eigene Trauer

Hallo zusammen, meine Mutter ( 71 J.) hat seit 2018 die Diagnose Alzheimer, nach einem Suizidversuch kam sie in die Psychiatrie und dort wurde es festgestellt. Die vorherigen 2 Jahre waren für sie und uns sehr belastend, weil niemand sich erklären konnte was mit ihr war und sie natürlich sehr gelitten hat.
Jetzt hat es sich einigermaßen eingespielt, meine Mutter lebt daheim, mit meinem Vater, ich nebenan und wir können alle zusammen , zumindest momentan noch, unseren Alltag relativ gut meistern.
Ich merke, dass ich die ganze Zeit unter Hochdruck reagiert, organisiert usw. habe, sodass ich immer verdrängt habe, wie belastend das emotional für mich ist. Wenn ich mit jemanden über meine Mutter spreche, oder darüber nachdenke, kommen mir die Tränen und ich merke, dass ich bisher keine Zeit zu trauern hatte.
Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich, ich würde mnich über einen Austausch freuen.
VG Maya

Kommentare

  • Hallo Maya,
    Ich glaube Ich kann Dich sehr gut verstehen. Man merkt gar nicht unter welchen emotionalem Druck man steht ich hatte bis vor kurzem beide Eltern zusammen im gemeinsamen Haus gepflegt.Habe auch dadurch fast alle soziale Kontakte verloren.Mein eigener Gesundheitszustand u die nervliche Belastung waren am Ende total am Boden.Auszèiten pder Urlaub waren Fremdworte für mich und meine Familie. Meim Vater ist ganz plötzlich nach 5 Wochen Pflege zu Hause verstorben.Der demente Zustand meiner Mutter hatte sich anschließend,was verständlich ist, dermaßen verschlechtert, daß mir nichts weiter übrigblieb sie in ein Pflegeheim zu geben.Es war ein Glückstreffer nach monatelangem Suchen. Jetzt ist das nächste Problem sie will wieder nach Hause.weint sehr viel.Sie akzeptiert ihre Krankheit nicht.Sie kann alles noch alleine machen.Sie ist wirklich gut und liebevoll versorgt. Zuhause wäre sie allein wurde auch in letzter Zeit oft zornig und bösartig aber nur mir gegenüber. Haben dann beide geweint. Mir zerreißt es das Herz wenn ich sie besuche im Heim.Aber mein Verstand sagt mir es geht nicht anders. Auch die Pfleger im Heim sind der Meinung, dass ich jetzt erstmal runterfahren muss. Ich hoffe,saß Dir vieles vom dem was ich erlebt habe erspart bleibt.
    Ich würde gerne mal von Dir hören.

    LG. Masi
  • Hallo Masi, vielen Dank für eine Antwort. Wie verarbeitest du das alles? Hast Du Dir professionelle Hilfe gesucht? Oder irgendwelche Strategien entwickelt? Ich weiß nicht so wirklich , an wen ich mich wednen soll. Klar, es gibt SHG, aber da ich neben meiner Arbeit und der Pflege meiner Mutter, kaum Zeit für was habe, wird das eher schwierig.
    Merke einfach , dass ich am langsam an mein Limit komme.
    LG Maya
  • Hallo Maya, entschuldige bitte, dass ich Dir heute erst antworte. Aber wie Du schon geschrieben hast, es fehlt einfach manchmal die Zeit. Aber ich möchte mich gerne weiter mit Dir austauschen, es wäre schön. Ich habe mir keine Hilfe in Anspruch genommen. Habe noch so viele Dinge zu erledigen und wenn es die eigene Trauer um meinen Vater geht, zu der ich in letzter Zeit nicht gekommen bin. Einfach mal über das Geschehene nachzudenken. Auch eigentlich die Trauer um meine Mutti. Mir kommt es vor, als wenn ich beide Eltern verloren habe. ( Geschwister habe ich keine )Jeder Schritt und jede Veranlassung liegt auf meinen Schultern.
