Ich brauche dringen Euren Rat

Erst einmal ein herzliches HALLO an Alle hier.

Bin teilweise sehr überfordert mit Schwiegermama und bräuchte ein paar gute Tipps von Euch.

Sie lebt noch alleine. Körperpflege klappt noch zu 80%, Arztbesuche nur noch mit mir zusammen, sie geht selbstständig einkaufen, fast täglich - aber schwere Sachen kaufen mein Mann und ich. Essen kochen geht nicht mehr so gut, sie macht sich jede Woche mehrmals einen Kartoffelsalat der ungenießbar ist. Sie vergisst einfach, dass sie ihn andauernd macht. Manchmal holt sie sich was vom Imbiss, also wirklich einseitige Ernährung. Essen auf Rädern will sie nicht, aber da habe ich mich jetzt durchgesetzt zumindest für 3x wöchentlich.
Was sehr schlimm ist ist, dass ihre Wohnung vollkommen verdreckt ist, es ist schon verdammt ekelig mittlerweile. Sie putzt schon seit Monaten nicht mehr, auch nicht mehr Bad und Küche. Wenn die Haushaltshilfe vom Pflegedienst kommt (1x die Woche für 1 Stunde), dann darf diese Dame nur das Bett überziehen und ansonsten mit ihr sitzen und reden. Da sie schon immer ein sehr anstrengender Mensch war der jegliche Menschen vor den Kopf gestoßen hat, will auch Niemand aus der Familie seit Jahren mit ihr zu tun haben, also auch schon vor ihrer Demenz. Ich bin also die Einzige die sich kümmert und gelegentlich mein Mann wenn er nicht beruflich unterwegs ist.
Jetzt wo mein Mann Urlaub hat hätten wir gerne mal zusammen ihre Wohnung von Grund auf auf Vordermann gebracht. Sie ist total ausgerastet und hat es uns verboten. Ich bin vollkommen fertig deshalb. Ich schäme mich so sehr vor all den Leuten die dort hinkommen, Ergotherapie, Haushaltshilfe, Medikamentendienst, etc.. Und in erster Linie finde ich es total ekelig für meine Schwiegermutter das sie in so einem Dreck lebt.
Meine Frage hier, wie sind Eure Erfahrungen damit und hat Jemand einen Tipp für mich wie ich sie überzeugen kann, das es wichtig ist, dass die Wohnung mal sauber gemacht wird? Es wird ja auch nicht besser, sondern von Monat zu Monat immer schlimmer.
Sie ist soooo zickig, war sie aber schon immer, jetzt noch bissel schlimmer vielleicht.
Und auch so ist sie ein totaler Messi, hat 2 Kellerräume voller Müll, eine Garage voller Müll, der Waschmaschinenraum im Keller und der Dachboden ist ebenfalls voller Müll. Die alte Dame, die mit ihr in diesem Haus gewohnt hat, ist letzte Woche in ein ein Pflegheim gekommen was bedeutet, dass bald neue Nachmieter kommen. Das machen die sicher nicht mit. Auch der gemeinsame Garten ist verwüstet und verwachsen, da ist Ärger vorprogrammiert.

Kommentare

  • Schade, dass keine Antworten hier stehen😐in einer ähnlichen Situation steh ich als Freundin und Bevollmächtigte auch - und wie viele Menschen noch?

    Wie lange ist es tragbar einen Menschen auf seinen Wunsch hin ( denn er nimmt das Chaos ja offensichtlich nicht wahr) und sein Umfeld verwahrlosen zu lassen? Was kann ich tun?

  • Moin,moin,

    es ist ganz sicher nicht erforderlich, sich für die Schwiegermutter zu schämen. In meinen Augen müsste der Pflegedienst Verantwortung übernehmen. Gegen den Willen der Alten Dame sind aber alle hilflos, bis ein Grad von Eigen- oder Fremdgefährdung erreicht ist, der dann behördlich/gerichtlich einen Eingriff möglich macht. Möglicherweise ist es auch schon jetzt sinnvoll, eine Pflegeberatungsstelle, den sozial psychiatrischen Dienst oder den ASD von Stadt oder Kreisverwaltung zu informieren.

    so blöde das klingt, vielleicht muss das einfach eskalieren. Kostet Kraft und Nerven das zuzulassen und ist sicher nicht der Königsweg.

