Diagnose mit Hindernissen

Hallo,

meine Mutter 69 zeigt die ersten deutlichen Anzeichen einer Demenz. Ob es Alzheimer ist oder eine andere Form der Demenz ist bislang nicht diagnostiziert worden. Meine Mutter verweigert jede Diagnostik und lehnt auch die Medikamente, die sie wegen Diabetis und Bluthochdruck nehmen soll ab. Die Krankheit selbst will sie (verständlicherweise) nicht akzeptieren, sondern sagt uns immer wieder, es sei alles in Ordnung.

Wir Kinder sind ziemlich hilflos. Meine Mutter war von jeher schwierig, depressiv, antriebslos und auch sehr egoistisch. Für rationale Argumente ist in Gesprächen mit ihr kein Platz, allerdings erklärte uns ihr behandelnder Arzt, dass sie einer Therapie o.ä. auch nicht mehr folgen könne, wegen der fortschreitenden Erkrankung. Noch lebt meine Mutter alleine und wir sehen, täglich nach ihr. Im Alltag ist sie bislang wenig eingeschränkt, aber es wird zunehmend schwieriger, vor allem, da sie jede Behandlung verweigert. Gibt es unter euch Angehörige, die ähnliches erlebt haben? Wie seid ihr damit umgegangen? Für uns ist diese Diagnose insbesondere vor dem schwierigen psychische Zustand meiner Mutter schon vor der Erkrankung bereits jetzt eine sehr große emotionale Belastung.

Vielen Dank für eure Hilfe

Kommentare

  • Hallo,

    selbst wenn der der Betroffene zum Arzt mitgeht ist nicht gesagt, dass man nachher mit Diagnos da steht. Mein Opa hat jetzt was gegen Depressionen bekommen und dieses Exelon Pflaster obwohl der Arzt meinte, Demenz muss es nicht unbedingt sein, es könnte aber...und jetzt? Zu wievielen Ärzten muss ich ihn denn noch schleppen? Der Hausarzt hatte vor einem Jahr schon mal Axura verschrieben wegen einer "Hirnleistungsstörung halt". Muss ich jetzt selbst Medizin studieren oder gibt es auf diesem Planeten noch einen Arzt, der seinem Job nachgeht???
  • Hallo,

    da bin ich immer sehr ärgerlich über Hausärzte, die nicht weiter überweisen...

    Nur ein Psychater kann eine ordentliche Diagnose stellen (ohne Hausärzten was absprechen zu wollen).
    Zur Diagnosestellung gehören evtl. CT, MRT, Bluttest´s und a. dazu.


    Herzliche Grüße von Christine
  • Aber was um alles in der Welt macht man dann mit Patienten, die nicht kooperativ sind. Unser Problem ist ja eher, dass sich meine Mutter weigert, eine Diagnostik vornehmen zu lassen. Noch kann man das tolerieren, was aber, wenn die Krankheit fortschreitet. Müssen wir dann gegen ihren Willen etwas unternehmen?
  • Hallo monsterchen,

    bitte entschuldige, dass ich nicht auf Dein Anliegen geantwortet habe.

    Ich habe irgendwo einmal etwas gelesen, dass man jemanden auch Zwangsuntersuchen lassen kann (heißt nicht so und ich finde den Text nicht mehr - ist jedenfalls keine schöne Sache denke ich).

    Meinem Opa z.B. haben wir beim Hausarzt Blut nehmen lassen und die Vitamin B12 Werte waren nicht gut und so haben wir ihm gesagt, dass er deshalb nochmal zu einem Spezialist muss, um das genauer anschauen zu lassen.

    Oder eine sehr kompetente Dame von der Alzheimergesellschaft BW hat mir vorgeschlagen zu sagen "Wir haben gemerkt, dass du öfters mal was vergisst, das ist ja kein Drama, aber wir sollten trotzdem mal danach kucken lassen". Und es kann tatsächlich so sein, dass z.B. die Behebung eines B12 Mangels den Zustand verbessert (Achtung: nicht behebt, verbessern kann!).

    Ehrliches, aufrichtiges Reden mit der Absicht zu Helfen (Lebensqualität verbessern) ist - finde ich - am wichtigsten. Ohne Zwang und Druck (lieber sagen man könnte oder es gibt die Möglichkeit oder dies oder jedes wäre wichtig nicht man muss). Man darf den Betroffenen nicht überfordern, aber man muss ihm/ihr klar machen, wie wichtig Diagnose und Behandlung für ihn/sie und sich selbst bzw. die Familie sind! Und da kann man ruhig egoistisch sein und sagen, dass man sich Sorgen macht und schlecht fühlt weil man gerne hätte, dass es allen Familienmitgliedern gut geht.

    Habe eine schöne Broschüre gefunden bei der Deutschen Seniorenliga, die heißt "Alzheimer erkennen". Kann man sich als PDF herunterladen oder per Mail schicken lassen. Diese Broschüre wendet sich an Betroffene und Angehörige. Vielleicht könnte man die auch mal ausdrucken und der Mutter geben?!?

    Liebe Grüße
    Mapf
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