig, sondern besteht nur noch aus Gefühlen (was es natürlich nicht einfacher macht!).
    Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft, auch wir haben die Zeit am Schlimmsten empfunden, in der wir so ohne Orientierung und ohne vernünftige Dauer-Lösung der jeweiligen "Tagesform" meiner Schwiegermutter ausgeliefert waren...

    Viele Grüße,
    Regina
  • Hallo!
    Meine Frage ist, was kann man tun, wenn sich der Demenz Kranke weigert seine Medikamente zu nehmen und man merkt, dass es wieder alles schlimmer wird. Aber keiner schafft es den Patienten zu überzeugen, dass es sehr wichtig ist! Eine Betreuung ist beantragt, aber das Gericht braucht halt etwas länger :o(( Ich hoffe nicht zu lange?
    Viele Grüße
    Ursula
  • hallo regina,
    meine mutter nimmt 10 mg Aricept,seit juli.von " ruhigstellung" merk ich da nichts.seit 2 wochen zusätzlich ein leichtes antidepressiva.auch davon merkt man nichts.durch ihre vergeßlichkeit erfährt sie alle paar minuten vom tod ihres mannes-also meines vaters und fängt ständig von vorn an mit der trauer.dauernd will sie ins krankenhaus ihn besuchen und dauernd muss ich sagen: papa ist tot!!auf dem friedhof weiß sie nicht wer da liegt und während der grabpflege: papa??papa ist da drin? wie furchtbar...2 minuten später: wer liegt hier eigentlich...
    in einem heim...wer beruhigt sie da...beantwortet ihre fragen? ich hab so ein schlechtes gewissen,allerdings mach ich mir nichts vor: ich schaff das nicht mehr lange.und nun noch der winter.viel schnee..da kann ich nicht dauernd hin und her..die langen tage und das miese wetter.sie ist schon jetzt völlig panisch...und ehrlich gesagt: ich auch!dieses ständige beantworten..krampfhafte " freundlichbleiben" das geht doch gar nicht.an der stimmlage merkt sie dann doch,das ich genervt bin und entschuldigt sich vorsichtshalber.und da ist es dann wieder: mein schlechtes gewissen..meinst du die medikamente sind so ok?
    danke für die anteilnahme...und in welchem stadium war denn deine schwiegermutter als sie in ein heim??? kam?
  • Hallo Ursula,

    gern würde ich Ihnen eine konkrete Antwort auf Ihre Frage geben, hingegen schließe ich mich Ihrer Frage viel eher an.

    Auch meine Mutter nimmt das ihr verschriebene Medikament (Reminyl) aufgrund von Unverträglichkeit nicht mehr ein, hat es selbständig abgesetzt. Die zunächst niedrige Dosierung hat sie gut vertragen, eine wirkliche Erleichterung war allerdings nicht wirklich zu spüren gewesen. Dazu muss man allerdings sagen, dass die Neurologin - und darüber war ich sehr froh - das im April verschriebene Medikament zunächst vorsichtig eingesetzt hat. Eine Folgeuntersuchung sollte nämlich noch klären, ob zu der Demenz auch Durchblutungsstörungen als eine weitere Ursache zu den Auffälligkeiten vorliegen könnten. Dies konnte im Juli ausgeschlossen werden, so dass die Dosis an Reminyl heraufgesetzt werden konnte.

    Eigentlich wäre es nun dringend an der Zeit, die Ärztin erneut aufzusuchen und mit ihr über die Nebenwirkungen, einen möglichen Medikamentenwechsel oder auch gar über eine "versteckte" Verabreichung (z.B. unter das Essen mischen - sofern überhaupt möglich - ) zu sprechen. Wir wohnen allerdings ca. 400 km von meinen Eltern entfernt, so dass wir immer nur am Wochenende zu Besuch kommen können. Mein Vater ist derzeit mit der Situation überfordert. D.h. im Augenblick schafft er es mental einfach nicht, die Ärztin aufzusuchen. Er steckt alle seine Kraft in die Bewältigung des schwer gewordenen Alltags, wofür ich ihn einerseits sehr bewundere. Andererseits wünschte ich auch für ihn, er würde die Energie haben, an dieser Stelle weiterzumachen.