    Am Freitag hatte ich einen wundervollen Tag mit meiner Mutti, Sie hat das erste Mal nicht geweint, als ich sie besucht habe, Wir waren Eins essen und haben viel mit einander gesprochen. ( abgelenkt) Fotos gezeigt, von meiner kleinen Enkelin. Der Sohn wohnt bei Augsburg mit Familie. Aber, dass besagt gar nichts, dass kann morgen schon wieder anders sein. Sie weiß so vieles nicht mehr aber ihr zu Hause in dem sie ein ganzes Leben gewohnt hat, vergisst sie nicht. Und trotzdem habe ich sooooo ein schlechtes Gewissen. Wir habe alle gemeinsam mit den Eltern in einem Haus gewohnt. Die ungewohnte " Freiheit " nicht mehr gebunden zu sein ist erstmal, für meinen Mann und mich, sehr ungewohnt. Wir müssen jetzt erstmal wieder anfangen zu leben obwohl es schon etwas spät ist. Jeder, mit dem ich spreche versichert mir, dass ich es richtig gemacht habe. Aber trotzdem ist da noch was in mir, was mich nicht zur Ruhe kommen lässt.
    Liebe Maya, vielleicht kannst Du mir auch mal von Deinen Problemen schreiben. Mir hilft es jedenfalls mal mich mitzuteilen.
    LG Masi
  • Hallo Maya,
    ich habe gemerkt, das ich heute nicht auf Deine Probleme eingegangen bin. Tut mir leid .Hast Du es schon mal mit einem Pflegedienst der 3 x täglich kommt versucht ? Ich hatte die Erfahrungen gemacht, dass es schon leichter früh , abends und mittags für mich war (als mein Vater noch lebte ) Aber deren Zeit ist meist sehr bemessen und die Stunden dazwischen waren für mich ein Risiko. Ich weiß nun nicht welche Pflegestufe Deine Mutti hat und welche Dinge nicht mehr bei ihr laufen. Meine Mutter bildet sich jetzt noch ein sie ist gesund kann noch alles selbst erledigen und könnte auch alleine bleiben obwohl nichts funktioniert kein Frühstück usw..Sie weiß nach einer 1/2 Std. nicht mehr , dass sie gefrühstückt hat, Anziehen Körperpflege, Tabletteneinnahme war auch so ein Problem .Jetzt läuft alles soweit gut, Die Pfleger haben Zeit ihr alles zu erklären und sind nett, wo ich oftmals am Limit war. Überleg es Dir mal mit einer Betreuung. Ich weiß auch wie schwer die Entscheidung ist. Mein Vater, wenn er noch leben würde, hätte sicher ein Heim nicht zugestimmt aber in dem Alter denkt jeder sicher nur noch an sich selbst und ich habe wirklich viele Jahre alles gegeben fast auch meine Ehe.
    LG Masi
  • Hallo zusammen, meine Mutter ( 71 J.) hat seit 2018 die Diagnose Alzheimer, nach einem Suizidversuch kam sie in die Psychiatrie und dort wurde es festgestellt. Die vorherigen 2 Jahre waren für sie und uns sehr belastend, weil niemand sich erklären konnte was mit ihr war und sie natürlich sehr gelitten hat.
    Jetzt hat es sich einigermaßen eingespielt, meine Mutter lebt daheim, mit meinem Vater, ich nebenan und wir können alle zusammen , zumindest momentan noch, unseren Alltag relativ gut meistern.
    Ich merke, dass ich die ganze Zeit unter Hochdruck reagiert, organisiert usw. habe, sodass ich immer verdrängt habe, wie belastend das emotional für mich ist. Wenn ich mit jemanden über meine Mutter spreche, oder darüber nachdenke, kommen mir die Tränen und ich merke, dass ich bisher keine Zeit zu trauern hatte.
    Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich, ich würde mnich über einen Austausch freuen.
