Demenz und Kleinstrente bzw. ALG II

Hallo,

auch ich bin neu - neu im Forum und leider bereits seit über einem Jahr neu in der Krankheit Demenz und seine Auswirkungen.

Vor einem Jahr wurde in der Gedächtnissprechstunde eine evtl. Demenz fest gestellt. Unser Hausarzt behandelt meinen Mann (63 Jahren) seit Jahren auf Deppresionen und hat nach meinen Schilderungen die Weiteruntersuchung veranlasst.

Medikamente immer noch gegen Depp. In diesem Jahr "verfällt" unser Alltag immer mehr in hinterher arbeiten, nicht ausführen können und mittlerweile aggessiv verbal. Zu diesen Erscheinungen kommt leider bei uns die wenigen Geldmöglichkeiten, um überhaupt wieder in die über 65 km weite Gedächtnissprechstunde fahren zu können. (Auto leihen, Benzingeld, Parkgebühren usw.)
Mein Mann kann immer noch mit unserem Hund spazieren gehen und ich möchte ihn noch nicht in einer Vorsorgemaßnahme geben. Allerdings wäre mir sehr wichtig ihn in richtige Therapien geben zu können, auch diese sind leider weiter entfernt, so dass es nicht nur an den Überweisungen, sondern einfach schlichtweg am Geld fehlt.

Um unsere Wohnung (zu groß als angemessen, obwohl vom Amt bestätigt) ein wenig warm zu halten, benötige ich dringend jeden Cent zusätzlich, da wir bereits seit Dezember 09 ohne einen Tropfen Öl sitzen und nur mit einem Holzofen in der Küche heizen können. Durch unsere Söhne und deren ebenfalls knappen Möglichkeiten können wir wenigstens 2x die Woche duschen. Ansonsten waschen.

Ein Umzug kommt aus vielen Gründen nicht in Frage, da mein Mann auf jeder Neuerung, Ungewöhnlichkeit (Besuch) sofort reagiert und ich möchte ihn nun nachdem wir bereits unser Zuhausde und eigenes Heim verlassen mußten (Hartz4 -unangemessen) nicht wieder in eine neue Umgebung geben. Außerdem fehlt das Geld für einen Umzug -Telefon,Renovierung,Hilfe dafür usw. und das Amt übernimmt nichts.

Nun befinde ich mich in ALG II und muss selbstverständlich der Jobsuche zur Verfügung stehen. Mir graust davor, wenn ich nun tatsächlich eine Vollzeitarbeit finde, was dann mit meinem Mann und unserem Hund, sowie der besonderen Nervenanspannung geschieht.

Unser LEben und die Probleme im Kleintext,obwohl lang genug. Vielleicht kann mir jemand Hilfemöglichkeiten aufzeigen, die ich nicht kenne oder nicht weiß. Anträge auf Öllieferung und den besonderen Fall meines Mannes und der Krankheit ist im Amt bekannt. Hilfe gibt es nicht oder es ist dort keine bekannt.

Woher Geld für die Fahrtkosten, Untesuchungen, die laufen müßten nehmen? Wie weiter? Nervlich habe ich große Probleme mit dem Alltag und wäre für jede Utnertützung und Hilfestellung dankbar.

Grüße
Carmen

Kommentare

  • Liebe Carmen,

    ich weiss nicht, ob ich dir so konkret helfen kann, aber ein paar Ideen kommen mir schon, die du mal prüfen musst: hast du Pflegegeld beantragt? Antrag auf Schwerbehinderung stellen. bei ALG II müsste euch aufgrund der Erkrankung ein Zuschlag zustehen und du stehst aufgrund der Pflege deines Mannes eben nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, dein Mann benötigt ja die Beaufsichtigung. Ansonsten ist es tatsächlich so, dass man leider für alles kämpfen muss und das ist anstrengend. Gibt es nicht irgendwo bei euch eine Demenzberatungsstelle oder etwas ähnliches, wo dir jemand helfen kann? Ich glaube, das wär das Beste, wenn du eine Stelle findest, die sich mit der ERkrankung auskennt und dich dann unterstützt.

    Alles Gute!
    Tina
  • Wer kann mir sagen wie lange ein Mensch mit Demenz eigentlich lebt.Meine Mutter hat die Krankheit seit etwa 5 Jahren und seit 4 Jahren akkut!!!!

    danke im voraus!!!
  • 1. Die Frage, wie lange man mit Demenz leben kann, hat nicht so arg viel mit dieser Diskussion über ALG II für die betreuende Person zu tun.
    2. Die allgemeine Antwort ist: Demenz an sich ist nicht tödlich. Wenn keine anderen körperlichen Gebrechen vorliegen, stirbt ein Demenzkranker irgendwann an den Folgen einer Infektion, die er sich durch falsches Verhalten zugezogen hat. Je früher das Stadium, in dem die Demenz erkannt wurde, desto länger dauert das Leben danach. Je häufiger und je länger die "Plateaus", in denen keine Verschlechterung eintritt, desto höher die Lebenserwartung.
    Am Besten beschreibst Du Deine Erfahrungen in einer existierenden passenden Diskussion, z.B. die zur Frage "Wie schnell ist der Verlauf?"
    Dort gibt es ein Beispiel mit 18 Jahren von den ersten Anzeichen bis zum Tod.
  • Hallo,
    da WalterHausschild unter meinem Beitrag seine Frage gestellt hat, will ich meine bisherigen "Erfahrungen" gerne mitteilen.
    Demenz hat viele verschiedene Fasetten. Mein Schiegervater lebt seit Jahren mit Alzheimer und ist bereits 92 Jahre alt.
    Die Erkrankung meines Mannes nennt sich FTD und hierfür wurde im Internet und auch im Forum ca 8 Jahre Lebenswerwartung angegeben. Es scheint hierbei auch nicht darum zu gehen, wie schnell die Erkrankung erkannt wird, da es eine Entwicklung zu erlesen ist, dass sehr Junge den Krankheitsverlauf schneller durchlaufen.
    Grüße und ganz viel Kraft, jeder Angehörige muss erst einmal mit der Krankheit/Lebenserwartung leben lernen.
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