    Gruß Frank

  • Hallo

    das klingt nicht blöde, sondern ist einfach der letzte Weg.

    Leider die gleiche Erfahrung mit meiner Frau gemacht die an Demenz erkrankt ist. Es widerstrebt einem innerlich, es esklalieren zu lassen. Leider nicht anders möglich.

  • Wie wäre es sonst mit einer rechtlichen Betreuung?

    Wer kann vor Ort die Reinigung der Wohnung übernehmen?

    Wir hier lassen eine Putzfirma kommen - ginge aber auch über die Sozialstation.

    Alles, alles, alles Gute.

  • Sie haben leider nicht geschrieben

    aus welcher Gegend Sie kommen.Ein Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe kann ihnen helfen

    Es werden Beratungstermine des Pflegestützpunktes angeboten oder Hausbesuche vereinbart.Die Beratung und hilfe ist immer kostenlos, neutral und unter Einhaltung der Schweigepflicht.

    Sehr Hilfreich sind auch Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe

    Liebe Grüße

  • Ein herzliches Hallo aus Lübeck,

    ich bin Neuling in diesem Forum. Hoffe auf Angehörige zu treffen und Erfahrungen auszutauschen die einen Partner mit FTD betreuen.

    Bei meinem Mann wurde Anfang 2020 ,im MRT, erst Beginn von vaskuläre Demenz festgestellt. 2019 hatte ich bemerkt ,dass er sich verändert im Verhalten, Vergessen was da auch schon begann seine Schlafstörungen und Unruhe. Dies wurde immer schlimmer. Auf Grund dessen wurde er im Jan. + Feb. 21 in die Klinik eingewiesen. Dort wurden umfangreiche Untersuchungen vorgenommen und weiterhin hieß es vaskuläre Demenz. Mit Tabletten versorgt ,Psychopharmaka und Schlafmittel wieder nach Hause. Sein damaliger Neurologe hat immer wieder andere Tabletten ausprobiert weil Schlafstörung und Unruhe in immer kürzen Abständen kamen und beginnende Demenz hat er ignoriert. Klinikberichte wurden nicht beachtet.

    Nachdem ich endlich einen anderen Neurologen gefunden hatte und der sich dann ausgiebig mit meinem Mann befasst hatte bekamen wir die Diagnose FTD.

    Seit Ende November geht es meinem Mann extrem schlecht. Er fand keinen Schlaf und war so unruhig ,dass er immer vorm Haus auf und ab gelaufen ist. Er sowie ich konnten einfach nicht mehr. Daraufhin hat sein Arzt solange rumtelefoniert bis er in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Dort war er vom 16.12. - 30.12. 2021. Er wurde mit etlichen Tabletten eingestellt. Nun war die Unruhe nicht mehr so stark, schlafen meist erst gegen morgen. Nun aber liegt er fast den ganzen Tag auf dem Sofa, will nicht rausgehen, ist zitterig, hat keinen Hunger usw. Sein Arzt hatte eine langsame Reduzierung von 2 Sorten Tabletten angeordnet, dass hat nicht geklappt und die " alte " Dosis muss er wieder einnehmen.

    Mich erschreckt die körperliche Veränderung auch das ich ihn zwingen muss etwas zu essen und zu trinken. Morgens 1 Toast mit Nutella ( was er erst seit kurzem mag) Mittags vielleicht 1/2 Nusscroissant, um 17 Uhr etwas warmes ( egal was ich koche , die Portion sieht man kaum auf dem Teller) um 20 Uhr trinkt er eine heiße Milch mit Honig...

    Wie es weiter geht oder der Verlauf ist kann keiner beantworten. Anscheinend ist dieser sehr unterschiedlich.

    Ich hoffe in diesem Forum Betroffene zu finden mit denen man sich austauschen kann.

    Liebe Grüße Rosi

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