    Andererseits haben wir erfahren, dass die Demenzmedikamente die Symptome für ca. gut ein Jahr auf dem ursprünglichen Niveau zu halten vermögen. Seit April sind nun mittlerweile sieben Monate vergangen und ich frage mich, ob es sinnvoll ist, sowohl meine Mutter als auch meinen Vater mit dem zusätzlich schwierigen Thema der Medikamenteneinnahme zu belasten. Meine Mutter meint häufig, wir würden sie vergiften wollen, wenn wir ihr die Tabletten reichen. Insofern stellt sich uns inzwischen die Frage, ob wir auf diese medikamentöse Behandlung nicht verzichten sollten. Die Krankheit kann nicht aufgehalten werden, die niedrige Dosierung hatte keine Erleichterung gezeigt, der Kampf um erneute Arztbesuche kostet Kraft und Nerven und zu alledem ist der Zeitraum des zeitlichen Verzögerns bald aufgezehrt.

    Wie sehen Sie das, oder auch andere Betroffene?

    Viele Grüße,
    Malcom
  • Hallo Malcom,
    bei meiner Mutter 82 Jahre, ist die Alzheimer schon weit vortgeschritten und ist immer sehr unruhig und ängstlich. Dagegen hat der Neurologe "Simvastatin" verschrieben, aber ich halte die Dosierung so niedrig wie möglich, denn nur ruhigstellen will ich sie nicht. Aber sie hat dann abens keine Angst mehr ins Bett zu gehen und sieht auch keine Fremden am Tisch sitzen oder durchs Zimmer gehen. Hilft ihr also ein wenig.

    Ich bin 3 Tage nach der Arbeit und 3 Nächte bei Ihr und teile mir die Pflege mit einer ganz lieben Hilfe aus Polen, die für Alzheimer und Parkinsonkranke eine Kurzausbildung gemacht hat. Ich muss sagen, das klappt ganz gut und wir entlasten uns so gegenseitig.

    Heime hatte ich mir auch angesehen, so ca. 8 Stück, und war eigentlich nur entsetzt und ich glaube, meine Mutter wäre schon tot. Die gewohnte Umgebung ist auch für sie eine große Unterstützung

    Wäre sehr dankbar, wenn mir jemand sagen kann, wie ich den fehlenden Tag/Nachtrhytmus für uns alle etwas erträglicher machen kann

