Vom Heim abgelehnt

Hallo,
ich habe gerade einen Anruf von meiner Mutter erhalten. Sie war richtig fertig...
Wir haben meinen Vater (75) nach 10 Jahren häuslicher Pflege ins Heim gebracht. Leider haben sie nach 2 Tagen festgestellt, dass sie mit ihm nicht umgehen können. Er war vorher 4 Wochen in der Gerontopsychatrie. Vor einigen Wochen auch schonmal. Allerdings muss man dazusagen, dass er seit einigen Monaten sehr viel Schreit und sehr unruhig ist. Deshalb ging es auch zuhause einfach nicht mehr. Auch in der Tagespflege, wo er war, könnten sie ihn nicht mehr aufnehmen. Das Schreien ist leider nicht besser geworden. Außerdem ist er schon gestürzt wenn er zu sehr sediert war.
Meine Mutter sprach schon davon dass man sie beide am besten einschläfern soll. Sie ist wirklich total fertig.
Ich fahre morgen zu ihr und hoffe, dass ich sie wieder etwas aufbauen kann.
Aber was macht man denn in so einem Fall, wenn das Heim einen Alzheimer-Patienten nicht aufnehmen kann?
Muss mein Vater jetzt mit Medikamenten so sediert werden, dass er nur noch vor sich hin dämmert? Er kommt heute wieder in die Psychatrie.
Hat jemand noch eine Idee?
Wir sind wirklich nervlich am Ende - schon seit vielen Monaten und können so einfach nicht zur Ruhe kommen - besonders meine Mutter...

Kommentare

  • Hallo milliways,

    ist Ihr Vater noch in der Psychiatrie?
    Der einzige Weg ist wohl, sich nach einem anderen Heim umzusehen. Auch wenn Ihr Vater in der Betreuung sehr anstrengend ist, können die Mitarbeiterinnen in der Pflege nach 8 Stunden nach Hause gehen und sich erholen, was Ihre Mutter nicht kann. Das Problem mit dem Schreien tritt immer wieder auf und gute Einrichtungen, die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen, entwickeln Konzepte, wie sie damit umgehen.
    Ich weiß von einer Familie, wo die Ehefrau ihren Mann, der auch ständig schreit, sobald er keine direkte Ansprache bekommt, regelmäßig stundenweise aus dem Heim nach Hause holt, um die Mitarbeiter ein wenig zu entlasten. Doch rund um die Uhr könnte sie es eben auch nicht mehr leisten.
    Haben Sie Kontakt zu einer örtlichen Alzheimer-Gesellschaft in Ihrer Nähe? Vielleicht können Sie dort noch einen Hinweis auf eine geeignte Einrichtung bekommen.

    Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie eine einigermaßen passende Lösung finden.

    Viele Grüße

    Susanna Saxl
    Administratorin
  • Hallo Frau Saxl,
    vielen Dank der Nachfrage. Momentan ist er sogar noch im Krankenhaus, da er eine Infektion hatte. Wir waren aber vorgestern in einem anderen Heim ca. 35 km vom Wohnort entfernt. Dort kann er ab nächster Woche unterkommen. Ein Sozialarbeiter der Psychatrie hatte uns diesen Tipp gegeben. Wir hoffen jetzt, dass es dort besser funktioniert. Man muss dann eben die Fahrten in Kauf nehmen und kann ihn dann eben nicht täglich besuchen.

    Ja, zuhause ging es wirklich nicht mehr. Man konnte ja kaum Essen machen oder mal ins Bad gehen wenn er da war, da er ständig rumgelaufen ist, auch nachts. Ich selbst habe ihn ja nur ab und zu mal Wochenweise gepflegt, wenn meiner Mutter in Urlaub oder Kur war, oder war öfter am Wochenende da. Ich konnte nachts nicht schlafen und tagsüber auch nicht, da ich ja auch noch arbeiten musste. Aber ich konnte dann wenigstens nach der Zeit mal wieder zur Ruhe kommen - meine Mutter nicht. Er war ja in den letzten Jahren zur Tagespflege, so dass man zumindest mal 8 Stunden lang durchschnaufen konnte. Aber auch dort mussten wir ihn in letzter Zeit manchmal abholen, da er einfach zu laut war.

    Ich kann aber auch die Einrichtung verstehen, dass sie ihn nicht behalten wollten, denn die anderen Heimbewohner möchten ja auch mal schlafen. Es war sogar so schimm, dass ein anderer Heimbewohner mit der Gabel auf ihn los ging. Mein Vater kann ja nichts dafür, aber es ist schon sehr belastend.

    Wir drücken jetzt alle die Daumen, dass es dort besser klappt. Meine Mutter ist ja nun auch seit fast 2 Jahren schwer an Rheuma erkrankt. Der Körper macht die langanhaltende Belastung einfach nicht mehr mit. Wir hoffen nun, dass sie wenigstens mal wieder ein bisschen zur Ruhe kommen kann.

    Wir werden jetzt auch nochmal versuchen mit der lokalen Alzheimer Gesellschaft in Kontakt zu treten - die Selbsthilfegruppe hat sich leider auch nur Abends getroffen, da war die Teilnahme nicht möglich.

    Danke nochmal und viele Grüße
    Milliways
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