Rechtesituation bei sofortigem Umzug

Liebes Forum,
bei meiner Mutter wurde vor zwei Jahren Alzheimer-Demenz festgestellt. Wir sind bemüht, sie dennoch so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld wohnen zu lassen. Doch seit einem Monat hat sich die Lage so verschlechtert, d.h. sie isst und trinkt kaum noch, geht nicht mehr raus, entwickelt zunehmend Ängste. Das Schlimme dabei ist, dass meine Schwester und ich mind. 200km von ihr entfernt wohnen und nur der Pflegedienst und ganz selten Bekannte nach ihr schauen können. Wir haben uns daher für einen Umzug zu meiner Schwester entschieden bzw. in die Stadt, wo meine Schwester wohnt. Da die Lage für unsere Mutter und für uns sehr belastend ist, müssen wir einen Umzug so schnell wie möglich organisieren. Wir können es uns allerdings nicht leisten für die nächsten Monate - siehe dreimonatige Kündigungsfrist - , doppelt Miete zu zahlen. Wer kennt sich mit der Rechtelage aus? Gibt es die Möglichkeit, die Wohnung aufgrund der Krankheit sofort zu kündigen, so dass wir keine dreimonatige Frist einhalten müssen?
Die Pflegeheime und WGs sind so teuer, dass wir Kinder es nicht bewerkstelligen können, sowohl die neue als auch die alte Unterkunft zu bezahlen.
Ich freue mich sehr über weitere Informationen oder Erfahrungsberichte!

Kommentare

  • Hallo, Claudine,

    ich würde zunächst einmal mit dem Vermieter sprechen, am Besten persönlich, ihm die Situation schildern. Vielleicht hättet ihr ja auch jemanden, der die Wohung übernehmen kann?
    Dann ruft bei der Krankenkasse eurer Mutter an, dass sie euch einen Antrag auf eine Pflegestufe schicken. Den füllt ihr dann aus und jemand vom Medizinischen Dienst wird sich dann mit euch in Vebrindung setzen. Gleichzeitig schaut schon nach einem Heim, in der Nähe und lasst euch dort über die Preise beraten.

    Liebe Grüße
    Giga
  • Hallo Giga!
    Danke für Deine Antwort. Mit dem Vermieter werden wir persönlich sprechen. Allerdings hatten wir gehofft, dass es für solche Fälle bestimmte Sonderkündigungsrechte für den Mieter gibt. Doch damit sind unsere Probleme noch lange nicht gelöst, denn nun stehen wir vor der Wahl, ob Pflegeheim, Alzheimer-WG oder doch wieder betreutes Wohnen mit Rundum-VErsorgung am besten für unsere Mutter ist! Sie ist eine sehr schwierige Person, da sie niemanden Fremdes an ihrer Seite akzeptiert und eigentlich nicht mehr in der Lage ist, alleine zu wohnen bzw. Alltag, Hygiene etc. auf die Reihe bekommt. Und sie ist erst MItte 60!
    Pflegestufe1 hat sie seit ca. 1,5 Jahren. Wir sind total verzweifelt, weil wir Sorge haben, dass unsere Mutter sich in einem Heim nicht wohl fühlt und zurecht finden wird. UNd dann gibt es für sie kein Zurück mehr!
    Welche Erfahrung hast du denn gemacht?
    Lieben Gruss
    Claudine
  • Zunächst mal die Sache mit der Wohnung. Ein Sonderkündigungsrecht gibt es nicht. Und so hart das ist, der Vermieter muss auch seinen Verpflichtungen nachkommen und das kann sehr schwer werden, wenn er Mietausfall hat.
    Es steht euch aber frei, euch um einen nachmieter zu kümmern. Wenn ihr mehrere Anbieten könnt, dann muss der Vermieter einen akzeptieren.

    Zur Unterbringung. Wenn ihr die Möglichkeit und die finaziellen Mittel habt euere Mutter in einer Demenz-WG unter zu bringen, dann tut das.
    DAs ist di richtige Adresse, wenn sie betreut, aber nicht dauerhaft gepflegt werden muss.
    Bei betreutem Wohnen könnte die Betreuung zu gering sein.
    Und in einem Pflegeheim ist es für relativ rüstige Demenzpatienten ziemlich übel. Vielleicht 2 bis 3 Stunden wird etwas angeboten. die restl. zeit sind die Leute sich selbst überlassen. Sitzen rum, starren die wände an und langweilen sich.
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