Demenz-Wohngemeinschaften
Liebe Forumteilnehmer,
ich würde mich freuen, hier Erfahrungswerte aus anderen Demenz-WGs zu lesen.
Ich bin oder besser ich war von dem Modell "Demenz-WG" begeistert und als meine Mutter vor einem Jahr nicht mehr alleine bleiben konnte, suchte ich eine WG in unserer Nähe. Die WG, die noch mehrere offene Plätze hatte (sie existierte damals erst 5 Monate) gefiel mir ausgezeichnet gut. Ein herrliches Haus (total umgebaut) und dazu ein sehr großer gepflegter Garten. Über den Ambulanten Pflegedienst (= Initiator der WG) konnte ich mir vor einem Jahr kein Bild machen. Jetzt nach einem Jahr bin ich enttäuscht. Das Haus und der Garten sind zwar wunderschön, aber bei bis 12 Bewohnern sind nur 2 Präsenzkräfte tagsüber anwesend. Diese beiden Mitarbeiter müssen alles erledigen, wie die Bewohner waschen, pflegen (es sind 2 bettlägerige Schwerstpflegefälle dabei), einkaufen und die Mahlzeiten vorbereiten/kochen. Ist klar, dass durch diesen Personalmangel das Prinzip der selbstbestimmten Wohngemeinschaft nicht funktionieren kann. Duch die ständige Überlastung der beiden Mitarbeiter kommt die Beschäftigung viel zu kurz. Die Kartoffeln werden selbst geschält u. s. w. weil es so eben schneller geht. An Spaziergänge oder an Ausflüge ist kaum zu denken. Mich würde interessieren, ob das der Normalfall einer Demenz-WG ist oder ob es andere Erfahrungen gibt. Außerdem ist es verdammt schwierig, ein funktionierendes Angehörigengremium zu schaffen. Bei 12 Bewohnern sind die Interessen äußerst vielschichtig, deshalb ist der Wechsel des Ambulanten Dienstes nahezu unmöglich.
ich würde mich freuen, hier Erfahrungswerte aus anderen Demenz-WGs zu lesen.
Ich bin oder besser ich war von dem Modell "Demenz-WG" begeistert und als meine Mutter vor einem Jahr nicht mehr alleine bleiben konnte, suchte ich eine WG in unserer Nähe. Die WG, die noch mehrere offene Plätze hatte (sie existierte damals erst 5 Monate) gefiel mir ausgezeichnet gut. Ein herrliches Haus (total umgebaut) und dazu ein sehr großer gepflegter Garten. Über den Ambulanten Pflegedienst (= Initiator der WG) konnte ich mir vor einem Jahr kein Bild machen. Jetzt nach einem Jahr bin ich enttäuscht. Das Haus und der Garten sind zwar wunderschön, aber bei bis 12 Bewohnern sind nur 2 Präsenzkräfte tagsüber anwesend. Diese beiden Mitarbeiter müssen alles erledigen, wie die Bewohner waschen, pflegen (es sind 2 bettlägerige Schwerstpflegefälle dabei), einkaufen und die Mahlzeiten vorbereiten/kochen. Ist klar, dass durch diesen Personalmangel das Prinzip der selbstbestimmten Wohngemeinschaft nicht funktionieren kann. Duch die ständige Überlastung der beiden Mitarbeiter kommt die Beschäftigung viel zu kurz. Die Kartoffeln werden selbst geschält u. s. w. weil es so eben schneller geht. An Spaziergänge oder an Ausflüge ist kaum zu denken. Mich würde interessieren, ob das der Normalfall einer Demenz-WG ist oder ob es andere Erfahrungen gibt. Außerdem ist es verdammt schwierig, ein funktionierendes Angehörigengremium zu schaffen. Bei 12 Bewohnern sind die Interessen äußerst vielschichtig, deshalb ist der Wechsel des Ambulanten Dienstes nahezu unmöglich.
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Kommentare
Ganz liebe Grüße und noch viel Erfolg, wenn jeder zuständig ist, klappt es auch.
Ich habe mich schon mal mit dem Gedanken getragen im Hause meines Vaters ein WG einzurichten - aber das ist in BW gar nicht so einfach.
Aber die Möglichkeit das Haus zur Verfügumng zu stelle für den Ambulanten Dienst gibt vielleicht neue Möglichkeiten.
Schönen Tag.
Susanne
vielen Dank für Eure Meldungen.
So wie es topsi beschreibt, so stelle ich mir auch eine Demenz-Wohngemeinschaft vor!
Leider funktioniert das so bei uns nicht. Die Aufnahme neuer Bewohner erfolgt durch die Pflegedienstleitung, teilweise schaut sie sich die Bewohner gar nicht vorher an, sondern verlässt sich auf die Beschreibung durch die Angehörigen. Die WG-Angehörigen werden zwar per Mail informiert, haben aber nur ein theoretisches Recht "nein" zu sagen.
So wird auf die "Chemie" zwischen den Angehörigen kein Wert gelegt und es ist auch bei uns tatsächlich so, dass wir gesetzl. Betreuer haben, die in mehrwöchigem Abstand nur mal vorbei schauen. Unsere WG wird mehr als Kleinst-Pflegeheim betrieben, aber nicht als selbstbestimmte WG ... Leider!
Der Pflegedienst hat das Sagen und ich empfinde es so: Es geht nicht um das Wohlergehen der Menschen, sondern vordergründig um den Gewinn.
In der Zwischenzeit habe ich mit dem Thema abgeschlossen und suche für meine Mutter eine andere Betreuung.
Ganz liebe Grüße
Ginamarie