    liebe Grüße
    Schnuffel
  • Hallo Malcom !
    Meine Mutter nimmt oder sollte nehmen " Risperdal", diese hatte sie auch in der Klinik bekommen und wir haben eine tolle Veränderung gespürt! Aber vielleicht hat sie uns auch nur etwas vorgespielt, denn sie hat auch ein Alkohol-Problem und das können diese Patienten sehr gut, wie man uns mitteilte. Sie nimmt jetzt aber auch für Ihren Bluthochdruck nur noch ein Medikament, obwohl sie eigentlich 3 nehmen müsste! Aber wir können sie nicht zwingen und deshalb hat man uns dazu geraten sie vor die Wahl zu stellen, dass sie entweder mitmacht, d. h. Medikamente nimmt und sich auch sonst helfen lääst oder dass wir sie fallen lassen müssen! Auch wenn es noch so schwer fällt! Dieses versuchen wir im Moment durchzuziehen und hoffen , dass sie erkennt, dass sie krank ist! Aber wie gesagt, bei ihr gibt es die 2 Probleme Demenz und Alkohol!
    Ich denke mal Deinem Vater kann man es auch nicht zumuten, seine Frau fallen zu lassen,aber ich kann mir gut vortellen, wie sehr es belastet jeden Tag mehrmals den Kampf zu haben, dass Deine Mutter die Medikamente nimmt. Wie ist es denn wenn eine Verordnung über Medikamentengabe ausgestellt wird und ein Pflegedienst die Tabletten verabreicht? So hatten wir es vor, nur meine Mutter lässt sie nicht herein und beschimpft sie nur durch die zuhe Tür! Aber vielleicht klappt es ja bei Deiner Mutter?
    Ich wünsche Dir viel Kraft!
    Viele Grüße
    Ursula
  • Hallo Sabine,
    unsere 24-Std.-Haushaltshilfe kostet 700 EUR/ Mon. und kommt aus Litauen. Sie spricht einigermaßen gut deutsch und ist sehr fleißig. Ein Bekannter hatte mir diese Idee mit auf den Weg gegeben, da er das schon seit längerer Zeit mit seiner Mutter so händelt.
    Das war in der Anfangsphase mit der Eingewöhnung nicht so leicht, das gebe ich zu, aber funkioniert nun ganz gut. Vor allem das Wissen, es ist immer jemand vor Ort und kann meine Mutter zudem noch im Haushalt u. s. w. unterstützen.
    Ich kann das natürlich nicht für Deine Mutter einschätzen und will auf keinen Fall eine Patentlösung hiermit ausweisen. Aber es ist eine Möglichkeit, die uns gerade in der Woche extrem entlastet. Wenn Deine Mutter kaum Veränderungen zuläßt, ist die Lage sehr komplex. Aber Du kannst Dich nicht bis zur Selbstaufgabe quälen, wirst evtl. dann auch noch krank. Die Erkrankung Deiner Mutter ist nicht Deine Schuld ! Man kann sich kümmern und für die Lieben da sein, dafür sorgen, dass es irgendwie vernünftig läuft, aber wie gesagt nicht bis zur eigenen, nervlichen Erkrankung. Ich denke mal, da mußt Du Dich selbst beschützen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft für die anstehenden Entscheidungen.
    Gruß
    Michael
  • hallo Michael,
    wie bekomme ich Kontakt zu einer Pflegehilfe aus Polen? ich kenne nur diese seite http://www.haushaltshilfen-polen.de/index.php und da sind die sehr viel teurer!700 euro.. das wäre ok.kannst du mir da weiterhelfen?seit heute ist meine ma halluzinationen ausgesetzt..unglaublich was sich zugetragen hat.das ist einfach nur schrecklich...ich kann sie unmöglich mehr alleine lassen.
  • Hallo Sabine,
    da hat meine Frau damals zwei Tage im Internet gestöbert. Es gibt natürlich viele Anbieter und Seiten. Die Vermittlungsargenturen sind eher sehr teuer, da die verständlicher Weise selbst verdienen wollen.
    Wir haben unsere Haushaltshilfe unter http://www.quoka.de/searchresult.cfm - Rubrik Jobmarkt gefunden. Dort bieten einige Personen direkt an.
    Schau doch mal, ob sich etwas anbietet. Ansonsten mal in Suchmaschinen per Schlagwort versuchen.
    Viel Erfolg !
    Gruß Michael
  • Hallo,

