Hilfe bei Antrag auf Pflegestufe

Hallo,

ich benutze dieses Forum zum ersten Mal, in der Hoffnung, dass mir vielleicht jemand einen Rat geben kann.

Mein Papi ist mit Alzheimer diagnostiziert und lebt momentan noch alleine in seiner Wohnung. Er moechte in der Wohnung bleiben, und ich finde, dass es auch im Moment noch das Beste fuer ihn ist. Aber er braucht Hilfe. Ich selber wohne leider sehr weit weg, aber mit der Hilfe und Tips von Freunden, Nachbarn und Familie hat sich ein kleines Hilfsnetzwerk fuer ihn schaffen lassen. Ich habe ziemlich viel ueber Alzheimer gelesen, aber vor allem durch meinen Papi selbst (waehrend seiner langen Besuche bei mir, meine Besuche bei ihm und unseren taeglichen Telefonaten) viel gelernt.

Nun zum Thema: Seit Tagen beschaeftige ich mit der Antragstellung auf eine Pflegestufe fuer ihn und mit diesem Thema bin ich ziemlich rat- und hilflos. Bei allem, was ich lese, habe ich immer wieder das Gefuehl, dass es alles gar nicht richtig passt auf einen Menschen mit Alzheimer, der ansonsten gesund ist.

Vielleicht hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Thematik und kann mir weiterhelfen oder Tips geben, was man vielleicht erwahnen oder hervorheben sollte, damit so ein Antrag auch Chancen auf Bewilligung hat?

Ich waere jedenfalls von Herzen dankbar, wenn mir jemand helfen koennte.

Nenna

Kommentare

  • Hi,
    (Antrag auf Pflegestufe?) Nachdem der Arzt die Krankheit Alzheimer dignostiziert hat, rief ich bei der Krankenkasse an und habe nach einem Antrag auf Pflegestufe gefragt. Statt einem Antrag wurde von der Krankenkass ein Sachverständiger vorbeigeschickt und der hat alles in die Wege geleitet. Auch weitere Aktionen waren recht einfach durch Telefonate erledigt oder in die Wege geleitet.
  • Am besten einfach bei der Krankenkasse anrufen , die schicken dann einen Gutachter vom mediz. Dienst raus der die Einstufung prüft . z:b. mit einfache fragen die er ihrem vater stellt (wann haben sie Geburtstag? Wie alt sind sie?) und evtl aich einfache aufgaben (z.B. knöpfen sie bitte ihr hemnd auf und zu etc)und danach wird er wohl noch ein Gespräch mit ihnen führen.
    es ist relativ selten , dass man sich um alles selbst kümmern und anträge selbst stellen muss. (kommt aber trotzdem hin und wieder vor)
  • Hallo,
    so einfach mit anrufen bei der Krankenkasse ist das wohl nicht.
    Ich hatte damals bei der Krankenkassen angerufen, die haben mir einen Antrag auf Pflegegeld gesendet.
    Nach sechs Wochen habe ich vom MZD ein schreiben bekommen wann ein Arzt vorbeikommt. Der Arzt war eine Ärztin die sich immerhin ganze 10 Min. Zeit genommen hat mit meiner Schwiegrmutter zu sprechen um mir dann zu sagen "ist gerade mal Pflegestufe 1". Mit mir hat sie überhaupt nicht gesprochen. "Wollte sie nicht, keine Zeit". Ich habe mitlerweile (seit 4 Wochen)den Antrag auf Pflegestufe 2 gestellt. Diesmal werde ich darauf bestehen dass erst einmal mit mir gesprochen wird. Denn wenn man meine Schwiegermutter fragt wie es ihr geht, bekommt man zur Antwort "sehr gut" "prima" "alles in bester Ordnung". Aber sie ist Inkontinent, kann sich überhaupt nicht mehr selber versorgen, läuft weg und wird jeden Tag von mir mindesten 1x von Kopf bis Fuß gewaschen u.s.w...... Ist ein 24 Std.Job. Aber man sieht es ihr nicht an.
    Sie sitzt in ihrem Sessel und erzählt sehr flüssig. Nur dass das eigentlich alles nicht stimmt. Die Leute von denen sie erzählt sind zwische 20 und 30 Jahren schon Tod und der rest ist ein heilloses durcheinander. Aber woher soll der Arzt dass wissen. Und das ist bei A. dass Problem. Man muß sich Zeit nehmen und mit den Leuten reden, und diese Zeit haben die Leute vom MZD nicht."Leider". Der einzige Arzt der sich bisher Zeit genommen hat war der Arzt vom Amtsgericht. Der hat nicht nur mit der Schwiegermutter, sondern auch mit mir gesprochen.
    Also, erst einmal selber mit dem Arzt sprechen.
    Gruß Uschi
  • Ich möchte auch gerne nochmals einen Antrag bei der Krankenkasse stellen, nachdem der 1. Antrag vor 1 1/2 Jahren gescheitert ist. Leider scheint es nicht so, dass meine Mutter Pflegestufe 1 tauglich ist, weil sie noch vieles selber kann. Allerdings kann sie sich weder selber ihre Medikamente geben und ist eigentlich ständig auf jemanden angewiesen, der ihr hilft, da sie ja nicht mal weiß, welche Tageszeit es ist. Ich habe aber gehört, dass es für die Demenz eine sog. Pflegestufe 0 gibt oder bald geben soll. Weiß jemand etwas darüber?
  • Hallo Karin2222!
    Von einer Pflegstufe 0 für Demenzkranke habe ich noch nichts gehört. Aber, wenn Deine Mutter für Medikamente, evtl. noch Essen kochen, einkaufen... Hilfe benötigt, kann sie sich doch gar nicht mehr alleine versorgen. Wie sieht es denn mit der täglichen Hygiene aus. Kann und vor allen Dingen, macht sie das auch wirklich täglich alleine? Wie oft muß jemand nach ihr sehen und welche Hilfestellungen sind nötig? Versuche mal all diese Dinge zu sammeln, dann kommst Du sicher auf eine ganz ansehbare Liste. Versuche auch ein Gespräch (ohne Deine Mutter) mit dem MDK-Begutachter zu führen und sag ihm ganz deutlich, dass so vieles, was Deine Mutter zwar behauptet zu können, aber nicht wirklich mehr kann. Bei Demenzkranken gelten etwas andere Kriterien als bei anderen Pflegebedürftigen. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du diesmal die Stufe I schaffst.

