Brauche Rat

Hallo,
ich glaube ich brauche mal etwas mentale Unterstützung. Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt !?
Seit ca. 1 Jahr wissen wir, dass meine Schwiegermutter an Alzheimer leidet.Sie ist aber medikamentös so gut eingestellt, dass sie noch relativ eigenstädig leben kann. Wir wohnen mit ihr in einem Haus und für mich war diese Diagnose fast eine "Erleichterung", weil nun endlich eine Erklärung für ihr boshaftes Verhalten uns gegenüber da war. Bei meinem Mann sieht das ganz anders aus...
Er hat zeitweise so eine furchtbare Wut auf seine Mutter, dass ich ihn kaum bändigen kann. Auch mein Versuch, ihm klarzumachen, dass sie doch für ihr Verhalten nichts könne, bringt ihn von seiner Wut nicht ab. Ich weiß natürlich nicht, was zwischen den beiden in der Vergangenheit ( vor meiner Zeit hier ) alles passiert ist , aber mein Mann ist über die Krankheit sehr aufgeklärt und müßte doch nun Mitleid mit seiner Mutter haben !?
Wir haben auch keine Unterstützung aus der Familie, weil alle glauben wir "spinnen" und Schwiegermutter hätte doch nichts...
Aber wie soll ich denn hier alleine mit allem klar kommen ? Ich bin voll beruftätig, kümmere mich um Haushalt und Schwiegermutter und versuche noch jeden Tag meinen Mann zu besänftigen. Es gibt keine Lebensfreude mehr in diesem Haus und ich weiß nicht, wann wir das letzte mal fröhlich waren.
Momentan habe ich das Gefühl,das das Verhalten meines Mannes raubt mir mehr Kraft als die Krankheit meiner Schwiegermutter.
Jedenfalls weiß ich, dass ich diese Situation nicht mehr sehr lange aushalte !
Ich weiß nicht mehr weiter !!!

Liebe Grüße an alle
Petra

Kommentare

  • Hallo Petra, ich würde mal die bessere Hälfte fragen, warum er so reagiert. Wenn er einen Grund dafür hat, weißt du wenigstens was los ist. Und dann kann man auch dran arbeiten.

    Vielleicht würde ich ihm auch mal ziegen, wie die "Zukunft" seiner Mutter aussieht.
    (Besuch auf der Demnzstation, das hat auch den Vorteil, dass ihr euch schon mal über gute Unterbringungsmöglichkeiten informieren könnt) Über die Krnakheit Bescheid wissen und es hautnah erleben sind 2 Paar Schuhe.

    Auf jeden Fall sage ihm, dass du darunter leidest und es dich fertig macht. Wenn ihm was an die liegt, muss er ja irgendwie reagieren.

    Und dem Rest der Familie kann man doch ganz einfach klar machen, dass ihr nicht spinnt. Schick Oma einfach mal für 2 Wochen hin, weil ihr in Urlaub fahren wollt. Mal sehen, was sie dann sagen.

    Liebe Grüße

    Gabi
  • Hallo Gabi,
    vielen Dank für Deine Antwort.
    Ich kenne die Zukunft meiner Schwiegermutter sehr gut, da meine Mutter vor ca.17 Jahren auch an Alzheimer erkrankt war und ich mich sehr gut an den Leidensweg erinnern kann.
    Die Idee, mit meinem Mann mal eine Demenzstation zu besuchen, ist vielleicht hilfreich.
    Ich verstehe natürlich auch meinen Mann sehr gut weil die Situation momentan so ist, dass Schwiegermutter noch relativ fit ist und entsprechend ihre Launen an uns ausläßt.
    Da fällt es schon mal schwer Mitleid zu haben, auch wenn man genau weiß, die Person tut nichts absichtlich.
    Bitte verurteilt mich nicht dafür, aber manchmal wünschte ich mir, das sie schneller in das nächste Stadium der Krankheit kommt, weil es dann endlich offensichtlicher ist, dass sie krank ist und wir dann vielleicht etwas mehr Unterstützung haben werden.
    Momentan bin ich aufgrungd meiner familiären Erfahrung wohl die Einzige hier die weiß was da noch kommt.

    Liebe Grüße
    Petra
  • Hallo Petra,

    ich kann Dich schon verstehen- aber bist Du sicher das Du dann mehr Hilfe bekommst? Von wem? Von der Familie die jettz nicht sehen will was los ist- werden die das dann wirklich sehen wollen und helfen. Helfen könen sie jetzt auch schon und das wäre einfacher wie später.
    Als bei meinem Vater mehr Hilfe angesagt war fielen erst mal 50% weg also 2 meiner früheren Brüder waren weg und kaum noch gesehen. Ein weiteres Jahr dann später fiel mein anderer Bruder nicht weg aber er bekam keine Unterstützung mehr von seiner Familie Frau und 2 Söhne. Er muß die Familie finanzieren und seine Zeit ist dadurch begrenz. So blieb nur noch ich. Ich kann nur die Wochenenden mich um meinen Vater kümmern und im Urlaub. Wir haben nun eine Haushaltshilfe in Erwägung gezogen und wenn die Haushaltshilfen besser funktionieren würden wäre das toll- leider mussen wir immer wieder wechseln weil die Qualität nicht stimmt.
    Versuche mit deinem Mann langfristig zu planen - sicher können in der Vergangenheit Dinge passiert sein können- aber mach ihm klar das seine Mutter frührer nicht mehr seine Mutter heute ist, - er muß sie neu kennen lernen und annehmen so wie sie jetzt ist. Sie ist sicher selbst sauer darüber und verärgert über die Situation sie merkt ja ganz genau das was nicht stimmt.
    Ich wünsche Dir viel ERfolg und Kraft für die Zukunft.

    Alles Liebe euch allen und eine besinnliche Vorweihnachtszeit und tolle Feiertage.

    Susanne
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