    ich bin neu hier und habe mit großem Interesse diese und andere Beiträge gelesen. Jetzt weiß ich, dass ich nicht mit meinen Problemen alleine bin.
    Mein Vater leidet an Demenz in Folge von Alkohol, wobei die Folgen ähnlich wie bei Alzheimer sind. Er lebte bisher alleine in seinem Haus und ich muss zugeben, dass mein Bruder und ich wohl vor den ersten Anzeichen der Krankheit (sein Hausarzt sagte, dass er schon seit 3 Jahren nicht mehr alleine zu Hause leben könnte) die Augen verschlossen haben, denn bisher ging es immer noch irgendwie. Doch das scheint jetzt vorbei zu sein.
    Mein Vater ist gestürzt und hat sich den Knöchel gebrochen. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt mussten wir eine Möglichkeit der Versorgung finden, denn es gibt in seinem Haus Treppen, die er mit dem Rollstuhl nicht bewältigen konnte und wir waren nicht in der Lage, ihn zu uns zu nehmen, damit er eine ausreichende Versorgung hat.
    So haben wir dann ein kleines Pflegeheim in der Nähe seines Wohnortes gefunden, in dem zum Glück gerade ein Platz frei war. Noch sagen wir ihm immer, dass zunächst sein Fuß heilen muss und wir dann weitersehen werden und da fangen die Probleme an. Mein Vater wollte nie in einem Pflegeheim leben und wir reden um den heißem Brei bzw. reden uns raus, wenn er auf dieses Thema kommt. Doch wir wissen beide, dass wir wohl keine andere Wahl haben, als ihn dort zu lassen.
    Seine Tage sind mal gut und mal schlecht. An den guten Tagen können wir uns nicht vorstellen, dass er irgendwann einsehen kann, dass er dort leben soll, an den schlechten Tagen wissen wir genau, dass uns nichts anderes übrig bleibt.
    Die Möglichkeit, eine 24-Std.-Haushälterin einzustellen, werden wir auch nicht in Anspruch nehmen können, da er dieses nicht zulassen würde und in dem Glauben lebt, dass ihm jeder nur etwas Böses will und ihn bestiehlt. Selbst ich wurde schon von ihm verdächtigt, etwas entwendet zu haben. Als ich den Gegenstand dann gefunden hatte, den er verlegt hatte, behauptete er, dass ich diesen wieder mitgebracht hätte, da er ja sein Verschwinden bemerkt hätte. Ich war über diese Unterstellung im ersten Moment ziemlich entsetzt, habe mich aber beruhigt, als ich mich über die Krankheit informiert hatte und erfahren hatte, dass dieses Verhalten zum Krankheitsbild gehört.
    Sein Zustand hatte sich während des Krankenhausaufenthaltes rapide verschlechtert, was sicherlich auch auf die ungewohnte Umgebung und dem Entzug von Nikotin und Alkohol zurückzuführen war. Er hat nicht realisiert, dass er in einem Krankenhaus war, sah an Wänden (Strukturtapete) plötzlich Regen oder Holzstapel, sah mit geschlossenen Augen Soldaten oder Reifen rumliegen und so weiter. Es war für mich ziemlich erschreckend, wie schnell die Veränderungen vor sich gingen. Sein Gesundheitszustand hat sich im Heim gebessert, da er eine regelmäßige Ansprache, Pflege und Essensversorgung erhält. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater Diabetiker ist und zu Hause nicht auf sein benötigtes Essen geachtet hat.
    Wir haben gemerkt, dass er sich immer mehr von allen Aktivitäten zurückgezogen hatte, nirgends mehr hin ging und auch zu Hause niemanden haben wollte, da ihm ja nur alle etwas Böses wollen. Ich weiß jetzt, dass das Mißtrauen und die Ängste dazu gehören, macht den Umgang mit meinem Vater aber nicht leichter.
    Zur Zeit ist ein richterlicher Entscheid beantragt, damit wir seinen Aufenthalt bestimmen können. Ich hoffe, dass die Entscheidung bald getroffen wird, denn was machen wir, wenn der Fuß soweit geheilt ist, dass er meint nach Hause zu gehen zu können?
    Vielleicht gibt es Vorschläge, wie ich meinem Vater sagen kann, dass er jetzt weiterhin im Heim leben muss? Denn ich habe keine Ahnung, wie ich ihm das erklären könnte, so dass er es auch begreift und akzeptiert.

    Gruß Ulrike
  • Hallo, erstmal finde ich es schön, dass mein anfänglicher Beitrag zu so vielen interessanten Beiträgen geführt hat.

    Seit meine Mutter vom medizinischen Dienst morgnes ihre Tabletten bekommt, ist unser Verhältnis wieder viel besser geworden. Sie fühlt sich aber von mir sehr kontrolliert, aber einer muß doch auf allles achten.

