Ist Verhungern bei Demenz typisch?
Ich las mit Bestürzung über das Problem des Verhungerns. Mein Vater wird seit einigen Tagen immer schwächer, ich schob es auf die neue Entwässerungstablette Furoese. Nachdem ich sie abgesetzt habe, blieb das Problem. Er öffnet kaum noch die Augen, muß gefüttert werden, aber nicht immer. Er scheint sein Essen nach wie vor zu genießen, auch sein Schnäpschen und sein Glas Wein. Auf Fragen antwortet er fast normal. Ist es typisch, dass Demenzpatienten nicht mehr schlucken können und somit verhungern? Woran sterben Demenz/Alzheimer Patienten eigentlich? Schlafen sie ein, müssen sie leiden? Mir schmerzt schon der Magen, weil ich selbst auch viele gesundheitliche Probleme habe, Zukunftssorgen wegen der BfA, die mir Druck macht wegen meiner Rente, Sorgen wegen der Betreuerin meines Vaters, die ich eigentlich noch nicht beschäftigen dürfte, weil sie noch keine Arbeitsgenehmigung hat, bis jetzt habe ich gottseidank keine finanziellen Probleme. Nicht ein Tag ohne Sorgen, etwas geht kaputt, ein neues Problem kommt hinzu. Vieviel muß ein Mensch aushalten?
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Kommentare
aber zum thema verhungern: diese todesart ist einer der humansten, verhungernde leiden ab einem bestimmten zeitpunkt nicht mehr, zumindest konnte ich es öfters hören und lesen. Verdurtsten ist schlimmer...
aber die meisten dementen sterben nach statistiken an lungenentzündung, weil ja irgendwannmal das imunsystem zusammenbricht und eingeatmete essensreste nicht mehr neutralisiert werden können...
Mein Angehö. hat sogar an Gewicht etwas zugelegt, was zu gesunden Zeiten eher nicht gelang. Das Essen (füttern) wird nach wie vor genossen. Fragen werden nur selten beantwortet. Die fam. wird nicht mehr erkannt.--
Persönl.Belastung: Es geht mehr als man denkt; ich habe es an meinem "betreuenden" Vater gesehen. Aber trotzdem aufpassen, dass man nicht selbst zum Pfelgefall wird!! Kann Ihnen eine Alzh.stelle vor Ort nicht doch mehr Unterstützung geben ... Wenn Sie ein nicht zu zeitaufw. Hobby haben, nutzen Sie es; Sie sammeln damit neue Kräfte!
liebe Grüße
dei "bugwelle" wird auch wieder kleiner!
Mein Vater ißt kaum noch. Vom Trinken ganz zu schweigen.
Entweder ist das eine Nebenwirkung der Neuroleptika oder ein Ausdruck von Unglücklichsein.
Er akzeptiert das Heim nicht, nachdem er bereits anderthalb Jahre dort ist.
Essen war früher für ihn ein Ausdruck von Lebensfreude, ein Genußmittel. Jetzt fehlt jede Motivation dazu.
Das Thema Trinken ist noch problematischer. Er trinkt fast nix und wird auch schnell bockig, wenn man ihn dazu motivieren möchte.
Wie gehe ich mit dieser fast schon depressiven Situation um? Keine ehemaligen Lieblingshäppchen können noch zum Essen verlocken. Alles wird nach zwei Bissen weggelegt.
Antidepressiva, auch zuckerlastige Nahrungszusätze sind für ihn medizinisch ungeeignet.
(Beitrag nachträglich am 06., August. 2012 von schlaflos editiert)
(Beitrag nachträglich am 06., August. 2012 von schlaflos editiert)
Wie Du mit dieser Situation umgehen kannst, weiss ich auch nicht so genau, aber als ich Deinen Post gelesen habe, sind mir spontan einige Gedanken durch den Kopf gegangen.
Koennte es sein, dass Dein Vater durch die Neuroleptika einfach zu muede, zu antriebslos, einfach zu schlapp zum essen und trineken ist? Appetitlosigkeit an sich kann ja auch eine Nebenwirkung bei vielen Medikamenten sein! Vielleicht koennte der Neurologe etwas dazu sagen bzw. durch die Gabe eines alternativen Medikamentes etwas bewirken?
Ist es denkbar, dass Dein Vater Schmerzen beim Schlucken haben koennte?
Du schreibst, dass ihn selbst die Lieblingshaeppchen nicht mehr verlocken. Der Geschmack kann sich veraendern - vielleicht schmecken die alten Favoriten nicht mehr so gut und es ist nun etwas anderes (staerker gewuerztes)?
Trinkt er weder Warmes noch Kaltes noch Suesses? Gar nix? Da MUSS dann aber doch etwas passieren, bis ihr eine Loesung gefunden habt, oder?
Vielleicht wird er "bockig", weil irgendetwas nicht stimmt, was er nicht mitteilen kann (Schmerz, schmeckt nicht, zu kalt, zu warm usw.) und er fuehlt sich unverstanden. Oder bevormundet?
Ohne zu wissen, ob es sich um eine Depression handelt, was ja denkbar waere, warum waeren Antidepressiva fuer ihn medizinisch ungeeignet?
Ich glaube, es gibt auch hochkalorische Zusatznahrung, die nicht zu zuckerlastig ist. Leidet er unter Diabetis?
Bei meinem Papa gab es auch mal eine Phase, in der er nicht so gerne essen wollte. Bei uns hat es sehr geholfen, wenn wir "zusammen" gegessen haben: vom gleichen Brot, vom gleichen Joghurt usw. und wenn ich mich nicht allzu offensichtlich darauf konzentriert habe, was er isst, sondern demonstrativ vor mich hingekaut und ihn dabei angelaechelt habe. Ich habe in dieser Phase oft extra gefragt, ob ich mal bei seinem Essen abbeissen oder probieren darf (und immer ganz ganz dicht neben ihm gesessen).
Natuerlich ist jede Situation so individuell wie eben jeder Mensch individuell ist, aber vielleicht helfen die Fragen, die ich gestellt habe, ein kleines bisschen?
Gruesse und alles Gute
Nenna