Oma mit 89 hat Demenz und ist gerade in Kurzzeitpflege - wie sollen wir das alles schaffen?
Hallo Zusammen,
ich muss jetzt einfach hier mal einiges loswerden, mir brummt der Kopf, ich kann an nichts anderes mehr denken.
Meine Oma ist 89 und hat sich innerhalb von 2 Wochen total verändert. Sie ist vor 2 Wochen zusammengebrochen und kam dann ins Krankenhaus. Dort wurde sie auf den Kopf gestellt und sie ist einfach allgemein sehr krank und man hat auch festgestellt, dass sie dement ist. Wir wohnen alle zusammen (Tante, Onkel, Mutter, Vater, Cousine, Schwester Oma und ich) und wir haben zu Hause schon festgestellt, dass sie ab und zu immer vergesslicher wird oder auch unbeteiligter. Aber man konnte sich immer noch mit ihr verständigen. Wir wohnen alle zusammen ganz nah, meine Tante und ihre Famile und meine Familie und meine Oma, wir haben ein tolles Verhältnis untereinander.
Im Krankenhaus war meine Oma dann verwirrter als sonst, hat aber ab und zu auch wieder klar denken könne, das war wie ein Wechsel immer ein bisschen. Sie hat immer wieder einen Gruß an ihre Mutter ausgerichtet, die aber schon lang nicht mehr lebt. Nun ist sie seit bald einer Woche im Pflegeheim in Kurzzeitpflege. Wir mussten sie erst einmal in Kurzzeitpflege geben, da wir sie in diesem Zustand nicht nach Hause holen können, ohne eine Hilfe zu haben. Sie ist zu Hause am Rollator gelaufen, aber ab dem Krankenhaus konnte sie das nicht mehr, sie ist zwar einmal kurz vom Bett zur Tür, aber mehr war noch nicht drin. Wie gesagt ist gerade im Heim und musste da leider erst einmal in Isolation, wenn ihr Corona-Test negativ ist, darf sie auf Station. Wir hoffen das Ergebnis kommt heute. Die Isolation ist natürlich blöd, weil sie an nichts teilnehmen kann und ganz alleine ist. Es kommt sie jeden Tag jemand besuchen, aber es dürfen leider auch immer nur 2 Besucher am Tag kommen. Ich selber war letzten Samstag bei ihr, da war sie auch immer wieder wirr, hat mich aber erkannt und hat auch von selbst geredet. Sie hat auch nach der Beerdigung von ihrem Bruder gefragt, dieser ist leider vor kurzem gestorben. Sie war natürlich nicht mehr die Alte, aber man konnte sich ein wenig mit ihr Unterhalten. Sie hat auch Verständnis dafür gezeigt, dass sie erst einmal ins Heim muss, wir hatten immer Angst sie will unbedingt nach Hause.
Nun hat sich ihr Zustand aber rapide verschlechtert. Ich war gestern mit meiner Mutter bei ihr (sie wird dann immer in den Rollstuhl gesetzt wenn jemand kommt), erkannt hat sie uns, aber mit ihr reden geht gar nicht mehr. Sie bringt keine Sätze oder manchmal auch keine Wörter mehr raus oder redet von bestimmten Dingen, die nicht zusammen passen. Sie hat ständig ihre Hausschuhe an und ausgezogen und wollte die ganze Zeit aufstehen (was sie aber kräftemäßig auch gar nicht gescheit hinbekommt). Sie ist einfach wahnsinnig unruhig. Wir haben ihr immer gut zugerdet und einfach ein paar Sachen erzähl wie z.B, dass meine Cousine sie bald besuchen kommt, meine Schwester auch und, dass jeden Tag jemand kommt. Sie hat immer nur mir "Ja" oder "Ja gut" geantwortet. Aber das war schon schwer für mich mitanzusehen, wie schnell sie abbaut. Was auch noch schlimm war gestern, dass sie sich wohl von den Pflegern nicht anziehen und waschen lassen will, deswegen war sie den ganzen Tag im Nachthemd. Sie sagt zu uns (hat sie neulich als sie noch besser sprechen konnte zu meiner Mutter & Tante gesagt), dass die Pfleger alle dort so grob seien, aber wir konnten das nicht bestätigen, wenn wir zu Besuch waren. Natürlich müssen diese beim Transfer in den Rollstuhl oder zurück ins Bett ein bisschen zupacken, weil sie nicht selber laufen oder stehen kann. Wir wissen natürlich nicht, was passiert, wenn wir weg sind, aber auf uns machen alle einen lieben Eindruck. Aber es ist halt schwer, wenn die Oma sowa sagt und man macht sich ständig Gedanken. Was daran das Schlimme ist, sie jammert immer fürchterlich beim Transfer. Sie ruft immer "Au" und "Nein" "Mama" und ich muss immer aus dem Zimmer, ich halte das nicht aus, weil es mir so Leid tut, es zerreißt mir das Herz. Sie bekommt schon so viele bzw. starke Schmerzmittel, dass sie so Schmerzen hat kann doch eigentlich nicht sein oder doch? Die Pflegeleitung meinte, dass sie wahrscheinlich einfach auch Angst vor dem Transfer hat und sie dann vom Kopf her die Schmerzen eher kommen und sie deswegen auch bisschen aggressiv gegenüber den Pflegern ist.Ich weiß es einfach nicht. Wenn sie zu zweit sind und ein Mann oder auch zwei Männer dabei sind, geht es wohl ein bisschen besser, da jammert sie nicht so sehr, vielleicht ist sie da beruhigter, weil zwei "stark Männer" das machen. Morgen kommt aber wohl der Hausarzt und schaut nochmal nach ihr, aber ich habe die Befürchtung, dass dieser nicht viel macht. Ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf über die Situation, für uns ist es einfach schlimm. Auch, weil es so schnell ging. Ich mache mir auch immer Gedanken, sind wir zu wenig bei ihr, sollte man sie nach Hause holen. Aber ich glaube das würden wir zu Hause so erst mal gar nicht schaffen. Und es kommt auch jeden Tag jemand oder zwei Personen für ein paar Stunden. Aber ich habe Angst, dass sie sich alleine fühlt und ihr es schlecht geht. Wir haben die Hoffnung, dass es ein bisschen besser wird, wenn sie nach der Isolation unter andere Leute kommt, auch wenn sie vielleicht nicht mehr viel spricht usw. Aber es wäre dennoch vielleicht ganz nett.
Wir wissen auch nicht, ob das die letzte Stufe ist oder wie oder was. Es ist aber einfach schwer sie so zu sehen und ich will und hoffe, dass sie nicht leidet. Das macht mir am meisten Sorgen. Und auch, dass man nicht 24/7 bei ihr sein kann. Aber das kann niemand...wir machen uns auch bisschen Vorwürfe, sie jetzt ins Heim gegeben zu haben. Sie ist einfach ein Mensch der gern zu Hause ist und sein zu Hause liebt. Ich habe auch Angst, dass sie sich deswegen alleine fühlt. Oder, dass sie irgendwann alleine sterben muss, wenn sie im Heim bleiben sollte. Natürlich kann man zu Hause auch nicht immer da sein, aber solche Gedanken macht man sich halt. Ich musste das jetzt mal loswerden und mir von der Seele schreiben, denn es macht mich echt ziemlich fertig.
Ich danke allen, die sich Zeit nehmen das zu lesen und mir ggf. zu Antworten.
Viele Grüße!
ich muss jetzt einfach hier mal einiges loswerden, mir brummt der Kopf, ich kann an nichts anderes mehr denken.
Meine Oma ist 89 und hat sich innerhalb von 2 Wochen total verändert. Sie ist vor 2 Wochen zusammengebrochen und kam dann ins Krankenhaus. Dort wurde sie auf den Kopf gestellt und sie ist einfach allgemein sehr krank und man hat auch festgestellt, dass sie dement ist. Wir wohnen alle zusammen (Tante, Onkel, Mutter, Vater, Cousine, Schwester Oma und ich) und wir haben zu Hause schon festgestellt, dass sie ab und zu immer vergesslicher wird oder auch unbeteiligter. Aber man konnte sich immer noch mit ihr verständigen. Wir wohnen alle zusammen ganz nah, meine Tante und ihre Famile und meine Familie und meine Oma, wir haben ein tolles Verhältnis untereinander.
Im Krankenhaus war meine Oma dann verwirrter als sonst, hat aber ab und zu auch wieder klar denken könne, das war wie ein Wechsel immer ein bisschen. Sie hat immer wieder einen Gruß an ihre Mutter ausgerichtet, die aber schon lang nicht mehr lebt. Nun ist sie seit bald einer Woche im Pflegeheim in Kurzzeitpflege. Wir mussten sie erst einmal in Kurzzeitpflege geben, da wir sie in diesem Zustand nicht nach Hause holen können, ohne eine Hilfe zu haben. Sie ist zu Hause am Rollator gelaufen, aber ab dem Krankenhaus konnte sie das nicht mehr, sie ist zwar einmal kurz vom Bett zur Tür, aber mehr war noch nicht drin. Wie gesagt ist gerade im Heim und musste da leider erst einmal in Isolation, wenn ihr Corona-Test negativ ist, darf sie auf Station. Wir hoffen das Ergebnis kommt heute. Die Isolation ist natürlich blöd, weil sie an nichts teilnehmen kann und ganz alleine ist. Es kommt sie jeden Tag jemand besuchen, aber es dürfen leider auch immer nur 2 Besucher am Tag kommen. Ich selber war letzten Samstag bei ihr, da war sie auch immer wieder wirr, hat mich aber erkannt und hat auch von selbst geredet. Sie hat auch nach der Beerdigung von ihrem Bruder gefragt, dieser ist leider vor kurzem gestorben. Sie war natürlich nicht mehr die Alte, aber man konnte sich ein wenig mit ihr Unterhalten. Sie hat auch Verständnis dafür gezeigt, dass sie erst einmal ins Heim muss, wir hatten immer Angst sie will unbedingt nach Hause.