    Mein aktuelles Problem ist: Ich bringe er jede Woche Geld und sie geht alleine einkaufen. Seitdem der medizinische Dienst kommt, versteckt sie ihr Geld. EC-Karte und Sparbücher habe ich ja unter der Matraze wieder gefunden. Aber ich weiß nicht, wie ich es mit dem Bargeld lösen soll. Letzte Woche hat sie fast 150 EURO versteckt. Gestern war alles wieder da. Ich werde ihr das Geld jetzt zwei Mal die Woche geben. Habt ihr einen Tipp wie man es machen kann, dass das Bargeld immer verschwunden ist. Ich weiß nicht, wo sie es immmer versteckt.

    Birgit
  • hallo birgit,das mit dem bargeld ist auch bei uns ein problem.sie vergißt ihre eigenen verstecke und ist den ganzen tag am suchen.die meisten verstecke kenne ich nun aber leider vermisse ich da auch so einiges. nun kann es aber auch sein,das sie geld auch verschenkt?ich bin dazu übergegangen ihr das von mir geforderte geld zu geben und in einem unbeobachteten moment etwas<davon an einem anderen platz zu deponieren.den sie nicht kennt natürlich.geht ihr geld zur neige lege ich es dazu.ein problem ist das schon,sie war es immer gewohnt über ihr bargeld frei zu entscheiden.nun verbummelt sie ja nicht nur geld,sondern einfach alles.selbst spiele ich gekauft habe-spez. demenzspiele,was auch immer...einfach alles muss ich immer sehr aufwändig suchen.naja-ich freu mich sie solange wie möglich in ihrem zuhause belassen zu können.
  • Hallo Ulrike,

    wenn ich Deinen Beitrag lese, habe ich ähnlich meine Mutter vor mir. Auch wir hatten damals ( Krankenhausaufenthalt in Gerontologie ) ein wenig die Augen vor dem "was passiert nach der Entlassung" verschlossen und irgendwann ist der Tag gekommen und die Hilflosigkeit war groß.
    Dann Suche nach Lösungen. Pflegeheim, 24-Stunden Betreuung, Pflegedienst, Essen auf Rädern ...
    Ich hatte mich dann mit meiner Schwester für eine 24-Stunden Betreuung entschlossen. Habe schon in meinen Beiträgen zuvor davon berichtet.
    Leider hat es jetzt nach 3 Monaten zum weiteren Zusammenbruch des wackeligen Kartenhauses geführt. Meine Mutter hat sich quasi gegen die Betreuerin gestellt, Essen verweigert und regelrechten Terror gemacht. Nun haben wir sie in ein Heim in unserer Nähe gebracht. Eine sehr schwierige Entscheidung - natürlich, aber endlich kann man ruhig schlafen, da man weiß, dass sie von Fachpersonal umgeben ist, dass Fachpersonal weiß, wie man mit dementen Personen umgeht, wenigsten ein wenig Unterhaltung/ Beschäftigung gewährleistet ist und auch der für sie so wichtige, strukturierte Tagesablauf ( Essenszeiten ) funktioniert.

    Du hast recht, ohne richterlichen Beschluß ist das so eine etwas heikle Sache. Wenn Dein Vater ohne Beschluß nach Hause will, kannst Du erst mal nichts machen. Evtl. solltest Du mal mit der Heimleitung sprechen. Die kennen sich meistens mit so etwas sehr gut aus und können das vielleicht beschleunigen.
    Wir haben auch noch keine Vollmacht, meine Mutter hat sich aber unserer Entscheidung gefügt, deswegen gab es hier Gott sein Dank kein Problem.

    Ich wünsche Dir sehr viel Mut und Glück im Umgang mit dieser schrecklichen Krankheit, die leider mit den früher so glücklichen Menschen macht, was sie will und ihnen alles nimmt.

    Liebe Grüße

    Michael
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.