    Viel Glück
    Gruß Katharina
  • Hallo karin2222,

    ich kann nur unterstützen, was katharina schreibt.
    Wenn Deine Mutter nicht einmal weiss, Tageszeit gerade ist, da scheint sie doch schon recht desorientiert zu sein, was sich ja mit Sicherheit in anderen Lebesnbereichen ebenfalls äußert.

    Ich selbst habe hier im Forum schon geschrieben, dass mir bei der Beantragung einer Pflegestufe folgender Link recht geholfen hat, wo ich
    Pflegetagebuchformulare mit Erklärungen gefunden habe:
    http://www.pflege-regio-aachen.de/pflegekassen.html


    Ich habe mir die Mühe gemacht und alle Minuten über 3 Wochen peinlichst aufgeschrieben - dabei habe ich mich so genau es ging, an die Erklärungen zu diesem Tagebuch gehalten.

    Meine Mutter hat vor einem reichlichen Jahr Pflegestufe II erhalten, nachdem 1 Jahr vorher eine Pflegestufe total abgelehnt wurde.

    Allerdings habe ich auch von der Pflegestufe 0 gehört bzw. gelesen.
    "Pflegestufe 0: Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn jemand zwar pflegerische Unterstützung benötigt, jedoch nicht unter die gesetzlichen Bestimmungen von Pflegestufe I fällt. Dazu gehören beispielsweise Personen, die ausschließlich Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung benötigen. Pflegestufe 0 bedeutet: keine Leistungen der Pflegeversicherung. Wer trotzdem (professionelle) Unterstützung und Hilfe benötigt, diese aber aus Eigenmitteln nicht finanzieren kann, sollte sich an das Sozialamt und seine Krankenkasse wenden."

    Du kannst dazu auch mal unter:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe_zur_Pflege "Pflegestufe 0"
    schauen.

    Ich selbst nehme aber sehr stark an, dass Deine Mutter mindestens unter Pflegestufe I fällt.

    Herzliche Grüße von Christine
  • Hallo liebe Foren-Mitglieder,

    zur "Pflegestufe 0" ein paar Ergänzungen: Sie wird auch dann bescheinigt, wenn der Pflegebedarf für Leistungen der Pflegeversicherung nicht hoch genug ist, aber trotzdem die Notwendigkeit einer Heimunterbringung besteht (z.B. bei Selbstgefährdung bei Demenz).

    Ab Juli 2008 sind Änderungen des Pflegeversicherungsgesetzes geplant. Dann sollen bereits Demenzkranke ohne Pflegestufe (sprich Pflegestufe 0) Leistungen nach dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz bekommen. Wie der Anspruch festgestellt wird und in welcher Höhe die Leistungen für die Betroffenen gezahlt werden, steht noch nicht fest.

    Viele Grüße

    Susanna Saxl
    Deutsche Alzheimer Gesellschaft
  • Vielen Dank für euere Infos!
    Wir haben jetzt nochmal Pflegestufe beantragt, und werden auch einen Beistand von der Diakonie dabeihaben, wenn dieser MTK kommt. Ich habe schon so eine Liste angefertigt, und da kommt wirklich einiges zusammen.
    Inzwischen haben wir auch festgestellt, dass sich meine Mutter nicht mehr richtig gewaschen hat in den letzten Monaten, obwohl sie das immer steif und fest behauptet hat. Jetzt kommt bei uns jeden 2. Tag die Diakonie vorbei und wäscht meine Mutter. Wir hoffen, dass wir die Kosten von der Krankenkasse erstattet bekommen, wenn die Pflegeeinstufung erfolgt ist.
  • Auch ich habe bei der AOK die Pflegestufe für meine 80jährige Mutter -die an Altersdemenz erkrankt ist- beantragt. Wurde zweimal von der AOK Rosenheim-MDK abgelehnt, der letzte Besuch des MDK dauerte ca. 15-20 Min. ich habe das Pflegeprotokoll eigenhändig geschrieben abgegeben, wurde vieles nicht berücksichtigt, wie Duschen etc., es wurde wieder wie üblich die körperliche Verfassung geprüft, die geistige nicht besonders. Werde wiederum Einspruch einlegen und dann vor dem Sozialgericht klagen.
    Wer hat einen ähnlichen Weg gehen müssen und Recht bekommen - wie läuft hier alles so ab.
    Über jede Antwort bin ich dankbar.
    Gruß Radlhex
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