Nun hat sich ihr Zustand aber rapide verschlechtert. Ich war gestern mit meiner Mutter bei ihr (sie wird dann immer in den Rollstuhl gesetzt wenn jemand kommt), erkannt hat sie uns, aber mit ihr reden geht gar nicht mehr. Sie bringt keine Sätze oder manchmal auch keine Wörter mehr raus oder redet von bestimmten Dingen, die nicht zusammen passen. Sie hat ständig ihre Hausschuhe an und ausgezogen und wollte die ganze Zeit aufstehen (was sie aber kräftemäßig auch gar nicht gescheit hinbekommt). Sie ist einfach wahnsinnig unruhig. Wir haben ihr immer gut zugerdet und einfach ein paar Sachen erzähl wie z.B, dass meine Cousine sie bald besuchen kommt, meine Schwester auch und, dass jeden Tag jemand kommt. Sie hat immer nur mir "Ja" oder "Ja gut" geantwortet. Aber das war schon schwer für mich mitanzusehen, wie schnell sie abbaut. Was auch noch schlimm war gestern, dass sie sich wohl von den Pflegern nicht anziehen und waschen lassen will, deswegen war sie den ganzen Tag im Nachthemd. Sie sagt zu uns (hat sie neulich als sie noch besser sprechen konnte zu meiner Mutter & Tante gesagt), dass die Pfleger alle dort so grob seien, aber wir konnten das nicht bestätigen, wenn wir zu Besuch waren. Natürlich müssen diese beim Transfer in den Rollstuhl oder zurück ins Bett ein bisschen zupacken, weil sie nicht selber laufen oder stehen kann. Wir wissen natürlich nicht, was passiert, wenn wir weg sind, aber auf uns machen alle einen lieben Eindruck. Aber es ist halt schwer, wenn die Oma sowa sagt und man macht sich ständig Gedanken. Was daran das Schlimme ist, sie jammert immer fürchterlich beim Transfer. Sie ruft immer "Au" und "Nein" "Mama" und ich muss immer aus dem Zimmer, ich halte das nicht aus, weil es mir so Leid tut, es zerreißt mir das Herz. Sie bekommt schon so viele bzw. starke Schmerzmittel, dass sie so Schmerzen hat kann doch eigentlich nicht sein oder doch? Die Pflegeleitung meinte, dass sie wahrscheinlich einfach auch Angst vor dem Transfer hat und sie dann vom Kopf her die Schmerzen eher kommen und sie deswegen auch bisschen aggressiv gegenüber den Pflegern ist.Ich weiß es einfach nicht. Wenn sie zu zweit sind und ein Mann oder auch zwei Männer dabei sind, geht es wohl ein bisschen besser, da jammert sie nicht so sehr, vielleicht ist sie da beruhigter, weil zwei "stark Männer" das machen. Morgen kommt aber wohl der Hausarzt und schaut nochmal nach ihr, aber ich habe die Befürchtung, dass dieser nicht viel macht. Ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf über die Situation, für uns ist es einfach schlimm. Auch, weil es so schnell ging. Ich mache mir auch immer Gedanken, sind wir zu wenig bei ihr, sollte man sie nach Hause holen. Aber ich glaube das würden wir zu Hause so erst mal gar nicht schaffen. Und es kommt auch jeden Tag jemand oder zwei Personen für ein paar Stunden. Aber ich habe Angst, dass sie sich alleine fühlt und ihr es schlecht geht. Wir haben die Hoffnung, dass es ein bisschen besser wird, wenn sie nach der Isolation unter andere Leute kommt, auch wenn sie vielleicht nicht mehr viel spricht usw. Aber es wäre dennoch vielleicht ganz nett.
Wir wissen auch nicht, ob das die letzte Stufe ist oder wie oder was. Es ist aber einfach schwer sie so zu sehen und ich will und hoffe, dass sie nicht leidet. Das macht mir am meisten Sorgen. Und auch, dass man nicht 24/7 bei ihr sein kann. Aber das kann niemand...wir machen uns auch bisschen Vorwürfe, sie jetzt ins Heim gegeben zu haben. Sie ist einfach ein Mensch der gern zu Hause ist und sein zu Hause liebt. Ich habe auch Angst, dass sie sich deswegen alleine fühlt. Oder, dass sie irgendwann alleine sterben muss, wenn sie im Heim bleiben sollte. Natürlich kann man zu Hause auch nicht immer da sein, aber solche Gedanken macht man sich halt. Ich musste das jetzt mal loswerden und mir von der Seele schreiben, denn es macht mich echt ziemlich fertig.
Ich danke allen, die sich Zeit nehmen das zu lesen und mir ggf. zu Antworten.
Viele Grüße!
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