    VG Maya
  • Hallo liebe Maya,

    mir geht es ähnlich wie Dir. Meine Mutter ist 76 und für mich, völlig überraschend, an Alzheimer erkrankt. Ich bin voll berufstätig und habe mich jetzt 2 Monate von meiner Arbeit freistellen lassen um mich erstmal um sie zu kümmern. Ich hab sehr schnell gemerkt, dass ich das nicht lange so weiter machen kann. Denn, zum Einen bin ich auf das Geld aus meinem Job angewiesen, zum Anderen bin ich aufgrund meiner kürzlichen Scheidung selbst psychisch ziemlich angeschlagen. Zum Glück konnte ich meine Mutter jetzt zur Kurzzeitpflege in einem Heim unterbringen, mit der Option, sie anschließend dort auf Dauer unterzubringen. Das Heim macht den Anschein, dass es sehr gut ist und die Pfleger sind alle sehr nett. Meine Mutter ist körperlich relativ fit und irgendwie kommt sie mir dort etwas deplatziert vor. Es sind sehr viel ältere Menschen (die meisten 80 aufwärts) dort, die zum Großteil im Rollstuhl sitzen. Meine Mutter möchte ständig nach Hause und weint sehr viel. Mich belastet das alles ganz extrem.
    Hast Du für Dich inzwischen eine Lösung gefunden?
    Du kannst mir gerne auch per Email antworten. (sconny04@t-online.de)
    Ich bin für jeden Tipp dankbar und selbst wenn es nur darum geht, sich auszutauschen.

    LG Conny
  • Ihr Lieben,
    ich kann Euch gut verstehen, denn mir ergeht es gerade genauso. Besonders die Erinnerung, was für eine taffe Frau meine Mutter war/ist, tut mir sehr weh. Seit einer Woche ist sie im heim, will nach Hause, weint. Und wenn ich denke, mensch, heute ist sie gut drauf, geschehen wieder Dinge, die mir die Schwere ihrer Erkrankung wieder deutlich machen. Nach meiner Erfahrung können nur Menschen dieses nachvollziehen, die ähnliche Erfahrungen machen mussten.3 Tote und ein großer Schub der Demenz haben mich ziemlich an den Rand meiner Möglichkeiten gebracht. Da ich suchtgefährdet bin, habe ich meinen Hausarzt aufgesucht und der hat mir proffesionelle Hilfe empfohlen. Leider ist die Wartezeit für einen Termin sehr lang. Auch Entspannung hilft (Yoga) - wenn ich allerdings unter "Strom" stehe, kann mir der Yoga wenig helfen. Sport hat mir bisher auch gut geholfen. Und zur Zeit fehlt mir dazu auch die Energie. Dank der Kurzarbeit habe ich viel Zeit mir einen "Kopf" zu machen. Der Versuch Alltag zu leben, für meine Mutter im Heim und meinem Vater zu Hause, hat sich noch nicht etabliert. Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr für Euch einen Weg findet.
  • Hallo zusammen, meine Mutter ( 71 J.) hat seit 2018 die Diagnose Alzheimer, nach einem Suizidversuch kam sie in die Psychiatrie und dort wurde es festgestellt. Die vorherigen 2 Jahre waren für sie und uns sehr belastend, weil niemand sich erklären konnte was mit ihr war und sie natürlich sehr gelitten hat.
    Jetzt hat es sich einigermaßen eingespielt, meine Mutter lebt daheim, mit meinem Vater, ich nebenan und wir können alle zusammen , zumindest momentan noch, unseren Alltag relativ gut meistern.
    Ich merke, dass ich die ganze Zeit unter Hochdruck reagiert, organisiert usw. habe, sodass ich immer verdrängt habe, wie belastend das emotional für mich ist. Wenn ich mit jemanden über meine Mutter spreche, oder darüber nachdenke, kommen mir die Tränen und ich merke, dass ich bisher keine Zeit zu trauern hatte.
    Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich, ich würde mnich über einen Austausch freuen.
    VG Maya
  • Hallo zusammen, meine Mutter ( 71 J.) hat seit 2018 die Diagnose Alzheimer, nach einem Suizidversuch kam sie in die Psychiatrie und dort wurde es festgestellt. Die vorherigen 2 Jahre waren für sie und uns sehr belastend, weil niemand sich erklären konnte was mit ihr war und sie natürlich sehr gelitten hat.
    Jetzt hat es sich einigermaßen eingespielt, meine Mutter lebt daheim, mit meinem Vater, ich nebenan und wir können alle zusammen , zumindest momentan noch, unseren Alltag relativ gut meistern.
    Ich merke, dass ich die ganze Zeit unter Hochdruck reagiert, organisiert usw. habe, sodass ich immer verdrängt habe, wie belastend das emotional für mich ist. Wenn ich mit jemanden über meine Mutter spreche, oder darüber nachdenke, kommen mir die Tränen und ich merke, dass ich bisher keine Zeit zu trauern hatte.
    Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich, ich würde mnich über einen Austausch freuen.
    VG Maya
  • Hallo zusammen, meine Mutter ( 71 J.) hat seit 2018 die Diagnose Alzheimer, nach einem Suizidversuch kam sie in die Psychiatrie und dort wurde es festgestellt. Die vorherigen 2 Jahre waren für sie und uns sehr belastend, weil niemand sich erklären konnte was mit ihr war und sie natürlich sehr gelitten hat.
    Jetzt hat es sich einigermaßen eingespielt, meine Mutter lebt daheim, mit meinem Vater, ich nebenan und wir können alle zusammen , zumindest momentan noch, unseren Alltag relativ gut meistern.
    Ich merke, dass ich die ganze Zeit unter Hochdruck reagiert, organisiert usw. habe, sodass ich immer verdrängt habe, wie belastend das emotional für mich ist. Wenn ich mit jemanden über meine Mutter spreche, oder darüber nachdenke, kommen mir die Tränen und ich merke, dass ich bisher keine Zeit zu trauern hatte.
    Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich, ich würde mnich über einen Austausch freuen.
    VG Maya
  • Hallo, da bist Du wirklich nicht alleine....Meine Mutter hat seit 4 Jahren Demenz. Sie ist im Heim und wurde auch in der Psychiatrie eingestellt.
    Das Ganze ist eine emotionale Achterbahnfahrt.
    Sie tut mir so unendlich leid und der hautnahe Kontakt zerrt unendlich an den Nerven. Ich habe inzwischen gelernt, mich abzufinden, muss aber trotz Heim viel regeln und besuche sie oft. JA...es ist ein Phänomen, niemand will da gross etwas damit zu tun haben. Die meisten lenken ganz schnell ab. Ich bin dann zum Arzt gegangen, der mir ein mildes Notfallmedikament gegeben hat. Ich bin so froh drum (Opipramol). Es beruhigt und man kann sich wieder besser auf sich konzentrieren, was das einzig sinnvolle ist, sonst nimmst Du Schaden.
    Viel frische Luft und positive Menschen sind Hilfe. Es gibt auch Online-Therapeuten, die ein wenig darauf eingehen können.
    Ich wünsche Dir alles Liebe
  • Hallo, da bist Du wirklich nicht alleine....Meine Mutter hat seit 4 Jahren Demenz. Sie ist im Heim und wurde auch in der Psychiatrie eingestellt.
    Das Ganze ist eine emotionale Achterbahnfahrt.
    Sie tut mir so unendlich leid und der hautnahe Kontakt zerrt unendlich an den Nerven. Ich habe inzwischen gelernt, mich abzufinden, muss aber trotz Heim viel regeln und besuche sie oft. JA...es ist ein Phänomen, niemand will da gross etwas damit zu tun haben. Die meisten lenken ganz schnell ab. Ich bin dann zum Arzt gegangen, der mir ein mildes Notfallmedikament gegeben hat. Ich bin so froh drum (Opipramol). Es beruhigt und man kann sich wieder besser auf sich konzentrieren, was das einzig sinnvolle ist, sonst nimmst Du Schaden.
    Viel frische Luft und positive Menschen sind Hilfe. Es gibt auch Online-Therapeuten, die ein wenig darauf eingehen können.
    Ich wünsche Dir alles Liebe
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.